Hallo User,
wie ehrlich soll/darf man denn sein?
Viele Dinge, die ich privat mache, passen einfach zu einer Laufbahn bei der Bundeswehr.
THW, (Kampf)Sport, ich habe einen Jagdschein und mache KK und Luftgewehrschießen in einer Mannschaft (also Verein).
Wenn es so weiter geht werde ich ein gutes Abitur machen (besser 1,5) so das ich auch zivil Medizin studieren könnte. Ich bin ein fröhlicher Mensch und habe gerne mit Menschen zu tun.
Es gibt aber Dinge, die ich in meiner +/- Liste als negativ erachte. Was wenn ich Mutter werde – ich mach mir keine Sorgen meine Kinder dann zu versorgen, aber ich sehe die ja eventuell länger nicht, dass ist ja schon was gravierendes. Wenn ich das sage ist das die Wahrheit, aber doch sicher negativ.
Ich kann die Frage nach – ,,Würden sie einen Menschen erschießen" nicht beantworten... ich vermute: ,,ja, wenn es sein muss" - aber ich finde das so eine krasse Frage, die kann eigentlich keiner der nur zur Schule gegangen ist und in einem Elternhaus aufgewachsen ist das gegen Gewalt ist verbindlich beantworten?
Ich habe mich bisher noch nicht einmal geprügelt – das ist doch voll abwegig zu sagen ,,jo, die ballere ich alle weg!" – durchaus ist ja auch möglich heulend zu kneifen? Also ich würde jetzt sagen das beides nicht stimmen wird, aber was weiß denn ich?
Wenn ich das sage, ist das sicher auch negativ...
Bin ich bereit Auslandseinsätze zu machen... kann man da was anderes als ja sagen? Nein natürlich bin ich nicht bereit, aber es wird mich ja keiner fragen ob ich da Lust dazu habe oder? Da gibt es dann einen Befehl und den habe ich zu befolgen... ehrlich wäre: ,,nö, nicht bereit und Bock auch nicht" aber es ist der Beruf und ich weiß, dass ich dann gehen muss, aber wie gesagt von ,,wollen" kann ja keine Rede sein... aber das kann ich doch nicht so sagen?
Für mich ist auch ein Grund, dass es eben gutes Geld gibt, ich eine qualifizierte Ausbildung bekomme und wenn es gut läuft da bleiben kann und somit finanziell relativ unabhängig bin. Darf das ein Grund sein oder muss ich Patriot sein und alles für mein Vaterland tun – was ja auch irgendwo mitspielt (also ich mache einen Dienst der sinnvoll sein sollte und mithilft, dass wir leben können wie wir leben) aber will ich dafür sterben?
Ich freue mich darauf, mich festen und nicht larifari Regeln zu stellen – und zwar in beide Richtungen – ich sehe es durchaus als eine Herausforderung an Untergebener und Chef zu sein. Ich habe total Bock darauf mich im Wettstreit zu messen – sowohl sportlich als auch intellektuell – mal sehen wie vielen Kerlen ich beim Marsch den Rucksack tragen muss, ich werde nicht letzter sein!
Wenn ich das sage, ist das zu großkotzig, zu ehrgeizig und unkameradschaftlich?
Der Punkt ist der, dass ich schon weiß was ich will und auch was man von mir erwartet. Somit denke ich, kann ich auch die gewünschten/geforderten Antworten geben und in vielen Punkten wird das auch konform gehen – ich frage mich aber und das würde ich mir wünschen – kann ich auch ehrlich meine Bedenken äußern, weil dies ja dokumentieren würde, das ich mir wirklich Gedanken gemacht habe und zum Entschluss gekommen bin trotzdem will ich Soldat werden oder verkauft man sich besser einfach gut und sagt was die hören wollen, weil es zwischen den Leuten die einen für ,,tauglich" befinden müssen und dem was einen nachher erwartet ohnehin Welten sind.
Ich möchte gerne zum Bund, ich möchte gerne (soweit ich das beurteilen kann) Offizier werden, ich möchte aber irgendwie auch erfahren ob das so zusammenpasst mit uns... und wenn ich das alles so lese stelle ich fest, es gibt keine Antwort - wer soll das auch beantworten können ;D
Jetzt hab ich das aber alles geschrieben nu poste ich das auch und erwarte keine Antwort die mir hilft - trotzdem danke für eure Aufmerksamkeit... :o
Einfach ehrlich sein, auch wenn man selber denkt, dass es vielleicht nicht die Antwort ist, die der Gegenüber hören möchte. Im Gespräch sitzen studierte Psychologen und Offiziere, die langjährige Erfahrung im Testen von Bewerbern haben und es merken, wenn jemand versucht sich zu verstellen.
Ich habe damals auch einige Antworten gegeben, die aus meiner heutigen Sicht vielleicht nicht optimal waren, habe diese aber stets versucht nachvollziehbar zu begründen und aufzuzeigen, dass ich mir Gedanken gemacht habe und bin damit letztendlich sehr gut gefahren.
Geld und Ausbildung ist bei dem Beruf so ziemlich die schlechteste Motivation.
So wie du es beschrieben hast, solltest du es lassen. Das wird dauerhaft nichts. Am Ende haben wir wieder nen SanOA mehr, der direkt nach dem Studium nen Weg sucht raus zu kommen.
Zuerst mal ist sehr positiv, dass Sie sich überhaupt Gedanken machen. Damit sind Sie vielen anderen, die zum Bund gehen, schonmal ein gutes Stück voraus.
ZitatWas wenn ich Mutter werde – ich mach mir keine Sorgen meine Kinder dann zu versorgen, aber ich sehe die ja eventuell länger nicht, dass ist ja schon was gravierendes. Wenn ich das sage ist das die Wahrheit, aber doch sicher negativ.
Auch hier ist es lediglich wichtig, dass man sich Gedanken darüber macht. Es ist nicht schlimm, schwanger zu werden, auch nicht bei der Bundeswehr. Sie sollten eben nur für sich selbst bewerten, wie Sie Kind und Berufs zusammenbringen wollen. Eine harmonische Familie, die sich gegenseitig hilft und unterstützt, ist da schonmal ein ganz wichtiger Stützpfeiler. Die Aussage, dass die Familie voll hinter Ihnen steht, kommt daher sicher gut an beim Gespräch.
ZitatIch kann die Frage nach – ,,Würden sie einen Menschen erschießen" nicht beantworten... ich vermute: ,,ja, wenn es sein muss" - aber ich finde das so eine krasse Frage, die kann eigentlich keiner der nur zur Schule gegangen ist und in einem Elternhaus aufgewachsen ist das gegen Gewalt ist verbindlich beantworten?
Vermutlich kann das niemand beurteilen, der nicht schonmal in der Situation gewesen ist. Ich auch nicht. Aber ich identifiziere mich mit der Grundideee einer Verteidigungsarmee, die erst dann zum Einsatz kommt, wenn alle anderen Möglichkeiten einer friedlichen Einigung ausgeschöpft sind, und ein gewaltsames Eingreifen die letzte Möglichkeit ist, zu einem gerechten Frieden zu kommen. Auch im persönlichen Umfeld wäre ich im Rahmen einer Notwehr bereit, (tötliche) Gewalt anzuwenden, wenn es die einzige Möglichkeit wäre, unschuldigen Menschen zu helfen.
In meinem Heimatort - im beschaulichen Taunus - ist ja am Wochenende auch wieder deutlich geworden, was es für durchgeknallte Menschen gibt und dass es unter Umständen notwendig sein kann, beherzt einzugreifen. Und das bedeutet eben auch, dass man ggf. seine Waffe hierfür einsetzen muss. Ich jedenfalls hätte bei der letzlichen Abwägung "Er oder ich" oder "Er oder meine Kameraden" keine Hemmungen, die Waffe zu benutzen.
ZitatIch habe mich bisher noch nicht einmal geprügelt – das ist doch voll abwegig zu sagen ,,jo, die ballere ich alle weg!" – durchaus ist ja auch möglich heulend zu kneifen? Also ich würde jetzt sagen das beides nicht stimmen wird, aber was weiß denn ich?
