Guten Abend,
Ich habe bald meine Eignungsprüfung für die Offizierslaufbahn.
Ich habe bereits eine Tocher und bin 26 Jahre alt,
mich reizt das Studium und die Arbeit bei der Bundeswehr sehr und
ich würde gerne meine Fähigkeiten für etwas Gutes einsetzen.
Das Einzige, das mir Bauchschmerzen bereitet ist der Versetzungsturnus bei Offizieren -
mit Tochter und Frau. Entweder Wochenendbeziehung und Wochenendvater oder
alle 2 Jahre umziehen und das Kind und Frau aus allem reißen.
Meint ihr, dass es möglich ist durch eine höhere Bereitschaft an Auslandeinsätzen
die Standzeiten zu verlängern? Gibt es solche Absprachen? Welcher Plan wird mit
den häufigen Versetzungen verfolgt?
Danke für eure Hilfe!
Du wirst nach dem Studium auf einen L-OLt DP versetzt und dann nach 1-2 Jahren auf einen Hptm- DP (wenn bis dahin nicht die Bündelung A9-A11 da sein sollte).
Wenn du dann für dich entscheidest, dass eine weitere Karriere als Berufsoffizier eher nicht in Frage kommt, muss nicht zwingend eine weitere Versetzung kommen.
Alle 2 Jahre werden höchstens Offiziere versetzt, die eine Karriere B3+ anstreben.
Der Plan häufiger Versetzungen ist, Verwendungsbreite zu erzeugen. Du sammelst damit sehr viel Wissen an und bist vielfältig einsetzbar. Für mich ist das der Reiz des Berufes. Ich bin froh, wenn es nach max. 3 Jahren weiter geht.
Und in bestimmten Verwendungen ist es auch möglich, dass man die gesamten 13 Jahre immer in der selben Region verbringt.
So ist z.B. eine Landverwendung bei der Marine mit Studium in Hamburg recht überschaubar, genauso eine Verwendung im technischen Bereich der Luftwaffe mit Studium in München.
Auch wenn so etwas durchaus wahrscheinlich sein kann, sollte man aber nicht damit planen, da man sich mit einer bundesweiten Versetzbarkeit einverstanden erklärt und jederzeit versetzt werden kann.
ZitatUnd in bestimmten Verwendungen ist es auch möglich, dass man die gesamten 13 Jahre immer in der selben Region verbringt.
Stimmt. Nicht jede Versetzung ist mit eineoem Standortwechsel verbunden. Beim Heer ist durchaus möglich, als Zugführer in einer Kompanie und als Einsatzoffizier in einer anderen Kompanie des selben Bataillons verwendet zu werden. Wenn es gut läuft wuird man dann auch noch KpChef in einer weiteren Kompanie oder geht in den Stab. Auch das ist jeweils eine Versetzung, obwohl alles in der selben Kaserne ist.
Zudem gibt es seit diesem Jahr das Bestreben statt wie bisher nach ca 2 Jahren erst nach ca 3 Jahren versetzt zu werden.
Zitat von: KlausP am 20. November 2015, 21:40:04
ZitatUnd in bestimmten Verwendungen ist es auch möglich, dass man die gesamten 13 Jahre immer in der selben Region verbringt.
Stimmt. Nicht jede Versetzung ist mit eineoem Standortwechsel verbunden. Beim Heer ist durchaus möglich, als Zugführer in einer Kompanie und als Einsatzoffizier in einer anderen Kompanie des selben Bataillons verwendet zu werden. Wenn es gut läuft wuird man dann auch noch KpChef in einer weiteren Kompanie oder geht in den Stab. Auch das ist jeweils eine Versetzung, obwohl alles in der selben Kaserne ist.
Selbst mit Standortwechsel ist es z.B. als LfzTOffz mit Affinität zu Bayern recht wahrscheinlich, seine gesamte Dienstzeit innerhalb von 45 Minuten um München zu verbringen.
Mein aktueller Chef:
OSLw in Fürstenfeldbruck
Studium in München
L-OLt in Penzing
Hptm in Igling
Geplante Verwendung nach SOL im Kooperationsprojekt mit MTU in Erding
Planung für sämtliche Offiziere (7 an der Zahl), die mit mir die AAP zum LfzTOffz oder LfzEloOffz gemacht haben:
OSLw in Fürstenfeldbruck
Studium in München (außer mir Hamburg)
L-Hptm in Manching
Landverwendung Marine mit Studium in Hamburg kann ähnlich aussehen. Da gibt es mit Sicherheit noch mehr Verwendungen, auf die so etwas zutrifft. Aber wie gesagt, mit so etwas sollte man nicht unbedingt planen oder darauf hoffen, da die plötzliche Versetzung theoretisch dennoch immer kommen kann und man sich auch dazu bereit erklärt bei der Verpflichtung.
Vielen Dank für die schnellen und ermutigenden Antworten!
Ich finde das in geringem Maß auch ok, keine Frage,
ich weiß ja auf was ich mich einlasse, aber alle zwei bis drei Jahre wäre mir zuviel.
Darf ich fragen, ob jemand auch schon Familie hat und wenn ja wie ist das mit
Familie und Versetzung?
Meiner Ansicht sollte man sich auf 2-3 Jahre einstellen. Auf etwas anderes hoffen, okay. Aber dazu gehört dann eben auch Glück und evtl. muss man bereit sein, karrieremäßig zurückzustecken.
Auch würde ich mit keiner Sonderbehandlung rechnen, weil Sie Frau und Kind haben. Das ist bei vielen/den meisten anderen irgendwann auch der Fall.
Zitatich weiß ja auf was ich mich einlasse, aber alle zwei bis drei Jahre wäre mir zuviel.
Dann sollten Sie es sich wirklich nochmal ganz genau überlegen, ob die Bundeswehr das richtige für Sie ist. Denn je nachdem wo man landet, hat man gerade am Anfang der Laufbahn als Offizier einige Versetzungen hinzunehmen. Ein Jahr Offiziersschule und Fürstenfeldbruck, Dresden oder Mürwik, Evtl. Praktikum an einer der technischen Schulen, vier Jahre Studium in Hamburg oder München, Laufbahnlehrgänge (erneut an der Offiziersschule, usw.) und erst dann kommt man in die Situation, sich über Versetzungen alle 2-3 Jahre Gedanken machen zu können.
Zitat von: The cake is a lie? am 20. November 2015, 22:10:17
Darf ich fragen, ob jemand auch schon Familie hat und wenn ja wie ist das mit
Familie und Versetzung?
Ich kenne beide Fälle. Sowohl Wochenendpendler als auch Umzug mit der gesamten Familie alle 2-3 Jahre.