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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: Moro am 16. August 2015, 18:51:42

Titel: Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: Moro am 16. August 2015, 18:51:42
Guten Tag liebe Netzgemeinde,

ich habe da eine Frage die mich derzeit nicht in Ruhe lässt und auf die ich keine wirkliche Antwort finde.

Ich werde in den nächsten Tagen zum BS ernannt und muss mich deswegen um das eine oder andere jetzt schon kümmern.

Darunter fällt nun der Wechsel von der kleinen Anwartschaft, die ich bereits seit Jahren habe in die große.

Ich habe dafür meinen Versicherer angeschrieben und um ein Angebot zur Vertragsänderung von klein auf groß gebeten.

Der hat mir dann promt ein Angebot zugeschickt. Zusammengefasst sind die Leistungen gleich geblieben, allerdings hat sich der Beitrag enorm erhöht.

Für die kleine Anwartschaft habe ich bis jetzt im Jahr 167,00€ gezahlt. Nun möchte man von mir 620,00€ im Jahr haben.

Ich finde das schon extrem viel mehr. Und im Grunde geht es ja angeblich nur darum das Rücklagen gebildet werden sollen die dann im Pensionsalter die Beiträge zur PKV niedrig halten sollen.

Jetzt zu meinen Fragen:

Ist der Betrag üblich für ein Einttrittsalter von 33 Jahren?
Die Versicherung umfasst: Ambulante Heilbehandlung, Zahnärztliche Heilbehandlung, Stationäre Krankenhausbehandlung, Wahlleistung Zweibettzimmer, Wahlleistung Einbettzimmer, Krankenhaustagegeld, Beihilfe Ergänzung, Pflegepflichtversicherung.

Die andere Frage die sich mir stellt ist das in den Sondervereinbarungen steht: "Es besteht eine kleine Anwartschaftsversicherung[..]"
und zwei Zeilen weiter steht : "Es besteht eine große Anwartschaftsversicherung[..]

Bedeutet das es würde die kleine Anwartschaft einfach weiter mit laufen?

Ich danke euch schon mal im voraus für eure Tipps und Erfahrungen damit!

Mfg Moro
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: LwPersFw am 16. August 2015, 19:52:47
Normalerweise...

...kostet die kleine Anwartschaft bei der PKV ca. 10 €/Mo + PPV

...kostet die große Anwartschaft bei der PKV ca. 50 €/Mo + PPV

Leichte Schwankungen sind natürlich möglich.
Je nach Versicherer...Vertragsbestandteilen...

Was die Höhe betrifft...Krankenversicherungen sind
nuneinmal nicht billig...und genau die von Ihnen
genannten Beitragsrückstellungen sind das Entscheidende.
Denn mit der "großen" AW sichern Sie
sich ja den Beitrag eines 33-jährigen...wenn die
Versicherung in über 20 Jahren auflebt...

Da Sie ja als Pensionär 70 % über die Beihilfe erstattet
bekommen...müssen Sie 30 % über die PKV abdecken.

Diese 30 % machen heutzutage, wenn die große AW
mit Anfang 30 abgeschlossen wurde, ca. 180 - 200 € aus.

Sie können sich sicherlich gut vorstellen wie hoch
dieser Betrag wäre, wenn Sie z.B. "nur" die kleine AW
hätten und der 30 %-Anteil vom Beitrag eines z.B.
55-jährigen berechnet werden würde.


Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: KlausP am 16. August 2015, 20:01:15
ZitatDiese 30 % machen heutzutage, wenn die große AW
mit Anfang 30 abgeschlossen wurde, ca. 180 - 200 € aus.

Genau so sieht's aus. Und ich habe meine große Anwartschaft 1991 mit 38 abgeschlossen (früher ging ja bei mir nicht - siehe meine Signatur)
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: wolverine am 16. August 2015, 21:10:01
Wie, die NVA hat Euch nicht versichert? :D
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: KlausP am 16. August 2015, 21:16:17
Zitat von: wolverine am 16. August 2015, 21:10:01
Wie, die NVA hat Euch nicht versicher? :D

Wir haben 10 % unserer Besoldung zur Sozialversicherung gezahlt, wie jeder Arbeiter auch, nur ohne Deckelung bei 600.- M brutto (also 60,- M SV-Beitrag). Deshalb kriege ich ja eine vorübergehende Erhöhung meines Ruhegehalts nach § 26a SVG.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: wolverine am 16. August 2015, 21:25:49
War zwar nur ein Witz aber trotzdem interessant; habe ich noch nie drüber nachgedacht.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: Moro am 16. August 2015, 21:38:36
Okay danke für die schnelle Antwort. Dann bin ich ja preislich gar nicht so weit von dem aktuellen Angebot meiner jetzigen Versicherung entfernt. Danke.

Und wie sieht es mit dem Zusatz der Sondervereinbarung aus? Das die kleine Anwartschaft mit im Vertrag ist? Ist das so üblich? Beide Versicherungen laufen weiter? Ich bin der Meinung das die kleine Anwartschaft dann gekündigt werden sollte?


