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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: IusLibertasque am 06. Oktober 2015, 14:16:11

Titel: Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: IusLibertasque am 06. Oktober 2015, 14:16:11
Hallo allerseits,

da ich nirgendwo zuverlässige und vollständige Informationen zu den Reservelaufbahnen finde (weder bei der "Karriereberatung" noch sonst wo) hoffe ich an dieser Stelle auf die Weisheit der vielen und erfahrenen Forennutzer hier.
Zu den meisten Fragen finde ich auch hier keine richtige Antwort, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.

Zu meiner Person: Ich bin 23, habe 20 Monate freiwilligen Wehrdienst geleistet und schließe nächstes Jahr voraussichtlich mein Bachelorstudium der Nanostrukturtechnik ab. Seit DZE engagiere ich mich in der freiwilligen Reservistenarbeit und bin seit kurzem beordert.

Zu meinen Plänen: Ich möchte mich für die Laufbahn der Reserveoffiziere (TrpDst) bewerben, bin aber bezüglich des Modells noch unschlüssig, da ich mir nicht vorstellen kann, dass eine 30-tägige Ausbildung in Wehrübungen gleichwertig ist zu den mehrere Monate dauernden Lehrgängen, die ich als SaZ besuchen würde.
Außerdem fände ich es zusätzlich optimal, wenn ich auch als ResOffz noch die Möglichkeit hätte in den aktiven Dienst zurückzukehren.

Zu den Fragen:
1) Hat jemand Kenntnisse darüber, ob bzw. in welchem Modell und in welcher Form eine solche "Reaktivierung" möglich ist?

2) Wie sieht das mit der fachlichen Ausbildung in beiden Modellen aus? Besuche ich auch als ROA a.d.W. die vollständigen Lehrgänge, die auch der ROA SaZ oder der Aktive durchlaufen?

3) Bis wann laufen die Bewerbungsfristen?

4) Welchen Unterschied macht es, ob ich mich direkt beim KarCt bewerbe oder über meinen Beorderungstruppenteil? Mir wurde gesagt, letzteres kommt einer Bewerbung für einen expliziten Dienstposten im entsprechenden Truppenteil gleich, für die der KpChef nach einer Wehrübung eine Beurteilung oder Empfehlung für Köln schreibt.

5) Welche Rolle spielt mein Studiengang (~technische Physik mit - in meinem Fall - materialwissenschaftlichen Anteilen) für die Bewerbung und Einplanung? Kommt hier nur ABC-Abwehr, Fernmeldetruppe oder WaffenInst in Frage oder ist das eher nebensächlich?

Der Karriereberatung vertraue ich mittlerweile nicht mehr, nachdem ich bei einem speziell zu diesem Thema vereinbarten Beratungstermin von der Frau StFw gesagt bekommen habe, dass sie keine Ahnung davon hat und man an verschiedenen Stellen (Verband, BAPersManagement, KarBer...) öfter mal unterschiedliche Informationen bekommt.
Außerdem wird die Bundeswehr und speziell die Reserve ja pausenlos reformiert, weshalb ich mir der Zuverlässigkeit der Informationen auf den Bundeswehrseiten auch nicht so ganz sicher bin.

Grüße
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: TheScientist am 06. Oktober 2015, 19:35:32
Von einem Studenten im Bachelorstudium, auch wenn ich subjektiv nichts von diesem Abschluss halte, erwarte ich, dass dieser im Selbststudium, gerande in diesem Forum, sich die Information zusammensuchen kann  ;)

Alle Fragen wurden in der Breite und Tiefe hier zu genüge erörtert.

Wenn man dann noch in Betracht zieht, dass Sie die ResOffz Laufbahn einschlagen wollen, dann um so mehr.

Also, einfach mal Zeit nehmen und durch.  ;D

Verbleibende Fragen, alt oder neu, können dann gestellt werden.

Mensch, macht es euch nicht immer alles so einfach, verdient es euch. Wie sehr wollen Sie ResOffz werden?  ;)
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Fwler am 06. Oktober 2015, 20:29:07
Ich gebe meinem Vorredner Recht!
Ich erbarme mich und möchte Einiges hinzufügen:

Ja, leider haben die Karriereberater wenig Erfahrung/Informationen zu Laufbahnen der Reserve. Ich wurde auch von Pontius zu Pilatus geschickt. Viel telefoniert etc.
Ich muss aber sagen, dass die Interpräsenz momentan sehr aktuell ist (es hat sich positiv was getan). Informiere dich also auf der Bundeswehr-Karriereseite!

