Schönen guten Morgen,
Ich habe vor die Offizierslaufbahn bei der Bundeswehr einzuschlagen und würde dazu auch gerne Psychologie studieren. In erster Linie geht es mir eigentlich um den Offiziersberuf, aber auch Psychologie reizt mich! Ich habe bereits rausgefunden, dass die Bundeswehr die Studiengänge immer nach Bedarf und Leistung verteilt. Also wenn man beispielsweise im AC in Köln so und so abschneidet, hat man gute Aussichten für dieses Studienfach und wenn es dazu gerade gebraucht wird. Außerdem habe ich gelesen, dass man den Bachelor und den Master in Psychologie machen kann. Der Regelabschluss der Helmut-Schmidt-Universität ist laut PDF-Datei der Masterabschluss. Nun, aber zu meinen Fragen. Ich hoffe, ich habe nichts überflogen beim Recherchieren.
Was für weitere Tests kommen auf mich zu, wenn ich Psychologie studieren möchte?
Kann ich nur den Masterabschluss in Hamburg oder auch in München machen?
Wird mir eine Weiterbildung bzw. eine Zusatzausbildung zum Psychologischen Psychotherapeut von der Bundeswehr angeboten?
Ich habe dazu wirklich nichts gefunden. Gibt es eine grobe Musterlaufbahn, die ein Offizier durchläuft oder ist das sehr individuell?
Sollte man nach den 13 Jahren nicht als BS übernommen werden, wird mir von der Bundeswehr eine Stelle als Psychologe angeboten, die meinem Abschluss entspricht?
Mit freundlichen Grüßen
Was für weitere Tests kommen auf mich zu, wenn ich Psychologie studieren möchte? Keine weiteren.
Kann ich nur den Masterabschluss in Hamburg oder auch in München machen? Soweit ich weiß, wird es derzeit nur an der HSU angeboten. Wenn es in Mü nicht angeboten wirst, kannst du es da auch nicht machen.
Wird mir eine Weiterbildung bzw. eine Zusatzausbildung zum Psychologischen Psychotherapeut von der Bundeswehr angeboten? Nein, du wirst als Offz in deiner TrG/ Werdegang ausgebildet. Also z.B. zum PzGrenOffz, Pilot, ObjS...
Ich habe dazu wirklich nichts gefunden. Gibt es eine grobe Musterlaufbahn, die ein Offizier durchläuft oder ist das sehr individuell? Es gibt da Dokumente, die Verwendungsaufbaukonzepte OffzTrD. Diese zeigen für alle Werdegänge Möglichkeiten auf. Grob gesagt ist aber so: Offz-Ausbildung, Studium, weiterführende Offz-Ausbildung, Fachausbildung, erste Verwendung auf einem OL/L-Dienstposten, 2.Verwendung auf einem Hptm-Dienstposten. Mehr kann man an dieser Stelle nicht sagen, weil du nämlich die wichtigste Information nicht gegeben hast, nämlich was du machen möchtest. Du hast ja nach dem Studium eine Verwendung, deswegen wirst du ja eingestellt und nicht als Psychologiestudent.
Sollte man nach den 13 Jahren nicht als BS übernommen werden, wird mir von der Bundeswehr eine Stelle als Psychologe angeboten, die meinem Abschluss entspricht? Nein. Du kannst dich aber auf freie Stellen in der Zivilverwaltung bewerben. Wie aber das Binnenarbeitsmarktkonzept in 13 Jahren aussieht, vermag ich heute nicht zu sagen, weil man gerade daran arbeitet. Ggf. ist es dann so, wie du das schreibst. Heute ist es aber nicht so. Freie Stellen werden ausgeschrieben und sind gleichrangig durch externe und interne Bewerber nachzubesetzen.
Vielen Dank für deine Antwort, war wirklich sehr informativ. Ich habe vergessen zu erwähnen, dass ich meine Karriere bei Bedarf beim Heer bzw. Truppendienst einschlagen möchte. In erster Linie wäre mein Traum sogar Berufsoldat, aber man muss auch an die Zukunft denken, sollte es nichts mit dem Berufssoldaten werden. Daher ist es sehr schade, dass man keine Weiterbildung bekommt, da man mit einem normalen Psychologiestudium später nicht viel machen kann. Der Beruf lebt von Weiterbildung.