Mfg
Moro
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: LwPersFw am 17. August 2015, 00:17:59
Da dies eine individuelle Vertragsgestaltung Ihres Versicheres ist, fragen Sie bitte dort nach der Notwendigkeit beide Versicherungen im Vertrag aufzuführen. Da Sie die kleine AW in die grosse AW nur umwandeln...bedarf es m.E. keiner Kündigung...
Aber wie gesagt...fragen Sie den Versicherer.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: FoxtrotUniform am 18. August 2015, 10:24:20
@LwPersFw:
Interessant wäre in diesem Zusammenhang mal eine Hausnummer zu erfahren, wie hoch der Betrag bei demselben Versicherungsnehmer ohne "Große" Anwartschaft wäre.

Mir erschließt sich auch noch nicht ganz, wie der Basistarif der PKV für Beihilfeberechtigte errechnet. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich hierzu eine Recherche starten ;)
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: F_K am 18. August 2015, 11:00:42
Groß inkludiert immer klein ...
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: LwPersFw am 18. August 2015, 16:46:36
Zitat von: FoxtrotUniform am 18. August 2015, 10:24:20
@LwPersFw:
Interessant wäre in diesem Zusammenhang mal eine Hausnummer zu erfahren, wie hoch der Betrag bei demselben Versicherungsnehmer ohne "Große" Anwartschaft wäre.

Mir erschließt sich auch noch nicht ganz, wie der Basistarif der PKV für Beihilfeberechtigte errechnet. Wenn ich mal Zeit habe, werde ich hierzu eine Recherche starten ;)

Zur ersten Frage:

Schreibt Moro doch : "Für die kleine Anwartschaft habe ich bis jetzt im Jahr 167,00€ gezahlt."

Zur zweiten Frage:

Wie verbinden Sie den sog. "Basistarif der PKV" mit der hier gestellten Frage zur Anwartschaft ?
Den Zusammenhang kann ich nicht nachvollziehen...

...denn der Basistarif ist eine Art "Notanker", wenn der Beihilfeberechtigte - auf Grund Krankheit -
keinen Zugang zu den normalen PKV-Tarifen hat...

Wie sich dieser berechnet...siehe Anhang

[gelöscht durch Administrator]
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: Marc am 18. August 2015, 20:00:12
Kurze Verständnisfrage:
bei der großen Anwartschaft wird der aktuelle Gesundheitszustand und das Alter "konserviert", bei der kleinen Anwartschaft nur das Alter, richtig?
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: Lidius am 18. August 2015, 20:08:43
Zitat von: Marc am 18. August 2015, 20:00:12
Kurze Verständnisfrage:
bei der großen Anwartschaft wird der aktuelle Gesundheitszustand und das Alter "konserviert", bei der kleinen Anwartschaft nur das Alter, richtig?

Groß=Gesundheitszustand+Alter
Klein=Gesundheitszustand
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: F_K am 18. August 2015, 20:41:13
Alter kann man nicht konservieren - er werden Altersrückstellungen gebildet, also Kapital angesammelt.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: FoxtrotUniform am 19. August 2015, 10:47:20
Zitat von: LwPersFw am 18. August 2015, 16:46:36


Zur ersten Frage:

Schreibt Moro doch : "Für die kleine Anwartschaft habe ich bis jetzt im Jahr 167,00€ gezahlt."

Zur zweiten Frage:

Wie verbinden Sie den sog. "Basistarif der PKV" mit der hier gestellten Frage zur Anwartschaft ?
Den Zusammenhang kann ich nicht nachvollziehen...

Ich rede von dem Beitrag zur PKV im Zeitraum der Inanspruchnahme - also Ruhestand.

Danke für das Schreiben bezüglich des Basistarifs. Für eine exakte Berechnung fehlen mir noch Informationen. Grundsätzlich ist es - wenn man die absoluten Beitragszahlen hätte - eine Milchmännchenrechnung, ob und welche Anwartschaft sich finanziell lohnt (die individuelle Lebenserwartung bleibt dabei selbstverständlich eine Unbekannte):

1. Kleine Anwartschaft = 5010 € (Annahme: 30 Beitragsjahre, 167 €/a):
a)Später Beihilfe + PKV (Gesundheitszustand gesichert) = ???

2. Große Anwartschaft = 18600 € (Annahme: 30 Beitragsjahre, 620 €/a):
a)Später Beihilfe + PKV (Eintrittsalter gesichert) = ???

3. Ohne Anwartschaft = 0 € (Option das Kapital zu sparen und gewinnbringend anzulegen)   
a) Später Beihilfe + PKV = ???
b) Später Beihilfe + PKV-Basistarif = ???

Hierzu werde ich zeitnah eine Anfrage an meine Versicherung (DBV mit großer Anwartschaft) richten. Mal gespannt, ob mir hierzu eine Antwort erteilt wird.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: Andi am 19. August 2015, 14:24:49
Als ich damals umgestellt habe, hat mir mein Versicherungsmensch von der DBV ganz konkret die Tabellen gezeigt mit den jeweiligen Beiträgen ab dem Pensionseintritt. Ich bin der Meinung das waren dann mit großer Anwartschaft um die 150€ pro Monat für die nicht von der Beihilfe abgedeckten 30% und wären mit einer kleinen Anwartschaft dann um die 350€ pro Monat gewesen.

