Halli Hallo
ich wurde im August diesen Jahres T2 gemustert und erhielt meine Aufforderung zum Dienstantritt für Januar 2016. Nun wurde heute vom zivilen Arzt die Erkenntnis gemacht, dass ich eine minimale Schilddrüsenunterfunktion habe und eventuell 1 halbe Tablette L Thyroxin nehmen kann.
Nun weiß ich nicht ob das zu einem Ausschlussgrund führt oder nicht? und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen aufgeschmissen weil ich schon alles darauf vorbereitet habe dass ich ab januar bei der bw bin.
hoffe ich treffe hier auf gute hilfe :)
Es kommt auf deine Einplanung an. Was wirst du denn bei der Bundeswehr machen?
FWDL/SAZ? Verwendungsreihe?
Allgemein gilt bei Schilddrüsenkrankheiten:
Hypothyreose mit euthyreoter
Stoffwechsellage unter Substitutionstherapie -> III38, T2 sollte bestehen bleiben. Wird aber ein Bundeswehrfacharzt im Rahmen der Einstellung ggf. noch neu untersuchen und festlegen müssen. Es bietet sich an, bis dahin die Unterlagen der Ärzte zu besorgen!
SAZ IT-Fw 14 Jahre.
Ich hatte laut Blutbild einen THS wert von 4,1 oder so und der normale liegt bei 2,5. Der Arzt meinte aber es sei bei Jugendlichen häufig dass er erhöht sei. ( 19 Jahre).
Melden - dazu bist Du verpflichtet.
Ja, melden wollte ich es sowieso. Aber ich weiß halt nicht, ob ich danach ein Problem bekomme. Es sind L- Thyroxin 50 und davon muss ich jeden tag eine halbe nehmen zum probieren.
Grüße
Hmm.... Es ist eine Crux. Solange die Geschichte nicht fachärztlich abgeklärt ist und eine Therapie etabliert wurde, die eine euthyreote Stoffwechsellage zeigen, gilt es im Grunde als vorrübergehend nicht verwendungsfähig.
Ich weiß nicht, was die Vorschrift dazu sagt, ob du das dem KC mitteilen musst, oder ob es reicht, das bei der Einstellunguntersuchung anzuzeigen. Ich würde aber dazu raten, das in diesem Jahr noch von einem Facharzt für innere Medizin abklären zu lassen.
Glück im Unglück ist, dass die III38 nur für eine Verwendung ein Ausschlussgrund ist.... Nicht für deine ;)
Wie gesagt: Untersuchung beim Facharzt, werte kontrollieren, dies bei der EU kommunizieren, Unterlagen einreichen. GGf. Nachuntersuchung beim BW Arzt...
Viel Glück!!
Das heißt jetzt im Klartext, ich muss bei der EU vorzeigen (mit Hilfe der Blutwerte), dass die Unterfunktion minimal ist oder wie darf ich das verstehen oder sollte ich mit meiner Verwendung keine Probleme bekommen?
@ Andi:
Sollte ein SanStOffz wissen: jede (erhebliche) Änderung des Gesundheitszustandes ist anzuzeigen.
Du selber hast hier erläutert, das es eine wesentliche Erkrankung ist.
Ich weiß nicht in wie fern das erheblich ist? Ich habe m.M.n. keine gesundheitlichen Veränderungen und der Arzt meinte, dass es bei Jugendlichen häufig vorkommt, dass der Wert höher ist.
Du solltest einen schriftlichen Befund mitbringen, der von einem Facharzt für innere Medizin verfasst wurde und neben Blutwerten noch weitere, obligate Angaben enthält. Dazu gehören u.a. die Sonografie der Schilddrüse, der Tastbefund und eine allgemeine körperliche Untersuchung mit Augenmerk auf die körperlichen Symptome der Unterfunktion (Müdogkeit, Anämie, Blässe, trockene Haut, Gewichtszunahme, Depressionen..).
Wenn der dann schreibt, dass die milde Form noch keine körperlichen Symptome hervorgerufen hat und er von einer leichten Einstellung auf eine euthyreote=ausgeglichene Hormonlage ausgeht, wird es eventuell gut damit sein.
Blutwerte alleine reichen da meist nicht. Ggf. musst du zusätzlich noch zum Bundeswehrfacharzt (ich würde dich zumindest schicken, müsste aber die Vorschriftenlage noch einmal konsultieren...)
