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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: SammyDee am 26. November 2015, 14:24:46

Titel: Hundehalter | Support |
Beitrag von: SammyDee am 26. November 2015, 14:24:46
Hallo Zusammen,

bei mir ist es derzeit ein wenig kompliziert bzw. drängen sich mir Eins-Zwei Fragen auf, welche ich mit Hilfe eurer Unterstützung geklärt haben möchte.
Habe mich schon durch den einen oder anderen Thread gelesen und zur Kenntnis genommen, das sich einige Erfahrungsträger unter euch befinden.

Zu meiner Situation,
ich bin Schichtgänger, welche sich splitten zwischen Früh-, Tag- und Spätschicht - mit einem an der Hand abzuzählenden Kollegen-/Kameradenkreis.
Nun ist es so, das von denjenigen einer im Einsatz und ein weiterer erkrankt ist, welches kurzfristig (die Erkrankung) via KzH reingeschneit kam.

Der Knackpunkt an der Sache ist nun, das ich zuhause einen 2 Jahre alten Hund habe welcher von mir und meiner Freundin regelmäßig bespaßt wird und unser "kleines Familienglück" widerspiegelt.
Ihre Arbeitszeiten kann sie (derzeit in einem Praktikum) flexibel eine Woche im Vorfeld an meinen anpassen und stellte bis dato keinerlei Probleme dar. Wie oben nun schon erwähnt, wurde kurzfristig jemand krank, während sie bereits in ihrer Spätschichtplanung und ich meiner Tagesschichtplanung war.
Würde nun dementsprechend heißen, das der Hund von 10:00Uhr Vormittags bis Abends 20:00/21:00Uhr alleine wäre, als teilweise mehr als 10Stunden.
Ich sehe das nun auch nicht unnötig eng, wenn so etwas mal vorkommt aber bei häufigeren Auftreten jener Situation, würde ich gerne mit gutem Wissen und Gewissen argumentieren können.

Ich sehe unseren Hund als Teil einer kleinen Familie, nicht als lebendigen Gegenstand welchen man Jederzeit abgeben sollte oder als, wie in anderen Threads erwähnte, Zeckenschleuder.
Daher auch meine Frage, ob es bezüglich Haustiere (speziell Hunde welche Zuhause verweilen) Vorschriften oder Anträge gibt, welche der Vorgesetzte zu respektieren hat im Sinne von:
"Ich kann die Schicht meines Kameraden derzeit nicht übernehmen, da der Hund über 10 Stunden alleine Zuhause wäre!" und jener nicht argumentiert mit "Tut mir Leid, sonst muss ich es Ihnen befehlen!".

Bisschen viel Wind um eine kleine Frage geklärt haben zu wollen. Hoffe es kann mir diesbezüglich jemand positives Feedback äußern  :-\

LG Sammy
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Andi am 26. November 2015, 14:35:12
Die Betreuung deines Hundes ist ausschließlich dein Privatvergnügen.
Wenn du ein eigenes Büro hast, deine Dienstverrichtung es zulässt und es an deinem Standort möglich ist kann es dir aber gestattet werden den Hund hin und wieder mit zum Dienst zu bringen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: wolverine am 26. November 2015, 14:38:57
Und es gibt noch Tagesbetreuungen für Hunde.
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: ulli76 am 26. November 2015, 14:42:25
Oder Nachbarn.
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: SammyDee am 26. November 2015, 14:48:41
Das ist soweit korrekt.
Haben unseren Nachbarn den Haustürschlüssel übergegeben und eine kurzfristige Lösung finden können,
jedoch nur eine kurzfristige und daher ja die Anfrage, falls dies wirklich erneut vorkommen sollte.
Leider lässt es mein Dienstort nicht zu andere Hunde in den Kasernenbereich beizufügen, da dieser mit Wachhunden agiert.

Finde es nur Schade das dass halten eines Hundes als "Privatvergnügen" angesehen wird, wenn es doch uU auch ein guter "Kindesersatz" sein kann, ohne
Hund und Kind auf eine Stufe stellen zu wollen.

Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Andi am 26. November 2015, 14:52:53
Oh man, warum sollen eigentlich heutzutage immer andere das persönliche Lebensrisiko tragen?