Du musst selbst wissen, ob du SaZ 2 oder 3 Jahre machst, um ResOffz zu werden oder das Modell in Übungen. Kommt darauf an wie wichtig dir das ist und vor allem wie dein Zeitfenster (nach Uniabschluss) aussieht. Für das Modell in Übungen werden nicht viele Stelle vorgehalten.

ROA a.d.W. --> Ja, du musst drei Module je 10 Tage absolvieren, dann bist du allgemeinmilitärisch ausgebildet. Danach musst du selbstverständlich weitere Ausbildungen (ATN) absolvieren.  es auch gesonderte Fristen (siehe Bw-Seite).

Der Bachelor wird interessant, wenn du den RO mit vorläufig höherem Dienstgrad machst (ist eine gesonderte Bewerbung). Unterschied, ob militärfachliche Verwendung (je höher der akademische Grad + Berufserfahrung, desto höher der Dienstgrad) oder Truppenverwendung (mind. Bachelor, Berufserfahrung muss nicht, DG ist Oberleutnant).
Wenn du mit deinem Bachelor militärfachlich eingesetzt wirst, wird dein Studium einen engen Bezug zu deinem Bw-Dienstposten haben. Wenn du in eine Truppenverwendung kommst, eher nicht. Wenn du Glück hast, es freie Beorderungsposten gibt, kannst du auch in deine Wuschtruppengattung kommen.

Zur Bewerbung: Neuerdings sind diverse Formulare im Netz verfügbar, füll sie aus, kopiere deine anderen Qualifikationen (außerhalb des Studiums; z. B. Ehrenamt, sportl. Leistungen etc. ) und mach dir einen Termin beim Karriereberater! Wahrscheinlich musst du mind. zweimal hin.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: IusLibertasque am 07. Oktober 2015, 12:22:06
Für mich stellt sich halt die Frage wie aktuell die Antworten zu eventuell vorhandenen Threads noch sind, da sich v.a. die Reserve ja momentan massiv verändert.
Die wenigen (meist wenig ausführlichen) Informationen die ich bisher in der Forensuche hier gefunden habe stammen v.a. vom Anfang des Jahres.

Auf der Karriereseite finde ich auch keine großartigen Informationen zu den Fragen. Ich weiß, dass ich irgendwo mal was von der Frist gelesen habe, kann es aber nicht wiederfinden.

Vom Karriereberater wurde mir gesagt, dass eine Wiedereinstellung als ResOffz in den aktiven (Truppen-)Dienst höchstens mithilfe meines Studiums in die ABC-Abwehrtruppe möglich wäre, ansonsten praktisch chancenlos. Anderswo hier liest es sich, als ob das einfach eine erneute Bewerbung als SaZ wäre, für die man sich halt schlicht nochmal durch das Eignungsverfahren kämpfen muss.

Mein Zeitfenster würde die zwei Jahre (ab nächstem Juli) zulassen, ich ziehe es auch durchaus in Betracht.
Nur würde sich das a.d.W.-Modell halt anbieten, gescheite Informationen zu den Unterschieden und der Gleichwertigkeit habe ich bislang nicht gefunden - außer der Aussage des Beraters, der es bei zwei Jahren vorherigem Wehrdienst als gleichwertig bezeichnet hat. Irgendwo habe ich außerdem mal gelesen, dass beim SaZ2-Modell während der zwei Jahre eine Änderung in den Status eines aktiven OA mit Weiterverpflichtung möglich wäre.

Auch weiß ich nicht, ob in Köln bei fehlenden Stellen für das a.d.W.-Modell auch direkt vor Ort in das SaZ2-Modell ausgewichen bzw. dieses als Alternative angegeben werden kann.

Ich warte noch auf den Eingang einiger Informationen zu den ROA-Laufbahnen von meinem FwRes, aber wie viel da drin steht weiß ich nicht und offensichtlich ist die Zeit sehr knapp.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Altrec am 10. Oktober 2015, 06:35:16
Zitat von: IusLibertasque am 07. Oktober 2015, 12:22:06
Auch weiß ich nicht, ob in Köln bei fehlenden Stellen für das a.d.W.-Modell auch direkt vor Ort in das SaZ2-Modell ausgewichen bzw. dieses als Alternative angegeben werden kann.

