Guten Abend,
Ich wollte mal Fragen ob man mit Psychischen Vorerkrankungen (Depressionen, Soziale Phobie und SVV ) zu den Fallschirmjägern kann?
Ich war 2013 in einer Klinik für 3 Monate und habe meine Therapie weitergeführt und die Depressionen und SVV erfolgreich geheilt. Jetzt bin ich halt noch in der Therapie wegen der Sozialen Phobie aber die hab ich auch schon fast überstanden.
Ich mache gerade eine Ausbildung zum Industriemechaniker die ich in 2 Jahren beenden werde. Und dann will ich direkt zu den Fallschirmjägern.
Komme ich da überhaupt rein mit diesen Vorerkrankungen ? oder geht das Überhaupt nicht.
Danke schonmal im vorraus :)
Eine soziale Phopie? Gemeinschaftsunterkünfte, Leben auf engstem Raum... Hierarchie...
Das ist schon für geistig gesunde Leute eine Stressige Sache...
Ne eher so Schüchternheit halt mit anderen zu reden oder anzusprechen. Aber das wird sich ja auch bei der Bundeswehr legen glaub ich mal oder ist das ein Ausschlussgrund ?
Kommt immer auf den Einzelfall an. Wenn man sich bewirbt, die Auskünfte ehrlich erteilt werden entsprechende Gutachten erstellt und Untersuchungen vorgenommen. Wenn die Bundeswehrpsychiater das nicht als Hindernis sehen, ist es ok. Versuchen würde ich es in jedem Fall.
Es besteht auch durchaus die Chance, mit der Vorgeschichte, ausgemustert zu werden.
(Stationäre Behandlung über 3 Monate und ambulant fast 3 Jahre .... )
Daher ist Plan B und C wichtig.
Ja aber ne Stationäre Behandlung ist meist mindestens 3 Monate. Die Ambulante habe ich vor nem Jahr angetreten also noch nicht so lange.
Ja weil Hoffe das das klappt. Bringt nen schreiben vom Therapeuten das das überstanden ist auch noch was oder eher nicht ?
Wenn die Therapie jetzt noch andauert, dann wird das erst einmal nichts.
Schließe die Therapie erst einmal ab und zeige, dass du im Leben klar kommst.
In meinen Augen wird das nichts. Gerade die Fallschirmjägerei ist durch hohe psychische Belastung geprägt mit Stress, Leben auf engstem Raum ohne Privatsphäre, engem Gruppenzusammenhalt (der aber auch nicht von nichts kommt), viel Abwesenheit von zu Hause.
Und es gibt da oftmals auch einen recht rauen Umgangston, da muss man sich auch mal verbal durchsetzen. Wie man mit Schüchternheit sich so eine Verwendung aussuchen möchte, muss ich nicht verstehen.
Die Therapie geht jetzt nur noch 4 stunden deswegen ja ^^
Ja das is das komische bei mir iwie halt Stress verpack ich ganz gut ( hört sich komisch an ist aber so) Leben auf engsten Raum kenne ich genau so wie Gruppenzusammenhalt und mit der Abwesenheit von Zuhause komm ich ja auch klar. Wenn ich mir so den ganzen Kriterien nicht sicher wäre das ich damit nicht klar komme würde ich ja nicht diese Bahn wählen wollen.
Ich würde mir Generell nicht den Beruf beim Bund so auswählen wenn ich mir dabei unsicher wäre.
Und mit der Schüchternheit das bekomme ich immer eigentlich nach ner kurzen zeit hin vorallem wenn der tägliche umgang mit diesen Personen ist und vorallem mit Führungspersonen. Das ist ja nicht so das Problem. Die ist mehr so in meiner Freizeit vorhanden nicht im Beruflichen.
Aus deiner Schilderung: entweder, du hast kein Problem, oder du redest es dir schön.
Ja das mit den Depressionen liegt ja wirklich in der vergangenheit und mit dem SVV.
Nur diese Schüchternheit ist halt im Beruflichen nicht wirklich da aber in der Freizeit schon.
nur die Depressionen Und das SVV wird doch bestimmt trotzdem als risiko angenommen oder nicht ?
Ja.
Zitat von: ulli76 am 12. November 2015, 20:13:22
Wenn die Therapie jetzt noch andauert, dann wird das erst einmal nichts.
Schließe die Therapie erst einmal ab und zeige, dass du im Leben klar kommst.