Wenn ich das sage, ist das sicher auch negativ...
Ich habe mich zu Schulzeiten auch nicht geprügelt und das ist nichts schlechtes, sondern was gutes. Das letzte, was man bei der Bundeswehr braucht, sind Menschen, die gewalttätig sind und statt ihrem Hirn die Fäuste sprechen lassen. Das will niemand und damit kann man auch nichts anfangen. Deshalb sind zum Beispiel Körperverletzungsdelikte ein Grund für eine Ablehnung bei der Bewerbung oder später ein Grund für eine Kündiung! Es geht auch nicht ums "wegballern", sondern darum, dass der Einsatz der Waffe in einer Extremsituation der letzte Ausweg sein kann.
ZitatBin ich bereit Auslandseinsätze zu machen... kann man da was anderes als ja sagen? Nein natürlich bin ich nicht bereit, aber es wird mich ja keiner fragen ob ich da Lust dazu habe oder? Da gibt es dann einen Befehl und den habe ich zu befolgen... ehrlich wäre: ,,nö, nicht bereit und Bock auch nicht" aber es ist der Beruf und ich weiß, dass ich dann gehen muss, aber wie gesagt von ,,wollen" kann ja keine Rede sein... aber das kann ich doch nicht so sagen?
Dass Sie auf Auslandseinsätze keinen Bock haben, sollten Sie in der Tat nicht sagen, denn dann wäre das Gespräch vermutlich tatsächolich schnell zu Ende. Befehl und Gehorsam reichen nämlich nicht. Man sollte sich schon mit dem Auftrag der Bundeswehr identifizieren. In der Einleitung des Grundgesetzes steht geschrieben, dass es ein Ziel unseres Staates ist, im Rahmen der internationalen Gemeinschaft "dem Frieden der Welt zu dienen". Dazu gehören viele viele Dinge und eben als allerletzte Möglichkeit auch Auslandseinsätze. Man sollte also zumindest mal im Gespräch äußern, dass man sich mit dem Auftrag der Bundeswehr identifizieren kann und das man hierzu auch einen Beitrag leisten
möchte. ZitatFür mich ist auch ein Grund, dass es eben gutes Geld gibt, ich eine qualifizierte Ausbildung bekomme und wenn es gut läuft da bleiben kann und somit finanziell relativ unabhängig bin. Darf das ein Grund sein oder muss ich Patriot sein und alles für mein Vaterland tun – was ja auch irgendwo mitspielt (also ich mache einen Dienst der sinnvoll sein sollte und mithilft, dass wir leben können wie wir leben)
Der Wunsch, Geld zu verdienen, ist völlig legitim. Ich nehme es sowieso keinem ab, der behauptet, nur als Patriot fürs Vaterland beim Bund zu sein. Das wirkt auch sicherlich unglaubwürdig. Auch hier gilt, es sollte eine gesunde Mischung sein. Ja, die Bundeswehr ist finanziell attraktiv, aber das ist eben nur ein Teilaspekt unter vielen. Die patriotische Komponente ist ein anderer Teil, warum die Bundeswehr interessant sein kann.
Zitataber will ich dafür sterben?
Niemand will sterben, auch kein Bundeswehrsoldat! Die Frage ist, welche Risiken man bereit ist, einzugehen.
ZitatIch freue mich darauf, mich festen und nicht larifari Regeln zu stellen – und zwar in beide Richtungen – ich sehe es durchaus als eine Herausforderung an Untergebener und Chef zu sein. Ich habe total Bock darauf mich im Wettstreit zu messen – sowohl sportlich als auch intellektuell – mal sehen wie vielen Kerlen ich beim Marsch den Rucksack tragen muss, ich werde nicht letzter sein!
Wenn ich das sage, ist das zu großkotzig, zu ehrgeizig und unkameradschaftlich?
Das kann ich nicht beantworten, weil ich Sie nicht kenne. Bei dem einen wirkt es gesund selbstbewusst und sehr positiv. Bei einem anderen kann es großkotzig und arrogant wirken. Tendentiell hört man aber einen positiven Ehrgeiz heraus. Daher tendentiell positiv.
Zunächst bedanke ich mich für die Antworten - wie ich ja zum Schluss geschrieben habe ging ich davon aus, dass mir diese Fragen keiner beantworten kann, da lag ich falsch.
ZitatEinfach ehrlich sein, auch wenn man selber denkt, dass es vielleicht nicht die Antwort ist, die der Gegenüber hören möchte.
Ich denke das ist sicher ein guter Rat, vor allem weil ja nur so festgestellt werden kann ob es Sinn macht oder nicht und zwar für beide Seiten.
Das bringt mich dann zu der sehr ausführlichen Antwort von justice005 - ich habe mir offensichtlich die richtigen Fragen gestellt, diese aber für mich selber komischerweise falsch Formuliert. Fängt schon mit dem Kind an: Ich habe eine intakte Familie, bei dem es einem Kind gut gehen würde, wenn ich zur Arbeit muss. Also wäre die richtige Frage: Komme ich mit einer Trennung klar und wenn ich mein Kind gut versorgt weiß kann ich das dann auch mit ja beantworten.
Auch dies:
ZitatIch jedenfalls hätte bei der letzlichen Abwägung "Er oder ich" oder "Er oder meine Kameraden" keine Hemmungen, die Waffe zu benutzen.
kann ich guten Gewissens so sagen - es geht ja - auch im Einsatz - um die Verteidigung und nicht um Mord, da ich ja nicht in der Position bin der Agressor zu sein.
Das mit dem "kein Bock auf Auslandseinsätze" habe ich sehr hart formuliert - ich würde gehen, da habe ich keinen Zweifel, aber ich glaube mehr Begeisterung legt da keiner an den Tag oder gibt es Soldaten die sagen "super, Afgahnistan wollte ich schon immer mal hin und da 6 Monate Dienst machen"? Ich habe sehr viel dazu gelesen und Berichte gesehen - es gibt ja auch von Seiten der Soldaten Stimmen, die an der Sinnhaftigkeit zweifeln. Von tendenziell linken Magazinen wie "Der Spiegel" mal ganz abgesehen. Mir ist bewusst, dass ich in solche Einsätze geschickt werden kann vermutlich auch werde. Mir ist auch klar, dass ich auch nicht zu entscheiden habe ob dies politisch richtig ist oder nicht - ähnlich einem Polizisten der ein Demonstrationsverbot durchzusetzen hat, auch wenn er im Grunde mit den Demonstranten sympatisiert. Die von Ihnen gewählte formulierung trifft es aber sehr gut:
Zitatdass man sich mit dem Auftrag der Bundeswehr identifizieren kann und das man hierzu auch einen Beitrag leisten möchte.
Zitat von: ulli76 am 04. Mai 2015, 06:34:32
Geld und Ausbildung ist bei dem Beruf so ziemlich die schlechteste Motivation.
So wie du es beschrieben hast, solltest du es lassen. Das wird dauerhaft nichts. Am Ende haben wir wieder nen SanOA mehr, der direkt nach dem Studium nen Weg sucht raus zu kommen.
Das hört sich aber sehr verbittert und frustriert an - hätte ich nicht vorher gelesen, das Sie selber Arzt sind, würde ich denken Sie halten alle Mediziner bei der Bundeswehr für verwöhnte Schnösel, die keine richtigen Soldaten sind sondern nur ihr Studium abgreifen und sich dann verpissen.
Haben Sie durchweg so schlechte Erfahrung gemacht oder entspricht das den Tatsachen? Also wenn ich zum Bund gehe, dann möchte ich auch BS werden oder nutze notfalls meine 6 monatige Probezeit und bis dahin werde ich mich so gut es geht informieren und vorbereiten... mehr kann ich nicht machen. Letztendlich ist das ja eine entscheidung fürs Leben und das will gut überlegt sein. Was lässt Sie denn an meinen Absichten zweifeln? Ginge es mir ausschließlich um das Studium, dass kann ich auch ohne Bundeswehr haben. Ebenso bin ich nicht auf das finanzielle angewiesen, da würde ich von meinen Eltern auch Unterstützung bekommen. Mich reizt aber mich beweisen zu können, eben ohne Hilfen von aussen - ich weiß, dass hört sich jetzt auch bescheuert an aber wie hab ich hier oft gelesen: Isso! ;)
Zitat... verwöhnte Schnösel, die keine richtigen Soldaten sind sondern nur ihr Studium abgreifen und sich dann verpissen. ...
