ich bin mit meinem latein am ende!
kein freund kommt beim eigentlich sehr gut klar, ausbildungen und lehrgänge hat er immer sehr gut bis bestanden.er hat weder probleme mit den leuten noch sonst irgendwas.
im letzten jahr sollte er eine aga machen und hat diese nach 2 wochen abgebrochen. er sagte zu mir ihm sei das alles zu viel und er habe angst.er wollte auch komplett aufhören mit dem bund aber da ich weiß, wieviel spaß ihm es dort macht und er eigentlich in seinem job aufgeht, habe ich es mit hilfe von ein paar freunden geschafft ihn davon ab zubringen.seine vorgesetzten haben den vorfall eigentlich recht gut hingenommen.
jetzt muß er wieder eine aga machen und rief mich gestern abend an und meinte er geht zu seinem oberguru (mir fällt die bezeichung nicht ein) und sagt ihm das er aufhören will. ich war im ersten moment echt vor den kopf gestoßen. im laufe unseres telefonates, kam dann raus das er angst hat. angst davor zu versagen. er meinte es sei wie eine blockade und er könne nicht die leute ausbilden. mein freund ist sehr ehrgeizig und will eigentlich alles richtig machen. ich habe mit engelszungen auf ihn eingeredet und ihm klar gemacht, was alles damit zusammen hängt, ich habe versucht ihm den kopf zu waschen und ihm gesagt das er es kann (ich weiß das er es kann!). ich meine was soll ich noch machen? mehr als verständnis haben und hinter ihm stehen kann ich auch nicht. er ist sehr oft weg aber das stört mich nicht. ich komme mit klar.
was ich eigentlich will ist, habt ihr ein paar ideen, wie ich ihn von dieser wahnsinnigen idee abbringen kann? er wird es bereuen.
Welche Verwendung?
welche verendung für wo?
Verwendung: Was ist sein "normaler Job" bei der Bundeswehr (z.B. Panzerfahrer), welcher Dienstgradgruppe gehört er momentan an, welche Laufbahn hat er eingeschlagen (z.B. Laufbahn eines Offizieranwärters)?
Vielleicht sollte er einfach mal ein Gespräch unter vier Augen mit Zugführer oder Kompaniechef führen und ihm seine Situation schildern. Die werden ihm schon entsprechend ins Gewissen reden und versuchen, eine gemeinsame Lösung zu finden. Z.B., dass er einfach nicht mehr als Ausbilder in der AGA eingesetzt wird, sondern nur in seiner "eigentlichen" Verwendung.
Darüber hinaus hilft häufig auch ein Gespräch mit dem Pfarrer am Standort, um sich die Sorgen einfach mal "von der Seele zu reden".
Was deine Möglichkeiten angeht - da dürftest du wohl alles richtig gemacht haben. Sprich mit ihm, mach ihm klar, dass er es packen kann. Das vielleicht wichtigste: Zuhören und ihn wieder aufbauen.
Ansonsten gibt es noch die Homepage vom Zentrum Innere Führung der Bundeswehr (derzeit nicht aufrufbar, da sie wohl überarbeitet wird). Dort werden ausführliche Tipps gegeben, wie man sich in Stresssituationen verhalten sollte (eigentlich bezogen auf entsprechende Situationen im Auslandseinsatz und die möglichen Mittel zur Selbst- und Kameradenhilfe, aber das sollte kein größeres Problem sein ;) ).
*puh* was macht er? man dat sind immer soviele eigenartige sachen. werden wollen soll er wohl kampfmittelräumer.er ist stufz und bei den pionieren. ich hoffe ich habe da nix durcheinander gebracht ::) und irgendwas mit gruppenführer war noch. verzeiht wenn ich das nicht genau weiß.
er hatte letzes mal schon ein gespräch mit seinen vorgesetzten in seinem eigentlichen standtort. sie waren auch wie gesagt ganz nett. sie meinten, daß sie sehen wollten wie weit er kommt und wußten das er es noch nie gemacht. haben ihm gesagt das er genau überlegen soll ob er aufhörenn will, weil sie eigentlich viel von ihm halten.
er hat gestern dem vorgesetzten in dem standort wo er jetzt ist gesagt, daß er die andere aga abgebrochen hat.
sonst kann man nix weiter machen? was passiert denn in den 2 wochen so genau. das was er mir sagte klann nicht so besonders schwer. ich verstehe ihn nicht recht :-[
wenigstens einer der zu schätzen weiß das ich mir den mund fusselig rede-danke
Aha, okay. Er ist also Stabsunteroffizier und befindet sich noch in der Ausbildung, also wird er wohl die Feldwebelanwärter-Laufbahn eingeschlagen haben. Und momentan macht er dann wohl ein Praktikum als Gruppenführer.
