Hallo zusammen,
nachdem mein Beratungstermin beim KB für den aktiven Dienst leider nicht so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt hatte, hatte ich das Thema BW eigentlich schon abgeschrieben.
Ich blieb dennoch hier im Forum als passiver Leser dabei. Durch einen anderen Beitrag wurde ich auf die Möglichkeit eines ROA bzw später dann RO a.d.W. aufmerksam.
Hierzu hätte ich allerdings noch einige Fragen und ich hoffe, der ein oder andere kann sie mir beantworten oder zumindest einen Verweis auf die richtige Quelle geben.
Laut BW HP muss der ROA a.d.W. 2x 10 Tage Grundausbildung (da ich nicht gedient habe, wäre das für mich relevant) und 3x 10 Tage offiziersspezifische Ausbildungen durchlaufen. Dies scheint ein ziemlicher Crashkurs zu sein, da laut meines Wissensstandes die Grundausbildung normalerweise 3 Monate und die Ausbildung zum Offizier sogar 3 Jahre dauert.
Welche Inhalte werden in den insgesamt 50 Tagen vermittelt? In welchem Zeitraum sind diese abzuleisten?
Ebenfalls auf der HP der BW ist die Rede davon, dass man für den zivilen Beruf wertvolle Fortbildungen machen kann. Leider konnte ich aktuell nur einen Kurs für Ersthelfer bzw. einen Kommunikationskurs finden.
Gibt es eine öffentliche Auflistung der möglichen Fortbildungen? Wieviele Fortbildungen darf man machen und wer entscheidet darüber, welche man über haupt macht? Hat man hier ggf ein Mitspracherecht oder darf man Wünsche äußern?
Ich konnte leider keine Information darüber finden, welche prinzipiellen Tätigkeit man im Falle einer Beorderung wahrnehmen kann/soll.
Nimmt man dann effektiv gesehen "nur" an Wehrübungen teil oder könnte es auch sein, dass man z.B. den Part einer Urkaubs- bzw längeren Krankheitsvertretung für einen aktiven Posten wahrnehmen können sollte?
Sollte ich an manchen Stellen nicht die richtigen Fachbegriffe verwendet haben, so bitte ich dies zu entschuldigen.
Im voraus vielen Dank für die Antworten.
Schönen Sonntag noch.
Gruß
Harald
Sie wissen aber schon, dass die Ausbildung zum ROA (ggf. a. D. W.!) auch kein "Kindergeburtstag" ist und Sie trotzdem die Eignungsfeststellung am ACFüKrBw durchlaufen? Wenn Sie da gar nicht erst hin kommen, wird es auch nichts mit dem ResOffz!
ZitatNimmt man dann effektiv gesehen "nur" an Wehrübungen teil
Wehrübungen gibt es nicht mehr, das nennt sich jetzt "Reservedienstleistungen" (RDL).
Zitatoder könnte es auch sein, dass man z.B. den Part einer Urkaubs- bzw längeren Krankheitsvertretung für einen aktiven Posten wahrnehmen können sollte?
Das ist der Zweck der Übung, wenn man z.B. auf einem gespiegelten Dienstposten beordert wird, im Rahmen einer RDL den aktiven Dienstposteninhaber zu vertreten - habe ich als Spieß einer GA-Kompanie zwischen 2007 und 2010 in 6 Fällen für insgesamt fast ein Jahr getan.
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 09:12:10
nachdem mein Beratungstermin beim KB für den aktiven Dienst leider nicht so gelaufen ist, wie ich es mir vorgestellt hatte, hatte ich das Thema BW eigentlich schon abgeschrieben.
Was bedeutet denn "nicht so gelaufen"? Von Deiner Seite oder von der Seite der Voraussetzungen? Nur so der Vollständigkeit halber, auch Bewerber für die RO-Laufbahn müssen eine Eignungsfestellung durchlaufen.
Zu den Crashkurs für Ungediente kann ich nichts sagen. Nur soviel: In dieser Zeit ist es kaum möglich mehr als die grundlegendsten Dinge, wie man sich als Soldat zu verhalten hat, zu vermitteln. Eine Grundausbildung, bzw. Vordienstzeit kann das nicht ersetzen. RO a.d.w mit Vordienstzeit haben es in der Regel schon sehr schwer einigermaßen auf einen Ausbildungsstand zu kommen, so daß sie im Truppendienst einsetzbar sind. Ich würde sagen es ist zwar kaum, aber nicht unmöglich - je nach mil. Vorbildung. Als Ungedienter kann ich mir beim besten Willen nur eine Berufs- oder studiennahe Verwendung (Pressesprecher, Personalführung, etc.) vorstellen. Eben für diejenigen, die nicht direkt mit verwertbarem Studium in einer RO-Fachverwendung eigesetzt werden sollen.