Solche, die das Studium abgreifen und dann "plötzlich und für alle unerwartet" merken, dass sie ja auch noch irgendwie Soldat sind, gibt es genügend. Wenn gar nichts Anderes mehr hilft wird dann auch ganz plötzlich das Gewissen entdeckt und ein Antrag auf Kriegsdienstverweigerung gestellt - natürlich auch erst
nach dem Studium. Ein Schelm der Böses dabei denkt ... Ulli will Ihnen dabei bestimmt nichts unterstellen aber ein paar Ihrer Formulierungen lassen nunmal auch so eine Interpretation zu.
Ja ok, verstehe das Problem. Trifft aber auf mich nicht zu - und auch das sagen sicher alle... ::) trotzdem wäre ich dankbar, wenn Sie trotz Bedenken davon ausgehen, dass ich wirklich Offizier werden möchte, da ich ja sonst keine verwertbare Hilfe bekomme.
Ich denke es ist nicht einfach ohne Erfahrung die richtigen Antworten zu geben auch wenn man es so meint.
Finanziell abgesichert zu sein ist doch ein Pluspunkt und eine gute Ausbildung auch... es ist doch ok, auch das als EINEN Beweggrund zu haben. Wenn das der einzige ist, macht es sicher keinen Sinn.
Ich habe mich bisher im Internet informiert, ich habe die Internetseiten der Bundeswehr selber und auch die Seiten die sich damit beschäftigen studiert. Ebenso die der Bundeswehrgegner. Ich habe viel über die Einsätze gelesen und diverse Videos angesehen, wie gesagt auch kritische. Am 21.05.2015 gibt es bei uns im BIZ eine Infoveranstaltung der Bundeswehr zu der mich der Kariereberater eingeladen hat, danach machen wir dann einen Beratungstermin aus, zudem habe ich um ein Praktikum (möglichst 3 Wochen) in München gebeten und beabsichtige sofern das möglich ist weitere Termine zu nutzen. Und nicht zuletzt habe ich hier viel gelesen und ja auch schon Fragen gestellt. Und trotz all dieser Informationen, kann ich trotzdem nicht beantworten oder nachfühlen wie es ist unter Beschuss zu sein und sein Leben zu riskieren für Werte die ich teile, aber ja nicht gezwungen werde diese mit der Waffe in der Hand zu verteidigen, solange das andere unter anderem ja auch viele die hier schreiben machen. So gesehen kann ich mir hier auch alles schön reden und von dem Beruf Offizier träumen, aber wissen tue ich es ja nicht. Also stellt sich die Frage, will ich es herausfinden - und die Antwort kann ich zumindest momentan mit ja beantworten.
.. wer einen Jagdschein hat, hat vermutlich schon Tiere ermordet - und zwar ohne das eine eigene Gefährdung oder Gefährdung von Kameraden vorgelegen hat - zum eigenen Vergnügen - also ein Aggressor ohne Gleichen.
Insoweit würde ich die gesamte Wortwahl zu diesem Thema mal überdenken.
Mit verlaub - Sie haben keine Ahnung vom Jäger sein!
Das gehört hier auch nicht hin, aber Sie unterstellen da etwas, was hier immer bemängelt wird - ich vermute aus Unkenntnis. Informieren Sie sich erstmal
Über 80% ist Hege und selbst die Jagd selber ist zum großen Teil notwendig - aber wenn man es böse formulieren will dann kann man eher sagen Jagd ist "Ernte". Wer zum "Spass" tötet hat jedweden Respekt für das Leben verloren...
Das was Sie schreiben ist ideologisch begründet und entspricht einfach nicht der Realität.
Wir können das gerne vertiefen, wenn Sie möchten schreiben Sie mir eine PM. Hier geht es um meine (mögliche) Kariere bei der Bundeswehr von daher werde ich - obwohl mich so ein Pauschalsatz echt ärgert, denn im Kern sagen Sie ja, dass jeder der eine Bulette ißt ein Lustmörder ist - ich denke nicht das Sie das Recht haben so über mich zu urteilen! Ich werde hier nicht weiter darüber diskutieren und eigentlich erwarte ich eine Entschuldigung... >:(
Volltreffer - versenkt! ;)
Du hast hier "angefangen", mit:
Zitatund nicht um Mord, da ich ja nicht in der Position bin der Agressor zu sein.
Ich habe Deine Wortwahl nur auf Dein Hobby Jagd übertragen - um einem Punkt deutlich zu machen.
ZitatInsoweit würde ich die gesamte Wortwahl zu diesem Thema mal überdenken.
Deine Wortwahl stellt alle Soldaten in die Nähe von Mördern und Aggressoren - ich hoffe, ich konnte meinen Punkt deutlich machen.
(Ich habe weder Mensch noch Tier selber getötet - esse aber gerne Fleisch und würde dies, falls notwendig, selber "kalt" machen - und kann mir auch durchaus Situationen vorstellen, Menschen zu bekämpfen, auch ohne Notwehrsituation.)
Hä?
Das ist doch völlig aus dem Zusammenhang - ich habe begonnen mit "Ich kann die Frage ob ich auf Menschen schießen kann nicht beantworten" Darauf hat man mir - jedenfalls habe ich es so verstanden - den Hinweiß gegeben, dass die Frage die ich mir stellen muss nicht "kann ich auf Menschen schießen, sondern "kann ich in einer Notwehrsituation auf Menschen schießen also wenn ich bzw. Personen mit denen ich zu tun habe Angegriffen werden und ich mich verteidige. Was natürlich richtig ist, da ich in dem Moment kein Agressor bin - das ist doch was ganz anderes. Ihrer Argumentation folgend wäre ja dann die Frage ob ich zum Spass auf Menschen schießen könnte, weil ich ja auch zum Spass auf Tiere mache... was natürlich in beiden Fällen nicht stimmt... :o
Noch dazu würde ich auch noch einen Unterschied machen, ob ich auf einen Waschbären schieße, der hier nicht hingehört oder auf einen Taliban der hier auch nicht hingehört...
Bitte alles weitere per PN.
Ob man nun für Hege- und Pflege-Maßnahmen oder zur Verpflegungsaufnahme auch auf Menschen schießen darf, oder ob man Waschbären oder andere Tiere mit Suicide-Bomber-Vest erschießen darf, gehört nicht hier hin.
@wattwurm
Um das mal für Dich zu relativieren:
Habe ich das richtig verstanden, dass Du, wenn Du zur Bundeswehr gehen würdest, dass nur machen würdest, wenn Du hier Medizin studieren würdest?
Oder würdest Du Dich auch ggbflss. für den Truppenoffizier bewerben?
Zitat von: DadOA am 04. Mai 2015, 12:13:53
@wattwurm
Habe ich das richtig verstanden, dass Du, wenn Du zur Bundeswehr gehen würdest, dass nur machen würdest, wenn Du hier Medizin studieren würdest?
Wenn es sich um den gleichen wattwurm handelt wohl zumindest irgendwas wo man "weiterkommt"
http://www.bundeswehrforum.de/forum/index.php?topic=52531.0Das könnte ein extrem interessantes Gespräch beim Psychologen werden.
Gruss
Bunny
@ Ralf:
Ich dachte, die Fragestellung "Ob und wann auf den Waschbären geschossen wird" (in abgewandelter Form) wäre eine der Fragen im persönlichen Gespräch bei der Bewerbung zum Soldaten.
Zumindest die Auseinandersetzung mit dieser Frage scheint von den Bewerbern gewollt zu sein, oder täusche ich mich da?
Grundsätzlich bin da schon der selben Meinung, aber es driftet ja hier nun eher ab in Auslegungsfragen einzelner Wörter oder Satzfragmente.