Hm, was gibt es noch für Tipps? Er sollte sich auf jeden Fall mal mit den schon erfahreneren anderen Gruppenführern zusammensetzen und sich bei denen Anregungen etc. holen - es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen und die Kameraden waren auch alle irgendwann das erste Mal in der Situation, in der dein Freund jetzt ist. Folglich werden sie ihm auch unter die Arme greifen können. Und er wird sich einige Tricks bei ihnen abschauen können.
Ansonsten sollte er sich einfach vor Augen halten, dass er das alles kann - schließlich sollten ihm alle Grundlagen zur Ausbildung von Soldaten durch die Bundeswehr beigebracht worden sein. Auch kennt er die Ausbildungsinhalte schon, er hat sie ja selber schon erlebt. Ihm fehlt lediglich die Erfahrung dazu - und da kommen seine Kameraden und Vorgesetzten ins Spiel, die diese Erfahrungen haben und mit ihm teilen können. Mit seinem Zugführer sollte er mal ausführlich sprechen über sein Problem, wie sich das äußert etc., damit dieser ihm gezielt unter die Arme greifen kann.
Den Anspruch an sich selbst, alles jetzt sofort perfekt zu machen, sollte er auch zurückschrauben - er soll nur versuchen, es so gut er kann zu erledigen. Alles weitere kommt dann später, wenn er die nötige Erfahrung hat. Bis dahin keine übermenschlichen Anforderungen an sich selbst stellen - die kann er nicht erfüllen. Aber aus seinen Fehlern wird er lernen und es zukünftig besser machen können.
Dann sollte er sich auch immer in Erinnerung rufen, dass das Ganze eine außergewöhnliche Situation für ihn ist - wenn er gestresst reagiert, ist das völlig normal! Dann muss er versuchen, diese Reaktion zu unterdrücken - kräftig durchatmen, um wieder ruhig zu werden, kann schon helfen, auch, wenn er sich Erinnerungen an irgendwas "schönes" (z.B. an zu Hause, seine Familie, einen Urlaub oder was auch immer) ins Gedächtnis ruft.
Allerdings hat er sich für eine Laufbahn als Vorgesetzter entschieden, folglich wird er auch zukünftig in die Situation geraten, dass er Soldaten führen muss. Darüber muss er sich natürlich im Klaren sein. Und deshalb sollte er zusehen, dass er diese Versagensangst überwinden kann. Schließlich ist er dann derjenige, an dem sich seine Untergebenen orientieren werden - er MUSS also in "problematischen" Lagen seine Angst soweit unterdrücken können, dass seine Untergebenen nichts davon mitbekommen, sonst überträgt sich seine Anspannung auf diese und alles läuft aus dem Ruder.
Letztlich ist es auch eine Willenssache: Er muss davon überzeugt sein, dass er es schaffen kann. Und das kann er, schließlich wurde er dafür ausgebildet!
Mein Rat wäre jedenfalls: Er soll sich erstmal durchbeissen (so blöd es auch klingt) und die ersten Wochen hinter sich bringen. Wie er aus seiner eigenen AGA noch wissen dürfte, sind diese mit die schwierigsten, danach wird es ruhiger werden. Wenn er dann, Ende März, die AGA hinter sich hat und noch immer der Meinung ist, dass das nicht das ist, was er machen will, dann soll er nochmal seine Lage überdenken und in aller Ruhe planen, wie es weitergeht. Bis dahin stehen ihm viele Menschen zur Seite - seine Kameraden, seine Vorgesetzten, der Standortpfarrer, an die er sich wenden kann, und schlussendlich du, euer Freundeskreis und seine Familie, die hinter ihm stehen und ihn unterstützen.
Wirft er aber jetzt, als "Kurtschlussreaktion", das Handtuch und beendet seine Karriere bei der Bundeswehr, wird er sich das nachher wohlmöglich nie verzeihen.
Was die ersten 2 Wochen der AGA angeht: Diese sind fordernd, der Dienst dauert teilweise bis spät in die Nacht, aber das ist nur eine kurze Anfangsphase. Die Ausbildungsinhalte sind jedenfalls noch nicht sonderlich "schwer" - Formaldienst, die erste Ausbildung im Gelände etc.. Aber alles nicht sonderlich schwer.
Nach dieser anfänglichen Phase wird sich die allgemeine Aufregung und der Stress wieder legen - dann kennen sich Rekruten und Ausbilder, man arrangiert sich irgendwie und der Dienstplan bietet auch wieder mehr Freiraum.