In den drei a.d.w Modulen wird viel Wehrrecht, ein ganz klein wenig Takik (auf dem Level "hat man mal gesehen") und ein wenig "grüne Ausbildung" sowie etwas theoretische Menschenführung vermittelt. Es unterscheidet sich aber immer etwas von Schule zu Schule. Der Zeitraum ist m.W. so auf drei Jahre angelegt. Je nach ziviler Verfügbarkeit und freien Plätzen kann es aber auch schneller gehen.
Am Ende steht die Laufbahnprüfung die einen ersteinmal zu gar nichts befähigt.
Danach (oder auch schon davor) heißt es einen Beorderungstruppenteil zu finden, der willens ist den RO auf einen Dienstposten zu setzen und dementsprechend auszubilden. Wenn man das ernsthaft betreiben möchte, kann es dann auch schon leicht zu mehrmonatigen Lehrgängen kommen, sofern man sie zugeteilt bekommt. Alles in allem kann die Dienstpostenausbildung dann noch sehr lange dauern.
Allerdings für einen Ungedienten, sehe ich persönlich da im Truppendienst, außer vielleicht in einer der o.g. Verwendungsschienen, keine Chance.
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 09:12:10
Gibt es eine öffentliche Auflistung der möglichen Fortbildungen? Wieviele Fortbildungen darf man machen und wer entscheidet darüber, welche man über haupt macht? Hat man hier ggf ein Mitspracherecht oder darf man Wünsche äußern?
Die "Fortbildungen" die auf der Bw. HP stehen haben damit nur wenig zu tun und richten sich i. d. R. eher an die freiwillige Reservistenarbeit. Welche Lehrgänge man so machen kann bzw. müßte, hängt zum einen vom Beorderungsposten und in besonderen von der Personalbearbeitenden Stelle ab, die die Lehrgangsplanung macht. Kleinere nicht laufbahnrelevante Ausbildungen können auch in Absprache mit der Kompanie organisiert werden.
Natürich kann man Wünsche äußern, aber mit großen Extratouren würde ich nicht rechnen.
Für mögliche Borderungsverwendungen wäre doch ein Gespräch mit dem KB sinnvoll. Was für Übungen (heute Reservedienstleistungen) man macht hängt ein bißchen von der Beorderungsstelle und deren Bedarf ab. In nichtaktiven Truppenteilen gibt es auch Übungen mit mehreren Reservisten zusammen, als Spiegeldienstposten eines Aktiven wird man mehr alleine nach Bedarf üben. Aber das ist sehr individuell und noch etwas früh sich da Gedanken zu machen.
Erst mal vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Ich versuche auf alle Nachfragen einzugehen.
@Tommie:
Mir ist bewusst, dass dies keine Spaßveranstaltung ist, sondern dass ich den selben Tests wie aktive Bewerber unterzogen werden würde. Angefangen vom Gewicht, CAT bis zum sportlichen und psychologischen Teil. Wobei mir aus dem Bauch heraus nur der Sporttest und hier das Sprinten Sorgen machen würde. Der Klimmhang und die Ergometerstrecke sollten schaffbar sein.
@Terek:
Mit "nicht so gelaufen" meinte ich, dass ich schon relativ am Anfang des Gesprächs das Gefühl hatte, dass die Dame die mir gegenüber sitzt mich irgendwie nicht ernst nimmt und generell relativ kurz angebunden bei den Antworten war. Sie hörte sich zwar meinen Lebenslauf und meine Wunschverwendung (zwecks FH Informatikstudium etwas entsprechend Informatiklastiges) aber danach kam nur ein "Ich kann mich sie nicht als Aktiven vorstellen. Aber bei den zivilen Mitarbeitern gibt es auch interessante Stellen." Das Gespräch verlief ab diesem Zeitpunkt nur in Richtung ziviler Mitarbeiter. Anscheinend wurden zu dem Zeitpunkt mehr zivile MAs gesucht.
Weiter möchte ich u diesem Punkt aber nicht ausholen außer es wäre noch weiter relevant.
Zwecks verwertbaren Studium, ich gehe davon aus, dass das Informatikstudium verwendbar ist.