@SGBunny
Ja, der gleiche Wattwurm ;) Verstehe aber nicht in wie weit es ein Problem sein könnte wenn man Kariere machen möchte - muss man sehen was realistisch ist, aber grundsetzlich bin ich bereit gegen entsprechende Karierechancen auch mehr zu leisten als nötig ist um schneller weiter zu kommen.
@F_K
Ja klar setze ich mich damit auseinander - es ist ja auch eine schwierige Frage - zumal ich mich ja nicht in eine Situation bringen muss, wo es passieren kann, dass ich auf Menschen schießen muss - ich kann ja auch Bäckerin werden - da stellt sich die Frage nicht. Werde ich Schlachter, werde ich wohl Tiere töten, werde ich Soldat ist es nicht abwegig in eine Situation zukommen in der es um Menschenleben geht und nicht umbedingt nur um meins. Und da ist es ja noch was anderes ob ich als Arzt es nicht schaffe jemanden zu retten oder ob ich eine Waffe in die Hand nehme und aktiv einen Menschen töte - ich finde da ist es schon angebracht kurz inne zu halten und sich Gedanken zu machen - oder bin ich deswegen "untauglich" wenn ich darüber vorher nachdenke?.
Ich werde zu einem Ergebnis kommen und dann wird das entschieden sein - so oder so mit allen Konsequenzen. Aber genau auf dem Weg bin ich ja noch...
Irgendwie bin ich jetzt hier in so einem Rechtfertigungsmodus der mich nicht weiter bringt oder ich erkenne es nicht?
@DadOA
Nein, das kann man so nicht sagen - aber das würde mir am besten gefallen... Aus dem Grund habe ich ja auch an ein Gymnasium gewechselt und mache mein Abi schon mit dem Schwerpunkt Medizin. Es gäbe auch noch andere Studienfächer, die ich gut finde und welche, die ich mir vorstellen kann. Es muss aber das Paket stimmen - ich hätte keine Lust z.B. BWL zu studieren. Wenn es nur um das Studium ginge, das kann ich wie schon geschrieben auch ohne BW haben, aber dann bin ich ja mein Lebenlang "nur" Arzt - beim Bund erhoffe ich mir ausser Arzt zu sein - was ich ja auch gerne sein möchte - zusätzliche (ich nenne es jetzt mal so) Erfahrungen zu sammeln, z.B. im Offizierslehrgang und ich glaube nirgendwo bekommt man die Möglichkeit in Jungen Jahren schon Führungsquallitäten zu erlernen usw. Mein Ziel ist ja auch - wenn es in etwa so ist wie ich mir das vorstelle - ja auch da zu bleiben. Die Erfahrung muss ich dann aber auch erstmal machen - dazu nutze ich die Möglichkeit Praktika zu machen und habe ja auch 6 Monate Probezeit. Wenn es mir nicht gefällt, mache ich auch kein Studium dort.
Und zu guter Letzt - ich möchte aber schon Studieren, dazu mache ich ja schließlich auch Abi. Um Hauptgefreiter zu werden, würde ich nicht zum Bund gehen.
Meine ich das nur oder sind SanOA nicht so gut gelitten? Ich mein es gibt doch sicher auch Soldaten, die nach dem Maschinenbaustudium das Weite suchen oder Feldwebel die nur eine Ausbildung abgreifen?
Auf mich wirkt es so, als ob da auf der einen Seite die "echten" Soldaten sind und auf der anderen Seite die nicht so ganz als Soldat akzeptierten Ärzte?!
Wäre mein Wunsch Offizier zu werden glaubwürdiger, wenn etwas anderes machen würde?
Mein lieber Schwan - härter kann es beim Psychologen ja auch nicht mehr werden ;D ;D ;D
OK - dann im Gesamtzusammenhang:
Ein Soldat / die Bundeswehr ist ein Machinstrument eines Staates - der Staat hat das Recht, tödliche Gewalt einzusetzen.
Da steht natürlich ein politischer Prozess dahinter - aber das Ergebnis kann sein, das z. B. "ein Taliban in AFG" als Ziel definiert wird - dann muss der Schütze, der den Befehl erhält, diesen Taliban töten - auch ohne in Notwehr zu handeln.
Diese "Problemstellung" sollte man sich klar machen - wenn man das gut durchdacht hat, kann man im Gespräch sicherlich gut bestehen (auch mit der Aussage, in der konkreten Situation handlungsunsicher zu sein ...).
Es sollte einem klar sein, dass der einzelne Soldat oder große Teile der Gesellschaft, diese Entscheidung ggf. nicht nachvollziehen kann oder sich die Lage dazu ändert.
(Warum wird auf so einen armen Auswanderer wie den Waschbären geschossen, warum auf streunende Katzen? .. und mit dem neuen Jagdrecht in NW eben nicht mehr auf streunende Katzen ...? .. und im Zweifelsfall sind eben auch "Zivilisten" in der Nähe von Tanklastern von diesem Schädigungsrecht umfasst ...)
@ Wattwurm:
Die Diskussion bringt Dich weiter - Du hättest ja (auch) kein Jäger werden müssen, hast Dich aber dafür entschieden.
Die große Mehrzahl der Soldaten der Bundeswehr hat noch nie auf Menschen geschossen, geschweige denn welche getötet - auch eine Folge der politischen Prozesse.
Ein Sanitätsoffizier ist zwar "auch" Offizier - in aller Regel führen diese Kameraden aber keine Soldaten im taktischen Sinn - es sind oft "Fachleute" ohne Führungsaufgabe - insoweit gibt es keinen Offizierlehrgang für diese Kameraden.
Ach so meinen Sie das - ok, da hatte ich jetzt keinen Unterschied gemacht, ich hatte jetzt einen solchen Auftrag insgesamt als eine Form der "Notwehr" angesehen.
Wenn es dann dazu nötig ist Personen gezielt zu töten, ist das ein Teil dessen was man zu machen hat auch ohne das ich in dem Moment in Gefahr bin... ja, das kann ich natürlich gedanklich erfassen - aber ob ich das praktisch dann auch machen kann ist eben genau die Frage, die ich mir stelle - und ich denke das ich besser jetzt darüber nachdenke, als wenn es soweit ist. Jedenfalls werde ich mich nicht fröhlich pfeifend zum Bund verpflichten und mir einreden, der Kelch geht an mir vorüber oder so tun als ob es das alles nicht gibt. Die Frage ist halt in wie weit kann man das wirklich jemals vorher beantworten. Mehr als sich dessen bewusst sein, kann man wohl nicht.
Jetzt hab ich soviel gelesen - dabei ist mir gar nicht aufgefallen das man keine richtige militärische Ausbildung macht... bevor ich das nun alles wieder lesen muss - gibt es denn die Möglichkeit Medizin zu studieren ohne den weg SanOA beim Bund? Denn dann fällt ja ein ganzer Teil dessen weg, was ich gerne machen würde :(
Zitat von: wattwurm am 04. Mai 2015, 13:14:28
Auf mich wirkt es so, als ob da auf der einen Seite die "echten" Soldaten sind und auf der anderen Seite die nicht so ganz als Soldat akzeptierten Ärzte?!
Da gibt es in der Tat erhebliche Unterschiede:
Zitat von: F_K am 04. Mai 2015, 13:28:12
Ein Sanitätsoffizier ist zwar "auch" Offizier - in aller Regel führen diese Kameraden aber keine Soldaten im taktischen Sinn - es sind oft "Fachleute" ohne Führungsaufgabe - insoweit gibt es keinen Offizierlehrgang für diese Kameraden.
Deshalb auch meine Frage, in welche Richtung es eher geht.
Als Arzt in der Bundeswehr wirst Du auch "nur" als Arzt eingesetzt (Ulli kann mich ggbfls. korrigieren), und das vermutlich ein Leben lang, wenn man BS wird.
Wenn Du das nicht möchtest, musst Du Dir wohl ein anderes Studienfach aussuchen und in den Truppendienst gehen.
Und das Dilemma der Ärzte zwischen hippokratischem Eid und "Notwehrhandlungen" habe ich hier im Forum an anderer Stelle schon gelesen.