Das wird nicht gehen, da es für die a.d.W.'ler einmal im Jahr (Zeitraum Februar-März) eine Auswahlkonferenz gibt, bei entschieden wird, welcher Bewerber genommen wird und (zumindest bei der Luftwaffe) welcher Fachverwendung er zugewiesen wird. Daher wird man dir in Köln keine Aussage dazu geben können, ob du als a.d.W.'ler genommen wirst oder nicht.
... es sei denn, du hättest die Eignung nicht bekommen, aber dann würde es auch mit dem SaZ2/3-Modell nicht gehen.

Aktuell (kann sich ggf. noch ändern) wird bei der Lw ein etwas abgewandeltes Modell der a.d.W. Ausbildung durchgeführt.
Waren es früher 3 Modelle, welche jeweils einen Monat dauerten, so sind es derzeit 3 Module á 10 Tage (Mit Anreisetag jeweils etwas mehr), welche jeweils in 3 Präsenzphasen aufgeteilt sind. So war die erste Phase im August, die zweite jetzt die Woche und die dritte im Dezember.
Dieses Ausbildungsmodell soll dann von Heer und Marine übernommen werden. (So der Plan)

Vorgesehen ist es dann, dass die Fachausbildung nach der allgemeinen Ausbildung (den 3 Modulen) zu absolvieren. Je nach Verwendung und Verfügbarkeit der Lehrgänge ist es jedoch auch möglich, diese bereits zwischendrin zu machen und sich so auch die für die Beförderungen benötigten RDL-Tage zusammen zu sammeln.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: IusLibertasque am 20. Oktober 2015, 10:37:59
So, ich habe mittlerweile mit einem Kameraden gesprochen, der aktuell diese Ausbildung absolviert:

- Das Modell mit den 3x10 Tagen ist nicht mehr aktuell, anscheinend ist für alle TSK einheitlich ein studentenfreundliches Modell mit 3x3x5 Tagen, also insgesamt 9 Einzelwochen eingeführt worden.

- Das a.d.W.-Modell stellt mehr oder weniger die "Lückenbüßer", die noch freie, eher unbeliebte Stellen füllen und keine wirkliche Wahl haben. Im SaZ-Modell ist die dagegen wohl um einiges größer.

- Man wird für die Zeit der Ausbildung zum Schützen degradiert (ist zumindest ihm so passiert). Jemand eine Ahnung ob das gesetzlich überhaupt erlaubt ist? Die KdR sieht ja die Beibehaltung des Dienstgrades vor.

- Man verliert seine Beorderungsstelle.

- Die Bundeswehr rechnet wohl auch mit hohen "Abbrecherquoten", sprich Studenten, die das einfach als praktisches Zubrot sehen und danach nichts mehr machen, entsprechend wurden die finanziellen Anreize verringert.

- Die Beförderungszeiten wurden drastisch erhöht.

Das ist erstmal nur das, was mir von ihm (Luftwaffe) erzählt wurde. Falls jemand weitere Informationen hat: Ich bitte darum!

Außerdem erklärt das auch meine direkte Thread-Eröffnung und zeigt, dass dieser Thread wohl wirklich notwendig ist  ;)
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: ouija am 20. Oktober 2015, 22:45:41
Zitat von: IusLibertasque am 20. Oktober 2015, 10:37:59
- Das a.d.W.-Modell stellt mehr oder weniger die "Lückenbüßer", die noch freie, eher unbeliebte Stellen füllen und keine wirkliche Wahl haben. Im SaZ-Modell ist die dagegen wohl um einiges größer.

-> Sehe ich nicht so, allein die spätere Ausbildung / ATNs entscheiden über weitere Verwendungen. Wer Bock und Zeit hat den kompletten OL3 einer Truppengattung mitzumachen, kann danach auch gute DP besetzen ... woher nimmt dein Kamerad diese Aussagen?


- Man wird für die Zeit der Ausbildung zum Schützen degradiert (ist zumindest ihm so passiert). Jemand eine Ahnung ob das gesetzlich überhaupt erlaubt ist? Die KdR sieht ja die Beibehaltung des Dienstgrades vor.

-> Das ist Quatsch.


- Man verliert seine Beorderungsstelle.

