Ich bin derzeit dabei, mein Abitur in diesem Sommer abzuschließen und würde vorerst gerne den freiwilligen Wehrdienst für sieben Monate antreten. Allerdings gibt es da ein kleines Problem, was mir Sorgen bereitet.
Im letzten Semester haben sich bei mir einige Fehlstunden angesammelt und dank meiner Schlampigkeit mit dem Abzeichnen ist ein großer Teil davon unentschuldigt.
Dass ich nach diesen sieben Monaten noch weiterhin bei der Bundeswehr arbeiten möchte (bzw. überhaupt kann), ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Jedenfalls frage ich mich nun, ob die große Zahl an unentschuldigten Fehlstunden nur dem weiteren Arbeitsverlauf extrem schadet oder ob es schon bei den geplanten sieben Monaten FWD scheitert?
Die Anforderungen an einen FWDL sind nicht hoch, das wird wohl kein Problem werden.
Für den FWD sollte es wie Ralf schon geschrieben hat, kein Problem darstellen. Da du das Abitur mitbringst, hast du schonmal bessere Bildungsvoraussetzungen als viele Mitbewerber. Wenn du aber planst, nach den sieben Monaten eventuell bei der Bundeswehr eine andere Laufbahn anzustreben, warum bewirbst du dich dann nicht direkt dafür?
@dunstig
Ich bin leider noch total ungewiss darüber, wie ich meine Zukunft gestalten möchte. In den sieben Monaten möchte ich mir daher erst einmal die Option Bundeswehr ansehen. Die Sachen, die mich nun davon abhalten, die Bundeswehr als dauerhaften Arbeitgeber anzustreben, sind aber nun mal z.B. diese Fehlstunden.
Wie ich verstanden habe, gibt es in dieser Hinsicht keine Toleranz und Leute, die Fehlstunden wie ich aufweisen, werden direkt ausgemustert (was natürlich verständlich ist, ich beschwer mich nicht über das Auswahlverfahren).
Wenn mir also deswegen die weitere Ausbildung beschränkt oder gar verweigert wird, würde ich dann doch lieber einen anderen Weg mit anderen Aufstiegschancen bestreiten. Natürlich habe ich mir das selber eingebrockt, aber ich möchte nun auch das Beste daraus machen.
Zitat... Wie ich verstanden habe, gibt es in dieser Hinsicht keine Toleranz und Leute, die Fehlstunden wie ich aufweisen, werden direkt ausgemustert ...
Woher haben Sie diese Weisheit denn?
@KlausP
Ich war heute bei einem Vortrag im Bundeswehrkrankenhaus, wo erst einmal generell Fragen beantwortet wurden und die Bundeswehr grob vorgestellt wurde. Da hatte der nette Herr auch betont, dass man es mit vielen unentschuldigten Fehlstunden gar nicht erst versuchen muss.
Wie immer ist auch hier die Pauschalität dieser Aussage schlicht nicht zutreffend. Ich hatte in meinen Zeugnissen auch überdurchschnittlich viele unentschuldigte Fehlstunden, da ich damals von der Anwesenheitspflicht nicht viel gehalten habe und lieber anderen Aktivitäten nachgegangen bin. Wurde dennoch mit Direktzusage und Wunschstudium eingestellt. Allerdings waren meine Noten trotz der Fehlstunden deutlich im sehr guten Bereich. Wenn deine Noten neben den Fehlstunden allerdings nur durchschnittlich oder sogar noch darunter sind, dann kann es in der Tat schwierig werden. Ausschlaggebend ist aber die Kombination und nicht die Fehlstunden alleine.
Also bewirb dich und dann wirst du sehen wie es ausgeht. Es aber erst gar nicht zu versuchen, wäre meiner Meinung nach fahrlässig.
Das Bild, das du in den sieben Monaten FWD bekommen wirst, wird nichts mit dem zutun haben, was du in höheren Laufbahnen machen wirst. Bei sieben Monaten FWD wirst du nach der Grundausbildung wahrscheinlich als Sporthallenwart, Kaffeekocher und Papierabhefter eingesetzt werden, da für viel mehr die kurze Ausbildungszeit nicht reicht. Da man immer eine 6-monatige Kündigungsfrist hat, in der man jederzeit ohne Angabe von Gründen kündigen kann, kann man sich auch direkt für die höhere Laufbahn bewerben und sich die Laufbahn dann direkt "live" angucken ohne zuvor sieben Monate zu verschwenden.
