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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Programm am 14. November 2015, 23:10:58

Titel: Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Programm am 14. November 2015, 23:10:58
Guten Abend,

ich habe mich bei der Bundeswehr für eine FW Laufbahn beworben. Ich besitze seit ca. 1,5 Jahren eine sogenannte Aufbisschiene die ich ca. 1-2 mal die Woche Nachts trage (Zähneknirschen und Entspannung der Muskulatur).
Diese Schiene wurde von einer Zahnklinik hergestellt und der normale Zahnarzt hat mich darauf "eingestellt".

Meine Frage ist:

Werde ich deswegen ausgemustert? Ich habe mir schon diverse mal dieses PDF Dokument (http://www.zentralstelle-kdv.de/pdf/musterung-gnr-37.pdf ) durchgelesen, aber leider finde ich dort nichts genaues.

Gruß

Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Andi8111 am 15. November 2015, 08:19:12
Bruxismus ist kein Grund für eine "Ausmusterung".

Solange dieser Grundsatz erfüllt ist: – Ausreichende Funktion liegt vor, wenn die Nahrungsaufnahme nicht behindert ist (Essen normaler Kost wie z. B. Brot mit Rinde möglich).

dürfte es keine Probleme geben. Wenn Sie aber Probleme haben, dadurch keine Nahrung zu sich nehmen können, sehr oft Kopfschmerzen verbunden mit Ausfallzeiten in der Schule/ oder der Arbeitsstätte haben, könnte es Probleme geben.
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Säbelrassler am 15. November 2015, 11:17:17
Diese ewigen Ferndiagnosefragen "Ich hab das und das..." oder "Werd ich mit/ohne dem und dem trotzdem...." verdienen im Prinzip immer die gleiche Antwort: Das kann und wird dir hier keiner mit Sicherheit beantworten können, sondern nur der Musterungsarzt, denn von seiner Unterschrift hängts ab, und nicht von Statements aus nem Internet-Forum!

Von daher: gibs bei der Musterung an und sieh zu,was dabei rumkommt.

Eine Aufbiss-Schiene kann von keinen Einschränkungen hin zu kieferothopädischen Problemen über Zahn-Schwierigkeiten bis zu psychischen Problemen eine ziemlich große Palette abdecken. Und zu jeder einzelnen Möglichkeit gibts wieder zig verschiedene Optionen,ob du damit eingestellt werden kannst oder nicht!

Daher also nochmal: Warte deine Musterung ab und bis dahin Finger Weg!! von irgendwelchen Internet-Weisheiten!

Viel Glück und Horridoh
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: ulli76 am 15. November 2015, 11:18:25
Dauerhaftes Knirschen deutet ja auf Probleme mit der Stressbewältigung hin. Dazu kommen auf die Bundeswehr noch Kosten wegen neuen Schienen zu.
Aber entscheiden wird der Musterungsarzt.
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Andi8111 am 15. November 2015, 12:59:48
In 90% der Fälle deutet eine Knirscherschiene auf einen umtriebigen Zahnarzt mit gewinnorientierter Praxis hin. Da die Schienen Kassenleistung sind ohne Zuzahlung bekommen Patienten die oft verpasst, wenn man es irgendwie begründen kann.

Dass Schienen bei kieferorthopädischen Problemen indiziert sind, ist mir neu.
Und was sind Zahnschwierigkeiten?

Schlimmer als Anfragen zu Ferndiagnosen sind Leute mit gefährlichem Halbwissen ;)
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Programm am 15. November 2015, 16:05:45
Danke euch allen für eure Antworten.

Natürlich warte ich die ärztliche Untersuchung ab, aber wenn vorher schon klar wäre, dass ich keine Chance habe kann ich mich direkt von dem Gedanken Bundeswehr verabschieden.

Nein bei mir war die Schiene schon richtig. Ich habe zwar keine Anzeichen für Knirschen an den Zähnen jedoch habe meine Kiefermuskeln letztes Jahr blockiert (Mund nur noch 20-25mm aufbekommen), sodass ich die Schiene damals gebraucht habe. Mittlerweile trage ich diese wie gesagt maximal 1-2x die Woche und Probleme beim kauen oder sonstige Schmerzen hab ich auch keine.

