Bundeswehrforum.de

Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: ToMA am 21. Dezember 2014, 19:18:26

Titel: Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 19:18:26
Folgendes angenommen:
1. ROA als SaZ 2 mit Erfolg abgeschlossen.
2. danach ziviles Studium (Master-Abschluss) mit jährl. Teilnahme an WÜs
3. Dienstgrad OLt der Reserve
4. Bewerbung als Offizier mit abgeschlossenem Studium.
5. Einstellung als OLt (SaZ X)

Bestehen in diesem Fall die gleichen Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten, BS zu werden oder hat man evtl. dadurch Nachteile, weil man weniger Beurteilungen vorweisen kann, als die anderen BS-Mitbewerber (SaZ 13). Wie groß müsste X sein, damit man ggbfls. die gleichen Chancen bekommt.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Niederbayer am 21. Dezember 2014, 19:41:26
Wenn du als Seiteneinsteiger auf Grund des Master-Abschlusses Offizier wirst, bist du ja sowieso nicht im Topf mit den Offizieren im Truppendienst (die klassischen Saz13er). Also wird man dich normalerweise in der BS-Auswahlkonferenz nur mit Deinesgleichen (andere Seiteneinsteiger) messen.
Ralf möge mich korrigieren, wenn ich Unwahrheiten verzapfe.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Niederbayer am 21. Dezember 2014, 19:45:53
Macht ja auch keinen Sinn, wenn du z.B. als Ingenieur einsteigst (ergo wegen deines Fachwissens eingekauft wirst), dich mit einem Nachschuboffizier oder einem Jäger-Offz zu vergleichen.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: TheScientist am 21. Dezember 2014, 19:50:07
Würde das bedeuten, dass man so eine bessere Chance hat um BS zu werden?
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Niederbayer am 21. Dezember 2014, 19:58:29
Ich kenne das Verhältnis der jeweiligen BS-Stellen und sich dafür interessierenden nicht SaZ nicht  ;)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 20:19:03
Ich meinte nicht die Einstellung im militärfachlichen Dienst nach 26 (1)/(2) sondern schon im Truppendienst nach § 26 (4) SLV, also vergleichbar mit den übrigen, "normalen" Offz.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: wolverine am 21. Dezember 2014, 20:22:03
Zugang zum öffentlichen Amt unterliegt dem besonderen Gleichheitsatz (Art. 33 Abs. 2 GG) und darum müssen die Chancen zwingend gleich sein. Man wird also wie jeder andere Offizier betrachtet und in den gleichen Grenzen.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 21:17:19
Ok, danke.
Und spielt es dann auch keine Rolle, ob ich mich für 3, 4 oder 6 Jahre verpflichte, weil vielleicht auch schon die WÜ-Beurteilungen mit in die "Eignungs- und Befähigkeitsbeurteilung" (Art 33 (2) GG) mit einfließen?
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: wolverine am 21. Dezember 2014, 21:20:01
Die Frage ist, ob man für eine solche Verpflichtungszeit überhaupt eingestellt wird. Die Regelverpflichtung sollte auch hier 13 Jahre sein weil es ja die ganz normale TruppenOffz Laufbahn ist.
Vielleicht kennt Ralf da noch Details; ist halt ein Spezialfall, der mir so noch nicht untergekommen ist.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Niederbayer am 21. Dezember 2014, 21:23:25
Kenne einen Leutnant, der zuvor RO war und sich jetzt seit Oktober im Studium als normaler Offizier befindet. Dem haben sie meines Wissens auch nochmal 13 Jahre draufgepackt.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 21:32:06
Ja, weil er jetzt die "normale" Offz-Laufbahn mit Studium gewählt hat. Dafür muss man sich für 13 Jahre verpflichten.
Wenn man aber bereits die Offz-Anwärter-Laufbahn komplett durchlaufen und auch schon studiert hat, muss man sich für keine 13 Jahre mehr verpflichten. Aber ich suche auch noch weiter nach einer Antwort.  ::) 
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: wolverine am 21. Dezember 2014, 21:34:24
Das wäre doch dann im Grunde "Offz ohne Studium" mit gleicher Verpflichtungszeit. Möglich, dass sich die Bw auf geringere Zeiten einlässt ( ist ja eben Regel und kein Dogma). Aber einen Automatismus gibt es da nicht.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Hawkeye am 21. Dezember 2014, 21:41:39
Wenn MA und Lehrgaenge bereits abgeschlossen sind, sollte doch eine ganz normale Verpflichtung als Truppenoffizier mit wissenschaftlicher Vorbildung moeglich sein. Einstieg als Hauptmann und mindestens drei Jahre Verpflichtung.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 21:43:13
Nach § 28 (3) SLV darf die Umwandlung zum BS nicht vor 3 Jahren nach Einstellung als Offz erfolgen, somit scheidet SaZ 3 schonmal aus. Bleiben somit 4 Jahre realistisch?
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 21:56:10
@Hawkeye
Du meinst den Einstieg nach § 26 (2). Da ist der Bedarf aber sehr gering (außer für Ärzte und Geos) und falls man es trotzdem schaffen sollte, dort rein zu kommen, wirst Du nur als "Fachkraft" gemäß Deinem Studium eingesetzt.  ;)
Wenn Du aber in der ganz "normalen" Truppe, z.B. als grüner Offz, eingesetzt werden willst (unabhängig von dem, was Du studiert hast), kommst Du nach § 26 (4) rein, und zwar i.d.R. als OLt (natürlich erst nach erneuter Eignungsfeststellung beim ACFüKrBw und entsprechendem Bedarf).  8)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: wolverine am 21. Dezember 2014, 22:02:01
Eingestellt würde doch dann im bis dahin aktuell erreichten Dienstgrad und es gibt ja schon Dienstzeit als Offizier und Beurteilungen. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe werden immer 24 Tage Wehrübung (RDL) als ein Jahr Dienstzeit fingiert.