Zitat von: F_K am 07. Dezember 2015, 17:57:57
@ Andi:
Sollte ein SanStOffz wissen: jede (erhebliche) Änderung des Gesundheitszustandes ist anzuzeigen.
Du selber hast hier erläutert, das es eine wesentliche Erkrankung ist.
Schreibe ich doch die ganze Zeit. Er soll es anzeigen.
Aber innerhalb 30 Tagen einen Termin beim Facharzt zu bekommen ist doch auch schon eine Kunst..
Und ich würde mir wünschen, dass nicht immer solche Spitzen fallen. "sollte ein SanStoffz wissen"
Nie schreibt einer "sollte ein Stabsoberfähnrich wissen".... komisch..
Und wie ist das mit der ausgeglichenen Hormonlage zu verstehen? Heißt das, dass wenn ich Tabletten nehme alles in Ordnung ist oder wie darf ich das verstehen.
Ja, aber eben deutlich sagen:
Sofort schriftlich gegenüber dem KC anzeigen und nicht erst bei der Einstellung.
@ Nuadu:
Da zeigt sich hält eine richtige Schwerpunktsetzung - es geht um Deine Zukunft.
Dem Stabsoberfähnrich habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass er diesen Dienstgrad ungesetzlich führt ...
Die Hormone in dem L-Thyroxin sorgen dafür, dass die Waage wieder in der Mitte ist. Zuviel ist schlecht, zu wenig aus. Die goldene Mitte wird durch den Hypothalamus gesteuert und beeinflusst durch viele Dinge. Eine Unterfunktion kann zB. auch Iodmangel sein, dann würde sich die Schilddrüse aber vergrößern etc... deswegen ist eine bloße Blutentnahme und eine Gabe von Hormonen abzulehnen, wenn keine ausreichende Diagnostik gelaufen ist.
Ich gehe stark davon aus, dass du zurückgestellt wirst.
Rufe beim zuständigen KC oder AC an, schildere deine Probleme dem Arzt, der dich gemustert hat, der wird dir die richtige Antwort geben.
Alles andere ist fahrlässig..
@Andi :
"dass du zurückgestellt wirst" - verstehe die Aussage nicht.
Ich habe das Medikament bekommen, nehme es aber noch nicht ein, weil das nur eine Vermutung vom Hausarzt war, er meinte auch, dass ich einen Termin beim Nuklearmediziner machen soll.
Zitat von: F_K am 07. Dezember 2015, 18:06:03
Ja, aber eben deutlich sagen:
Sofort schriftlich gegenüber dem KC anzeigen und nicht erst bei der Einstellung.
@ Nuadu:
Da zeigt sich hält eine richtige Schwerpunktsetzung - es geht um Deine Zukunft.
Dem Stabsoberfähnrich habe ich schon mehrfach darauf hingewiesen, dass er diesen Dienstgrad ungesetzlich führt ...
Ja, mein Fachgeblabla hat es etwas schwach durchschimmern lassen... Hast Recht. Ich rate zum Anruf beim KC/AC und vor allem schnell!! Die gehen bald in Urlaub... und mit etwas Druck bekommst du einen Termin. Wo wohnst du? In Erlangen könnte ich dir einen am Mittwoch verschaffen ;)
Köln
Ohne eine ärztliche Abklärung bist Du zeitlich begrenzt untauglich.
Deshalb solltest Du das Thema baldmöglichst klären.
Zitat von: Nuadu am 07. Dezember 2015, 18:08:57
@Andi :
"dass du zurückgestellt wirst" - verstehe die Aussage nicht.
Ich habe das Medikament bekommen, nehme es aber noch nicht ein, weil das nur eine Vermutung vom Hausarzt war, er meinte auch, dass ich einen Termin beim Nuklearmediziner machen soll.
Zurückstellung bedeutet: Du wirst erneut untersucht, oder es wird nach Aktenlage entschieden, dass dein Gesundheitszustand sich verschlechtert hat, mit einer IV38 bist du vorrübergehend nicht wehrdienstfähig und deshalb wirst du nicht einberufen. Solange nicht, bis das alles abgeklärt ist, wie ich bereits ausführlich geschildert habe.
Ich rufe morgen mal beim Internisten an und frage nach einem dringenden Termin.
Zitat von: Nuadu am 07. Dezember 2015, 18:10:15
Köln
Einen Termin zur ambulanten Behandlung können Sie montags bis freitags von 08:30 bis 11:30 (freitags nur bis 11:00) unter der Rufnummer 0221 478-87021 vereinbaren.