-> Das kenne ich auch so, es gibt dafür extra OffzSchüler DP

- Die Bundeswehr rechnet wohl auch mit hohen "Abbrecherquoten", sprich Studenten, die das einfach als praktisches Zubrot sehen und danach nichts mehr machen, entsprechend wurden die finanziellen Anreize verringert.

-> Es gibt immer solche, die die Ausbildung nur aus Prestigegründen (zur Aussenwirkung) absolvieren. Aber ob das wirklich diese Tragweite hat .. ?


- Die Beförderungszeiten wurden drastisch erhöht.

-> Was heisst drastisch erhöht? Bitte mal in konkreten Zahlen ausdrücken .. die für eine Beförderung notwendigen RDL-Tage und Stehzeiten sind glaube ich in der ZDv 20/7 geregelt .. und das für alle Res einheitlich


Das ist erstmal nur das, was mir von ihm (Luftwaffe) erzählt wurde. Falls jemand weitere Informationen hat: Ich bitte darum!

Außerdem erklärt das auch meine direkte Thread-Eröffnung und zeigt, dass dieser Thread wohl wirklich notwendig ist  ;)

Das erklärt erst einmal gar nichts, ausser das es jede Menge verschiedener und oft falscher Informationsstände gibt. Der einzig sichere Weg zu dem Thema an korrekte Infos zu kommen ist ein Anruf beim BAPersBw Abt. IV 1.2.1. Oder selbst die Ausbildung durchlaufen haben und dabei Augen und Ohren offen gehabt zu haben.
Es gibt hier schon so viele Themen zum Thema ROA adW und jeder meinte seine Frage wäre wirklich notwendig und hinterher war nie jemand wirklich schlauer.  ::)
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: wolverine am 21. Oktober 2015, 02:06:17
Macht es doch einfach, werdet genommen und leistet dann Dienst in Eurem Dienstgrad. Der Rest kommt doch von allein oder es endet eben.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: IusLibertasque am 09. November 2015, 20:17:43
Zitat von: ouija am 20. Oktober 2015, 22:45:41
Zitat von: IusLibertasque am 20. Oktober 2015, 10:37:59


-> Sehe ich nicht so, allein die spätere Ausbildung / ATNs entscheiden über weitere Verwendungen. Wer Bock und Zeit hat den kompletten OL3 einer Truppengattung mitzumachen, kann danach auch gute DP besetzen ... woher nimmt dein Kamerad diese Aussagen?


Nur ist wohl die Zuteilung zu einer Verwendung oder Truppengattung eine Sache des Einstellungsverfahrens. Wäre aber ein Stück weit nachvollziehbar: Jemand, der zwei Jahre zum Offizier ausgebildet wurde hat ein Vielfaches an Erfahrung, Wissen und Führungsvermögen im Gegensatz zu dem, was ein a.d.W.-ler in seinen insgesamt 9 Wochen lernt. Oder täusche ich mich da...?


-> Das ist Quatsch.


Finde ich auch, ist ihm aber wohl passiert.


-> Es gibt immer solche, die die Ausbildung nur aus Prestigegründen (zur Aussenwirkung) absolvieren. Aber ob das wirklich diese Tragweite hat .. ?


Würde mich auch interessieren, war aber seine Aussage, und der vertraue ich aus mehreren Gründen.



-> Was heisst drastisch erhöht? Bitte mal in konkreten Zahlen ausdrücken .. die für eine Beförderung notwendigen RDL-Tage und Stehzeiten sind glaube ich in der ZDv 20/7 geregelt .. und das für alle Res einheitlich


Genaue Zeiten habe ich nicht, jedoch wird er wohl zum Abschluss des letzten Teils der allgemeinen Ausbildung im Gegensatz zum früheren Modell noch nicht einmal zum Fahnenjunger befördert, müsste also als Flieger d.R. Wehrübungen machen trotz abgeschlossenem Offizierslehrgang.