Aber noch einmal: ob eine andere Verpflichtungszeit überhaupt akzeptiert wird, entscheidet allein die Personalführung. Es gibt da keinen Automatismus, dass andere Zeiten als die Regelverpflichtung angesetzt werden.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 22:31:34
Auf der Bw-Seite steht zumindest:
"Wenn Sie als "Professional" bereits mit einem abgeschlossenen Studium zu uns kommen wollen, beginnt die Mindestverpflichtungsdauer bereits bei 3 Jahren."
Wenn das nicht nur für 26 (2) gilt, sondern auch für 26 (4), ist die Verpflichtungsdauer im Einzelfall wohl tatsächlich mit der Personalführung abzuklären.  ::)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Hawkeye am 21. Dezember 2014, 22:43:35
Zitat von: DadOA am 21. Dezember 2014, 22:31:34
Auf der Bw-Seite steht zumindest:
"Wenn Sie als "Professional" bereits mit einem abgeschlossenen Studium zu uns kommen wollen, beginnt die Mindestverpflichtungsdauer bereits bei 3 Jahren."

Genau diesen passus meine ich. ;)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 21. Dezember 2014, 22:50:26
@Hawkeye, wie gesagt:
Zitat von: DadOA am 21. Dezember 2014, 22:31:34
Wenn das nicht nur für 26 (2) gilt, sondern auch für 26 (4), ist die Verpflichtungsdauer im Einzelfall wohl tatsächlich mit der Personalführung abzuklären.  ::)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: wolverine am 22. Dezember 2014, 08:15:16
Im Kern müsste ja für drei Jahre Bedarf an einem Truppenoffizier in den entsprechenden Dienstgraden und der Verwendung bestehen, der nicht aus dem bestehenden Pool an Offizieren gedeckt werden kann. Das sollte nur in Ausnahmefällen vorliegen.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: F_K am 22. Dezember 2014, 08:28:24
Was denn nun?

Einstellung mit höherem Dienstgrad aufgrund verwertbaren Studiums, Stellen derzeit nicht "intern" zu besetzen ODER Einstellung in die "normale" OA Laufbahn (ohne Studium) mit vorher schon erworbenem Dienstgrad?

.. das sollten wir sauber trennen.

(Dazu als Reminder: Einsteiger in die OA Laufbahn können nur mit Sondergenehmigung einsteigen, wenn es schon Offiziere sind - dies schmälert die Chancen ganz erheblich - Haushaltsstellen und so ...)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 22. Dezember 2014, 08:38:51
Einfach meine Ausgangsfrage lesen.  ;)

Einstieg als Offizier (mit abgeschlossenem, aber nicht verwertbarem Studium)!

