Grüßt euch,
nach meinem Abitur möchte ich die Offizierslaufbahn in der Bundeswehr beginnen und wurde für die Eignung nach Köln eingeladen.
Da ich aber seid meiner Geburt eine verkürzte Achillessehne habe, mache ich mir bezüglich der medizinischen Untersuchungen einige Sorgen und wollte mir deswegen vorab einige Ratschläge einholen:
Ich befinde mich mein ganzes Leben lang in Theratie und habe schon viele Schienen getragen, um meine Beweglichkeit zu verbessern und fühle mich durch diese "Behinderung" praktisch nicht eingeschränkt. Man sieht es mir beim Gehen nicht an und ich spiele seit 7 Jahren erfolgreich Fußball, gehe laufen und fahre Fahrrad und betreibe Kraftsport. Auch in der 12. Klasse habe ich im Unterricht im Schnitt 13 Punkte erhalten. Nur kann ich aus eigener Kraft heraus den rechten Fuß nicht weiter als 90 Grad bewegen (sobald ich stehe und genug Gewicht auf den Fuß bringe aber Ca 120 Grad.
Wie würdet ihr die Situation beurteilen? Werde auch mit den ganzen Unterlagen meines Arztes nach Köln fahren, um den Ärzten ein besseres Bild verschaffen zu können.
Vielen Dank für eure Antworten!
..habe ich im Sportunterricht im Schnitt 13 Punkte erhalten.
Brauchst du weiterhin Therapie dafür? Dann wirst du voraussihtlich nicht tauglich sein.
Ja, ich bekomme immer noch Rezepte ausgeschrieben. Ich bin aber seit 2-3 Jahren ausnahmslos an den Geräten gewesen, um meine Wadenmuskulatur aufzubauen. Es ist also nicht zwingend notwendig.
Aber über den Punkt habe ich auch schon nachgedacht, dass das probemlatisch werden könnte...
Ja ne is klar-dein Arzt verschreibt dir seit Jahren eine Therapie,die gar nicht notwendig ist.
Wem willst das denn verkaufen?
Gib es einfach bei der Musterung an und vergiss nicht©die laufende Therapie mit anzuggeben.
Fest steht du wirst auf jeden Fall einige Ziffern bekommen die dich für viele Bereiche untauglich machen.
Welche Verwundung strebst du an ?
Zitat von: Nafets am 18. April 2015, 19:06:24
Fest steht du wirst auf jeden Fall einige Ziffern bekommen die dich für viele Bereiche untauglich machen.
Welche Verwundung strebst du an ?
Nach Möglichkeit keine tödliche ... 8)
Ok ich geb zu, dass habe ich ein bisschen undeutlich formuliert.
Damit wollte ich aussagen, dass die Fortschritte im Vergleich zu den vorherigen Jahren deutlich kleiner geworden sind, und ich inzwischen primär daran arbeite, die Beweglichkeit auf dem Niveau zu halten.
Ich begeistere mich besonders in der Bundeswehr für die Luftwaffe und sehe mich da persönlich am Besten aufgehoben. Auf der anderen Seite finde ich allgemein den Arbeitgeber Bundeswehr unglaublich interessant, sodass ich nicht ausschließlich auf diesem Verwendungszweck beharre, sondern auch Kompromisse eingehen werde.
Natürlich werde ich auch alle Angaben machen. Ich glaube, dass weder mir noch dem Bund damit geholfen ist, wenn ich in Situationen geraten in der mir die Umstände zum Verhängnis werden könnten.
Also du bist auf langfristige Therapie angewiesen, damit das Ergbnis so bleibt wie es jetzt ist und die Beweglichkeit ist offenbar nicht so,wie bei "normalen" Menschen.
Warum soll die Bundeswehr dich also einstellen?
Ich denke mal, dass man das so sehen kann.
Ganz einfach, weil ich trotz alledem die Führungsvoraussetzungen mitbringe, und ich meiner Ansicht und der meines sozialen Umfeldes genau in die Zielgruppe der Bundeswehr passe. Ich bin teamfähig, kann Verantwortung übernehmen, besonders Führungsverantwortung (Erfahrungen habe ich zB in der Schule oder beim Fußball gemacht), und kann denke ich sehr gut auf Menschen eingehen und mit verschiedenen Menschentypen umgehen. Und nicht zuletzt zeigen meine Noten und meine Begeisterung für die Naturwissenschaften, dass man in Hinblick auf das Studium kein Risiko eingehen wird.