Das erklärt erst einmal gar nichts, ausser das es jede Menge verschiedener und oft falscher Informationsstände gibt. Der einzig sichere Weg zu dem Thema an korrekte Infos zu kommen ist ein Anruf beim BAPersBw Abt. IV 1.2.1. Oder selbst die Ausbildung durchlaufen haben und dabei Augen und Ohren offen gehabt zu haben.
Es gibt hier schon so viele Themen zum Thema ROA adW und jeder meinte seine Frage wäre wirklich notwendig und hinterher war nie jemand wirklich schlauer.  ::)

Es erklärt, dass hier dringend aktuelle Informationen benötigt werden und die letzten Threads (die meist schon einige Monate alt sind) zumindest nicht mehr zuverlässig sind. Ich habe vor ein paar Monaten bereits mit dem BAPersBw telefoniert, da wurde mir noch das alte Modell erklärt. Die Quelle ist wie gesagt jemand, der die Ausbildung gerade durchläuft.
Das Schlimme ist ja, dass sogar der erste und wichtigste Ansprechpartner, nämlich die Karriereberatungsbüros oft keine Ahnung  oder unterschiedliche Informationen haben.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Niederbayer am 10. November 2015, 12:18:56
Zum Punkt "man wird zum Schützen degradiert": Kann ich so nicht bestätigen. Die ROA a.d.W., die ich während meines regulären Offizierlehrgangs an der OSLw bei ihrem ersten diesbezüglichen Lehrgang gesehen habe, waren alle OG oder HG. Mit welcher rechtlichen Grundlage sollte man auch im Dienstgrad herabgesetzt werden?!

Zum Punkt Wechsel ROA/RO zum regulären SaZ 13: Mir persönlich sind dazu drei Fälle bekannt. Ich kenne zwei ehem. Reserveoffiziere (PzGren und GebJg), die nach ihren 3 Jahren als ROA erstmal in der Wirtschaft gearbeitet haben und nun zurück in der Truppe (besser gesagt im Studium an der UniBw) als reguläre Offiziere sind. Zudem kenne ich eine Kameradin (Luftwaffe), die knapp zwei Jahre ROA war und nun ebenfalls in die reguläre Laufbahn der Offiziere im Truppendienst hat und studiert.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: MCO am 20. November 2015, 22:52:54
Guten Abend,

kann mir vielleicht jemand sagen wie die Chancen als ROA ohne Studium eingestellt zu werden?
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: dunstig am 20. November 2015, 22:58:01
Da niemand Ihre persönlichen Qualifikationen kennt und weiß, was Sie generell für Voraussetzungen mitbringen oder wie Sie im Eignungstest abschneiden, würde ich sagen, liegen die Chancen zwischen 0 und 100%.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: KlausP am 20. November 2015, 22:58:55
ROA studieren nicht. Oder meinen Sie Seiteneinsteiger mit abgeschlossenem Studium?
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: MCO am 20. November 2015, 23:06:35
Als Seiteneinsteiger ohne Hochschulabschluss.

Realschulabschluss mit Berufsausbildung. Habe keinen Wehrdienst geleistet.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Ralf am 21. November 2015, 08:46:36
Zitat von: dunstig am 20. November 2015, 22:58:01
Da niemand Ihre persönlichen Qualifikationen kennt und weiß, was Sie generell für Voraussetzungen mitbringen oder wie Sie im Eignungstest abschneiden, würde ich sagen, liegen die Chancen zwischen 0 und 100%.
Treffender kann man es nicht sagen. Grundsätzlich muss man sich halt auch gegen viele Bewerber mi Abitur durchsetzen. Da der Studieneignungstest (mathelastig) wegfällt, wirds zumindest in diesem Teil nicht sooo schwer.
Aber hast du denn auch die Zeit, die Ausbildungsmodule neben dem Beruf zu durchlaufen?
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: MCO am 21. November 2015, 15:56:03
Die Zeit dafür würde ich finden.
Da auf der Karriereseite der Bundeswehr steht das eine reseveoffizierausbildung ohne Hochschulabschluss möglich ist interessiere ich mich für eine solche Ausbildung.
Ich möchte kein aktiver Soldat sein sondern "nur" Reservist.
Soviel ich gesehen habe sind die Vorraussetzungen ein Realschulabschluss mit abgeschlossener Ausbildung oder ein höherer Abschluss.
Qualifizierte Hochschulabsolventen werden ja mit höheren Dienstgrad eingestellt.
Mich würde einfach nur interessieren wie die Chancen stehen. Ich weiß das bei den aktiven nur ein kleiner Teil der Offiziere ohne Abitur und Studium sind und dass sie nur auf Zeit dienen.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Ralf am 21. November 2015, 16:00:53
ZitatMich würde einfach nur interessieren wie die Chancen stehen.
Dazu wurde doch bereits 2 mal gesagt. Eine andere Antwort kann es nicht geben.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: MCO am 21. November 2015, 22:24:06
Ok. Ich formuliere mal meine Frage um. Werden Abiturienten und Hochschulabsolventen bevorzugt oder entscheidet rein der Eigungstest über die Eignung zum ROA.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Ralf am 21. November 2015, 22:26:08
Es entscheidet die Gesamteignung. Dort fließen alle Faktoren ein. Dieses geht in eine Eignungsreihenfolge ein.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: F_K am 21. November 2015, 22:37:28
Kein verwertbares Studium und kein geleisteter Wehrdienst (also noch GA notwendig) bei einer Laufbahn (ROA a. d.W.) die viel mehr besser geeignete Bewerber  als Stellen hat - da sollten die Chancen klar sein.

