Hallo,
ich habe mit meinen 19 Jahren nicht mehr ganz die Wehrpflicht mitbekommen und deshalb ist meine Frage :
Wie es eigentlich gehandhabt wurde wer Mannschafter/ UFZ, Feldwebel und Offizier wurde. Haben die Soldaten dann einfach verlängert nach ihrer Pflichtzeit? Oder gabs auch ganz normale Eignungstest wie heute
Beide Möglichkeiten gab es. So wie heute mit dem FWD. Da kann man dann auch "verlängern" und ggf. in höhere Laufbahnen gehen.
ZitatWie es eigentlich gehandhabt wurde wer Mannschafter/ UFZ, Feldwebel und Offizier wurde.
Die Wehrpflichtigen wurden ja nur für die Dauer des Wehrdienstes einberufen. Die Dienstzeit dauerte in den letzten Jahren nur 9 Monate, zuletzt dann 6 Monate. Die Wehrpflichtigen waren Mannschaftssoldaten, die nach 3 Monaten zum Gefreiten und nach 6 Monaten zum Obergefreiten befördert wurden. Nach Ende der Dienstzeit wurden sie dann wieder entlassen.
Wer vorhatte, länger bei der Bundeswehr zu bleiben, musste das im Grunde genauso machen wie heute, nämlich bewerben, die entsprechenden Eignungstests bestehen und schließlich in der entsprechenden Laufbahn übernommen werden.
Zu meiner Zeit bewarb man sich als SaZ für die Mannschaftslaufbahn oder als UA (Unteroffiziersanwärter). Einen Einstig in die Feldwebel- Bootsmannsaufbahn gab es normalerweise nicht. Bei den Offizieren lief es damals schon so wie heute auch.
Man wurde dann bei einer freiwilligen Annahmezentrale getestet. Wenn die UA Eignung erhalten hatte, stieg man in der Regel mit dem untersten Dienstgrad (Schütze, Flieger oder Matrose) und dem Zusatz UA ein. Mit einem verwertbaren Beruf konnte man auch mit einem höheren Dienstgrad einsteigen als Gefreiter oder Obergefreiten. So wie bei mir z. B. als OG/UA.
Die Regelverpflichtungszeit für UA waren 4 Jahre. Bei einigen Verwendungsreihen bei der Marine war die Regelverpflichtungszeit 8 Jahre, da diese eine Zeitaufwendigere und teure Ausbildung in den USA erhielten. Ob es so etwas auch bei den anderen TSK gab wies ich nicht.
Nach bestandenem Unteroffiziers- Maatenlehrgang und Beförderung konnte man dann einen Antrag auf Weiterverpflichtung auf 8 Jahre stellen eventuell mit einem Antrag auf Feldwebel- Bootsmannslehrgang.
Eine weitere Testung gab es dann nicht, entschieden wurde nach den Beurteilungen und den bisherigen Lehrgangsergebnissen.
Und wenn alles klappte bekam man dann irgendwann die neue Dienstzeitfestsetzung und irgendwann ging es dann zum Feldwebel- Bootsmannslehrgang. Hatte man diesen bestanden wurde man dann irgendwann Befördert.
Wann man Befördert wurde richtete sich in erster Linie nach den Lehrgangsergebnissen, es gab aber eine Mindestfrist, die abgelaufen sein musste um Befördert zu werden. Das lag an den unterschiedlichen Längen der Lehrgänge. Die mit den kürzeren Lehrgängen sollten den anderen gegenüber leine Laufbahnvorteile durch eine frühere Beförderung erhalten.
Zu meiner Zeit 1966 war die Wehrpflicht 18 Monate lang..Gefragter würde man nach 3,Obergefreiter nur bei Verpflichtung nach 2 Jahren,Hauptgefreiter nach 15
Monaten..Obergefreiter der Reserve konnte man auch bei seiner Entlassung nach 18 Monaten werden..Ua und Oa nach entsprechenden Lehrgängen in der Regel nach 15 Monaten..Verpflichten könnte man sich für 2,3,4,6,8 und 12 Jahren in manchen Fällen auch für 15 Jahren..Berufsoldat konnte man bei Eignung mit 8 Jahren werden was aber sehr schwer war..Es war eine ganz andere Bundeswehr wie heute weil noch sehr viele Kameraden von der Wehrmacht da waren in allen Dienstgrad..Sehr rauer Ton.
Kameradschaftlichen Gruß Uli
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Zu "meiner" Zeit also 1992/93 wurde die Grundwehrdienstzeit auf 12 Monate herabgesetzt (ein oder zwei Jahre später dann auf 10 Monate).
Die Grundausbildung (3 Monate) war "hart", es war ein recht rauher Ton, wenn man sich vernünftig benommen hat (sprich nach einiger Zeit) wurde der Ton "weicher".
Nach den 3 Monaten ging es dann zur nächsten Einheit. Bei mir war es leider so (wie bei vielen) dass die Einheit aufgelöst werden sollte. Entsprechend war die Motivation bei den Offizieren.
- Ich habe bewusst Offiziere geschrieben, die UoP und die UmP haben sich bemüht, in dem vorgegebenen Rahmen einen vernünftigen Dienst zu leisten und uns auch sinnvoll zu beschäftigen.
Gefreiter wurde man nach 6 Monaten, OG erst bei der Entlassung. 2 Leute aus meinem Zug sind damals zum HG befördert worden (aufgrund besonderer Leistung).
Die neun Monate in der Stammeinheit waren meine langweiligste und schlechteste Erfahrung bisher.
Nach meiner Verabschiedung mit Auskleidung kam dann die Einberufung in die Einsatzreserve - Mit Codewort und allem drum und dran, bin aber nie aufgefordert worden, meinen Dienst irgendwo anzutreten.
Anmerken möchte ich, das meine Stammeinheit damals nicht über weitere Verwendungsmöglichkeiten (ROA, etc) aufgeklärt hat, der Untericht dazu ist wegen eines Mannövrs "flach" gefallen.
Irgendwann fiel mir bei einem bekannten eine Flecktarn Uniform auf, so bin ich dann zur Reserve gekommen....gaaaaanz freiwillig.