Hallo!
Ich bin Fabian, 17 Jahre alt und hätte mich gerne in der nächsten Woche zum Offizier im Fliegerischen Dienst beworben. Jedoch hatte ich einen Kniescheibenvorfall, bei dem meine Kniescheibe (patella) nach außen gerutscht ist und dabei der innere Meniskus gerissen war. Ich habe die Operation schon hinter mir und kann schon in kürze wieder laufen. Sport darf ich für weitere 9 Wochen nicht machen. Damit ist für mich die Chance in diesem Jahr gestorben. Doch es wird immer wieder ein Risiko erwähnt das es erneut leichter zu einem Kniescheibenvorfall kommen könnte. Dies ist bei mir noch nicht bestätigt und warte auf ärztliche Rückmeldung.
Ist es denn überhaupt möglich mit so einer Verletzung in der Vergangenheit überhaupt irgendetwas fliegerisch bei der Bundeswehr zu machen, sprich Helikopter Transportflugzeug oder gar Jet?
Gibt es dafür eine Regelung oder hat da jemand schon Erfahrungen gemacht?
Würde mich auf Antworten freuen!
Grüße, Fabian
Kannst du vergessen. Mit kaputtem Meniskus und voroperiertem Knie solltest du gar kein Soldat werden.
Es handelt sich dabei auch nciht um einen Kniescheibenvorfall, sondern um eine Luxation. Eine direkte deutsche Übersetzung gibt es dafür nicht. Am ehesten würde man sagen "Mir ist die Kniescheibe rausgesprungen".
Ich würde ja sagen, dass Probleme mit dem Knie nicht nur für Piloten problematisch werden können, sondern für den Soldaten ganz allgemein. Dutzende Kilometer marschieren mit 20-30kg Gepäck sind nicht gerade das Gesündeste für die Gelenke. Hat man entsprechende Vorbeschwerden kann das ganze sehr unangenehm ausgehen.
Edit: Da war Ulli wohl ein wenig schneller. ;)
Edit:
Ulli statt Elli...
Zitat von: ulli76 am 24. Juli 2015, 20:31:05
Kannst du vergessen. Mit kaputtem Meniskus und voroperiertem Knie solltest du gar kein Soldat werden.
Es handelt sich dabei auch nciht um einen Kniescheibenvorfall, sondern um eine Luxation. Eine direkte deutsche Übersetzung gibt es dafür nicht. Am ehesten würde man sagen "Mir ist die Kniescheibe rausgesprungen".
Naja immerhin meint der Arzt das die Heliung ungewöhnlich schnell geht, das ganze ist auch nicht genetisch veranlagt. Ich werde es auf jeden fall versuchen solang mir es der Arzt zumutet.
Sowas erwischt einen schon hart wenn man schon vor dem Laufen fliegen wollte. So eine dumme Sache und der Traum ist geplatzt :(. Danke für die ehrliche Antwort auch wenn es bei mir nicht um einen Risikofall geht, wo bei jeder Gelegenheit das Knie aufgibt werde ich trotzdem alles versuchen so wie ich meinen sturen Kopf kenne.
Wie ich hörte gibt es auch außerhalb der Bundeswehr Piloten.
Kann mich aber auch täuschen.....
Zitat von: Jens79 am 24. Juli 2015, 21:01:44
Wie ich hörte gibt es auch außerhalb der Bundeswehr Piloten.
Kann mich aber auch täuschen.....
Leider kann sich nicht jeder so eine teuere Ausbildung leisten... Bei der Bundeswehr gibts das fliegen halt "kostenlos"
Aber auch da nicht umsonst ;)
Die aktuelle Situation der Piloten bei der Bundeswehr ist bekannt? Kameraden, die mit mir zusammen angefangen haben, wurden erstmal in ein jahrelanges Studium abgeschoben, nur um dann nochmal viele Monate auf den Beginn der fliegerischen Ausbildung zu warten. Und selbst wenn man fertig ausgebildet ist, braucht man sich nur die Flugstunden unserer Piloten anzugucken, um zu erkennen, dass diese nicht ansatzweise so viel fliegen, wie sie es gerne hätten.
Und auch mit den Kosten der fliegerischen Ausbildung im Zivilen (abhängig von der Fluggesellschaft), den Übernahmequoten und evtl. Finanzierungsmöglichkeiten von Seiten der Airlines, usw. solltest du dich nochmal ganz genau auseinandersetzen. Bei der pauschalen Aussage, dass sich sowas nicht jeder leisten kann, habe ich durchaus meine Zweifel, dass das bisher geschehen ist.
Ich kann dunstig nur zustimmen!
Insbesondere Hubschrauber- und Transportflugzeugpiloten suchen momentan vergeblich nach ihren Flugstunden, bei den Jetpiloten sieht es meiner Meinung nach etwas besser aus.
In der zivilen Luftfahrt übernehmen viele Airlines anfangs entweder die kompletten Ausbildungskosten, welche im Laufe der Berufszeit in Raten abbezahlt werden, oder wenigstens einen Teil davon.
Dementsprechend lohnt es sich, wie bereits in den bisherigen Kommentaren erwähnt, auf jeden Fall, sich damit genau auseinander zu setzen.
jetzt widerspreche ich. Die Jet Piloten fliegen fast ausschließlich auf Scheinerhalt, ist aber auch etwas von dem Muster abhängig, die Hubi-Piloten haben die Hoffnung mittlerweile völlig aufgegeben und bei den Transport fliegen ist es eine Mischung aus zu vielen Einsätzen an der Belastungsgrenze als Pilot mit CR Status und keine Flundugstunden für nicht CR.
Wer sich heute bewirbt, wird i.d.R. frühestens in 7 Jahren fliegen.
Jetzt zu orakeln, wie das Flugstundenaufkommen o.ä. dann sein wird, halte ich für nicht zielführend.
Da hast du Recht. Dennoch ist es wichtig, die Bewerber über die aktuelle Situation aufzuklären. Wenn ich mir angucke, wie blauäugig einige meiner Kameraden damals waren als sie eingestellt wurden und wie unglücklich sie heute mit der Wahl Bundeswehr sind...
Das Gras des Nachbarn ist immer grüner als das eigene.
Zitat von: miT am 27. Juli 2015, 11:16:57
jetzt widerspreche ich. Die Jet Piloten fliegen fast ausschließlich auf Scheinerhalt, ist aber auch etwas von dem Muster abhängig, [...]
Das ist BS. Der "normale" Staffelpilot in den Jetverbänden fliegt je nach Ausbildungstand und sonstigen Lehrgängen in der Regel zwischen 100 und 160 Stunden im Jahr. Ausnahmen (in beide Richtungen!) gibt es immer wieder. Der anvisierte Schnitt liegt zwischen 120 und 140h/pa. Das das nicht auch noch nicht sehr viel ist, ist korrekt und bekannt. Allerdings hinken hier vor allem die ständigen Vergleiche mit der zivilen Fliegerei gewaltig. Zehn Stunden dem Autopiloten bein Fliegen zuschauen sind schon was anderes wie eine Stunde Luftnahunterstützung oder Luftkampf!
Was man allerdings nie verschweigen darf: Luftfahrzeugführer sind immer zuerst Soldaten/Offiziere und dann Piloten, mit allen Konsequenzen - auch wenn das die wenigsten gerne hören.