https://www.youtube.com/watch?v=E7-rI12rq_gDieser hebt sich mal wohltuend von den übrigen Videos auf dem Channel ab, finde ich. Und er trifft vermutlich den Nerv vieler Interessierter (auch potenzieller Bewerber) mehr als die meisten anderen.
Nur leider wir auch da natürlich nur das tolle, gute und positive dargestellt.
Und schon wollen wieder eine Vielzahl der Bewerber, Fallschirm springen, mit einem Panzer rum ballern, auf einen Berg krackseln und Kampfhubschrauber fliegen.
Das hinter denen die diese tollen Sachen mache, eine viel größere Zahl von Soldaten steht, die diese tollen Sachen halt nicht machen sondern ganz "normale" Arbeit geht wieder mal unter.
Und das man nicht ständig fliegt, schießt, krackselt oder springt, wir auch nicht dargestellt.
Für mich haben diese Filme immer was von modernem Schanghaien. Früher wurden den jungen Leute das Hirn mit Alkohol vernebelt und heute mit diesen tollen Propagandavideos.
Ich finds eher positiv, wenn auch die "kriegerische", also soldatische Seite gezeigt wird. Das ist doch wohl der "Markenkern" einer Armee. Mechatroniker,Studenten o.ä. in Uniform werden andauernd gezeigt.
Es ist aber ja eben nicht die "soldatische" Seite die in solchen Filmchen gezeigt wird, sondern ein romantisierter Ausschnitt. Da wird eine Gruppe beim OHK in Szene gesetzt und mal eben ignoriert, wie viel Vorausbildung und Drill in den Kameraden stecken, bevor dieser Ausbildungsstand überhaupt erreicht wird. Ebenso mit dem Leopard: Macht sich gut im Gelände, auf TD hat am Ende aber wieder niemand Lust.
Man kann's der Bundeswehr aber ja auch nicht verübeln: Die Kids wachsen ja quasi schon mit dem High-Res-Call-of-Duty-Kommando-Schnickschnack auf und wollen sowas dann auch dementsprechend sehen. Wenn man mit solchen Bildern wirbt muss man aber auch nicht verwundert sein, wenn am Ende im KarrC jeder Kommandosoldat werden will und bereits in der GA in einem TrspBtl nach zwei Wochen das Handtuch wirft.
Wir wurden im GefÜbZH auch gefilmt - hinterlegt mit einem Soundtrack von Hans Zimmer sah das echt super aus in der Nachbesprechung. Spiegelt nur halt nicht das wieder, was da tatsächlich vor sich geht.
Das ist allerdings ein Imagefilm und eben keine Dokumentation... Woanders wird sich aufgeregt, wie wenig sich die Bw mit grünen Inhalten nach vorne wagt. Inzwischen finde ich den Bw-Channel eigentlich ganz nett gemacht. Die Videos da bilden jedenfalls ein ganz ordentliches Spektrum an Tätigkeiten ab.
Zitat von: HG_NRW92 am 07. April 2015, 21:03:22
Das ist allerdings ein Imagefilm und eben keine Dokumentation... Woanders wird sich aufgeregt, wie wenig sich die Bw mit grünen Inhalten nach vorne wagt. Inzwischen finde ich den Bw-Channel eigentlich ganz nett gemacht. Die Videos da bilden jedenfalls ein ganz ordentliches Spektrum an Tätigkeiten ab.
Sehe das absolut genauso. Zumal ein(e) wirklich ernsthafte(r) Bewerber(in)/Interessent(in) sich deutlich intensiver mit dem Soldatenberuf auseinander setzt und sich ggf. den Rest zur favorisierten Truppengattung/Teilstreitkraft ergoogelt oder kritisch beim Karriereberater hinterfragt ( so habe ichs zumindest gemacht)
Trotzdem füttern solche Filme in jedem den "kleinen Patrioten" und lösen dementsprechend postive Gefühle aus was ich aber absolut nicht verkehrt finde. Da sowas doch (Patriotismus) den Soldaten vom Söldner unterscheidet, ganz salopp gesagt..
