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Die Bundeswehr steigert wieder ihre Attraktivität. Eignung, Befähigung und fachliche Leistung sind offensichtlich nicht weiter relevant für eine Beförderung.
Beispiel Hauptfeldwebel/ Hauptbootsmänner:
Zitat16.
Zu A8+Z:
Davon bis zu 500 Planstellen für Soldatinnen oder Soldaten auf Zeit in der Berufsförderung,
bis zu 391 Planstellen für Soldaten der Spezialkräfte,
bis zu 2160 Planstellen für Offiziersanwärterinnen
oder Offiziersanwärter. Das Planstellensoll für Offiziersanwärterinnen und Offiziersanwärter darf zeitweise um bis zu 970 mit der Maßgabe überschritten werden, dass es im Jahresdurchschnitt eingehalten wird.
Die nach §49 in Verbindung mit §115 BHO für die Ernennung der Soldatinnen und Soldaten über den Stellenplan hinaus erforderlichen Planstellen gelten zum Zeitpunkt der beabsichtigten Ernennung als ausgebracht und fallen spätestens mit Ablauf des Haushaltsjahres weg.
Quelle: BT DrS 18/6124 S.153 Fußnote 16
Ähnliche Regelungen gelten auch für andere Besoldungsgruppen.
Bis jetzt wurde bei Erreichen der Planstellen immer eine Beförderungsreihgenfolge anhand bestimmer Kriterien (z.B. letzte Beurteilung) gebildet.
Ab jetzt wird also wieder pünktlich befördert, sofern man sich nichts eingehandelt hat (Beförderungssperre Truppendienstgericht etc.) und die sonstigen Voraussetzungen (z.B. Mindestdienstzeit) erfüllt hat.
Meine persönliche Meinung: Leistung lohnt sich also nicht wirklich. Es wird sowieso jeder befördert. Die Inflation wie bei den Mannschaften, wo seit geraumer Zeit auch jeder OStGefr werden kann ist jetzt auch bei den Unteroffizieren angekommen.
@ Strong Passion:
Sie haben die Auswirkung dieser Regelung offensichtlich nicht verstanden und bewerten daher völlig falsch.
Was ist der Unterschied zwischen Ernennung und Beförderung?
mein Fehler: gilt offensichtlich nur für die Kameraden, die ab 2016 mit höheren Dienstgrad neu eingestellt werden und somit erstmalig ernannt werden.
Für alle bereits aktiven Soldaten und Soldatinnen gilt wohl weiterhin die Begrenzung auf die vorhandenen Planstellen und damit die Bildung von Beförderungsreihenfolgen...zum Glück
Aber vielleicht können uns ja die Personalfachleute etwas mehr aufklären?
Die Planstellensituation ist ja in einigen Bereichen wirklich haarsträubend. Da warten einige tausend auf eine mögliche Beförderung. Die Eignung und die Befähigung haben sie, aus Leistungsgründen kommen sie nicht zum Zuge. Wir reden hier aber nicht von herausgehobenen Dienstposten, sondern von gebündelten (die Diskussion über die Besetzung von herausgehobenen DP und dann warten auf Beförderung will ich hier nicht anfangen, die ist ja im Rahmen Aussetzung Rotationserlass zu genüge geführt worden. und das ist richtig teuer. Die durchschnittliche Wartezeit auf A15 beträgt über 24 Monate und das sind ca. 10.000,- EUR).
Das ganze Thema ist ja auch ziemlich komplex. Befördere ich frühzeitig, hat man ggf. sehr früh seinen Enddienstgrad erreicht. Es soll Menschen geben, die sich darauf ausruhen. Es soll aber auch Menschen geben, denen sind die paar Euro egal und die ruhen sich auch schon vorher aus, weil sie wissen, irgendwann werden sie ja doch. Also als Ansporn ist das nicht immer geeignet.
2016 wird sich viel tun. Zum einen wird keine getrennte UTB-Planstellenverwaltung mehr geben. Klingt erst einmal gut, ist es im Ergebnis auch. Andererseits werden nun die UTB "bestraft", die sich vorher an die Ausbringung der DP an den Möglichkeiten sprich Vorgaben gehalten haben. Andere UTB haben das nicht und haben zu viele Anwärter für zu wenig Planstellen produziert und das wird nun nivelliert. Aber auch das gibt sich.
Dann wird möglicherweise die Führungsentscheidung getroffen, ob man die Mindestdienstzeiten Fw-OFw-HptFw-StFw anpasst und wenn, ob das einhergeht mit einer Erhöhung der Planstellen.
Man wird sehen, welches der Modelle dann der Vorrang eingeräumt wird.
Will damit sagen. Es machen sich schon viele einen Kopf drum und die Situation an sich ist in einen Planstellenbereichen nicht zufriedenstellend. Denn man muss sich vor Augen halten. Im idealtypischen Fall gibt es für jeden Dienstposten auch die Planstellen und somit würde jeder gem. den personalstrukturellen Vorgaben des PSM befördert werden können.