In meinen Augen wird das nichts. Gerade die Fallschirmjägerei ist durch hohe psychische Belastung geprägt mit Stress, Leben auf engstem Raum ohne Privatsphäre, engem Gruppenzusammenhalt (der aber auch nicht von nichts kommt), viel Abwesenheit von zu Hause.
ok :)
trotzdem Danke für die ganzen Antworten :) ich gucke dann mal
So lange die Therapie noch andauert, erhalten Sie eine Fehlerziffer V13 und sind damit "vorübergehend nicht wehrdienstfähig" ("T 4"). Danach wird man prüfen, wie es weiter geht!
Zitat von: MrBobba am 12. November 2015, 21:18:16
Und das SVV wird doch bestimmt trotzdem als risiko angenommen oder nicht ?
Joa, SVV und Waffen könnte halt gewisse Synergieeffekte befürchten lassen...
Zitat von: Tommie am 12. November 2015, 21:56:15So lange die Therapie noch andauert, erhalten Sie eine Fehlerziffer V13 und sind damit "vorübergehend nicht wehrdienstfähig" ("T 4"). Danach wird man prüfen, wie es weiter geht!
Hierzu noch das entsprechende Vorschriftenzitat:
Zitat"Verfahrensübliche laufende Psychotherapie (Zwischenuntersuchung nach 12 Monaten) Nachuntersuchung nach Beendigung der Therapie, spätestens 24 Monate nach Beginn der Therapie."
Und ergänzend dazu ist in einer Fußnote angemerkt:
Zitat"Bei Begutachtungen gemäß FA InspSan kann ggf. eine Einstufung nach Gradation IV erfolgen. Ob eine eingeschränkte Verwendungsfähigkeit – auch bei laufender Psychotherapie – besteht, ist durch einen Facharzt bzw. einer Fachärztin für Psychiatrie der Bundeswehr festzustellen."
Somit sollte dann schlussendlich klar sein, in welcher Richtung dieser Stecken schwimmt, oder ;) ?
Joa :) jetzt is es klar ^^
Wie meinen sie das mit den Synergieeffekten?
Waffen sind gefährlich und können bei Menschen mit psychischen Erkrankungen zum Selbstmord genutzt werden - daher stellt die Bundeswehr solche Menschen eher nicht ein - zum Schutz dieser Menschen und der anderen Menschen.
ok :) ja das schon richtig :o
eig die Soldaten die mit Depressionen ausm Einsatz kommen und nen Trauma haben was passiert eigentlich mit denen ? also wenn die ne Therapie gemacht haben.
Das hilft dir nicht weiter,weil du noch kein Soldat bist und weil du noch laufende Therapie hast.
Hast du gezeigt, dass du stabil genug bist, kommt auch eine Einstellung in Betracht- aber erst Therapie beenden, dann mit dem Leben klar kommen- z.B. Ausbildung abschließen-, dann bewerben.
Soldaten mit psychischen Erkrankungen werden in der Regel für die Dauer einer Therapie von Schießen und anderen sicherheitsrelevanten Tätigkeiten befreit. Danach entscheidet man im Einzelfall.
Ja war auch nur so ne Frage nebenbei ^^ kam mir so durchn kopf :)
ja das mach ich dann erstmal :) wird hoffentlich was ^^
Danke für die ganzen Antworten :)
Und überleg dir das wirklich. Viele finden das Fallschirmjägerdasein cool, bis sie feststellen, was das wirklich bedeutet.
Mach deine Ausbildung, mach irgendwas, wo du mal auf engerem Raum mit anderen Menschen klar kommen musst und dann wird man sehen.
Wieso sollen es denn auch ausgerechnet Fallschirmjäger sein? Unabhängig von der gewiss durchaus gravierenden medizinischen Vorgeschichte ist allein schon die AGA in der Fallschirmjägertruppe selbst für psychisch sehr belastbare junge Menschen schon eine Herausforderung,die nicht zu unterschätzen ist -was in meinen Augen auch sehr gut so ist,gerade wenn es um die Vorbereitung auf spätere Aufgaben und Einsätze geht.
Es gäbe nämlich durchaus weniger fordernde Truppenteile,wo man erst mal grüne Luft schnuppern kann,bevor man denn dann unbedingt seinen kopf unter bordeax parken will. Auch in nicht ganz so fordernden Einheiten wird man zwar zuerst den geistigen Zustand des Rekruten begutachten,aber wenn es mit der Einstellung dann klappen sollte,muss man ja trotzdem nicht direkt mit Anlauf und Kopfsprung ins Haifischbecken...