Beschimpfte der französische Chevallier den Schweizer Söldner: " Du, Schweizer, kämpft lediglich für schnöden Mammon, ich dagegen kämpfe für die Ehre!" Der Schweizer überlegte kurz und erwiderte dann: "Jeder von uns kämpft halt wovon er zuwenig hat."
;)
Gabs nicht vor einiger Zeit schon einmal ein Werbevideo, welches die "romantischen" Seiten des Soldatenberufes zeigte, mit heroischer Musik hinterlegt war und bei den Linken eine solche Empörung hervorrief, dass es wieder aus dem Netz genommen wurde?
Ansonsten finde ich es gar nicht mal so schlecht, dass man auch mal mit ein wenig Action wirbt und nicht immer nur mit den unmilitärischen Seiten a la: "Du willst studieren? Komm zur Bundeswehr". Auch finde ich es nicht verkehrt, dass nur die interessanten Seiten gezeigt werden. Zumal es ein Werbevideo und keine Dokumentation ist. Vielleicht gibt es ja dann den ein oder anderen Bewerber weniger, dem wir hier im Forum vermitteln müssen, dass er in erster Linie Soldat ist. ;D
Also ich finde den Channel und die Videos selbst auch klasse. Wie P.B15 schon sagte setzt sich eigentlich jeder der es ernst meint nochmal genau mit dem Soldatenberuf auseinander (oder sollte dies zumindest) und hinterfragt auch mal die "alltäglichen" oder "Schattenseiten".
Ich diene zwar erst ab dem 01.07. Und kann deshalb nicht davon sprechen was in den Videos "der Realität nahekommt" oder eher weniger hinhaut.
Jedoch seh ich sie auch ganz gerne.
Natürlich mit dem Wissen im Hinterkopf das die Gebirgsjäger, die z.B. Grade schneidig den Berg auf Skiern runtercruisen, den Weg hinauf mit der ganzen Ausrüstung vielleicht nicht grade prickelnd fanden.. Ist eben irgendwo auch Werbung.
Zitat von: Patria am 08. April 2015, 07:35:01
Wie P.B15 schon sagte setzt sich eigentlich jeder der es ernst meint nochmal genau mit dem Soldatenberuf auseinander (oder sollte dies zumindest) und hinterfragt auch mal die "alltäglichen" oder "Schattenseiten".
Sollte man meinen aber hunderte von Beiträgen hier im Forum sprechen aber leider eine andere Sprache.
Wiederholung: Es ist eben Werbung und keine Dokumentation.
Welcher Arbeitgeber wirbt schon damit, dass einem auch nervige, staubtrockene Ausbildungsinhalte bevorstehen oder ganz einfach nicht alles immer Spaß macht?
Ich find das Filmchen gut.
Zitat von: Niederbayer am 08. April 2015, 17:46:00
Wiederholung: Es ist eben Werbung und keine Dokumentation.
Welcher Arbeitgeber wirbt schon damit, dass einem auch nervige, staubtrockene Ausbildungsinhalte bevorstehen oder ganz einfach nicht alles immer Spaß macht?
Oh, sowas gibt es durchaus. Nennt sich "realistic job preview" und soll die spätere Arbeitszufriedenheit steigern - behaupten jedenfalls Organisationspsychologen, die sowas untersucht haben.
Aber ein "Erfolgsrezept" scheint es auch nicht wirklich zu sein. Wenn ich mich jetzt nicht falsch erinnere, haben die kanadischen Streitkräfte es mal als Konzept gefahren. Sie haben's nach einiger Zeit aber wieder aufgegeben.
Irgendwo ja auch verständlich. Was nützt es wenn sich die Einstellungsquote steigert aber dann die Abbrecherquote verdoppelt weil die Leute unzufrieden sind oder sich was anderes vorgestellt haben ...
Zitat von: BulleMölders am 08. April 2015, 12:45:34
Sollte man meinen aber hunderte von Beiträgen hier im Forum sprechen aber leider eine andere Sprache.
