Sehr geehrte Community!
Ich habe den Wunsch zur Marine zu gehen, die Papiere sind fertig und müssen nur noch abgeschickt werden. Nun habe ich ein Problem: ich verbringe meine Ferien derzeit auf einem Handelsschiff und der Kapitän hat mir heute gesagt, dass das Nautik-Diplom zwar anerkannt wird, aber nicht die Stunden die man auf der Brücke/ auf Deck oder sonst wo verbracht hat. Kurz gesagt: wenn mann sich dann wieder zivil bei einer Reederei bewirbt, darf man schön wieder von vorne anfangen, weil Kampfschiffe nicht die Probleme der Handels und Passagierflotten teilen und die Erfahrung fehlt. Was sagt ihr dazu? Ist es wirklich so?
Ein Nautik-Diplom ist ein Nautik-Diplom und das wird sowohl zivil als auch militärisch anerkannt, egal wo es erworben wurde! Wie die Erfahrungen auf seegehenden Einheiten der Bundeswehr in der christlichen Seefahrt anerkannt werden, dürfte jedoch von Fall zu Fall verschieden sein und lässt sich daher nicht pauschal beantworten!
Also ist es Länderspezifisch? Der Kapitän war übrigens kein Deutscher (EST).
Es kann von Reederei zu Reederei verschieden sein! Es ist INDIVIDUELL!
Ich bedanke mich für deine Antwort! :)
Zitatweil Kampfschiffe nicht die Probleme der Handels und Passagierflotten teilen und die Erfahrung fehlt.
Ich würde mal von den Fachleuten gerne wissen, wie so eine Aussage zu bewerten ist.
Als Laie sehe ich natürlich ein, dass eine AIDA Sol mit zighundert urlaubenden Passagieren an Bord in mancher Hinsicht anders ist, als eine Fregatte. Allerdings kann das doch nicht in allzu großem Umfang für die Offiziere gelten, die das Schiff steuern.
Die Kenntnisse und Fertigkeiten um den Kahn von A nach B zu bewegen, dürften doch im zivilen und militärischen Bereich zu 99% identisch sein (1% ist der Größenunterschied zwischen einem Luxusliner und dem, was die deutsche Marine so in petto hat). für den militärischen Seefahrer kommt aber zusätzlich das nötige Wissen über sein eigenes Handwerk hinzu: Das Handeln in der taktischen Lage, Einsatz von Sensoren und Effektoren usw.
Mir stellt sich also ernsthaft die Frage, ob diese Aussage eines zivilen Kapitäns aus fachlicher Sicht begründet ist, oder ob hier nur ein überzeugter Kriegsdienstverweigerer sein Bestes zum Image von Marineoffizieren beisteuert?
Da Estland eine Wehrfplicht hat und es dort wohl kein KDV gibt, glaube ich eher nicht.
Die Ausbildung der Nautiker geht viel weiter, als die Ausbildung der Brücken-WO der Marine. Mit Dingen wie Beladung, Stauung, Gefahrgut, Trim hat der gemeine Brücken-WO wenig bis garnichts zu tun.
Im Grunde genommen ist er wirklich nur der Fahrer, deshalb gelten die bereits verlinkten Regelungen zur Anerkennung. Wenn aber der TE tatsächlich die Laufbahn mit dem Nautikstudium einschlägt, hat er zumindest am Ende des Studiums sein ziviles Patent.