Das nervt tierisch.
Hat auch was mit Verantwortung zu tun Hundehalter zu sein - ganz neben der Tatsache, dass es auch Verantwortlichkeit als Soldat geben sollte. Und Verantwortung bedeutet, dass man sich zum einen vor einer Entscheidung mit Konsequenzen auseinandersetzt und nach der Entscheidung diese dann auch akzeptiert.

Gruß Andi
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: ulli76 am 26. November 2015, 14:56:41
Dein Chef hat doch die Schichten verändern müssen, weil jemand krank geworden ist und nicht um dich zu ärgern oder so.
Was soll er denn machen?

Wenn es eine bessere Lösung gibt, kannst du ja mal mit deinen Kameraden sprechen, ob sie bereit sind, Schichten zu tauschen.
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Beitrag von: SammyDee am 26. November 2015, 15:21:42
Wie schon erwähnt, haben wir kurzfristig ja auch eine Lösung finden können, ohne jemanden anders "unsere Suppe" auslöffeln lassen zu müssen und alles geht seinen gewohnten Gang...  ;)
Desweiteren ist ein Tausch nicht möglich, da niemand weiterhin zur Verfügung steht.
Natürlich darf die Auftragserfüllung nicht aus den Augen verloren werden und ebenso sollte ein gewisses Arbeitsverständnis gang und gebe sein, ändert
jedoch nichts an der Situation.

Für einen Tierhalter mit dem Schwerpunkt "Hundehalter" ist ein Hund einfach kein allgemeiner Gegenstand wie ein Fahrrad oder eine Gittermappe, sondern befürwortet eher
die Ansicht des "Familienlebens", ein Mitglied einer familiären Zusammensetzung.


Also um das ganze mal abzukürzen, gibt es keinerlei Mittel und Wege um mit gutem Wissen und Gewissen zu argumentieren, ob aus Sicht des Hundehalters oder aus der der Allgemeinheit?
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: wolverine am 26. November 2015, 15:26:43
Man kann immer argumentieren. Aber die Versorgung des Hundes ist kein  zwingender Grund seinen Dienst nicht oder nicht zu der befohlenen Zeit zu leisten.
Auch eine Berufung auf die "Vereinbarkeit von Familie und Beruf" scheidet aus, da der Hund entgegen des persönlichen Empfindens eben kein Mensch und damit kein Familienmitglied im Rechtssinn ist. Darüber hinaus erwächst auch für die Familie aus der Maßgabe der Verbesserung der Vereinbarkeit keinerlei subjektives Recht, welches nicht hinter der Dienstleistung zurückstehen müsste.
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: BulleMölders am 26. November 2015, 15:27:31
Zitat von: SammyDee am 26. November 2015, 15:21:42
Also um das ganze mal abzukürzen, gibt es keinerlei Mittel und Wege um mit gutem Wissen und Gewissen zu argumentieren, ob aus Sicht des Hundehalters oder aus der der Allgemeinheit?
Nein!
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: ulli76 am 26. November 2015, 15:29:20
Die Alternative wäre doch, dass die Schicht unbesetzt bleibt, oder?
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: SammyDee am 26. November 2015, 15:33:30
Es gebe keine andere Alternative. Die Schicht muss besetzt sein, welches auch durchaus nachvollziehbar ist und (man mag es kaum raushören) auch für mich oberste Priorität hat, jedoch ich lediglich in Erfahrungen bringen wollten "was wäre wenn..."  ;)

Vielen Dank für zeitige und freundliche Antworten.


LG Sammy
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Jens79 am 26. November 2015, 18:22:13
Zitat von: Andi am 26. November 2015, 14:35:12
Die Betreuung deines Hundes ist ausschließlich dein Privatvergnügen.
Wenn du ein eigenes Büro hast, deine Dienstverrichtung es zulässt und es an deinem Standort möglich ist kann es dir aber gestattet werden den Hund hin und wieder mit zum Dienst zu bringen.

Gruß Andi

Nur weil an deinem Standort Wachhunde sind, heißt es nicht automatisch das keine anderen Hunde dort rein dürfen. Beispiel Hannover:

Dort sind regelmäßig Diensthunde untergebracht. Private Hunde dürfen ebenfalls mitgebracht werden wenn eine Reihe von Gesundheitsbescheinigungen vorgelegt werden sowie der Kasernenkommandant es genehmigt.