Einerseits muss ich etwas schmunzeln weil ich genau weiß was sie meinen..
Andererseits ist es leider traurige Realität. Ob man daran jedoch wirklich etwas ändern kann ist fraglich.
Auch wenn es viele der Betroffenen Kiddies auf gezieltem ansprechen nicht zugeben, haben sie sich bei der ganzen Karriereplanung wohl doch eher an Call of Duty als am realen Leben orientiert.
Hatte bei der Eignungsfeststellung auch einen 17 jährigen getroffen bei dem die Investition in das neue Battlefield (der Herr wollte Fallschirmjäger Fw werden) wohl bei Clairs "Vier Tage im November" besser aufgehoben gewesen wäre.
Wo wir wieder beim Thema Aufklärung der Jugendlichen wären.
Hierzu habe ich schon einmal in einem anderen Thread ausführlicher geschrieben, dass es m.M.n. sinnvoll wäre, z.B. in der 9. oder 10. Klasse, wenn die Betriebspraktika anstehen, dass das Thema Bundeswehr bereits in der Schule angesprochen werden sollte.
Das hätte einige Vorteile zur Folge.
Aber das Thema "Militär" ist so gesehen ein Tabuthema in der Schule und somit besteht wohl wenig Aussicht auf Erfolg, dass sich das in absehbarer Zeit ändern wird.
Wenn da bei denn Schülern oder Eltern Interesse besteht, kann man sich an die Jugendoffiziere wenden. Der kommt in die Schule und vermittelt erste Eindrücke und beantwortet Fragen.
Bei uns war damals auch einer war kein Werbegespräch sondern eher eine Aufklärung.
.. ich habe mir letztes Jahr ein neues "Vernunftauto" gekauft, ein prima PKW.
Eine Verbindung zur Darstellung in der Werbung konnte ich nicht wirklich herstellen.
Ich war mit meinem Kindern in einem Kaufhaus in England (9 und 6 Jahre), da hat eine Verkäuferin denen ein "Tattoo" gemacht und einen Fingernagel lackiert, mit der Aussage - das hält EINE Woche, trotz Händewaschen ...
Bei einer Tochter war das Tattoo noch am gleichen Tag "verschwunden" (war so ein Aufklebeding), bei der anderen fingen am zweiten Tag die Auflösungserscheinungen an, was meine Töchter zu der eigenen Erkenntnis führte, das Werbeaussagen wohl nicht immer zutreffen ...
Wer so alt ist, das er in die Berufswahl eintritt, sollte diese "Lektion" schon lange gelernt haben, oder nicht?
Fallschirmspringen ist toll, keine Frage - aber wie will man die Langeweile beim stundenlangen Warten und den Inhalt eines 4 Wochen Lehrganges in einen 60 Sekunden Film abbilden?
Eben, gar nicht - das Video ist ein Imagevideo, ein Teaser - die Bilder sind echt, die gibt es genauso - alles 100 % "wahr" - nur gibt es eben auch vieles andere (während bei kommerzieller Werbung tatsächlich "Lügen" dabei sind - wieviele der Audi Fahrer haben schonmal in den USA die "Sonne gejagt und einen Vorsprung gehabt"?)
Als Imagevideo finde ich es gut und ansprechend gemacht.
@ Roadrunner1987:
Jugendoffiziere gehören auch nicht zur "Personalwerbung", sondern bieten politische Aufklärung.
Zitat von: Roadrunner1987 am 09. April 2015, 09:18:14
Wenn da bei denn Schülern oder Eltern Interesse besteht, kann man sich an die Jugendoffiziere wenden. Der kommt in die Schule und vermittelt erste Eindrücke und beantwortet Fragen.
Das ist (viel) zu wenig.