Zitat von: wattwurm am 04. Mai 2015, 13:57:52
Ach so meinen Sie das - ok, da hatte ich jetzt keinen Unterschied gemacht, ich hatte jetzt einen solchen Auftrag insgesamt als eine Form der "Notwehr" angesehen.
Wenn es dann dazu nötig ist Personen gezielt zu töten, ist das ein Teil dessen was man zu machen hat auch ohne das ich in dem Moment in Gefahr bin... ja, das kann ich natürlich gedanklich erfassen - aber ob ich das praktisch dann auch machen kann ist eben genau die Frage, die ich mir stelle - und ich denke das ich besser jetzt darüber nachdenke, als wenn es soweit ist.
Im Zweifel schießt du halt links dran vorbei, wärst nicht die/der Erste.
Zitataber ob ich das praktisch dann auch machen kann ist eben genau die Frage, die ich mir stelle
Aus meiner Sicht:
Die Frage ist mit dem Entschluss, an einer solchen Ausbildung teilzunehmen, eigentlich gefallen. Wer es dann nicht kann, ist entweder nicht gut ausgebildet oder eben ein "Gefechtsversager" (je nach Statistik sind das bis zu 1/3 aller Soldaten).
Beispiel:
Ich habe erste Hilfe Ausbildungen sehr oft genossen - und war auch schon zweimal "Live und in Farbe" Ersthelfer.
Ich habe soweit prima "funktioniert" - alles wie im Drill relativ fehlerfrei abgearbeitet.
Die nächste Nacht trotzdem nicht so toll geschlafen - weil es nicht "so schön" ist, im warmen, nassen Fleisch eines anderen Menschen zu "arbeiten".
Im Nachgang: Been there, done that - and will do it again.
(.. ich bin auch gedrillt, im Gefecht zu funktionieren - und bin mir deshalb relativ sicher, auch das zu bewältigen - ob ich das dann erneut machen kann, wird man sehen ...)
Zitat von: F_K am 04. Mai 2015, 14:09:41Been there, done that - ...
What about the t-shirt ;D ?
ZitatWhat about the t-shirt ;D ?
Das war eine kleine "Veranstaltung" - da gab es keine T-Shirts, Patches oder sonstiges Zeugs, Fotos hab ich auch nicht gemacht ...
Zitat von: F_K am 04. Mai 2015, 13:28:12
insoweit gibt es keinen Offizierlehrgang für diese Kameraden.
Ach nein? Mein Lehrgangszeugnis über den erfolgreich absolvierten OffzLehrgang an der SanAk habe ich also selber erstellt?
Wenn dann müssten Sie präzisieren und sagen, dass es für die Kameraden SanOA/SanOffz keinen Offizierlehrgang gibt, welcher vergleichbar mit dem für die Truppenoffiziere ist.
Zitat von: DadOA am 04. Mai 2015, 14:01:19
Als Arzt in der Bundeswehr wirst Du auch "nur" als Arzt eingesetzt (Ulli kann mich ggbfls. korrigieren), und das vermutlich ein Leben lang, wenn man BS wird.
Dies ist falsch. Es gibt Dienstposten für Sanitätsoffiziere, bei denen man keinen Patienten behandelt, da man nur noch administrativ tätig ist.
Z.b. in irgendwelchen Ämtern oder viele diverse Kommandeursposten (SanLehrRgt/SanAkBw u.v.m.).
In einer Ausbildungspause, "damals(TM)" beim LazRgt 41 in Horb, der Herrgott hab es selig ;) , unterhielt ich mich mit dem damaligen Kommandeur, Oberfeldarzt Dr. G. Ich fragte ihn, welcher ärztlichen Fachrichtung er angehöre. Seine Antwort: "Eigentlich bin ich Allgemeinmediziner, aber spätestens mit der ersten Kommandeursverwendung mutiert bei der Bundeswehr jeder Arzt zum "Facharzt für höheren Schriftverkehr" ;D ! Ach ja, er ist seinen Weg gegangen und ist aktuell Oberstarzt mit Besoldung nach B3, also quasi "Facharzt für noch höheren Schriftverkehr" ;) !
Achtung Scherz:
ZitatAch nein? Mein Lehrgangszeugnis über den erfolgreich absolvierten OffzLehrgang an der SanAk habe ich also selber erstellt?
Kann sein - der "Wert" wäre der selbe ...
ZitatWenn dann müssten Sie präzisieren und sagen, dass es für die Kameraden SanOA/SanOffz keinen Offizierlehrgang gibt, welcher vergleichbar mit dem für die Truppenoffiziere ist.
Ich habe meine Aussage an die Erwartung / die Kenntnisse des TE angepasst, die Präzisierung haben Sie ja vorgenommen.
Gegenfrage: Wie ist den der zeitliche Umfang dieses Lehrganges und der Inhalt? (Im Vergleich zu den Lehrgängen, die die OA der TSK bzw. SKB absolvieren ..).
ZitatDies ist falsch. Es gibt Dienstposten für Sanitätsoffiziere, bei denen man keinen Patienten behandelt, da man nur noch administrativ tätig ist.
Großartige Verschwendung von Hochwertresourcen - und auch diese Kameraden sind keine "Truppenführer" im Sinne der Wunschvorstellung des TE.
(.. und diese Dienstposten sind wohl nur für BS vorgesehen, also wohl eher nicht in den ersten 17 Jahren als SanOffz - während der "klassische Truppenoffizier" schon als ZgFhr Führungserfahrung sammelt und entsprechend ausgebildet wird).
(SanOffz ist eine Hochwertlaufbahn - von der Auswahl der Kameraden bis zur Besoldung - aber Truppenführer und "Offizier" (im klassischen Verständnis der Bevölkerung) sind diese nicht).
Also um mal auf den Teil des SanOffz im Einsatz einzugehen:
Der gemeine SanOffz wird sowohl im Inland als auch im Einsatz vorwiegend fachlich eingesetzt (incl. entsprechender Führungsaufgaben oder Verwendungen als Sachbearbeiter in den KdoBehörden). Es kann aber gerade im Einsatz jederzeit zu Situationen kommen, in der man primär Soldat ist.
Sei es dass der eigene Konvoi angegriffen wird und die Feuerkraft des Docs gebraucht wird, sei es dass man als Schütze in der Sicherung sitzt, als Fahrzeugkommandant oder auch als Offz vom Dienst im Gefechtsstand.
Die Ausbildung eines SanOffz unterscheidet sich aber grundlegend von der eines Truppenoffiziers, weswegen man von denen auch hin und wieder mal etwas belächelt wird (ok, das passiert den Kameraden der Wehrverwaltung auch regelmäßig). Der Schwerpunkt liegt bei uns halt auf der Fachaufgabe und weniger in der Führungsfunktion.
Es verlangt auch keiner von dir im Bewerbungsgespräch sicher zu sagen, ob du auf jemanden schießen KANNST, sondern ob du grundsätzlich auf jemanden schießen WÜRDEST. Damit muss man sich halt im Vorfeld beschäftigen, gerade auch als angehender Arzt im Konflikt mit dem hippokratischen Eid.
ZitatWas wenn ich Mutter werde – ich mach mir keine Sorgen meine Kinder dann zu versorgen, aber ich sehe die ja eventuell länger nicht, dass ist ja schon was gravierendes. Wenn ich das sage ist das die Wahrheit, aber doch sicher negativ.
Ja, das ist etwas, womit man sich beschäftigen sollte. Wenn du damit ein grundlegendes Problem hast, solltest du kein Soldat werden. Das hat ja auch nichts mit "Wahrheit sagen" zu tun, oder etwas, das einem negativ ausgelegt wird.
Wenn es schon in dieser Phase eine Problem darstellt, dann IST das ein Problem bei der Berufswahl.
ZitatIch kann die Frage nach – ,,Würden sie einen Menschen erschießen" nicht beantworten... ich vermute: ,,ja, wenn es sein muss" - aber ich finde das so eine krasse Frage, die kann eigentlich keiner der nur zur Schule gegangen ist und in einem Elternhaus aufgewachsen ist das gegen Gewalt ist verbindlich beantworten?
