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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: jet1404 am 30. Juni 2015, 12:45:20

Titel: Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: jet1404 am 30. Juni 2015, 12:45:20
Hallo zusammen,

ich war letzte Woche in Fürsty für Phase II und aus meiner Verwendung im fliegerischen Dienst wird nichts. Dennoch bleibt meine Offizierseignung natürlich weiterhin bestehen. Wer sich noch aus anderen Threads an mich erinnern kann weiß, dass ich bereits ein abgeschlossenes (ziviles) Informatikstudium hinter mir habe.

Da mir die Bundeswehr sehr gefällt und ich mich auch mit dem Offiziersberuf identifizieren kann, will ich nun natürlich eine andere Laufbahn einschlagen. Darüber habe ich auch schon in Köln mit dem Einplaner der Luftwaffe geredet, jedoch konnte dieser mir keine Informationen zu einer Verwendung im Bereich "Cyberwarfare", InfoSec, COMINT, etc. geben.

Nun meine Frage:
Hat die Bundeswehr bereits eine eigene Cyberwar-Einheit? Wie kommt man da hin, bzw welche Laufbahn muss man einschlagen? Was gibt es im Bereich Fernmeldeaufkärung und wie kommt man da hin?

Leider konnte ich online keine besonders hilfreichen Informationen finden. Im Grunde genommen geht es darum, welche Laufbahn ich als OA einschlagen muss, um später in einem der o.g. Bereiche eingesetzt zu werden.

Vielen Dank!
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: Ralf am 30. Juni 2015, 13:05:24
Die Laufbahn ist OffzTrD und der Werdegang IT oder Fm, je nachdem wie die MilOrgBereiche das nennen.
Ob man dich allerdings bereits von Anfang an so speziell einsetzt, wird sich zeigen. Denn Verwendungsaufbaukonzepte geben einen idealtypischen Werdegang vor, die alle Fördermöglichkeiten offen halten.
Es ist aber ausreichend, wenn du einfach reinschreibst, was du willst. Der PersFhr wird dann schauen, ob a) er dich überhaupt haben will und b) er dich auch dort hinbringen will und kann.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: BulleMölders am 30. Juni 2015, 13:06:04
Für einen "OA" gibt es nur eine Laufbahn, die Laufbahn der Offiziere.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: SGBunny am 30. Juni 2015, 13:48:05
Chairborne Ranger werden wollen aber nichtmal Google bedienen können....

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Linke-kritisiert-Cyberwar-Plaene-der-Bundeswehr-2578986.html
http://www.welt.de/politik/deutschland/article142491579/Die-Bundeswehr-erlernt-das-digitale-Kriegshandwerk.html
http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/IT-Netzpolitik/IT-Cybersicherheit/Cybersicherheitsstrategie/Cyberabwehrzentrum/cyberabwehrzentrum_node.html

CNO der Streitkräftebasis
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: jet1404 am 30. Juni 2015, 14:37:56
Zitat von: Ralf am 30. Juni 2015, 13:05:24
Die Laufbahn ist OffzTrD und der Werdegang IT oder Fm, je nachdem wie die MilOrgBereiche das nennen.
Ob man dich allerdings bereits von Anfang an so speziell einsetzt, wird sich zeigen. Denn Verwendungsaufbaukonzepte geben einen idealtypischen Werdegang vor, die alle Fördermöglichkeiten offen halten.
Es ist aber ausreichend, wenn du einfach reinschreibst, was du willst. Der PersFhr wird dann schauen, ob a) er dich überhaupt haben will und b) er dich auch dort hinbringen will und kann.

Gehen wir davon aus, dass ich zum CNO und damit vermutlich zum Kommando Strategische Aufklärung (?) gehen will. Zu welcher TSK geht man dann? Oder werden dort geeignete Personen aus allen TSKs verwendet?
Aber wie ich sehe gibt es aktuell wohl tatsächlich keinen direkten Weg in Richtung "Cyberwar", im schlimmsten Fall darf ich dann später Systemadministrator spielen obwohl ich dafür überqualifiziert bin - das wurde mir auch vom Einplaner so gesagt. Also sehr riskant das ganze...

Zitat von: BulleMölders am 30. Juni 2015, 13:06:04
Für einen "OA" gibt es nur eine Laufbahn, die Laufbahn der Offiziere.
Das stimmt, was ich eigentlich meinte - wie Ralf schon richtig erkannt hat - ist der Werdegang.

Zitat von: SGBunny am 30. Juni 2015, 13:48:05
Chairborne Ranger werden wollen aber nichtmal Google bedienen können....

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Linke-kritisiert-Cyberwar-Plaene-der-Bundeswehr-2578986.html
http://www.welt.de/politik/deutschland/article142491579/Die-Bundeswehr-erlernt-das-digitale-Kriegshandwerk.html
http://www.bmi.bund.de/DE/Themen/IT-Netzpolitik/IT-Cybersicherheit/Cybersicherheitsstrategie/Cyberabwehrzentrum/cyberabwehrzentrum_node.html