Die Frage ist doch, was stellen sich Jugendliche unter einen bestimmten Beruf vor? Bei den meisten Berufen bestehen da schon einigermaßen konkrete Vorstellungen, weil sie täglich erlebt und gesehen werden. Beim Soldatenberuf bestehen meines Erachtens aber erhebliche Defizite, da er in der Regel durch Filme/Spiele/Medien verzerrt wahrgenommen wird.
Hier hat m.E. die Schule eine Aufklärungspflicht (im Übrigen nicht nur für diesen Beruf), der sie aber nur unzureichend nachkommt bzw. mangels Berücksichtigung im Lehrplan nicht nachkommen kann.
Aber eine Diskiussion über die allgemeinpolitische und berufsorientierte Aufklärung in der Schule (9. und 10. Klasse) würde hier den Rahmen sprengen.
Deshalb finde ich das Werbevideo auch nicht irreführend sondern zweckbestimmt, dass Jugendliche zumindest dafür gewonnen werden könnten, sich des Themas Bundeswehr anzunehmen und sich vielleicht auch Gedanken darüber machen und informieren, was für Aufgabenfelder die Bundeswehr hat und welche beruflichen Möglichkeiten es hier gibt.
Vollkommen richtig!
Solche Videos sollen ja lediglich Interesse wecken.
Ich bin auch der Meinung das die hohe Abbrecherquote hauptsächlich von genau diesen falschen Vorstellungen kommt. Man müsste einfach eine Möglichkeit finden solche Menschen auf den Boden der Tatsachen zu holen und eben diese "rauszufiltern" die sich ernsthaft mit der Thematik, den Risiken und den Entbehrungen auseinandergesetzt haben.
Aber leichter gesagt als getan..
Mich regt es ja schon tierisch auf das Offiziere des Personalwerbetrupps (ich hoffe ich liege richtig und es ist der Personalwerbetrupp) an manchen Schulen ausgesperrt werden oder sich in manchen Klassen nicht einmal richtig zu Wort melden können/ dürfen. >:(
Soweit ich weiß waren das aber Jugendoffiziere! Eben keine Personalwerbetrupps.Das ist ja der Witz! Da scheinen einige 68er Lehrer wohl nicht ganz zu allen verfassungsmäßigen Organen zu stehen.
Insgesamt zur Art des Videos: Ich denke , da der Beruf des Soldaten eine ganz andere emotionale Komponente aufweist, alleine durchs Themenfeld Verwundung und Tod, als z.B. ein Job als Verwaltungsangestellter, ist es auch legitim ihn dementsprechend emotional zu präsentieren. Und auch wenn es quasi zivile Verwendungen in Uniform gibt, die Grundlagen des "Soldatseins" teilt jeder einzelne Soldat.
Da muss doch sogar der Patriotismus angesprochen werden, warum sonst sollte man den Eid schwören und sein Leben einsetzten? Ein Stück Idealismus sollte jeder Soldat mitbringen, auch wenns sicherlich in der Realität viele gibt die es eher als Job sehen und nach Dienst alles von sich werfen.
Oh okay, dann muss ich mich nachträglich korrigieren.
Aber da sind wir wieder beim Thema mit der "Keule der Meinungsfreiheit" die die linke Ecke ja gern schwingt wenn weitere Argumente grade nicht vorhanden sind.
Eben ganz nach dem Motto: Solange man selbst ausreden darf ist Meinungsfreiheit angenehm, den anderen jedoch mal zu Wort kommen zu lassen könnte aber die Blöße bringen ::)..
Eine gesunde Portion Patriotismus ist definitiv mehr als förderlich. Wenn man sich den Sinn und die Kernaufgabe des Soldatenberufs ansieht eigentlich auch erfoderlich.
Wie sie schon sagten, der Eid wird ja nicht umsonst geleistet und einfach hintergrundlos abgespult.
Jugendoffiziere vermitteln Funktion und Auftrag der Bundeswehr und beleuchten die politischen Vorgaben zur deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.
