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Sonstiges => Archiv => Laufbahn und Karriere => Thema gestartet von: Colvie am 01. Juli 2015, 00:08:43

Titel: Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: Colvie am 01. Juli 2015, 00:08:43
Hallo,

ich studiere zur Zeit Medizin, interessiere mich aber auch sehr für eine Karriere bei der Bundeswehr und ganz besonders bei den Gebirgsjägern.
Ich frage mich nur ob (wenn man es überhaupt schafft als Sanitätsoffizier genau dahin zu kommen) dann viel davon hat?
Wird man nebenbei auch zum Gebirgsjäger ausgebildet oder ist man dann wirklich "nur" Arzt mit einer Grundausbildung und bekommt eigntl. genausoviel davon mit wie als Arzt der iwo anders eingesetzt wird.

Danke für eure Rückmeldungen ;)
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: ulli76 am 01. Juli 2015, 00:18:15
Nein, man wird nicht zum Gebirgsjäger ausgebildet.
Ob man was mit der Truppe machen darf, hängt sehr vom Glück ab. Normalerweise wird man in der täglichen truppenärztlichen Versorgung gebraucht.
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: DerTommy86 am 01. Juli 2015, 02:41:18
Manche berufliche Laufbahnen sind wie Schienen. Da setzt man sich drauf und kann dann nicht mehr in jede x-beliebige Straße einbiegen, sondern kann nur noch an bestimmten Weichen den Kurs ändern.
Als Arzt bist du Arzt, kein Gebirgsjäger oder sonst was. Davon unabhängig wirst du natürlich mehr oder weniger intensive Berührungspunkte mit der Truppe haben, wenn du z.B. im Einsatz mit dem beweglichen Arzttrupp (BAT) mit den Infanteristen zusammen raus fährst. Das können aber auch Fallschirmjäger oder Panzergrenadiere oder sonstwas sein. Im Vorfeld eines solchen Einsatzes erhälst du natürlich auch gewisse Befähigungen, die in Richtung Kampf gehen. Diese jedoch ausschließlich in dem Rahmen, in dem du sie zur Selbstverteidigung brauchst. Weisst scho', Kriegsvölkerrecht und so...

Ich könnte dir mal einen Fall konstruieren, in dem du vielleicht doch noch dazu kommen könntest, ein bisschen Gebirgsjägerluft zu schnuppern. Ich halte das aber selbst für seeehr weit hergeholt und weiss nicht, ob du für sowas in Frage kommen würdest. Was ich aber weiss ist, dass es dich in deinem Beruf als Arzt keinen Meter weiterbringen würde. Also:
Nach dem Medizinstudium packt dich die Lust, vor dem lebenslangen Praktizieren als Arzt für zwei Jahre nochmal was ganz anderes zu machen. Manche Leute machen da ne Weltreise, andere gehen für'n Jahr nach Afrika, du gehst als SaZ 2 und Mannschafter zu den Gebirgsjägern ( :D ).

1: Würde dich beruflich nicht weiter bringen.

2: Du weisst am Besten, ob eine solche Auszeit hinsichtlich deiner Approbation oder nachfolgenden Facharztausbildung zu Problemen führen könnte.

3: Es kann sein, dass du seitens der Bundeswehr gar nicht für sowas in Frage kommst, da du schlichtweg überqualifiziert bist. Oder zumindest würde man mit aller Kraft versuchen, dich für eine Laufbahn als Sanitätsoffizier zu gewinnen, wo deine Kenntnisse und Fähigkeiten besser verwertet werden können.

4. Selbst wenn du dafür in Frage kommen würdest, müsstest du dir Gedanken darüber machen, ob du als approbierter Arzt nochmal auf eine Karrierestufe mit Schulabgängern aller Schulformen herabsteigen möchtest. Kleiner Tipp: Nein.

Also, schlag dir die Sache lieber aus dem Kopf und mach dir eher Gedanken darüber, ob eine Laufbahn als Sanitätsoffizier für dich erfüllend sein könnte. Und wenn du doch komplett durchgeknallt bist und dir für n paar Monate/Jahre so richtig die Kante geben willst, dann versuch halt, Mannschafter zu werden. Meinen Segen hast du ;)
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: BulleMölders am 01. Juli 2015, 06:57:25
Seit wann gibt es denn wieder SaZ 2?
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: miT am 01. Juli 2015, 07:53:07
unabhängig davon wird Punkt 3 den Plan hier zunichte machen!
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: ulli76 am 01. Juli 2015, 09:17:01
Was man mit der Truppe macht, ist immer Glückssache. Es gibt SanZentren, bei denen ein guter Kontakt zur Truppe erwünscht ist, wo man mit auf die Übungen geht und auch die ein oder andere Ausbildung mitmachen kann.
Inzwischen gibt es aber einen Personalmangel, so dass der jeweilige Chef immer abwägen muss ob genug Personal für die Realversorgung am Standort vorhanden ist und er damit Personal für das ein oder andere Goodie abstellen kann.

Ganz krass kann das z.B. an Fallschirmjägerstandorten mit organischem Sanitätsdienst laufen- da sind die beiden Sorten Sanitäter fein säuberlich getrennt und die Kameraden vom SanZ kommen gar nicht raus und die Truppensanis decken alle grünen Anteile ab.
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: miT am 01. Juli 2015, 09:55:46
Du meinst zB die LBAT Ärtze?
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: Pericranium am 01. Juli 2015, 10:02:26
Jop, das ist ne Möglichkeit. LLSanKp SpezEins und dort dann Arzt des LBAT etc.
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: wolverine am 01. Juli 2015, 10:05:11
Und da gibt es Gebirgsjäger?!  ???
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: Pericranium am 01. Juli 2015, 10:26:24
Zitat von: wolverine am 01. Juli 2015, 10:05:11
Und da gibt es Gebirgsjäger?!  ???

Nö. Wir beziehn uns mittlerweile auf ullis Posting.
Titel: Antw:Arzt bei den Gebirgsjägern
Beitrag von: Colvie am 01. Juli 2015, 11:26:51
Danke schonmal für die ganzen Antworten!

@DerTommy86: Ja daran hab ich auch schon gedacht, Karrieremäßig wär das kein Problem bin schon mit 24 fertig, weil ich direkt nach dem Abitur angefangen hatte, aber denk mir halt auch, dass die Bundeswehr mich dann unbedingt zum Arzt machen will.

Was wäre denn wenn ich es rein hypothetisch während des Studiums machen würde? Ich könnte ohne Probleme das Studium pausieren, ich denke mir nur auch da dass sie dann einen sozusagen für einen Loser halten :D
Als Sanitätsoffizier zu arbeiten würde mich natürlich interessieren deswegen studiere ich ja Medizin aber eben manche gehen ins Ausland für ein Jahr mich würde es wirklich reizen zur Bundeswehr zu gehen. Aber eben nicht schon in mein endgültiges Betätigungsfeld, also den Arztberuf.