Also wie so oft. Wenn kein Antrag gestellt wird, kann keiner genehmigt werden.

Ansonsten bin ich ganz bei Bulle

Zitat von: BulleMölders am 26. November 2015, 15:27:31
Zitat von: SammyDee am 26. November 2015, 15:21:42
Also um das ganze mal abzukürzen, gibt es keinerlei Mittel und Wege um mit gutem Wissen und Gewissen zu argumentieren, ob aus Sicht des Hundehalters oder aus der der Allgemeinheit?
Nein!
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: funker07 am 26. November 2015, 19:30:19
Zitat von: SammyDee am 26. November 2015, 14:48:41
Finde es nur Schade das dass halten eines Hundes als "Privatvergnügen" angesehen wird, wenn es doch uU auch ein guter "Kindesersatz" sein kann, ohne
Hund und Kind auf eine Stufe stellen zu wollen.
Auch ein Kind führt nicht automatisch dazu, dass die Dienstpflicht sekundär wird.
Es gibt genug Soldaten mit (kleinen) Kindern, die gegen ihren Willen in den Einsatz mussten.
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Andi8111 am 26. November 2015, 20:57:24
Ich denke, wir machen hier nichts gegen unseren Willen. Das einzige, was wirklich gegen unseren erklärten Willen wäre, wenn man einem KDV-ler den Wehrdienst aufzwänge.

Auch, wenn es einige Zeit nach der Verpflichtung, meistens erst, wenn etwas unangenehmes passiert (Versetzung, Einsatz, doofer Lehrgang etc.) wieder ins Gedächtnis gerät, aber wir verpflichten uns, innerhalb der gesetzten Grenzen, unsere Dienstpflicht treu und ehrlich zu erfüllen.

Dass da ab uns an die Familie das nachsehen hat, ist bedauerlich, aber mehr auch nicht. Soldaten, die dann das geeiere anfangen, mit "Mimi, ich habe ein kleine Kind... Mimi, meine Frau ist schwanger... Mimi, aber ich habe dieses Jahr erst ein neues Sofa gekauft, wieso soll ich umziehen... Mimi, warum schließen die die Kaserne..." haben offenbar die Spielregeln noch nicht verstanden
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Andi am 26. November 2015, 22:07:56
Zitat von: Jens79 am 26. November 2015, 18:22:13
Nur weil an deinem Standort Wachhunde sind, heißt es nicht automatisch das keine anderen Hunde dort rein dürfen.

Doch, denn das ist genau so geregelt.
Die Diensthunde in Hannover sind keine Wachhunde.

Gruß Andi
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: FoxtrotUniform am 27. November 2015, 01:05:18
Das regelmäßige(!) Mitbringen von Hunden habe ich immer abgelehnt und würde es - falls ich nochmal in die Verantwortung komme - auch immer wieder tun. Dabei rede ich nicht von Ausnahmen bis zu einem Tag als Haustiere sind ausschließlich Privatangelegenheit und wo will man denn die Grenze ziehen? Wenn man ein Haustier hält muss man sich so organisieren, dass man immer eine Versorgung des Tieres sicherstellen kann.
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Andi am 27. November 2015, 10:43:41
Kann man so stringent machen, muss man aber nicht. Zum einen habe ich diverse Kameraden, die ehemalige Diensthunde übernommen haben, die jetzt zwar faktisch noch der Bundeswehr gehören, aber als Privathunde zählen und zum anderen muss man eben den Einzelfall prüfen. Wenn jemand ein eigenes Büro hat, dann kann der den Hund gerne dabei haben, wenn er sich eins teilt geht es nur, wenn die Kameraden damit klar kommen. Wenn er gar kein eigenes Büro hat geht es halt gar nicht.

Und dann muss man halt auch noch schauen, ob und inwiefern der antragstellende Kamerad geeignet ist, den mit einer Genehmigung verbundenen Vertrauensvorschuss zu erfüllen.

Gruß Andi
Titel: Antw:Hundehalter | Support |
Beitrag von: Ralf am 27. November 2015, 17:07:27
Oftmals steht in der Kasernenordnung, ob Hunde überhaupt regelmäßig oder nur in Ausnahmefällen mitgebracht werden dürfen.