An sich wäre dies klassischer Bildungsauftrag der Schulen, insbesondere weil die Bundeswehr das einzige sicherheitspolitische Element der Bundesrepublik ist, dass den Fortbestand der Bundesrepublik und den Erhalt der FDGO in vollem Umfang garantiert. Letzteres natürlich primär nach außen, aber auch als letzte Bastion nach innen. Nebenbei: Polizisten haben keine Pflicht zur Tapferkeit und können Aufträge, die zu Eigengefährdung führen ablehnen.
Dass die Bundesländer einen solchen Bildungsstandard weder sicherstellen wollen, noch können ist ein Indiz dafür in welch labilem Zustand unsere Demokratie und unsere Gesellschaft mittlerweile sind. Wobei explizit dieser Zustand schon seit der Wiederbewaffnung mehr oder weniger existiert. Die Überforderung der Legislative, die Errosion in Exekutive, Judikative und sozialer Sicherung und sozialem Zusammenhalt durch Individualisierung von Ansprüchen und Vergesellschaftlichung von Problemen tun dabei aber ihr übriges.
Gruß Andi
Es herrscht da einfach eine perverse Heuchelei. Irgendwelche linksextremen Friedensaktivisten werden mit Handschlag an Schulen begrüßt., während man den Jugendoffizieren den Zutritt verwehren will.
Für verbeamtete Lehrer und die Schulen als öffentliche Einrichtungen eigentlich absolut nicht hinnehmbar.
Kleine Anekdote aus meiner jüngeren Vergangenheit:
Zum Ende meines FWD, habe ich mich hier an meinem Standort um einen Schulplatz für mein Abitur beworben und vom Fotografen aus unserem Medienzentrum, ein schickes Bild (Uniform sah man am Kragen und Schulterbereich) für die Bewerbung schießen lassen. Ich war irgendwie so naiv und dachte der FWD wäre etwas, was gerne gesehen werden würde, bzw. halt ein Pluspunkt gegenüber jüngeren Bewerbern. Außerdem ging es immer noch um einen Schulplatz, das Bild war auf Umme, so what.
Habe mich zuerst auf einen Bildungsgang mit sportlichem Schwerpunkt beworben und dafür eine Absage bekommen, kein weiterer Kommentar warum. Dann an der gleichen Schule nochmal für einen Ausbildungsgang Abitur+Ausbildung zum Erzieher beworben und bin nach einem Gespräch (was schon ungewöhnlich war, Noten waren nicht schlecht.) angenommen worden.
Auf der Klassenfahrt nach einigen Monaten, die mit dem anderen Bildungsgang (s.o) gemeinsam stattfand, hat mich dann der Koordinator von denen angesprochen , dass er sich ärgere mich nicht genommen zu haben. Auf die Nachfrage, warum denn eigentlich nicht , hat er dann zugegeben, dass ihn das Foto mit Uniform und der (damalige) Status Soldat , abgeschreckt hat. Da ist mir erstmal die Kinnlade runtergeklappt.
Hätte ich einfach nicht mit gerechnet, heute wäre ich da vorsichtiger. Dennoch finde ich das von einem Lehrer an einer öffentlichen Schule, unter aller Sau.
PS: Achso und von meiner Klassenlehrerin konnte ich mir dann immer anhören wie froh sie war, dass ich kein "Komisskopp" oder so etwas sei etc. pp. Die meisten Lehrer sagten mir jetzt zum Schluss außerdem immer wieder , wie vergeudet sie es fänden , dass ich Offizier werden will. Da musste man sich andauernd rechtfertigen , wobei auch klar wurde wie wenig Ahnung die allermeisten a) vom Gesamtsystem Bundeswehr und b ) von den Einsätzen haben. Sinnloses Klein-Klein-Gequatsche und null Peilung.
Zitat von: HG_NRW92 am 09. April 2015, 20:47:24
...wobei auch klar wurde wie wenig Ahnung die allermeisten a) vom Gesamtsystem Bundeswehr und b ) von den Einsätzen haben.