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 11:31:32Angefangen vom Gewicht, CAT bis zum sportlichen und psychologischen Teil.
Langsam, langsam ;) ! Wir sprechen hier nicht von den Tests am KarrCBw, wie sie für die Bewerber für die Feldwebel-, Unteroffiziers- oder Mannschaftslaufbahn und für FWD-Bewerber stattfinden! Wir sprechen vom ACFüKrBw in Köln, früher auch als Offizierbewerberprüfzentrale (OPZ) bekannt! Sie sollten sich vielleicht einmal ein paar der gefühlt unzähligen Berichte darüber zu Gemüte führen, bevor wir weiter diskutieren ...
Oh ... Sh#t ... Ich hol das gleich nach dem Mittagessen nach!
Ich muß zu meiner Schande gestehen, dass ich hier von den falschen Vorraussetzungen beim Sporttest ausgegangen bin.
Dieser Sporttest sollte dennoch mit entsprechender Vorbereitungszeit zu schaffen sein. Wenn ich es richtig verstanden habe,
ist der Bewerbungsschluß für dieses Jahr der 1.7., d.h. es wäre immer noch ein gutes halbes Jahr Zeit, sich auf diesen Teil vorzubereiten
und in dieser Zeit sollte das mehr als möglich sein.
Bei meinem voherigen Beitrag hatte ich vergessen, dass Gruppengespräch/-diskussion noch mit aufzuführen. Aber zwischenzeitlich
hat man dies auch im zivilen Berufsleben, wenn man sich auf entsprechende Stellen bewirbt.
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 13:06:44
... ist der Bewerbungsschluß für dieses Jahr der 1.7., d.h. es wäre immer noch ein gutes halbes Jahr Zeit, sich auf diesen Teil vorzubereiten
und in dieser Zeit sollte das mehr als möglich sein.
Meines Wissens ist der
01.03.2015 Bewerbungsschluss, wenn man noch dieses Jahr berücksichtigt werden möchte.
Ich bin aktuell davon ausgegangen, dass der 1.3. der Bewerbungsschluß für die ROA im Wehrdienst sei.
Aber auf die schnelle finde ich die Passage nicht, bei der der 1.7. genannt war.
"Für die Ausbildung zum Reserveoffizier außerhalb des Wehrdienstes in Übungen können Sie sich jederzeit bewerben, sofern Sie Angehörige oder Angehöriger der Reserve sind, freiwilligen Wehrdienst oder Dienst als SaZ leisten."
Sie sind aber Ungedienter!
Ihre Bewerbung als Reserveoffizier im Wehrdienst sollten Sie frühzeitig, spätestens aber bis zum 1. März vor dem gewünschten Diensteintritt abgeben.
Für eine Ausbildung zum Reserveoffizier im Rahmen von Übungen sollten Sie sich bis spätestens 1. November für eine Zulassung im Folgejahr bewerben.https://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK93Myc7MSioszUolS9zIyiVDgnMSmzpLRIryi1OLWoLDU_LS2zCiiuX5DtqAgAkT2UHw!!/
Vielleicht gibt es unterschiedliche Termine für ROA (a.d.W.)!?
Nach telef. Auskunft des BAPersBw (nicht heute ;) ) ist für die RO-Laufbahn nach § 43
Abs. 3 SLV Bewerbungsstichtag der 01.03.2015.
Vielleicht ist dieser Termin für den Einstieg über § 43
Abs. 2 SLV irrelevant, ich weiß es nicht. Wir wissen ja noch nicht einmal, über welche Schiene HS81 RO werden möchte.
Am besten sollte der TE dort mal selber anrufen und nachfragen:
Reservistenangelegenheiten
Ich wollte mich nach Paragraph 43 Absatz 3 bewerben.
Ich werde Montag oder Dienstag am besten mal bei der von DadOA genannten Stelle anrufen und mich erkundigen.
Sollte der 1.3. stimmen, ist der Zug für dieses Jahr für mich ohnehin schon abgefahren. So eine Bewerbung kostet auch etwas Zeit und ich will sie nicht binnen von zwei Stunden auf die Schnelle fertig machen.
Es ärgert mich jetzt schon etwas. Ich kann mir nicht erklären wie ich auf den 1.7. gekommen bin. Normalerweise lege ich doch etwas mehr Gründlichkeit an den Tag. Und jetzt bei diesem Thread gleich zwei Fehler. Sowohl beim Termin als auch beim geforderten Sporttest. Hmpf.