Also (Wieder-)Einstieg nach § 26 (4) und nicht nach 26 (2) SLV.

Und OA-Lehrgänge müssen nicht mehr durchlaufen werden, da bereits erledigt (durch Punkt 1, ROA SaZ 2).

Zitat von: F_K am 22. Dezember 2014, 08:28:24
.. wenn es schon Offiziere sind - dies schmälert die Chancen ganz erheblich - Haushaltsstellen und so ...)

Wissen (Quelle?) oder Hörensagen?  ::)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: F_K am 22. Dezember 2014, 08:58:33
@ DadOA:

Hatten wir hier schon mal diskutiert - einfach mal suchen.

Nochmal:
- Die Bundeswehr baut eher Offizierstellen ab
- Ein Mangel an Truppendienern besteht nicht
- Die SLV ist eine KANN Vorschrift

Der theoretische Fall soll sich bewerben - ich rechne da nicht mit hohen Chancen.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 22. Dezember 2014, 09:24:19
Ok, habe zwar gesucht, aber nichts entsprechendes gefunden.

Habe aber inzwischen auch die Intention verstanden. Ein Seiteneinstieg in die TrOffz-Laufbahn (26 (4)) ist mit vielen Unabwägbarkeiten verbunden, also sehr unsicher.  :-\

Das betrifft nicht nur die Einstellungsfrage an sich sondern erst recht eine eventuelle Wunschverwendung.

Vielen Dank für die nützlichen Hinweise!
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: F_K am 22. Dezember 2014, 09:33:07
@ DadOA:

"Unsicher" ist da nicht das richtige Wort - dieser Weg ist so unwahrscheinlich, dass ein Plan in dieser Richtung nicht ins Auge gefasst werden sollte.

Unter Umständen gibt es Jahre, in denen überhaupt keine Einstellung in diesem Bereich erfolgt.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 22. Dezember 2014, 09:50:55
Lieber F_K,

Ich sagte nicht "unsicher" sondern "sehr unsicher"! Wenn schon zitieren, dann richtig.  ;)

Und das ist es auch (sehr unsicher). Nicht mehr und nicht weniger.

Und darauf hinzuplanen, war zwar nicht die Frage, aber danke für den Hinweis.

Wie gesagt, meine Fragen wurden ausreichend beantwortet, vielen Dank.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Niederbayer am 22. Dezember 2014, 12:36:57
Ach lieber F_K, nichts für ungut, aber manchmal muss man sich mit deinen Beiträgen im Hinterkopf schon wundern, dass die Bundeswehr überhaupt noch irgendjemanden einstellt  :P
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: KlausP am 22. Dezember 2014, 12:38:45
Zitat von: Niederbayer am 22. Dezember 2014, 12:36:57
Ach lieber F_K, nichts für ungut, aber manchmal muss man sich mit deinen Beiträgen im Hinterkopf schon wundern, dass die Bundeswehr überhaupt noch irgendjemanden einstellt  :P

Sein Pech und Glück für die Bundeswehr ist, dass er nichts zu sagen hat.  ;)
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: F_K am 22. Dezember 2014, 13:06:03
@ Niederbayer:

Es geht hier im Thread um einen sehr seltenen Spezialfall - insoweit kann man daraus keinen Schluss auf die allgemeinen Einstellungen ziehen.

@ Klaus P:

Ich habe schon etwas zu sagen, und manchmal auch etwas zu entscheiden ...
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: Ralf am 22. Dezember 2014, 17:49:06
Zitatbeginnt die Mindestverpflichtungsdauer bereits bei 3 Jahren.
Man darf dabei halt nicht den Schluss ziehen, dass es auch SaZ03 wird.
Mindestverpflichtungszeit ist das absolute Minimum, das Erlasse der TSK oder Fü SK fordern. So stand lange Zeit bei den Fw allg FD auf bw-karriere , dass die MVZ 04 sind. Das hat aber oftmals zu Missverständnissen geführt hat, da hier regelmäßig die Regelverpflichtungszeit von 12 bzw. 13 Jahren eingefordert wurde.
Bei den Seiteneinsteigern ist es oftmals SaZ08 oder sogar die 13.
Titel: Antw:Vom ROA zum BS?
Beitrag von: ToMA am 22. Dezember 2014, 22:19:45
Ok, vielen Dank für die Info, Ralf.  :)