Nach einer Frage in einem anderen Forum bin ich auf diesen Artikel gestoßen:
http://www.spiegel.de/auto/aktuell/kaputter-kampfjet-eurofighter-blockiert-a9-gen-muenchen-a-1035981.htmlMeine Frage an die Fachleute, z.B. Fluggerätemechaniker o.ä.: Kann man vor so einem Transport beim Eurofighter eigentlich die Tragflächen nicht demontieren?
Kann man schon, nur wir können es nicht ;)
Der Truppe fehlt schlichtweg das Werkzeug für nen Tragflächenwechsel, bzw. in diesem Fall einfach die Demontage. Soweit ich weiß, wurden und werden die Maschinen auf dem Weg von Kaufbeuren nach Manching auch in dieser Form transportiert.
Täuscht das, oder fehlt dem Eurofighter auf dem Schaubild das komplette Heck?
Natürlich demontiert, denn das Gespann muss auch unter Brücken durch.
Also ist das Werkzeug da, das gesamte Heck zu demontieren, aber nicht die Flügel?
Ich gehe eher davon aus, dass man beim Demontieren der Flächen weitaus mehr falsch machen kann als beim Demontieren des Seitenleitwerks (Elektronik, Steuerung, Waffenstationen an/in den Flächen)
Möglicherweise sollten Strukturschäden beim Demontieren der Tragflächen vorgebeugt werden,
da es sich hier um eine verunfallte Maschine handelt.
Ich gehe davon aus, dass man sicher beides könnte aber an die Flächen einfach vertraglich nicht ran darf.
Zitat
[...]aber an die Flächen einfach vertraglich nicht ran darf.
Wäre ja ein super Vertrag! Neee... ;)
Wer so den Verlauf der letzen Jahre beobachtet hat sieht, wir sind hervorragend im Verträge unterschreiben!
Zitat
Wer so den Verlauf der letzten Jahre beobachtet hat sieht, wir sind hervorragend im Verträge unterschreiben!
Da ist schon was Wahres dran, aber bei dem Schaden, u.a. auch an der hinteren Zelle, sollte das Risiko
einer Strukturänderung durch eine Demontage der Tragflächen vom Rumpf vermieden werden. Beim
Leitwerk gab es wohl weniger Probleme.
Naja, ich lehne mich Mal aus dem Fenster und behaupte, dass der Eurofighter nicht das einzige moderne Luftfahrzeug ist, dessen Instandsetzung in großen Teilen nur noch beim Hersteller durchgeführt werden kann. Die Zeiten, in denen der Messerschmitt mit n paar Flügeldurchschüssen im Schnellverfahren andere Flügel angeflanscht wurden, sind vorbei.
Ob das beim Eurofighter jetzt am Vertragswerk liegt, oder am tatsächlichen Arbeitsaufwand, kann ich auch nur vermuten. Das Seitenleitwerk ist halt doch um einiges leichter, als eine Tragfläche. Das Abnehmen der Tragfläche erfordert bestimmt irgendeine Form von Tischkonstruktion, auf der der lahme Flügel abgelegt werden kann. Also sprechen wir doch von fundamental unterschiedlichen Arbeitsmaßnahmen. Und wenn diese Kontruktion aber nur bei Cassidian in Manching herum liegt, ist das halt so.
Wie genau das beim Eurofighter aussieht kann ich nicht sagen.
Allerdings habe ich mehrfach Tragflächen, wie auch Seitenleitwerk am Tornado demontiert und das ist nichts, was man mal so eben für einen (kurzen) Transport macht. Die Tragflächen sind unter anderem mit eingepressten Bolzen befestigt und allein um diese zu entfernen erfordert es unter anderem so Kleinigkeiten wie etliche Liter flüssigen Stickstoff um die Pressung zu verringern, Spezielle Hydraulikvorrichtungen zum herauspressen der Bolzen, Maßangefertigte "Tischkonstruktionen" (Wie von Tommy86 richtig vermutet) zum Ablegen/Abnehmen etc. Zusätzlich muss neben jeder Menge Elektronik und Wellen zum bedienen der Klappen auch Treibstoffvorrichtungen usw. abgekoppelt werden.
Neben dem Arbeitsaufwand kommt dann natürlich noch die Gefahr von Beschädigungen dazu und wie das alles Vertraglich aussieht steht auch auf einem anderen Blatt. Ich habe das im Rahmen der Effizienzausphasung gemacht, bei der die ausgemusterten Maschinen auseinandergenommen werde um wiederverwertbare Teile zu gewinnen und den Rest zu verschrotten. Dafür waren dann aber auch Wochen bis Monate Zeit um die Maschine für den Transport vorzubereiten.
Wie gesagt: Ich weiß nicht wie es beim Eurofighter aussieht, aber wesentlich unkomplizierter dürfte es nicht werden, zumal der "fummelige" Elektronikanteil ja auch nochmal in erheblichem Maße zugenommen hat.