Liebes Forum,
bei SPON bin ich zufällig auf folgenden Artikel gestoßen:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundeswehr-von-der-leyen-hat-aerger-mit-dem-mg5-a-1035168.htmlMit kameradschaftlichen Grüßen,
StierNRW
Ist im Detail aber halb so wild. Die Wechselrohre haben eine etwas hohe Toleranz. Mehr nicht. Gibt es auch beim MG3. Die Rohre für sich haben eine hohe Präzision.
Das MG5 ist immer noch eine Flächenwaffe.
Für den "End-"Nutzer der Waffe, also die Truppe, ist letztlich doch nur eine Tatsache wichtig: Das sog. "Problem der Treffpunktverlagerung beim MG5″ nach Einbau von Wechselrohren, die werks- oder depotseitig bezüglich der Abgangsrichtung der Geschosse mit dem "Erstrohr" (so nenn ich das jetzt einfach mal) nicht abgeglichen wurden, ist keines. Dazu folgende, einfach gehaltene Erläuterungen:
Schon bzw. noch beim MG3 werden Wechselrohre, welche eine zu große Treffpunktabweichung aufweisen, die nicht durch 180° verdrehten Einbau zu korrigieren ist, der Depot- oder Werksinstandsetzung zugeführt. Und das logischer Weise zusammen mit der vollständigen Waffe. Dort wird durch mechanisches Einwirken auf das Wechselrohr (biegen im kalten Zustand) dessen Treffpunktlage auf das Erstrohr "justiert". Das geschieht, indem ein Mitarbeiter nach Probeschüssen das Wechselrohr auf einen in die Wand eingelassenen, messingummantelten, kaliberstarken Stahldorn steckt und dann daran einen oder erff.mehrere "Klimmzüge" macht. Danach wird per Kontrollschuss validiert, protokollarisch dokumentiert und zurückgeliefert.
Für den Einsatz im Felde steht eine andere, zwar nicht durch eine Vorschriftenlage abgedeckte, jedoch absolut taugliche Möglichkeit zur Verfügung. Auf die konnte / kann jedenfalls Truppe in der Etappe immer dann zurückgreifen, wenn Wechselrohre verlustig gingen und durch Nachlieferung oder das Prinzip "aus eins mach zwei" zu ersetzen waren / sind. Dazu bedarf es einer Schießbahn, Länge 100m, einer Scheibe mit markiertem Zentrum (beides kann improvisiert sein) und eines Rundholzes (Duchmesser mind 10cm, Länge 1m). Das Verfahren unterscheidet sich nur dadurch, dass hier das Rohr durch Aufschlagen auf das Rundholz gerichtet wird.
Beide Verfahren lassen sich jedenfalls ohne Probleme im handwerklichen Bereich auch auf das MG5 übertragen.
Nicht unerwähnt bleiben darf jedoch, dass Wechselrohre des MG5 durch das vorhandene Korn wesentlich einfacher nachzujustieren sind, wenn mit der Waffe nur über die mechanische Visierung geschossen würde. Und so war es doch wohl ursprünglich mal geplant – zumindest beim infanteristischen Einsatz.