Bewirbt Dich halt - viel Erfolg.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: MCO am 21. November 2015, 22:48:05
Ok danke für die Antworten. Schönen Abend noch
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Der Reservist am 22. November 2015, 12:12:54
Zitat von: F_K am 21. November 2015, 22:37:28
Kein verwertbares Studium und kein geleisteter Wehrdienst (also noch GA notwendig) bei einer Laufbahn (ROA a. d.W.) die viel mehr besser geeignete Bewerber  als Stellen hat - da sollten die Chancen klar sein.

Bewirbt Dich halt - viel Erfolg.

Gerade mal nachgeschaut (https://mil.bundeswehr-karriere.de/portal/a/milkarriere/!ut/p/c4/PYi5DYAwDABnYYG4p2MLoHPAASshQc4nZXpcoWvuDnZQIja-sHCKGGCF7eDZdvNw8CjCJGT4FvoDLZcqRiiTNErO8dBvsGarT3uo9hNev0wfLtNnHg!!/) - beim ROA a.d.W. können ja jetzt - wie Sie es korrekt dargestellt haben - auch Ungediente grds teilnehmen (und eben 2*10 Tage zusätzlich dranhängen).

Demnach ist die Ausbildung an sich also die SELBE wie beim 43.3 i.V.m. 26 (2) Truppendienst - nur das ersterer als RDL durchgeführt wird und zweiter anschließend grds zur Beförderung zum OLt führt?

Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: F_K am 22. November 2015, 12:23:17
Nochmal: Die Bundeswehr hat viele Bewerber für die Laufbahn ROA a. d. W. - die letzten mir bekannten Zahlen sind mehr als 5 Bewerber auf eine Stelle.
Die allermeisten dieser Bewerber haben ein Studium abgeschlossen oder sind im Studium, viele haben schon Wehrdienst geleistet.

Insoweit werden Ungeliebte wohl nur dann genommen, wenn herausragende zivile Qualifikationen vorliegen ( z. B. Arzt oder ähnliches).

Die Bewerbung steht jedem frei, der die Voraussetzungen erfüllt.
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: Fwler am 04. Januar 2016, 01:16:52
N'abend,

ich habe hier gelesen, dass bei der ResOffz-Ausbildung a.d.W. wenige bis gar keine ATN vergeben werden. Welche Voraussetzungen und Ausbildungszeiten müsste für die ATN "Zugführer" bzw. "Zugführeroffizier" eingeplant werden?
Titel: Antw:Reserveoffizier: Allgemeines, Unterschiede a.d.W./SaZ2
Beitrag von: F_K am 04. Januar 2016, 08:28:44
@ Fwler:

AFAIK wird nach der Laufbahnausbildung die ATB "Offizier LSK" vergeben (gleicher "Wert" wie damals "Sicherungsoffizier").

Die ATB "Zugführer" ist meines Wissens nach immer truppengattungsspezifisch (zumindest im Heer). Falls dies nicht mehr so sein sollte, so benötigt man aber dann im Heer wohl zusätzlich den "Offizier der Truppengattung" - die Voraussetzungen sind dann von der jeweiligen Truppengattung abhängig.

Der Ausbildungsgang dauert dann in der Regel mehrere Wochen bis mehrere Monate (und die Voraussetzungen können ebenfalls Wochen bis Monate dauern ...)

Deshalb ist es NICHT vorgesehen, ROA a.d. W. zum Offizier einer Truppengattung bzw. Zugführer auszubilden.