Hallo,
ich mache gerade meinen Rettungsassistenten und wollte mich gerne verpflichten lassen.
Frage Nr.1: kann ich meine restlichen zu absolvierenden RTW Stunden, die ich ja an einer Zivilwache machen muss unter der Obhut der Bundeswehr absolvieren? Quasi Bund zahlt und Kreuz bildet aus. Danach bin ich dann für 13 Jahre verpflichtet und wollte in den Sanitätsdienst und dort evtl mich als Ausbilderin weiterqualifizieren, was aber momentan nichts zu sache tut...
Frage Nr.2: Ich habe ne sehr turbulente Zeit hinter mir, war wegen Depris und Borderlinestörung sowie Alkohol und Medikamentenabusus diverse male in Kliniken und die Krankenkasse hat ne rießen Akte, die zeigt, wie oft ich das liebe gute Ritalinrezept einlöste... Der Bund wird sich ja diese Informationen beschaffen, laut Ex-Zeitsoldat, und das wäre dann mein ko oder?
Ich meine jetzt is alles top ich bin da raus, mache meine Ausbildung und komme gut klar im Leben. Nur diese Vergangenheit... Spielt dies eine große Rolle? Eben die Narben an Oberschenkeln und Armen sieht man ja... aber man sieht auch dass sie weiß, also alt sind... Mein Kumpel meinte das is der Genickschuss und ich kann das eh vergessen... :-[
Das wird mit dem Bund nichts werden. Mach erstmal deine Ausbildungnd arbeite ne Weile in dem Beruf. Nur weil es mal ne Weile gut läuft heisst es nicht, dass das auch auf Dauer so ist. und dann auch noch in einem Beruf, der eine doppelte psychische Belastung darstellt.
Als ich den Einstellungstest hatte war auch einer in der Truppe der vor glaube 5-8 jahren mal n joint hatte. Das hat er beim Artzt gesagt und die haben ihm sofort eine stufe herabgesetzt. Wie das bei Abhängigkeit ist, weiß ich allerdings nicht. Letztlich kommt es auch drauf an, wie du dich anbietest und präsentierst. Mit Einschränkungen musst du aber rechnen, denke ich.
Du kannst das nur herausfinden, wenn du dich bewibst.
Lass dich von den Widrigkeiten nicht abschrecken, tu es einfach. Mehr als nein sagen werden die nicht.
Viel Erfolg dabei.
Zu 1.) die Bundeswehr bildet keine zivilen RA aus - im Gegenteil, die Soldaten werden zivil ausgebildet, also Nein.
Zu 2.) Borderline mit Selbstverletzung und Drogenabhängigkeit führt vermutlich zur Untauglichkeit.
Zitat von: S. Tim am 02. Juli 2015, 17:15:48
Als ich den Einstellungstest hatte war auch einer in der Truppe der vor glaube 5-8 jahren mal n joint hatte. Das hat er beim Artzt gesagt und die haben ihm sofort eine stufe herabgesetzt. Wie das bei Abhängigkeit ist, weiß ich allerdings nicht. Letztlich kommt es auch drauf an, wie du dich anbietest und präsentierst. Mit Einschränkungen musst du aber rechnen, denke ich.
Ist das wirklich so?
Hatte natürlich auch mal sowas ausprobiert, allerdings war ich nie süchtig. Seit gut 2 Jahren trinke ich sogar keinen einzigen Tropfen Alkohol mehr (für meine Gesundheit)
Ich hab zwar keine Ahnung aber wenn gesunde gestandene Männer gebrochen aus Einsätzen
zurück kommen ,ist meines Erachtens eine psychische Vorbelastung wie deine nicht unerheblich. Auch dein Beruf ist eine hohe physische und psychische Belastung in der du dich erstmal beweisen solltest.
Ich denke wie ulli, das wird nix.
Eine BPS ist eine schwerwiegende Persönlichkeitsstörung, mit der man bei günstigem Verlauf zwar ganz gut klar kommen kann, aber aufgrund der Natur der Erkrankung in der Regel immer Restprobleme zurück lässt. Gerade in Stresssituationen kann das massive Probleme machen und zu Rezidiven führen.
Frühere Alkohol-und Medikamentenabhängigkeit führt in der Regel schon alleine zur Untauglichkeit.