Irgendwie geht dem Lehrpersonal da eher die Ahnung vom Gesamtsystem unseres Staates ab, von dem sie ein Teil sind und zu dem die Bundeswehr ganz wesentlich gehört. Die Scheu vieler Politiker, sich zur Bundeswehr zu bekennen und deren Anliegen offensiv zu vertreten, führt zu dieser agressiv ablehnenden Haltung.
Ich muss ehrlich sagen, dass mir der Film klasse gefällt. Kein übertreibungen, kein nerviger Sprecher, sondern nüchtern "Soldaten-Alltag". Tausend mal besser als die anderen Filme vorallem diese lächerliche "Aktiv, Attraktiv, Anders" Aktion. Natürlich zeigt man nur die Highlights. " Stunde Waffeputzten wäre auch ziemlich langweilig :D
Zitat von: HG_NRW92 am 09. April 2015, 20:47:24
Die meisten Lehrer sagten mir jetzt zum Schluss außerdem immer wieder , wie vergeudet sie es fänden , dass ich Offizier werden will. Da musste man sich andauernd rechtfertigen , wobei auch klar wurde wie wenig Ahnung die allermeisten a) vom Gesamtsystem Bundeswehr und b ) von den Einsätzen haben. Sinnloses Klein-Klein-Gequatsche und null Peilung.
Ungefähr das selbe durfte ich mir anhören als ich das einem unserer Lehrer erzählte.
Auf meine Frage ob er denn überhaupt wisse welche Laufbahn ich einschlage, weil er mich schon ohne Hintergrundwissen verurteilt, bekam ich folgende Antwort: "Laufbahn? Karriere kannst du da doch vergessen, bleibst doch ewig schütze Ar***, bist du denn so heiß darauf jemanden zu töten?"
Beim letzten Part des Satzes ist mir dann wirklich die Kinnlade runtergeknallt.
Mal abgesehen von der Unterstellung das ich "mordlustig" bin, ist es ja der absolute Hammer grade als Lehrkraft mit Halbwissen einem Schüler grundlos so zu entgegnen.
Kenn ich nur zu gut, auch an meiner Realschule schlug mir ein feindliches Klima entgegen, außer von einem Lehrer der Reserveoffizier ist/war
Ich weiß auch nicht wieso da auf dem linken Auge blind geblieben wird.. ihr wisst was ich meine.
Ganz anders ist es jedoch nun auf meiner Berufsschule gewesen, jeder Lehrer der das mitbekam redete davon das das eine gute Idee ist.
"Ich könne bei dieser Chance Erfahrung sammeln, diese Absicherung sei sehr selten in der freien Wirtschaft" kam nicht selten.
Ein Lehrer sprach mich sogar darauf an ob das stimmt was er gehört habe usw.
Generell hatte ich das Gefühl bei manchen Lehrern, die dann in ihren Geschichten aus dem Grundwehrdienst schwelgten, es käme schon beinah eine Art von Patriotischem Stolz im Dialog herüber (fast nach dem Motto: "Ich bin stolz auf dich das du dienst!").
Wobei Berufsschullehrer ja auch meist einen anderen Werdegang haben und vorher meist aus dem praktischen Raum des Handwerks kommen (Elektromeister, Schlossermeister, etc.).
Nicht alle, das sind dann oft die Fachlehrer (FL), der normale Berufsschullehrer, ist mind. Studienrat und hat in der Regel studiert, (was nichts heißen muss das er einen Meistertitel hat).
Ich hatte in meiner elektronisch/mechanischen Ausbildung nur einen einzigen FL der Meister war, die anderen hatten alle studiert. Und nicht wenige hatten von der Praxis keine Ahnung, weil seit der Lehre, sofern eine gemacht wurde, keine Ahnung.
Na dann hattest du ja immerhin auch noch positive Resonanzen.
Ich war auch an einem Berufskolleg, allerdings ist die soziale Ausrichtung wohl eher bundeswehrfeindlich :D Bzw. eigentlich kann ichs gar nicht wirklich feindlich nennen, eher unterschwellig negativ assoziiert, gepaart mit eklatantem Kenntnismangel. Glaube zumindest nicht, dass bei den meisten Lehrern mit denen ich zu tun hatte, ein ideologisch völlig ausdifferenziertes Feinbild vorhanden war.