Wenn du einen DBV-Berater in der Nähe hast müsste der dir das in Hardcopy zeigen können, ansonsten einfach per Mail anfragen, das geht meiner Erfahrung nach ziemlich zügig.

Gruß Andi
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: F_K am 19. August 2015, 14:34:15
@ FU:

Unabhängig von dieser nicht sinnvollen Milchmädchenrechnung:

Ein BS benötigt quasi zwingend die kleine Anwartschaft, weil das RISIKO einer Erkrankung (und damit das Risiko von massiven Aufschlägen (gerne größer 100%)) bzw. die Nichtaufnahme einfach nicht tragbar ist.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: ulli76 am 19. August 2015, 14:36:29
Die Restkostenanwartschaft für BS kostet fast nichts. Dafür kommt man halt rein und zahlt keine Zuschläge. Aber als SaZ beachten, dass man eine Anwartschaft für eine Vollversicherung braucht. Bei Ernennung zum BS dann halt anpassen.
Titel: Antw:Wechsel von kleiner zu großer Anwartschaft wirklich so viel teurer?
Beitrag von: LwPersFw am 19. August 2015, 16:58:57
@ FU

ich kann mich F_K nur anschließen !

Bei der Frage Anwartschaft - egal ob für SaZ oder BS - geht es immer um eine persönliche Risikoabwägung !

Sicherlich kann ich Ihrem Ansatz folgen ... die Beiträge lieber gewinnbringend anlegen ... und dann hoffen das ich gesund bleibe...

Nur ... können Sie zu 100 % sagen ob sie morgen noch gesund sind ?! Nein - denn das kann niemand !

Und bei den Anwartschaften reden wir über Jahre ... oft Jahrzehnte ...


Und dann stellt sich auch die Frage ... wie will ich versichert sein... ?


Nehmen wir die Berufssoldaten.

Da man als BS in der Pensionszeit dauerhaften Anspruch auf 70 % Beihilfe hat, stellt sich nur die Frage der Absicherung der 30% Fehl...

Hier habe ich die Möglichkeit mich bei einer privaten KV zu versichern.

Vorteil für den BS ... er erwirbt nahezu den Status eines "Privatpatienten".

Und wer mit offenen Augen unser Gesundheitssystem betrachtet ... weiß um die Vorteile !

(bitte hier jetzt keine Diskussion über GKV vs. PKV und Gerechtigkeit! lenkt nur ab!)

Deshalb behaupte ich einmal ... 99 % der BS wollen im Alter diese Absicherung !

Nur ... ist der BS zum DZE krank ... und hat keine Anwartschaft ... wird er nie diesen Status erreichen !

Denn er wird dann keine PKV finden, die ihn in den Tarifen versichert, die ihn in den Status "Privatpatient" bringen!


Der "Basistarif der PKV" ist in diesem Fall nur der "Notanker" für den BS, seiner 100%-tigen Versicherungspflicht
in DE nachkommen zu können! Denn er muss der Beihilfestelle nachweisen, dass er eine Restkostenversicherung hat!
Denn bei lebensjüngeren BS gilt ... ohne RKV-Nachweis ... auch kein Beihilfeanspruch !

Und ... wie ich ja bereits schrieb ... Beihilfe + Basistarif PKV = Leistungen auf dem Niveau GKV


Der BS, dem das Niveau GKV genügt (ich persönlich habe noch keinen kennengelernt...) kann natürlich sich
die Beiträge sparen und ihrem Vorschlag folgen... aber nur dieser !


Und zur Frage "kleine" / "große"...

Wer für sich die Frage beantwortet hat, dass er jedes Risiko abdecken will...

SaZ

+ kleine Anwartschaft bei einer PKV  ... um die 10 € + PPV
oder
+ Freiwillige Mitgliedschaft bei ruhenden Leistungen in der GKV ... um die 50 €
oder
+ Freiwillige Mitgliedschaft + Familienversicherung in der GKV ... um die 170 €

BS

+ mindestens eine kleine Anwartschaft ... um sich den Zugang ohne Gesundheitsprüfung zu sichern

und wer möchte, dass die Beiträge für die 30 % RKV nicht nach seinem Alter bei DZE, sondern nach seinem
Alter bei Vertragsabschluss berechnet werden...

der wechselt bei BS-Übernahme von der kleinen zur großen Anwartschaft

...und warum macht dies Sinn ?

Weil es ja kein Geheimnis ist, dass die PKV'en in jungen Jahren sehr günstige Beiträge haben...
...diese aber im Alter sehr deutlich ansteigen können...

Googlen Sie doch mal was PKV-Kunden im Alter so an Beiträgen haben...da werden Sie Beträge
jenseits der 1000 €/Monat finden...

Selbst wenn der BS davon "nur" 30 % bezahlt ... wären das bei 1000 € ... 300 €.

Aber die zahlt er ja nicht von seinem Gehalt ... sondern von der deutlich geringeren Pension...