Ich werde mir bei weiteren Beiträgen mehr Mühe geben.
Nochmals vielen Dank für die Antworten!
Sie haben also studiert? Nur dann ist eine Bewerbung nach § 43 (3) SLV zielführend.
Hier steht übrigens der 01.03. auch als Termin:
Termin 01.03.
Ja, habe ich. Es kann sein das diese Info untergegangen ist. Ich hatte es nur in einem Nebensatz mal erwähnt. Bei dem Studium handelte es sich um Diplom Informatik.
Noch ist ja nicht der 01.03. und es kommt auf das Datum Eingangsstempel an, Also fristwahrend per Einschreiben Rückschein schreiben "Hiermit bewerbe ich mich...Unterlagen folgen".
Als Informatiker haben Sie ja vielleicht die Möglichkeit, sich fachbezogen zu bewerben, nicht über 26 Abs. 4 , sondern über 26 Abs. 2 SLV. Das können Sie ja bei Ihrem Anruf auch gleich abklären. Vielleicht gibt es hier noch einmal eine andere Bewerbungsfrist? ;)
RO militärfachliche Verwendung
Ach Jungs,
warum fragt es niemand?
warum konnte sich der Berater den TE nicht als Soldaten vorstellen?
Die wird auch in einer Reservelaufbahn problematisch ...
Doch, wurde sie.
Zitat von: Terek am 22. Februar 2015, 11:02:17
Was bedeutet denn "nicht so gelaufen"? Von Deiner Seite oder von der Seite der Voraussetzungen? Nur so der Vollständigkeit halber, auch Bewerber für die RO-Laufbahn müssen eine Eignungsfestellung durchlaufen.
Vermutlich wegen des Gewichtes von HS81, kann mich aber auch täuschen:
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 13:06:44
Dieser Sporttest sollte dennoch mit entsprechender Vorbereitungszeit zu schaffen sein. ....... , d.h. es wäre immer noch ein gutes halbes Jahr Zeit, sich auf diesen Teil vorzubereiten
und in dieser Zeit sollte das mehr als möglich sein.
sowie
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 11:31:32
... Angefangen vom Gewicht, CAT bis zum sportlichen und psychologischen Teil. Wobei mir aus dem Bauch heraus nur der Sporttest und hier das Sprinten Sorgen machen würde. Der Klimmhang und die Ergometerstrecke sollten schaffbar sein.
Und deswegen erscheint ihm die verbleibende Zeit auch zu kurz, um sich auf die Eignungsfeststellung körperlich vorzubereiten, wenn nächste Woche schon Bewerbungsschluss ist.
Am Gewicht lag es wohl eher nicht. Mein BMI ist zwar jetzt auch nicht so Top, aber mit 26 bin ich habe ich doch noch etwas Luft auf der Waage nach oben. Dies möchte ich jetzt aber auch nicht ausschöpfen.
Zuerst der Vorschlag von Ralph klingt zwar ganz nett, einfach ein Einschreiben mit dem Vermerk "Unterlagen werden nachgereicht" zu versenden, aber ich möchte mir nicht ausmalen, was der entsprechende Personaler davon halten wird. Ich an seiner Stelle wäre nicht sonderlich begeistert.
Aber ich muß leider DadOA Recht geben. Die Zeit ist für mich dann doch etwas zu knapp um entsprechend in Form zu kommen. Wenn ich etwas mache, dann möchte ich dies Richtig machen und nicht halbherzig. Nutze ich die Zeit bis nächstes Jahr, dies sollte mehr als ausreichend sein um sich auf den Sporttest vorzubereiten.
Vielen Dank nochmals für die ganzen Antworten.
Zitat von: HS81 am 22. Februar 2015, 19:50:51
Aber ich muß leider DadOA Recht geben. Die Zeit ist für mich dann doch etwas zu knapp um entsprechend in Form zu kommen. Wenn ich etwas mache, dann möchte ich dies Richtig machen und nicht halbherzig. Nutze ich die Zeit bis nächstes Jahr, dies sollte mehr als ausreichend sein um sich auf den Sporttest vorzubereiten.
Nur der Vollständigkeit halber: bei Bewerbung nach 43.3 i.V.m. 26.
2 SLV (fachbezogene Verwendung) gibt es keinen Sporttest.
Und was Ralf geschrieben hat, funktioniert auch (Bewerbung direkt zum BAPersBw), ohne dass der Personaler verärgert ist.