Ich wünschte wirklich,dass nur mal 50% der angehenden Rekruten der Brigade auch wirklich im Vorhinein wissen würden,auf was sie sich da einlassen wollen-es täte der allgemeinen Qualität des Nachwuchses bestimmt keinen Abbruch!
Muss aber auch sagen dass eine Verwendung in einer infanteristischen Truppengattung, auch eine Art Schocktherapie sein kann. Bevor ich zur Bw kam, hatte ich auch Probleme mit Menschenkontakt. Es war problematisch einkaufen zu gehen, da viele Menschen auf engem Raum, Ansprechen von fremden Menscgen etc.
Hat sich bei mir dann ganz schnell gelegt, besonders bei dem Umgangston welcher beim ObjS üblich war.
Nun, aber ein Problem mit Menschenkontakt ist noch keine diagnostizierte und in Therapie behandelte Erkrankung.
Im Falle des TE liegt der Sachverhalt anders. Da könnte eine, von dir angedeutete, Schocktherapie ordentlich nach hinten losgehen.
Warum ich zu den Fallschirmjägern will: Halt mein Vater war Früher halt mal bei den Fallschirmjägern und hat mir halt so bisschen was drüber erzählt und dann hab ich mir halt mal so alles angeguckt was es so gibt :) und die Fallschirmjäger haben mich schon so am meisten gereizt bin mir halt den Voraussetzungen und den Schwierigkeiten bewusst, natürlich würde ich auch was anderes machen :)
Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass Sie bei der Bundeswehr exakt GAR NICHTS machen, weil Sie mit Ihrer Erkrankung (mindestens vorübergehend) nicht wehrdienstfähig sind! Fangen Sie endlich an, das zu realisieren und kommen Sie aus Ihrem Wolkenkuckucksheim raus!
Selbst mit einer Gesundheitsziffer IV13, die gemäß obigem Zitat vergeben werden kann, wird man Sie nicht einstellen, weil Sie keinerlei Spezialistenkenntnisse mitbringen, die die Bundeswehr dringend benötigt! Fallschirmjäger sind in der Mehrheit Verwendungen im Truppendienst, in denen man im untersten Mannschaftsdienstgrad einsteigt. Da finden sich in der Regel immer genügend geeignete Bewerber, so dass hier normalerweise nicht auf "the sick, the lame and the retarded" zurück gegriffen werden muss!
Fazit: Sie sollten an einem "Plan B" bis "Plan D" arbeiten, denn schon kurz nach Ihrer (Aus-) Musterung wird Ihr "Plan B" zum "Plan A" werden (müssen)!
Ach ja, noch etwas: Bei den KarrCBw machen es sich die Musterungsärzte relativ einfach. Sie werden Patienten in der Regel nach folgender Maßgabe aus der ZDv 46/1, Anlage 3.2, Gesundheitsnummer 13:
Zitat"Überstandene oder bestehende (nicht organische) Psychosen jeder Art."
mit einer Gesundheitsziffer VI13 kurz und einfach ausmustern! Wenn sich der Bewerber dagegen wehrt, kommt er an ein Bundeswehrkrankenhaus, Abteilung VI b (Psychiatrie), und bekommt dort ein Kurzgutachten, in dem ein Oberstarzt dafür unterschriebt, dass der Bewerber nicht geeignet ist! Und solch ein Gutachten wird bei der Bundeswehr niemand anzweifeln! Man möchte nicht das Risiko eingehen, jemanden einzustellen, bei dem quasi schon die Probleme vorprogrammiert sind! Und eine Auslandsdienstverwendungsfähigkeit ist mit dieser Fehlerziffer auch so gut wie nicht gegeben. Was wollen Sie denn mit einem FschJg machen, der dann, wenn es rund geht, zu Hause bleiben muss, weil er nicht in einem Einsatz darf?
Tommie halt... ;D
Du könntest halt noch mehr schreiben, der TE hat halt seine eigene, eingebrannte Meinung. Soll er sich halt bewerben, und dann halt ausgemustert werden.
Halt mehr als ihn drauf hinweisen, kann man halt nicht machen.
Sorry....
;D
Tommie- er hat wohl keine Psychose! Nicht jede psychiatrische Erkrankung ist eine Psychose bzw. Psychosen sind sehr genau umschriebene ERkrankungen.
Zitat von: Jens79 am 24. November 2015, 17:45:12
Halt mehr als ihn drauf hinweisen, kann man halt nicht machen.
Sorry....
;D
Sehr schön, noch zwei Stopps mehr als der TE... 8) :D ;)