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Fragen und Antworten => Familie und Angehörige => Thema gestartet von: Zwieback am 13. Februar 2015, 12:17:49

Titel: PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: Zwieback am 13. Februar 2015, 12:17:49
Hallo,

vielleicht habt ihr eine Anlaufstelle für mich. Hintergrund: Mein Mann hat nach dem Auslandseinsatz Beschwerden, darum habe ich mir Gesprächspartner mit ähnlichen Beschwerden gesucht und gefunden. Einer davon ist Amerikaner, mit dem ich mich im Internet unterhalten habe.

Nun ist dieser meistens gut gelaunt aber gestern schrieb er etwas Seltsames und zwar "Ich möchte aufgeben" und "Wenn ich keine Familie hätte wäre es besser, weil mich dann keiner vermissen würde, wenn ich tot wäre".

Ich habe daraufhin zwei Veteranenorganisationen angemailt und bis jetzt keine Antwort gekriegt.

Meinem Mann habe ich übrigens nichts davon erzählt und möchte ihn auch nicht um Rat bitten...
Ich habe meinem amerikanischen Kumpel gegenüber so getan als ob ich es überlesen hätte und von positiven Dingen gesprochen.

Was kann ich denn jetzt tun? An wen kann ich mich wenden?
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: StOPfr am 13. Februar 2015, 14:28:39
Hast du den Zeitunterschied bedacht?
Ich würde zunächst bei den Organisationen nachhaken und mit Nachdruck auf Antwort und Unterstützung bestehen.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: ulli76 am 13. Februar 2015, 16:10:36
Eigentlich kannst du ihn nur ermuntern, sich Hilfe zu holen.

Ich befürchte aber, dass du weiterhin mit der Situation an sich überfordert bist und selber Hilfe brauchst.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: StierNRW am 13. Februar 2015, 16:41:49
@ ulli76

Da kann man Ihnen nur beipflichten.

Die US-Streitkräfte haben dafür zuständige Stellen. Der betreffende Amerikaner ist erwachsen und eigenverantwortlich.

@ Zwieback

Das klingt jetzt vielleicht hart, Zwieback, aber Sie sind für sich selber und Ihren Mann (soweit möglich) verantwortlich. Sie können - überspitzt gesagt - die Welt nicht retten.

Sie können dem Amerikaner nur raten, sich bei den US-Streitkräften zu melden und sich dort Hilfe zu holen - oder eben Rat bei Veteranenorganisationen. Dafür sind aber auch nicht Sie zuständig, sondern er oder ggf. seine Familie.

Wirklich: Mehr als jetzt können Sie nicht tun. Kümmern Sie sich um Ihren Mann. Nichts anderes.

Ganz ehrlich: Ich würde dann sogar den Kontakt zu demjenigen abbrechen. Er zieht sie dann mit seinen Problemen immer weiter runter, ohne daß Sie ihm helfen könnten.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: Zwieback am 16. Februar 2015, 17:28:18
Zitat von: StOPfr am 13. Februar 2015, 14:28:39
Hast du den Zeitunterschied bedacht?
Ich würde zunächst bei den Organisationen nachhaken und mit Nachdruck auf Antwort und Unterstützung bestehen.

Den hatte ich in der Tat nicht bedacht und eine der Organisationen hat sich in der Tat noch bei mir gemeldet. Die andere aber nicht.


Ich habe eine sehr hilfereiche Seite gefunden: http://www.airforcemedicine.af.mil/suicideprevention/ Diese haben einen 24 Stunden Chat, in dem ich auch um Hilfe für ihr gefragt habe und die folgende Nummer erhalten habe: 1-800-273-8255 (und die Vorwahl der USA nehme ich an).
Nur falls jemand das zufällig findet und das gleiche Problem hat.

Wie dem auch sei. Es geht ihm inzwischen wieder besser. Er hatte nur einen beschissenen Tag. Ich habe ihm trotzdem die Nummer gegeben.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: Zwieback am 16. Februar 2015, 17:37:27
Ich habe mir inzwischen Hilfe geholt.

Zitat von: StierNRW am 13. Februar 2015, 16:41:49
Ganz ehrlich: Ich würde dann sogar den Kontakt zu demjenigen abbrechen. Er zieht sie dann mit seinen Problemen immer weiter runter, ohne daß Sie ihm helfen könnten.

Einerseits muss ich dem zustimmen, aber andererseits hat derjenige mir und somit auch meinem Mann sehr geholfen und war dabei geradezu aufopferungsvoll (Helfersyndrom?) und ich wollte ihn nicht so hängenlassen.
Nun merkte ich aber, dass ich das nicht leisten kann. Ich habe nämlich an dem Tag alle dreissig Minuten meine Mails kontrolliert - falls er mir schreiben sollte.

Ich habe mich somit in etwas reinbegeben, wo ich nur sehr schwer wieder rauskommen ohne die Gefühle desjenigen zu verletzen.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: StOPfr am 16. Februar 2015, 17:45:58
Zitat von: Zwieback am 16. Februar 2015, 17:37:27
Ich habe mich somit in etwas reinbegeben, wo ich nur sehr schwer wieder rauskommen ohne die Gefühle desjenigen zu verletzen.

Dann wird es jetzt Zeit für etwas Distanz. Im angefragten Fall scheint ja alles auf einem ordentlichen Weg zu sein.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: Zwieback am 16. Februar 2015, 17:56:42
Ich weiß nicht genau WIE ich ihm das mitteilen soll ohne zu sagen:

"Oh Danke für die Hilfe... aber jetzt da ich merke, dass du Suizidgedanken hast möchte ich in Zukunft weniger Kontakt haben...

Das würde ich nämlich als mies empfinden.
Titel: Antw:PTBS und Suizidgedanken bei amerikanischem BS (Airforce)
Beitrag von: StOPfr am 16. Februar 2015, 18:01:08
Wäre es wohl auch...

Für dein Fingerspitzengefühl, also etwas Distanz herzustellen ohne mies rüberzukommen, bist du selbst verantwortlich.