Anrufen, Dringlichkeit schildern, flehen, betteln, mit viel Wartezeit rechnen und Überweisung von Hausarzt und die Blutwerte mitnehmen...
Vielen Dank!
Ich wünsche dir viel Glück und alles erdenklich Gute!!
Melde dich bitte, wenn du mehr weißt!
Dankeschön. Werde ich machen!
Zitat von: Nuadu am 07. Dezember 2015, 18:12:36
Ich rufe morgen mal beim Internisten an und frage nach einem dringenden Termin.
Genauso wichtig ist ein Anruf beim KC, dort müssen Sie mit dem Arzt besprechen, welche Konsequenzen das für Ihre Einstellung hat. Und nicht abwimmeln lassen! Von dem -gespräch fertigen Sie eine Gespreächsnotiz, wann Sie mit wem (Dienstgrad, Name, Funktion) gesprochen haben und was derjenige gfesagt hat.
Inwiefern ist das nötig, da der Hausarzt gesagt hat, dass es sein könnte aber genauso gut einfach nur ein erhöhter Blutwert sein könnte.
Ich werde morgen erstmal einen Besuch beim Facharzt wahrnehmen bevor ich irgendwen informiere ohne 100% sicher zu sein.
Okay, dann eben nicht ...
Dein Arzt hat aber eine Diagnose gestellt - sonst hätte er kein Medikament verschrieben.
Ohne Meldung ist es eine Pflichtverletzung, die zur Straftat werden kann.
Das haben Die nunmehr 3 (Ex) Soldaten geraten, dabei ein Arzt. Da gibt es keinen Spielraum.
Der Hausarzt hat mir Wort wörtlich folgendes gesagt: "Gerade bei jungen Menschen kann ein solch minimal erhöhter Wert häufig vorkommen, aber ich gebe Ihnen zur vorsorge diese Tabletten. Ich würde einen Termin beim Nuklearmediziner vereinbaren um Gewissheit zu bekommen, aber das dauert, weswegen sie zur Gewöhnung erstmal jeden Tag nur 1/2 Tablette nehmen sollten".
D.h. ich gehe morgen zu der Ambulanten Behandlung die mir Andi genannt hat und lasse das genau abchecken, danach werde ich, falls sich das Bestätigt, im KarrC anrufen.
Ja. Mag sein. Dein Hausarzt ist aber kein Facharzt für Innere Medizin und auch kein Arzt, der wehrmedizinische Begutachtungen durchführt und die Auswirkung einer Verdachtsdiagnose rein verfahrenstechnisch einschätzen kann.
Außerdem halte ich eine Medikation mit Hormonsubstitution ohne Abklärung für fragwürdig...
Ob die Leitlinie das hergibt?
Hypothyreose
Diagnostik
Ursachen
- Chronische Thyreoiditis (Hashimoto)
- AtrophischeThyreoiditis
- Postpartale Thyreoiditis
- Radiojodtherapie
- Operation
- Medikamente (z. B. Thyreostatika, Lithium)
Sonografie
Labor
Echoarmut bei Thyreoiditis Hashimoto. Geringes Schilddrüsen- volumen nach Operation und Radiojodtherapie.
TSH basal: erhöht (> 4 mU / l)*
T4: erniedrigt (< 5 μg / dl resp. < 65 nmol / l)
fT4: erniedrigt (< 0,8 ng / dl resp. < 10 pmol / l)
T3 resp. fT3 sind erst bei fortgeschrittener Hypothyreose ernied- rigt (zunächst kompensatorischer Anstieg)
TPO-Ak: erhöht bei Autoimmun-Thyreoiditis
(nicht immer!)
Tg-Ak: erhöht bei Autoimmun-Thyreoiditis
(nicht immer!)
TSH ist der empfindlichste Funktionsparameter. Bei pathologischem TRH-Test (stimuliertes TSH > 25 mU / l) und normalem T3 und T4: subklinische Hypothyreose!
* Frühe Phase der Hypothyreose s. auch S. 12 – 13: Subklinische Hypothyreose.
Subklinische Hypothyreose
Definition
Die subklinische Hypothyreose wird als erhöhte basale TSH-Serum- konzentration bei noch im Referenzbereich befindlichem fT4 betrach- tet. Sie stellt das Frühstadium bzw. Stadium 1 einer beginnenden Hypothyreose dar, die im Verlauf manifest werden kann.