Ich mein, mit den Mitschülern sieht doch meistens auch nicht viel besser aus. Im Idealfall wissen die sogar grob was das ist :D Ach da vermisst man doch die Wehrpflicht, wo man sich wenigstens noch damit auseinandersetzten musste, egal wie es dann weiterging.
@mailman: Oh, dann lag ich falsch, wieder was gelernt ;).
Wo du es grade sagst.. die Lehrer sind nicht das einzige Problem.
Ich habe ein Großmaul von Arbeitskollege der nicht den geringsten Dunst von der Materie hat, dafür aber um so mehr den Mund aufmacht.
Was da teilweise rauskam war zuerst ablehnend und irgendwann lächerlich ;D..
Anfangs:"Ach was willsdn du, du kriegst doch eh nix hin!", "lass du dich mal schön da unten irgendwo verheizen!"
Nachdem ich in Folge des Stellenabbaus unseres Arbeitgebers als erster eine Stelle hatte die mir die Möglichkeit gibt 12 Jahre abgesichert zu sein,
einen Meistertitel zu bekommen und mich weiterzubilden war die Kinnlade erstmal unten und es wurde lustig..
Sätze wie "Vielleicht werd ich Kampfpilot" oder "Meinst du die nehmen mich als Kampfschwimmer?" oder (mein persönlicher Favorit)
"Ich glaub ich werde Offizier, vielleicht kann ich mich ja bis zum General hocharbeiten, die zahlen ja eh ganz gut" sind seitdem an der Tagesordnung ;D ;D
Ist oft auch der Neid. Wir haben viele in der Feuerwehr die Beamter sind (Post, (Verbeamtung vor der Privatisierung), BF, Polizei usw) die mussten sich auch einige Sprüche anhören, aber diejenigen waren dann auf einmal still, als es für Sie von Befristung zu Befristung ging während die "faulen" Beamten ihren BaL hatten.
Ich interessiere mich aus fast den selben Gründen für eine Wiedereinstellung, zwar habe ich einen unbefristeten Vertrag, aber die Bezahlung die ich habe ist mehr als lausig für die Arbeit die ich tue, Aufstiegsmöglichkeitn gibt es keine. Zudem geht durch unsere Branche gerade ein "Ruck", einige Hersteller haben die Preise massiv erhöht, oder wurden auf bzw. verkauft oder sogar zerschlagen. Da es eine kleine, spezielle Branche ist, kann hier auch morgen Schluß sein.
In meinem Leben hatte ich nie Tätigkeiten die mir gefallen haben mit Ausnahme der Bw, das war die Zeit in welcher ich trotz allem, am besten drauf war. Deswegen würde ich auch zurück gehen und das tun was mir gefällt, wenn es nur 12 Jahre sind. Und wenn es einen Meister gäbe, wäre das schön, da ich den Zivl nicht machen darf, aber keine Bedingung.
Sicher ist es blauäugig mit 30 noch mal neu anzufangen, aber ich will es zumindest probierne und noch bin ich nicht mal eingeladen.
Aber ich denke bei dir brauchen wir im Gegensatz zu einigen Fragestellern keine Sorgen haben, dass du nicht weißt, was auf dich zukommt und welche Besonderheiten und Unwägbarkeiten mit dem Soldatenberuf einhergehen. ;)
Mit 30 ist es sicher nicht zu spät ;) Gibt Leute die fangen da nochmal ein Studium an, ganz zivil und ohne Geld und selbst das kann sich definitiv lohnen.
Ich wollt's grade sagen.. Ein Freund von mir war Offizier bei der Artillerie, ist jetzt, nach seinem ausscheiden, Anfang 30 und studiert mit Hilfe seines BFDs nochmal.
Ich würde es auf jeden Fall probieren und drück dir die Daumen :)!