Und im April dürfte alles wieder vorbei und er in seiner alten Einheit sein ;)
Anbei mal noch eine PDF-Datei, die sich mit Stressmanagement und möglichen Mitteln zur Selbst- und Kameradenhilfe beschäftigt. Ist vielleicht ganz hilfreich, auch wenn es wohl eher für Situationen im Auslands- oder Kampfeinsatz gedacht ist ...
Herausgeber ist das Zentrum Innere Führung in Koblenz.
[gelöscht durch Administrator]
(http://www.cosgan.de/images/smilie/liebe/a010.gif) danke dir das du dir soviel mühe gemacht hast.
vorbei ist es zwar noch nicht, weil er dann ja gleich seinen feldwebel lehrgang hat und dann nach 6 monaten irgendwo in münchen ist ::) aber deine worte waren echt aufbauend eigentlich dem gleich was ich predige
Ich notiere:Als Kampfmittelräumer ist er ungeeignet,da dies Stress pur ist bei jeder Entschärfung.
Wie kommt sowas?Ich hab noch nie gehört,daß ein Ausbilder eine AGA hingeschmissen hat,weil ihm diese zuviel wurde.
Eine gute AGA verlangt auch den Ausbildern einiges ab.
Sind dies vielleicht die zwei Wochen Auswahltest für Kampfmittelräumer in Aachen an der Technischen Schule der Bundeswehr(TSH heißt sie ja nun nicht mehr)?
Das könnte ich mir eher vorstellen.
oder hat er probleme vor leute zu treten und frei zu sprechen
ist auch eine große überwindung - wenn aufeinmal 10 leute oder nochmehr von einem die befehle bekommen
- oder wenn man im unterrichtsraum einen unterricht halten soll -
da sind bei manchen "praktiker" die selber perfekt arbeiten können, die nerven durchgegangen
Zitat von: Richhardt am 05. Januar 2006, 20:05:08
Ich notiere:Als Kampfmittelräumer ist er ungeeignet,da dies Stress pur ist bei jeder Entschärfung.
Wie kommt sowas?Ich hab noch nie gehört,daß ein Ausbilder eine AGA hingeschmissen hat,weil ihm diese zuviel wurde.
Eine gute AGA verlangt auch den Ausbildern einiges ab.
Sind dies vielleicht die zwei Wochen Auswahltest für Kampfmittelräumer in Aachen an der Technischen Schule der Bundeswehr(TSH heißt sie ja nun nicht mehr)?
Das könnte ich mir eher vorstellen.
Du meinst Kampfmittelbeseitiger.
Kampfmittelräumer sind bei der Pi-Tr, z.B. MiRäumPz Keiler
Ein Kamerad sagte mir mal:
"Die Kampfmittelbeseitiger sind die Chirurgen, die Kampfmittelräumer die Metzger!" ;)
@BPz M88: Stimmt ja,wie konnte ich nur?
Dann kanns nur der Einsatz als GrpFhr in der AGA sein.Ich dachte da wirklich an die schwierigen Situationen des Kampfmittelbeseitigers und an den AuswahllehrgangDie Nennung eines Kampfmittelräumers hat mich da doch ein wenig irritiert.
@all:
Aber das Getöse wegen einer Verwendung als GrpFhr in der AGA kann ich nicht nachvollziehen:
Das machte schon bei uns so mancher Gefr(UA),damit er das für später auch lernt.
Selbst ich hatte als Obergefreiter(UA) den Zugdienst eine komplette AGA durch und zusätzlich noch eine Gruppe zu führen,weil der Zugführer der Ansicht war,daß man es nur durch Praxis lernen kann.
Und Recht hatte er!
Am Anfang kam mir das sehr seltsam vor,da Dich plötzlich ca. 120 Augen anstarren und 60 Kameraden auf Anweisungen für den Tag warten.
Das legte sich aber nach dem dritten Tag spätestens und machte immer mehr Spaß.
Zur Mitte der AGA ging alles wie von selbst:Die Rekruten wußten schon längst,was sie zutun hatten.
Wir hatten ein stillschweigendes Abkommen:
Ihr Rekruten macht das,was wir von Euch verlangen und wir lassen Euch im Gegenzug in Ruhe.
Das klappte wie am Schnürchen.
Aber ich kenne auch andere AGA,wo die Rekruten diese Abmachung nicht kapierten.
Was dann passierte,ist ja wohl klar.
Kurzum:Man will Deinem Freund nicht unnötig belasten,er soll nur schon mal seine Führungskompetenzen trainieren im Hinblick auf später.
Wenn er StUffz(FA) ist,wird er später als Feldwebel auch Soldaten zu führen haben.
Will oder kann er das nicht,sollte er vielleicht mal über den Wechsel zum UffzFD nachdenken.Dann ist allerdings beim StUffz für ihn Schluß.