Gruß
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Säbelrassler am 15. November 2015, 16:43:37
Bei einem ausgeprägten Über- oder Unterbiss infolge entsprechender Kiefer(fehl)stellungen können Aufbiss-Schienen verwendet werden,um übermäßig starken Lippendruck oder ungleichmäßigen Beißabrieb zu vermeiden. Die Alternative dazu wäre durch einen operativen Eingriff bei eingeschränkten Erfolgsaussichten möglich. Und ein solcher Eingriff stellt in aller Regel ein "kieferorthopädisches" Proplem da.
"Zahnprobleme" hingegen können durch Beschädigungen des Zahnschmelzes oder ebenfalls ungleichmäßige bzw. einseitige Kau-,Beiß- oder Mahlbewegungen auftreten,ohne das dies zwangsläufig mit Kieferfehlstellungen zusammenhängen muss.

Schlimmer als Leute mit gefährlichem Halbwissen sind Klugs..precher, die immer alles besser wissen ;)
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Andi8111 am 15. November 2015, 20:45:15
Ich bin Fachzahnarzt für Oralchirurgie und in einem guten 3/4 Jahr zusätzlich Humanmediziner. Glaub mir, ich weiß, wovon ich spreche. Was du schreibst ist, vielleicht irgendwo gegoogelter, Irrsinn und geht an der Versorgungsrichtlinie bei "Über-/Unterbiss" (was es nicht gibt, es heißt entweder dentale/alveoläre Klasse III oder Klasse II; Disalbisslage oder eine Störung des progenen Foprmenkreises) Hier wird die Schiene auch nicht als eine Aufbissschiene gefertigt, sondern IMMER im Rahmen einer vorbereitenden funktionell-muskulären Vorbehandlung. Der operative Eingriff dabei, die Umstellungsosteotomie, ist sogar Goldstandard. Zahnprobleme, du hattest von "Zahnschwierigkeiten" gesprochen, gibt es in dieser Terminologie nicht. Ungleichmäßige Beiß- und Kaubewegungen hat JEDER, weil kein Gebiss, nichteinmal ein kieferchirurgisch-/kieferorthopädisch gerichtetes Gebiss ist so perfekt, dass eine komplette Front- und Eckzahnführung erreicht werden kann.

Und in diesem Falle heisst es nicht Klugscheißer, sondern Besserwisser. Dafür habe ich 12 Jahre studiert und eine fachzahnärztliche Ausbildung gemacht und bin leider sogar genau mit diesen Patienten beschäftigt.

Da bei dem TE wohl offensichtlich keine dentalen Probleme vorliegen, da er schreibt, dass an den Zähnen noch keine "Anzeichen für Knirschen" zu sehen sind, liegt bei Ihm eine Fehlbeanspruchung der Kaumuskulatur vor, was extrem häufig ist. Es kann aber auch nach einer Mittelohrinfektion zu einem persistenten Problem mit dem Kiefergelenk kommen. Aber die Aussagen sind zu diffus, um näheres aus der Ferne zu vermuten.

In diesem Sinne! Danke für die freundliche Aufklärung der Probleme von Über- und Unterbiss...
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Jens79 am 15. November 2015, 21:05:03
Tja Säbelrassler. Da hast du wohl mal mächtig ins Klo gegriffen.......


;D ;D ;D ;D
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Andi8111 am 15. November 2015, 22:00:31
Nein, hat er nicht.
Das ist nur kameradschaftliche Fachsimpelei :)
Außerdem ist es nur eine Frage der Zeit, wann er mich mal verbessern kann. Mit dem, was ich nicht weiß, lassen sich ganze Bibliotheken füllen ;)
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Gräfin am 15. November 2015, 23:02:27
*räusper* Sind die Herren dann fertig?
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Andi8111 am 15. November 2015, 23:07:34
Ich wollte nur die ungewollte Schärfe etwas rausnehmen.
Titel: Antw:Ausmusterung mit Knirscherschiene/Aufbisschiene
Beitrag von: Säbelrassler am 16. November 2015, 16:56:14
@Andi8111

Gut - wer Stuss erzählt, sollte auch den Schneid haben, es zuzugeben: Von daher - du hast recht und ich hab Stuss erzählt! Ich versuch's auch nicht schönzureden oder zu relativieren!

@ Gräfin:
So - jetzt sind wir -zumindest aus meiner Sicht - fertig!