Ich habe mich bisher noch nicht einmal geprügelt – das ist doch voll abwegig zu sagen ,,jo, die ballere ich alle weg!" – durchaus ist ja auch möglich heulend zu kneifen? Also ich würde jetzt sagen das beides nicht stimmen wird, aber was weiß denn ich?
Wenn ich das sage, ist das sicher auch negativ...
Wenn du WAS sagst ist das negativ? Sag einfach wie du dazu stehst- wenn du ein grundsätzliches Problem mit der Durchsetzung von Zielen mit Waffengewalt hast, auch dann ist der Soldatenberuf nicht das richtige für dich.
Als Arzt ist es zwar weniger ein Problem, aber grundsätzlich schießen Soldaten nicht nur in Notwehr.
ZitatBin ich bereit Auslandseinsätze zu machen... kann man da was anderes als ja sagen? Nein natürlich bin ich nicht bereit, aber es wird mich ja keiner fragen ob ich da Lust dazu habe oder? Da gibt es dann einen Befehl und den habe ich zu befolgen... ehrlich wäre: ,,nö, nicht bereit und Bock auch nicht" aber es ist der Beruf und ich weiß, dass ich dann gehen muss, aber wie gesagt von ,,wollen" kann ja keine Rede sein... aber das kann ich doch nicht so sagen?
Du sollst auch auf diese Frage ehrlich antworten. Wenn du die Auslandseinsätze ausschließlich als notwendiges Übel ansiehst, auch dann ist die Bundeswehr nicht der richtige Arbeitgeber. Es gibt übrigens sehr viele Soldaten, die freiwillig in die Einsätze gehen.
ZitatFür mich ist auch ein Grund, dass es eben gutes Geld gibt, ich eine qualifizierte Ausbildung bekomme und wenn es gut läuft da bleiben kann und somit finanziell relativ unabhängig bin. Darf das ein Grund sein oder muss ich Patriot sein und alles für mein Vaterland tun – was ja auch irgendwo mitspielt (also ich mache einen Dienst der sinnvoll sein sollte und mithilft, dass wir leben können wie wir leben) aber will ich dafür sterben?
Ja, Geld ist ein angenehmer Nebeneffekt. Aber das sollte nicht im Vordergrund stehen.
Kein WILL dafür sterben, nimmt es aber als Soldat in Kauf. Das ist aber nichts, was man im Bewerbungsgespräch klärt, sondern worüber man sich vorher Gedanken machen sollte.
Gerade für Ärzte, deren Verdienstmöglichkeiten im Zivilen sehr gut sind, geht es meistens schief, wenn man vorwiegend wegen des Geldes SanOA wird.
Zitatmal sehen wie vielen Kerlen ich beim Marsch den Rucksack tragen muss, ich werde nicht letzter sein!
Schau mer mal und ja in dem Zusammenhang wirkt es etwas großkotzig.
Du sollst das Bewerbungsgespräch nicht mit einem Beratungsgespräch verwechseln, in dem man sich über solche Fragestellungen Gedanken macht. Auch sollst du nicht das erzählen, von dem du denkst, dass es gut ankommt.
"Beliebte" Frage ist z.B. auch "Würden Sie auf Kinder schießen?"
Edit: Ja, auch als angehender SanOffz macht man einen OffzLehrgang- dieser vermittelt grundlegendes Wissen, ist aber bei weitem nicht so ausführlich wie der entsprechende Lehrgang der Truppenoffiziere.
Nun möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben. Ich bin SanOA und studiere zur Zeit. Hab meine AGA und meinen Offz-Lehrgang schon hinter mir. Ein bisschen Erfahrung besitze ich dann schon, über das was vor der eigentlich Tätigkeit als Sanitätsoffizier kommt.
Ganz ehrlich, du solltest dir wirklich Gedanken machen, ob du in dem Beruf glücklich sein wirst.
Man ist nicht zur Arzt, sondern in erster Linie Soldat. Das darf man nie vergessen. Man hat einen Eid geschworen, der sehr ernst zunehmen ist. Das fängt schon in der AGA an. Es wird eine, regelrecht eingebläut, dass man Soldat und nicht Arzt ist.
Ich finde es ehrlich gesagt sowieso unverschämt, es nur wegen dem Geld und dem Studienplatz das zu machen. Das sind eindeutig die falschen Gründe. Man sollte Soldat mit Stolz sein. Viel Spaß beim KdV-Antrag dann, wenn du dich freikaufen willst, kann dich nämlich gut und gerne mehr als 100.000 Euro dann kosten.
Und Auslandseinsatz ist etwas womit man sich abfinden muss. Da kommt man meistens, vor allem als junger lediger Soldat, nicht drumherum.
Ich hoffe ganz ehrlich, dass die Psychologen erkennen, dass du als Soldat, vor allem als Offizier nicht geeignet bist. Weil dich als Vorbild und Führungskraft einzusetzen, ist keine gute Idee mit der Einstellung.
Zitat von: Niggels am 07. Mai 2015, 10:11:08
Nun möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben. Ich bin SanOA und studiere zur Zeit. Hab meine AGA und meinen Offz-Lehrgang schon hinter mir. Ein bisschen Erfahrung besitze ich dann schon, über das was vor der eigentlich Tätigkeit als Sanitätsoffizier kommt.
Ganz ehrlich, du solltest dir wirklich Gedanken machen, ob du in dem Beruf glücklich sein wirst.
Man ist nicht zur Arzt, sondern in erster Linie Soldat. Das darf man nie vergessen. Man hat einen Eid geschworen, der sehr ernst zunehmen ist. Das fängt schon in der AGA an. Es wird eine, regelrecht eingebläut, dass man Soldat und nicht Arzt ist.
Ich finde es ehrlich gesagt sowieso unverschämt, es nur wegen dem Geld und dem Studienplatz das zu machen. Das sind eindeutig die falschen Gründe. Man sollte Soldat mit Stolz sein. Viel Spaß beim KdV-Antrag dann, wenn du dich freikaufen willst, kann dich nämlich gut und gerne mehr als 100.000 Euro dann kosten.
Und Auslandseinsatz ist etwas womit man sich abfinden muss. Da kommt man meistens, vor allem als junger lediger Soldat, nicht drumherum.
Ich hoffe ganz ehrlich, dass die Psychologen erkennen, dass du als Soldat, vor allem als Offizier nicht geeignet bist. Weil dich als Vorbild und Führungskraft einzusetzen, ist keine gute Idee mit der Einstellung.
Stimme dir so weit zu.
Nur eine Frage:
Wirklich 100.000? Ich kenne nämlich Einen der das gemacht hat (gut der hat auch Kohle, aber 100000 Taschengeldkonto ist fraglich), das war allerdings vor ca 20 Jahren
Was meinst Du den, was ein Studienplatz Medizin kostet?
Zitat von: F_K am 07. Mai 2015, 19:30:13
Was meinst Du den, was ein Studienplatz Medizin kostet?
Und dazu kommen dann ja auch noch die Dienstbezüge, was auch ordentlich viel ist.
Vor 20 Jahren mehr oder weniger?
Nein, keine Dienstbezüge, es geht um Ausbildungskostsn ...
Hallo,
kann mir jemand sagen wie hoch die jährlichen Einstellungszahlen bei der Marine sind ? (alle Laufbahnen)
Ja ich. Ist aber "nur für den Dienstgebrauch" eingestuft.
Auch wenn es jetzt einige Tage her ist und das ein oder andere gesagt wurde:
Ich finde die ersten Zeilen und das "Gedankenmachen" wirklich gut.
Das ist auch das was die Prüfer sehen möchten. Vor Allem der Gedankengang (als Schüler) zum Thema Schusswaffengebrauch, so empfand ich, zeugt von einer gewissen Reife, das nicht pauschal zwischen Tür und Angel zu beantworten. Aber da wurde ja schon drauf eingegangen.
Was den Auslandseinsatz betrifft, das kam auch Gegenfeuer, aber zu Folgendem wollte ich noch kurz Stellung beziehen:
Zitat"oder gibt es Soldaten die sagen super, Afgahnistan wollte ich schon immer mal hin und da 6 Monate Dienst machen"?
und jetzt spreche ich für MICH und meine nahen Kameraden aus dem damaligen Zug: Ja, das wollten wir alle.