CNO der Streitkräftebasis
Mal abgesehen davon, dass du nichts über meine Qualifikation weißt und ich diese Anfeindung deshalb unangemessen finde, bringen mir diese Links (welche ich auch schon kannte) nicht viel. Das einzige was ich da rauslese ist, dass es eine CNO-Einheit gibt, welche zum Kommando Strategische Aufklärung gehört. Aber wie man da hin kommt oder sonstige Informationen _aus erster Hand_ (und nicht etwa von irgendwelchen "Fachzeitschriften") fehlen fast gänzlich.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: slider am 30. Juni 2015, 16:21:01
Ich glaube du hast da ein falsches Verständnis vom Truppendienstoffizier. Diese Laufbahn soll keine Fachspezialisten hervorbringen sondern militärische Führer. Das grundsätzliche Ausbildungsziel eines Truppendienstoffiziers SaZ13 ist Kompaniechef !
Als Fachspezialisten gibt es Fachdienst-Feldwebel und für besonders hochwertige Positionen dann Fachdienstoffiziere.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: Ralf am 30. Juni 2015, 16:25:33
Das ist halt einer der Unterschiede zwischen Offizier und Feldwebel.
Offiziere werden viel "breiter" verwendet. Sieht man ja auch an der Einstellung, dort werden Offizieranwärter nur im Werdegang eingestellt, selbst wenn es dort noch Teilbereiche geben sollte. Das wird später nach dem Studium im Rahmen der ersten Einplanung festgelegt.
Wenn du so ein Spezialist bist, dann wird das eh "im direkten Richten" mit deinem Personalführer erfolgen.
Du brauchst dich da auch nicht irgendwie wegen TSK festlegen. Die Anfrage an das Seiteneinsteigerdezernat stellen und reinschreiben was du kannst und willst. Alles weitere wird im internen Bearbeitungsgang erfolgen.
Und wenn es keinen wunschgemäßen Dienstposten gibt, musst du ja das Angebot nicht annehmen.
Manchmal sieht man ein Problem, wo keines ist.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: Pericranium am 30. Juni 2015, 16:46:19
Zitat von: slider am 30. Juni 2015, 16:21:01Das grundsätzliche Ausbildungsziel eines Truppendienstoffiziers SaZ13 ist Kompaniechef !

In Zukunft sollen doch Majore KpChefs sein, was dann für SaZ unerreichbar sein wird, oder irre ich mich da?
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: Ralf am 30. Juni 2015, 16:47:41
Es gibt auch StOffz SaZ. Ist personalstrukturell vorgesehen. Ab SaZ17+.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: Pericranium am 30. Juni 2015, 17:30:59
Zitat von: Ralf am 30. Juni 2015, 16:47:41
Es gibt auch StOffz SaZ. Ist personalstrukturell vorgesehen. Ab SaZ17+.

Ja, das weiß ich. Bin ja selber so einer. Aber dachte, dass das nur bei SanOffzen so ist.
Wusste nicht, dass es auch normale Offze gibt, welche sich so lange verpflichten können.
Dachte, dass da nach 13 Jahren Schicht im Schacht ist.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: KlausP am 30. Juni 2015, 17:50:40
Zitat von: Pericranium am 30. Juni 2015, 17:30:59
Zitat von: Ralf am 30. Juni 2015, 16:47:41
Es gibt auch StOffz SaZ. Ist personalstrukturell vorgesehen. Ab SaZ17+.

Ja, das weiß ich. Bin ja selber so einer. Aber dachte, dass das nur bei SanOffzen so ist.
Wusste nicht, dass es auch normale Offze gibt, welche sich so lange verpflichten können.
Dachte, dass da nach 13 Jahren Schicht im Schacht ist.

Das ist lediglich die Regelverpflichtungszeit bei Offz TrDst. Auch bei Offizieren ist eine Weiterverpflichtung bis SaZ 25 möglich, Bedarf vorausgesetzt.
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: Pericranium am 30. Juni 2015, 19:14:05
Zitat von: KlausP am 30. Juni 2015, 17:50:40
Zitat von: Pericranium am 30. Juni 2015, 17:30:59
Zitat von: Ralf am 30. Juni 2015, 16:47:41
Es gibt auch StOffz SaZ. Ist personalstrukturell vorgesehen. Ab SaZ17+.

Ja, das weiß ich. Bin ja selber so einer. Aber dachte, dass das nur bei SanOffzen so ist.
Wusste nicht, dass es auch normale Offze gibt, welche sich so lange verpflichten können.
Dachte, dass da nach 13 Jahren Schicht im Schacht ist.

Das ist lediglich die Regelverpflichtungszeit bei Offz TrDst. Auch bei Offizieren ist eine Weiterverpflichtung bis SaZ 25 möglich, Bedarf vorausgesetzt.

Okay. Danke für die Aufklärung ;)
Titel: Antw:Cyberwarfare bei der Bundeswehr?
Beitrag von: SGBunny am 30. Juni 2015, 20:44:14
Zitat von: jet1404 am 30. Juni 2015, 14:37:56
Mal abgesehen davon, dass du nichts über meine Qualifikation weißt und ich diese Anfeindung deshalb unangemessen finde, bringen mir diese Links (welche ich auch schon kannte) nicht viel. Das einzige was ich da rauslese ist, dass es eine CNO-Einheit gibt, welche zum Kommando Strategische Aufklärung gehört.
Richtig. Und eine Deiner Eingangsfragen war ob es in der Bundeswehr eine Cyberwarfare Einheit gibt.
Die von mir geposteten Links beantworten diese Frage. Also musste ich davon ausgehen das entweder der Umgang mit Suchmaschinen oder das verstehende Lesen nicht zu Deinen Qualifikationen gehört. Entschuldigung, aber das die Frage schon beantwortet war konnte meine Kristallkugel nicht erkennen.
Zitat von: jet1404 am 30. Juni 2015, 14:37:56Aber wie man da hin kommt oder sonstige Informationen _aus erster Hand_ (und nicht etwa von irgendwelchen "Fachzeitschriften") fehlen fast gänzlich.
Ich lehne mich da jetzt mal aus dem Fenster, behaupte aber das hat einen guten Grund.
Und wenn es wirklich nur eine 60 Mann starke Einheit ist wird die Anzahl an Offizieren in dieser Verwendung sehr überschaubar sein.
Bewerben, als Wunsch Strategische Aufklärung angeben und schauen ob da was frei ist/wird.

Gruss
Bunny