Wie gesagt- sieh zu, dass du deine Ausbildung abschließt. Schau wie du mit den dauerhaften Belastungen des RettAss-Daseins klar kommst. Gerade auch was die enge Zusammenarbeit im Team angeht.
Und dann kann man vielleicht mal über eine Tauglichkeit nachdenken.
mh das ist es ja, jemanden klar zu machen, dass die Vergangenheit zwar ein Teil von mir ist und bleibt, ich aber Beruf und Privat, sprich all meine Krankheitsbilder vom Einsatzdienst strickt trennen kann und das seit Jahren sehr erfolgreich, ist eine Herausforderung. Ich hatte bis dato noch nie emotional sowie psychisch irgendwelche Dekompensationen aufgrund von belastenden Ereignissen im Rettungsdienst.
Ich kann meinetwegen mit Bluttest nachweisen, dass ich weder Drogen noch Alkohol weiter konsumiere und jeder Psychiater wird mir bestätigen, dass ich mich voller Genesung erfreuen kann. Natürlich bleibt ein herber Beigeschmack und ich tu mir mit dieser Vorgeschichte nicht leichter, belastende Ereignisse sowie fordernde Arbeitsbedingungen, gerade als Soldatin, souverän zu meistern, es wird jedoch auch kein Leistungsabfall gegenüber Kameraden zu erwarten sein.
Ich habe sehr viele Höhen und Tiefen erlebt und bin daran nicht zerbrochen sondern gewachsen, deshalb finde ich es so schade, dass ich mir da selbst Steine in den Weg gelegt habe. :-\
Ist es aber wirklich so, dass alle Arzt- und Klinikberichte sowie Kassendaten angefordert werden?
Damit steht oder fällt die ganze Sache.
und danke an alle die sich kurz damit auseinander setzten und mir reinen Wein einschenken :)
Es ist eigentlich unabhängig von den vorliegenden Daten. da du ja deine Vorgeschichte offen legen musst und für die wahrheitsgemäße Angabe auch unterschreibst, wird das eh in die Bewertung mit einbezogen.
Halten wir doch mal emotionslos fest:
ZitatDrogenmissbrauch oder – abhängigkeit (weiche und harte
Drogen), gegenwärtig und zurückliegend.
ergibt eine Gesundheitsziffer VI 15 - also dauerhaft untauglich.
Diese Beschreibung:
ZitatAlkohol und Medikamentenabusus diverse male in Kliniken
erfüllt wohl diesen Tatbestand - das kann man wohl sagen, ohne Arzt zu sein. (und es waren ja sogar mehrere Drogentypen).
ZitatPersönlichkeitsstörung, neurotische und/oder somatoforme
Störung mit dauernder Einschränkung der Anpassungs-,
Leistungs- oder Gemeinschaftsfähigkeit (auch
therapierbares ADHS). Therapieresistente, funktionelle
psychische Störungen. Überstandene oder bestehende
(nicht organische) Psychosen jeder Art.
Ritalin deutet ja auf ADHS hin - die Borderlinestörung ist wohl eine Persönlichkeitsstörung.
Also auch hier eine VI 13.
Zusammenfassung: Also hier gleich vier (1) Gesundheitsziffern / Dinge, bei denen EINE (!) ausreichen würde, eine dauerhafte Untauglichkeit zu bewirken.
Hallo,
ich hätte zu dem Thema auch mal ne Frage.
Ich war schon 2 mal in klinischer Behandlung. Das erste mal ist 6 Jahre das zweite mal 3 Jahre her. Beide Aufenthalte hatten nichts mit meiner Persönlichkeit oder einer Abhängigkeit zutun. Beides konnte Folgenlos behandelt werden und auch mein Arzt hat bestätigt das ich wieder vollkommen Gesund bin (und das schon vor über einem Jahr).
Stehe zudem kurz vor meiner Ausbildungsabschluss,Wohne seit 2 Jahren alleine und hatte seitdem auch keinen Kontakt mehr mit Psychologen oder ähnlichem.
Habe ich überhaupt eine Chance gemustert zu werden oder sagen die gleich,dass sie "sowas" nicht nehmen?
Vielen Dank schonmal für jede Hilfe ;)
Hängt von der Erkrankung ab. Aber Rezidive einer psychiatrischen Erkrankung werden in der Regel schwerwiegender gewertet als einmalig aufgetretene und erfolgreich behandelte Erkrankungen.
Danke für deine Antwort