Zitat von: Tommy553 am 23. April 2015, 21:37:42
@KlausP
Ich war heute bei einem Vortrag im Bundeswehrkrankenhaus, wo erst einmal generell Fragen beantwortet wurden und die Bundeswehr grob vorgestellt wurde. Da hatte der nette Herr auch betont, dass man es mit vielen unentschuldigten Fehlstunden gar nicht erst versuchen muss.
Würde mich mal interessieren, was das für'n "netter Herr" gewesen ist.
Zitat von: dunstig am 23. April 2015, 21:52:48
Wie immer ist auch hier die Pauschalität dieser Aussage schlicht nicht zutreffend. Ich hatte in meinen Zeugnissen auch überdurchschnittlich viele unentschuldigte Fehlstunden, da ich damals von der Anwesenheitspflicht nicht viel gehalten habe und lieber anderen Aktivitäten nachgegangen bin. Wurde dennoch mit Direktzusage und Wunschstudium eingestellt. Allerdings waren meine Noten trotz der Fehlstunden deutlich im sehr guten Bereich.
Bei mir wars auch genauso, waren allerdings auch keine Horrorzeiten...Einen derartigen Automatismus gibts also nicht. Mich hat kein Mensch drauf angesprochen. Hab mir aber auch Gedanken gemacht, insofern kann ich dich verstehen. Aber wie Ralf ja schon sagte, die Anforderungen an FWDL sind nicht hoch ;)
Zitat von: Tommy553 am 23. April 2015, 21:29:09
@dunstig
Ich bin leider noch total ungewiss darüber, wie ich meine Zukunft gestalten möchte. In den sieben Monaten möchte ich mir daher erst einmal die Option Bundeswehr ansehen. Die Sachen, die mich nun davon abhalten, die Bundeswehr als dauerhaften Arbeitgeber anzustreben, sind aber nun mal z.B. diese Fehlstunden.
Wie ich verstanden habe, gibt es in dieser Hinsicht keine Toleranz und Leute, die Fehlstunden wie ich aufweisen, werden direkt ausgemustert (was natürlich verständlich ist, ich beschwer mich nicht über das Auswahlverfahren).
Wenn mir also deswegen die weitere Ausbildung beschränkt oder gar verweigert wird, würde ich dann doch lieber einen anderen Weg mit anderen Aufstiegschancen bestreiten. Natürlich habe ich mir das selber eingebrockt, aber ich möchte nun auch das Beste daraus machen.
Zu den Fehlstunden wurde ja schon genug gesagt.
Zum Thema Bundeswehr als Option erstmal ansehen:
Halte ich für durchaus sinnvoll, möchte dir allerdings auch zu bedenken geben, dass dich dieses nicht zwingend von einer direkten Bewerbung als SaZ abhalten muss.
Du hast selbst bei Einstellung eine recht lange Widerrufsfrist. Sollte dir also nach 3 Monaten auffallen, dass die Bundeswehr nicht für dich ist, könntest du jederzeit wieder gehen.
Sollte es dir allerdings gefallen, brauchst du dich nicht nochmal zu bewerben und verlierst keine Zeit. Bei 7 Monaten ist letzteres natürlich nicht wirklich relevant, allerdings bin ich der Meinung, dass das Bild was du dir in den 7 Monaten machen kannst, sich nicht großartig von dem unterscheidet, welches du innerhalb deiner Widerrufsfrist erhältst.
Danke für die vielen Ratschläge... ich würde dann die sieben Monate wohl leisten, um die Zeit zum Studium zu "überbrücken". Leider habe ich zu viele unentschuldigte Fehlstunden und nur ein durchschnittlich gutes Zeugnis, weshalb ich mir wenig von der weiteren Karriere in der BW verspreche.
Aber sofern das für den FWD nicht hinderlich ist, ist das schon mal sehr gut.
Wenn du es gar nicht erst probierst wirst du es nie erfahren... Aber das musst du wissen.
Was mich interessiert: Von wieviel Fehlstunden reden wir eigentlich?