Lapidar gesagt, waren wir ALLE, inkl. der Führung "richtig heiß" auf den Einsatz, obwohl einige Freundinnen / Ehefrauen oder Eltern echte medizinisch diagnostizierte Depressionen dadurch erlitten.
Und es ging hierbei - und bitte nun die entsprechenden Kameraden nicht angegriffen fühlen - nicht um eine Stabs- / Innendiensttätigkeit.
Aber - und das ist der springende Punkt - das ist kein "muss".
Es wird bei der Prüfung, auch bei meiner an der damals noch als OPZ bezeichneten, auch wertgeschätzt, wenn man sich sachliche, nachvollziehbare Gedanken zum Einsatz macht und schlussendlich auch begründen kann, warum man das Engagement in Afghanistan, Horn von Afrika, Kosovo etc. pp. als Bürger denn für nicht komplett "richtig" o.d.g. findet, solang man diese denn nicht komplett ablehnt und implizit schon zu verstehen gibt, dass man sich darüber hinaus auch weigern würde.
Ist aber halt ein schmaler Grad, einfacher ist es natürlich - wenn denn diese politische und ideologische Einstellung vorhanden ist - den Einsatz zu befürworten und dann im nächsten Schritt zu argumentieren, warum man sich daher diesen Gefahren aussetzt.
@Niggels
Haben Sie meinen Beitrag eigentlich gelesen? Was Sie mir da unterstellen habe ich weder gesagt, noch kann man das aus irgendeinem Satz ableiten.
Exakt das Gegenteil ist ja richtig... aber genau diese Sache ist es die mich zweifeln läßt - nicht meine Einstellung sondern Ihre.
Für Sie ist doch jeder der zur BW geht und auch nur in die Nähe des Sanitätsdienst kommt ein Drückeberger...
Ich möchte zur Bundeswehr weil ich denke das ich dahin passe (Stichwort Kammeradschaft, Verantwortung übernehmen usw.).
Natürlich weiß ich nicht, ob es so ist wie ich mir das vorstelle. Aber ich bin z.B. schon einige Jahre beim THW und darf dort auch schon mal kleine Gruppen betreuen was mir viel Spass macht, ich mache viel und gerne Sport, ich bin Sportschütze.
Ich möchte Offizier werden weil Studieren möchte, schließlich habe ich dann ein Abitur gemacht. Ich geh doch nicht 12 Jahre zur Schule, muss immer top Leistungen haben und wenn ich das geschafft habe, suche ich mir einen Job aus den ich auch ohne Schulabschluss hätte haben können.
Medizin studieren möchte ich schon seit der 8. Klasse, da keiner weiß ob er mal als Berufssoldat übernommen wird, muss ich doch auch sehen was ich in diesem Fall nach der BW mache. Und ja, auch weil man in der Laufbahn der Offiziere mehr Geld verdient - das ist doch nichts unretliches?!
Meine Zweifel habe ich eben zum einen, wenn ich lesen muss, was Sie da geschrieben haben - denn wenn das die vorherschende Meinung der BW ist, verstehe ich unter Kammeradschaft etwas anderes, jedenfalls keine pauschalen Vorverurteilungen.
Und um mal auf meine Eingangsfrage zurück zu kommen - ich habe ja nicht gesagt ich werde auf keinen Fall schießen, ich denke halt nur, dass es keiner wissen kann, bis es soweit ist. Aber ich möchte Leben und meine Kammeraden sicher auch. Ich denke ebenfalls, das mir soweit dies möglich ist, bewußt ist das ich Soldat werden möchte und es unter Umständen gar nicht um mein Leben geht in einem Einsatz. Trotzdem ist es doch ein Unterschied zu sagen ich schieße und es tatsächlich real zu machen.
Ich verstehe nicht warum man mich hier gleich zum Schmarotzer erklärt weil ich mir darüber gedanken mache - sollte das nicht jeder machen?
Was man bei dem Test hören möchte ist mir schon klar - darum geht es ja nicht, die Frage ist ob irgendeiner diese Frage z.B. nach "schießen sie auf ein Kind" wahrheitsgemäss und mit überzeugung mit ja beantworten kann. Ist da nicht immer Zweifel angebracht? Ich vermute es gibt da auch kein "richtig" sondern es geht darum herauszufinden ob man sich der Konsequenzen bewusst ist was es bedeuten kann, wenn man Soldat ist.
Der Kariereberater hat mir mehrer Praktika angeboten, die ich gerne wahrnehme.
Mal sehen wie es danach aussieht.
Falls ich Sier, Herr/Frau Niggels nun ganz falsch verstanden habe, bitte nicht böse sein.
In dem Fall bitte ich darum, es mir noch einmal anders zu erklären.
Hallo,
ich hab schon ziemlich viele hilfreiche Antworten hier nachlesen können.
Ich habe mich als Personalfeldwebel im Fachdienst beworben und warte nun auf die Einladung zum Eignungstest.
Ich bin w/30, habe eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau und bin seit 9 Jahren Berufstätig.
Nur seit ca. 2 Jahren füllt mich der Job als Verkäuferin nicht mehr aus. Mir fehlt irgendetwas in meinem Leben.
Egal mit wem ich gesprochen habe, immer kam auf irgendwelchen Wegen die Bundeswehr ins Gespräch.
Also hab ich mich vor ca 4 Monaten ein wenig belesen und mich über die Bundeswehr informiert und muss gestehen das ich fast gar nicht aufhören konnte mit dem lesen. Habe dann meine Unterlagen schon direkt mit zum ersten Gespräch beim Karriere berater mitgenommen.
Er meinte, normalerweise machen die das nicht sofort beim Erstgespräch, lassen die Leute nochmal ne Nacht drüber schlafen aber er sagte auch, da ich ja so gut vorbereitet bin und genau weiss was ich will machen wir das jetz.
nun habe ich letzte Woche Post aus Hannover bekommen, dass meine Bewerbung eingetroffen ist und nun überprüft wir und die dich dann wegen nem Termin zur Eignungsfeststellung melden werden.
Nun bekomme ich langsam ein wenig muffen. Also keine Zweifel sondern bin mega nervös. Will alles richtig machen.
am meisten schiss hab ich vor dem Psychologen Gespräch.
ne Bekannte hat die Eignung zum FW bestanden meinte aber das es ultra schwer war.
Besonders beim Psych.
Sind die wirklich so krass doll am aussortieren oder macht sie mir zu unrecht schiss?
z.b. bin ich in einem nicht sooo glücklichem Familenhaus gross geworden. Mein Vater ist am Alkohol verstorben zu meiner Mutter habe ich kaum Kontakt.
Aber das sagt doch nichts darüber aus das ich deswegen ein schlechter Mensch bin.
Ich habe da kein Problem mit offen drüber zu reden. Aber sollte ich das beim Psych???
Sie meinte die könnten annehmen, da mein Vater Alkoholkrank war, das ich das auch sein oder werden könnte?!
Und es fiel ja auch eine der lieblingsfragen der Prüfer
"Würden Sie auf Kinder schießen wenn man es Ihnen befiehlt?"
Was antwortet man denn auf sowas?
Befehl ist Befehl oder?
Schließlich traue ich ja der Einschätzung und der Entscheidung meines Vorgesetzten oder?!
Ich glaub ich hab einfach nur schiss das ich falsch verstanden werde. Bzw das ich mich nicht so ausdrücken kann wie ich das meine.
Ihr Elternhaus disqualifiziert Sie nicht aber es könnte gefragt werden, mit wem Sie sich denn z. B. über Probleme austauschen. Für viele (junge) Leute ist hier das Elternhaus wichtig. Wenn das bei Ihnen nicht so ist, ist das nicht das Ende. Aber es kommt darauf an, wie Sie die Situation eingerichtet und gemeistert haben.
Über den zweiten Teil sollten Sie noch einmal nachdenken. Die Antwort "Befehl ist Befehl" ist da sicher nicht die Leitungslösung. Nur mal an die Stichwörter Auschwitz und Mauerschützen denken.