Diagnostik
Nachweis der subklinischen Hypothyreose
Klinische Symptome
stehen häufig im Vordergrund
(nicht immer Vollbild, kann auch sehr unspezifisch ausgeprägt sein!):
- Kognitive und Befindlichkeitsstörungen, depressive Verstim-
mung, Antriebsarmut, Schlafstörungen
- GestörtesLipidprofil/Fettstoffwechselstörung
- Beeinträchtigte kardiale Leistungsfähigkeit
- Bei Frauen leichter Haarausfall, Zyklusstörungen
Aus den Leitlinien der Schilddrüsendiagnostik und Therapie
Zitat von: Nuadu am 07. Dezember 2015, 18:32:04
D.h. ich gehe morgen zu der Ambulanten Behandlung die mir Andi genannt hat und lasse das genau abchecken, danach werde ich, falls sich das Bestätigt, im KarrC anrufen.
Das kann man ersatzweise zugestehen. Wenn du nach der Abklärung dem KC mitteilst, was Sache ist...
Mach doch, was Du willst ...
Bei der Bundeswehr bekommst Du eine fachärztliche Abklärung aber auch nicht im Rahmen der Einstellungsuntersuchung, deshalb schreiben die Dich dann zeitlich begrenzt untauglich und Du wirst entlassen.
Bei sofortiger Meldung ist das ggf. in den Tagen bis zur Einstellung aber abzuklären.
Frag demnächst einfach nicht, wenn Dir die fachlich fundierten Antworten nicht "gefallen".
... Und hier geht es um eine Straftat, die auch schriftlich belegbar ist ..
Der Auszug sagt mir als Laie jetzt nicht viel, aber ich verstehe glaub ich deine Intention. Ohne an der Fähigkeit des Hausarztes zu zweifeln, möchte ich hier auch noch anmerken, dass er mir häufig fragliche Therapien empfohlen hat für normale Symptome in der Vergangenheit, weshalb ich unmittelbar nach dem Termin zu meiner Mutter gesagt habe, dass ich die Tabletten erst nehme, wenn mir ein Facharzt das abgesegnet hat.
Gute Idee! Tue nun, wie dir geraten, mein Sohn :)
Und alles wird gut!
@F_K ich habe nicht gesagt, dass ich das verschweigen will, wenn sich das durch eine Facharztuntersuchung belegt, ganz im Gegenteil, irgendwo her muss man die Medikamente auch bekommen.
ich will nur nicht für verwirrung im KarrC beim Arzt sorgen und den ganzen Stress verursachen, falls es sich nur um ein Irrtum des Hausarztes handelt, da Andi ja gesagt hat, das man sowas nicht allein anhand von Blutwerten bestimmen kann.
Wie sieht das denn eigentlich aus, wenn der Facharzt grünes Licht gibt (mit Unterlagen) und dann nach einem halben Jahr oder so bei der BW die Krankheit doch auftritt?
Es ist nicht entscheidend, was dein Facharzt sagt, sondern die Überweisung, die du im KC zu einem Bw-Facharzt o.ä. bekommst. Wird da keine ausschließende Diagnose gestellt, findet eine Einstellung statt. Tritt später (nach Diensteintritt) eine Krankheit auf, kann das zu einem Dienstunfähigkeitsverfahren führen. Hier liegen die Hürden aber recht hoch. Es kann aber auch "nur" festgestellt werden, dass mit dieser Krankheit kein Lfb-Wechsel, Weiterverpflichtung, Statuswechsel o.ä. stattfindet.
Der zivile Facharzt gibt kein grünes Licht für Ihre Einstellung sondern ausschließlich der Arzt beim KC, aber das wissen Sie ja inzwischen.
Wenn Sie eingestellt wurden und die Erkrankung tritt dann doch auf, wird sie behandelt. Dafür haben Sie ja Anspruch auf unentgeltliche truppenärztliche Versorgung. Es könnte allerdings Probleme geben, wenn sich gesundheitliche Ausschlüsse für irgendwelche Lehrgänge oder bestimmte Verwendungen ergeben. Ob und wofür das sein könnte, ist mir aber nicht bekannt, ich bin ja kein Arzt.
Verzeihung, habe mich da bisschen unklar ausgedrückt. So meinte ich das auch. Vielen Dank.
Ich werde morgen zur ambulanten Behandlung gehen und mich da durchchecken lassen, ob die Vermutungen vom Hausarzt begründet sind. Danach werde ich mich mit dem KarrC bei Bedarf ( wenn eine Veränderung stattgefunden hat) in Verbindung setzen.
Schönen Abend noch und danke für die Hilfe.