Trotzdem hätte ich noch eine Frage. Worauf bezieht sich die Fachausbildung?
@ Belic;
Heer ist eine Teilstreitkraft, Offizier im TrDst ist eine Laufbahn, aber KEINE Verwendung (kein "Beruf").
Was willst Du im Heer als Offizier TrDst machen (z. B. Panzeroffizier, Jägeroffizier usw. - darauf bezieht sich dann auch die Fachausbildung).
Die Bundeswehr ist KEIN Weiterbildungsunternehmen, das Studium ist schon ein "Bonbon". Gerade deshalb sollte man ggf. ein Studium wählen, dass einen ggf. auch "ernähren" kann.
Das sind auf allen Karriereseiten der Teilstreitkräfte/OrgBereiche nur Beispiele.
Ich schätze mal, dass sich alle Verwendungen nur beim Karriereberater herausfinden lassen?
So ist es. Eine vollständige Auflistung werden Sie im Netz nicht finden.
Dann werde ich mir nochmal gründlich Gedanken zum Studium machen und auch einen Termin machen. Vielen Dank für die Hilfe.
Da scheint erheblicher Informationsbedarf zu sein:
ZitatViele Studieninteressenten sind sich über den langen Weg bis hin zum Ziel ,,Psychotherapeut" nicht im Klaren. Ist dein Ziel also tatsächlich eine psychotherapeutische Tätigkeit, musst du dir bewusst sein, dass die Ausbildung bzw. dein Bildungsweg einige Jahre in Anspruch nehmen wird – deutlich länger als in anderen Fachbereichen. Hinzu kommt, dass die Ausbildung zum psychologischen Psychotherapeuten nicht kostenlos ist und einige tausend Euro kostet.
Alleine dieser Teil, nach dem Master, dauert 3 Jahre (!) ....
Ja, ohne Weiterbildung ist das Studium an sich nicht viel Wert, wenn man ehrlich ist, da die Konkurenz einfach zu groß ist. Aber die Bundeswehr bietet auch noch einige andere interessante Studiengänge, wo man sich später sicher gut ernähren kann.
Worum geht es Ihnen eigentlich primär? Wollen Sie Offizier (also Soldat) werden oder nur bei der Bundeswehr ein Studium abgreifen absolvieren?
Klaus, ich finde das ganz gut, dass er auch an die Verwertbarkeit des Studiums denkt. Hatte jetzt nicht den Eindruck, dass er nur wegen des Studiums zur Bundeswehr will.
An den TE: Dennoch sollte man nichts studieren, was nach der Dienstzeit die vermeintlich höheren Einkünfte verspricht, aber sich nicht mit deinen Interessen deckt.
Hallo Klaus,
Ich hoffe, ich habe keinen falschen Eindruck erweckt. Ich möchte primär Berufssoldat werden, aber auch über eine Zukunft nach der Bundeswehr, sollte es mit dem Berufssoldaten nichts werden, muss man nachdenken. Und ich bin der Meinung, dass man nach der Bundeswehr einen Job ausführen sollte, der einem Spaß macht und einen auch ernähren kann. Ein Studium abgreifen möchte ich wirklich nicht.
Okay, dann ist es ja in Ordnung. Wir haben hier öfter, dass bei potentiellen Bewerbern an erster Stelle der Studienwunsch steht und sie sich über den Beruf eines Soldaten gar keine oder nur geringfügige Gedanken gemacht haben. Den Eindruck habe ich besonders oft bei Bewerbern, die "bei der Bundeswehr Medizin studieren wollen". Wenn man da nachhakt, wird' s mit der Motivation, Soldat zu werden, schon sehr dünn.
Naja, die Antwort auf die Frage der Verwendung ist unbeantwortet, Studium ist unklar .. Insoweit sollte der TE sich noch einige Gedanken machen ...
Natürlich, das habe ich auch vor. Wie gesagt, werde ich mich beim Karriereberater beraten lassen.