Trotzdem kann es Situationen geben, wo auch ich auf Kinder schießen würde. Aber hoppla: Ich werde ja gar nicht geprüft ...
Zitatam meisten schiss hab ich vor dem Psychologen Gespräch.
ne Bekannte hat die Eignung zum FW bestanden meinte aber das es ultra schwer war.
Besonders beim Psych.
Ist alles relativ... Der eine findet es schwer, der andere lacht sich kaputt.
Während es bei dem ein doer anderen Test durch unterschiedliche Kenntnisse, Begabungen, geistige Reife etc. noch genanntes "Schwierigkeitsempfinden" gibt, so gibt es beim Psychologen kein leicht doer schwer.
Das ist ein Gespräch in dem es nicht um Fachwissen geht, sondern in der Regel um dich. Deine Einstellung. Deine Ansichten. Deine Motivation.. etc. Einfach ein ganz normales Gespräch in dem dich jemand etwas über dich fragt und du ihm entsprechend antwortest.. Da gibt es kein schwer, da du dich ja wohl selbst am besten kennst.
Natürlich können auch mal Fragen komme wie "welche Bundeswehreinsätze kennen sie", aber das sind keine dinge die ein Politik- oder Geschichtsstudium verlangen, sondern ein selbstverständliches Auseinandersetzen mit dem Arbeitgeber bei dem man sich bewirbt.
Vllt. noch ergänzend zum Thema schießen auf Kinder:
Wenn die Antwort "Befehl ist Befehl" mit allen Konsequenzen und nach gründlichem Nachdenken deine Meinung ist, dann solltest du sie auch so sagen. Neben den von wolverine angeführten Bedenken solltest du in deine Überlegungen aber auch mit einbeziehen, ob man als Feldwebel wirklich jegliches selbstständiges denken einstellen und es den Offizieren überlassen sollte (ganz heikles Thema, aber kannst ja mal überlegen was man von jemandem mit Führungsaufgaben so erwarten könnte).
Ansonsten solltest du mal in dich gehen und dir überlegen ob es evtl. Situationen gibt in denen du auf ein Kind schießen würdest (soweit du dich halt in die Situation hineinversetzen kannst). Es gibt einfach keine Standardantworten, sondern es muss einfach ein schlüssiges Gesamtbild geben. Um da hinzugelangen gibt es zig verschiedene Wege..
Im übrigen kann man das Gespräch in der Regel auch ganz gut selbst ein wenig "leiten", wenn man nicht einfach eingeschüchtert dahockt, sondern an dem Gespräch auch "teilnimmt". Ich bin in dem Gespräch über "Hobbys" zum "Angeln" und von da nach "Norwegen" gekommen und hab mich daraufhin einen Großteil des Gesprächs über Trekking-Urlaube in Norwegens Nationalparks unterhalten.
Ein paar Jahre später an der OPZ (ja, heißt heute anders) ging es um "tagesaktuelles", da ich im biografischen Fragebogen angegeben hatte sehr viel Zeitung zu lesen. Daraufhin wurde mir die Möglichkeit gegeben mir ein aktuelles Thema auszusuchen und etwas darüber zu erzählen.
Solche Möglichkeiten sollte man dann natürlich auch nutzen und sich nicht alles aus der Nase ziehen lassen. Dann bleibt auch wesentlich weniger Raum für unangenehme oder überraschende Fragen.
Vielleicht hilft dir das ja. Und lass dich nicht von irgendwelchem Geschwätz verrückt machen...
Ein (verbindlicher) Befehl ist verbindlich - und wenn ich das erklären kann, ist nach unserem Rechtssystem auch die Situation Mauerschütze und Auschwitz gemeistert.
Das zu erklären dürfte beim Einstellungsgespräch in der Regel aber reichlich schwierig werden, da man zu diesem Zeitpunkt noch von niemandem erwarten kann, dass er weiß was es mit der Verbindlichkeit von Befehlen auf sich hat und schon garnicht wie man diese überhaupt feststellt... Ergo ist das für die Fragestellerin nicht wirklich hilfreich.
@ Elvis:
Wie wolve schon schrieb:
ZitatTrotzdem kann es Situationen geben, wo auch ich auf Kinder schießen würde. Aber hoppla: Ich werde ja gar nicht geprüft ...
Ich würde ggf. dem Prüfer antworten: "Wie, so einen Befehl befolgen? Wenn ich "vorne bin", würde ich den Befehl geben, und meine Soldaten würden diesen befolgen und die Gegner (hier auch ggf. Kinder) bekämpfen, was denn sonst?".
Aber hoppla: Ich werde ja gar nicht geprüft ...
.. so ist halt jeder Bewerber gezwungen, aus seinem Verständnis heraus zu argumentieren - und dies wird bewertet.
Thats life ...
Da sind wir ja einer Meinung, mir ging es nur darum die Fragestellerin nicht noch mehr zu verwirren mit Begriffen wie Verbindlichkeit von Befehlen, die für sie - stand jetzt - einfach noch nicht relevant sind.
So bildet sich dann möglicherweise ein gefährliches Halbwissen, weil man irgendetwas irgendwo aufgeschnappt hat und im Gespräch selbst redet man sich dann um Kopf und Kragen (Insbesondere in diesem Fall, wo ja jemand mehr als nervös zu sein scheint).
hm... Sehr hilfreiche Aussagen.
Ich muss halt gestehen das ich mich bis vor ca. 6 Monaten noch so gut war gar überhaupt nicht mit der Bundeswehr beschäftigt habe. Also nur was Medien und mal der ein oder andere Kumpel erzählt hat.
Seit ich mich damit so intensiv beschäftige hab ich das Gefühl das es gar kein Ende nimmt.
Wahnsinnig umfangreich das ganze Thema Bundeswehr.
Aber halt auch sehr interessant. Macht mich sehr aufgeregt. Also neugierig und ich bekomm immer mehr den Drang das für mich zu wollen.
Das mit dem "Spieß umdrehen" gefällt mir sehr.
Mich als Befehlshaber stellen und erwarten das meine Leute diese Befehle ausführen.
Auch das mit dem "selber das Thema lenken" finde ich ein sehr guter Tipp.
Wie kommt es eigentlich, dass diese Gespräche so unterschiedlich in der Länge sind?
Kenne einige die gerade mal 10 oder 15 min drin waren, andere wiederum 2 Std.
Machen die das vom "Eindruck" des geprüften abhängig?
Also je selbstbewusster jemand is und und wo sie von Anfang an das Gefühl haben "der/die weiss was er/sie will?
Und jemand der/die eher unsicher in Antworten und Auftreten wird mehr gelöchert?
An sich bin ich selbstbewusst und aufgeschlossen.
Vor allem wenn mich Ehrgeiz und Interesse gepackt hat.
Sport , Arzt, alles kein Thema.
Pc Test bin ich fleißig am lernen.
Naja und über die wichtigen Fragen und Sachen mache ich mir natürlich den ganzen Tag lang Gedanken.
und mit dem "auf Kinder schießen" ...
Also wenn die Kinder bewaffnet sind brauch ich nicht lang überlegen ob ich schießen würde.
Wenn die mir nun aber beim Test sagen das ich als FW wohl keine Chance habe kann ich mich auch als UFFZ zufrieden geben?
Habe ich da immernoch Chance die Laufbahn weiter zu kommen?
Ohje ich will soviel wissen ... :)
@ Silke:
Bitte nichts falsch verstehen: Einige Mitglieder hier sind Soldaten ( der Reserve), ggf. auch mit einem Dienstgrad, der dazu führt, bei einem Zug oder einer Kompanie "vorne" der höchste Dienstgrad zu sein - insoweit trägt man da eine gewisse Verantwortung, und kann solche Befehle tatsächlich geben und erläutern, auch "besser" als der durchschnittliche Psychologe.
... für den durchschnittlichen Bewerber gilt dies wohl kaum -
und ich rate davon ab, so zu tun, als ob ...
verstehe was gemeint ist.
All zu doll auf die Kacke haun will ich auch nicht.
Möchte ja auch nicht das die Prüfer darauf weiter ausholen wo ich noch gar nichts zu sagen kann.
ich WILL ja erst Soldat werden und lernen.