Ein weiterer Aspekt, der mir auch aufgrund meiner Einschränkung nützlich werden könnte ist, dass ich in den ganzen Jahren das Ziel nicht aus den Augen verloren habe und ich wirklich unglaublich große Fortschritte gemacht habe, die sehr sehr viel Zeit, Nerven und Schmerzen gekostet haben. Diese Beonachtinhen kann man als Beispiel für viele andere nehmen, dass ich halt sehr motiviert und zielstrebig bin.
Das mag sein, dennoch wird der Arzt entscheiden ob man dich damit einstellt.
Und ganz ehrlich?
Es bewerben sich tausende andere, die gesundheitlich in Ordnung sind, warum sollte man ausgerechnet Sie bevorzugen?
Und die "Führungsverantwortung" von der Sie hier sprechen, hebt Sie auch nicht von der Masse ab, Kapitän im lokalen Fußballverein und Schul-/Klassensprecher dürften einige gewesen sein.
Zitat... Ganz einfach, weil ich trotz alledem die Führungsvoraussetzungen mitbringe ...
Na und? Wer sagt das? Sie? Wo haben Sie denn diese Erfahruingen gemacht? Das gleicht aber mögliche gesundheitliche Einschränlungen nicht aus.
Aber warten Sie die Entscheidung des Arztes am ACFüKrBw ab und legen Sie sich einen "Plan B" zu, den Sie mindestens genauso zielstrebig verfolgen sollten.
ZitatNur kann ich aus eigener Kraft heraus den rechten Fuß nicht weiter als 90 Grad bewegen (sobald ich stehe und genug Gewicht auf den Fuß bringe aber Ca 120 Grad
Und das ist wohl keine "Einschränkung"?
Objektiv betrachtet ja, aber ich bin damit aufgewachsen und habe gelernt damit umzugehen. Und ich kenne mich sehr gut dass ich weiß, dass ich auch mit neuen Situationen umgehen kann und gewisse Problemstellen auch behandeln kann.
Zitat von: RedSnow am 19. April 2015, 15:45:42
Objektiv betrachtet ja, aber ich bin damit aufgewachsen und habe gelernt damit umzugehen. Und ich kenne mich sehr gut dass ich weiß, dass ich auch mit neuen Situationen umgehen kann und gewisse Problemstellen auch behandeln kann.
Das interessiert aber Niemanden, wenn der Arzt bei der Musterung für Sie den Daumen senken sollte. Dann ist das Eignungfeststellungsverfahren für Sie an dieser Stelle beendet und Sie dürfen Ihre Sachen packen. Und der Arzt geht
nur nach der Musterungsvorschrift.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und behaupte das wird nichts mit der Laufbahn in der Sie sich bewerben wollen. Dort kann sich die Bundeswehr ihre Anwärter sehr gut aussuchen, so dass auch viele "gesunde" Deutsche nach Hause geschickt werden müssen. Aber bewerben Sie sich vlt täusche ich mich ja auch.
Vlt reicht es für den FWDL, aber darauf spekulieren würde ich nicht. Wenn es unbedingt die BW sein soll, warum nicht der zivile Bereich
ZitatObjektiv betrachtet ja, aber ich bin damit aufgewachsen und habe gelernt damit umzugehen
Ich sags mal überspitzt und emotionslos.
Jemand, der von Geburt an nur einen Arm oder nur 1 Bein hat, hat auch irgendwo gelernt damit umzugehen und eventuelle Probleme zu meistern. Und so jemand wird auch kein Soldat werden. (mal von Einsatzweiterverwendungsgesetz abgesehen)
Und es ist etwas naiv Soldat werden zu wollen, ein Beruf der die Gelenke voll belastet? Wenn man nicht mal den Fuß voll bewegen kann? Das ist nicht immer nur marschieren und ein bisschen im Büro sitzen oder wie die vielen bunten Werbefilme zeigen. Das ist ein hartes Geschäft in dem es auch mal um Leben und Tod geht.
Fakt ist, egeal wieviel Führungsverantwortung wenn beim Arzt Ende ist, dann interessiert das keinen mehr.
Zudem würde die Bw sich bedanken, die Therapie weiterhin zu bezahlen.