Dass das nicht so ist, liegt an verschiedenen Faktoren. Einen habe ich schon genannt, nämlich die Überplanung mit DP. Ein anderer wäre z.B. das Führen auf DPäK unter Inanspruchnahme einer Planstelle zbV (hier rede ich nicht vom Ausbildungsumfang), sondern von gesundheitlichen, sozialen o.a. Gründen. Jede dort genutzte Planstelle geht zu Lasten derjenigen, die auf Dienstposten sitzen.
Hier noch eine Ergänzung:
ZitatSchließlich sieht der Haushalt deutliche Verbesserungen im militärischen und zivilen Personalbereich
vor. So steht dem seit 2012 geltenden Personalstrukturmodell erstmals eine entsprechende
Zahl an Planstellen über alle Besoldungsgruppen gegenüber. Der bei der Bundeswehr bestehende
Beförderungsstau wird damit in 2016 spürbar abgebaut.
Quelle:
http://www.frank-junge.de/wp-content/uploads/2015/11/Bundeshaushalt-2016.pdf (S.13/14 von 21)
Frank Junge vertritt den Wahlkreis 013 für den Bundestag. Im Bundestag ist er u.a. im Finanzausschuss tätig.
Den aktuellen Stellenplan für Soldaten findet ihr hier:
http://www.bundeshaushalt-info.de/fileadmin/de.bundeshaushalt/content_de/dokumente/2016/soll/Haushaltsplan-2016.pdf (S.2223 von 3080)
hier eine kurze Zusammenfassung:
Gesamtanzahl der Planstellen für SaZ/ BS: 179.963 (PSM 185 sieht nur 170.000 vor, offzielle SaZ/ BS auf Bundeswehr.de: 168.700 [Stand: 30.11.2015])
für FWD: 12.500 (entspricht PSM 185, 9.498 [Stand: 30.11.2015])
für RDL: 2.500 (entspricht PSM 185)
[zumindest die Gesamtanzahl gem. PSM 185 wird ja um gut 10.000 übertroffen ...]
Erhöhungen der Planstellen überwiedend ab A 12 (Hptm) aufwärts und für A 5 +Z (OStGefr), keine Erhöhungen u.a. bei den Unteroffizieren
Insgesamt wurden 10.590 Stellen gehoben (davon 9.887 BesGrp A 5 +Z für OStGefr), 14.745 Stellen wurden gestrichen (davon allerdings 9.887 in BesGrp A5 für StGefr, U.m. und o.P. 3.952, alle Offiziere 906)
Bundeswehr ... WIR.WERDEN.ATTRAKTIV
(//)
[gelöscht durch Administrator]
Das ist zu holzschnittartig und trifft es nicht.
Was ist das PSM? Es ist eine rechnerische Größe, die den eingeschwungenen Zustand beschreibt. Sidn wir schon da? Nein. Wir befinden uns bis 2017 noch in der Übergangsphase, also im noch nicht eingeschwugenen Zustand. Das ergibt hier ein fehl, da einen Überhang etc. Um in die Zielstruktur zu kommen, wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, BwRefBeglG z.B.
So ist in der Übergangszeit eine Veranschlagungsstärke von oberhalb 170.000 genehmigt. Man kann die vorhandenen Soldaten nicht erschießen, sondern muss bis 2017 abschmelzen. Letztes Jahr noch um die 175.000, dieses Jahr um die 172.500. Deswegen werden auch jedes Jahr Planstellen gestrichen und zwar so, dass man innerhalb des genehmigten Korridors bleibt.
Weiterhin kann man PSM Zahlen nicht mit Planstellen 1:1 übereinsetzen. Da spielt noch mehr mit rein: Leerstellen, Teilzeitstellen, Beurlaubungen, DPäK OrgMaßnahmen.
Die 3. Novellierung des PSM wurde Ende 2015 durch die Ministerin genehmigt. Sie sieht u.a. die Umwandlung von 5000 BS "Stellen" zu BS vor.
Was geht damit einher? Die allgemeine Laufbahnperspektive ändert sich von HptFw zu StFw. Rechnet man nun die wegfallenden HptFw Planstellen i.V.m. Stehzeiten etc pp. mit ein, so ergibt ein rechnerischer Mehrbedarf an ca. 3000 StFw Planstellen. Dieser muss nun in den Haushalt eingebracht werden. Das geht immer erst für die nächste Periode. Sieht man gut an der Hebung für OSG, die Entscheidung der Bündelung wurde auch vorher getroffen, die Erhebung jetzt im Haushalt verankert.
Und das ist noch nicht vollumfänglich, aber das sprengt den Rahmen.
Wenn das alles so einfach wäre, bräuchte man keine Referate, die Personalstärke, -haushalt- und strukturberechnungen machen
ZitatBundeswehr ... WIR.WERDEN.ATTRAKTIV
Bis hierhin war es sachlich, schade.
Zitat von: Ralf am 03. Januar 2016, 07:43:49
2016 wird sich viel tun. Zum einen wird keine getrennte UTB-Planstellenverwaltung mehr geben. Klingt erst einmal gut, ist es im Ergebnis auch. Andererseits werden nun die UTB "bestraft", die sich vorher an die Ausbringung der DP an den Möglichkeiten sprich Vorgaben gehalten haben. Andere UTB haben das nicht und haben zu viele Anwärter für zu wenig Planstellen produziert und das wird nun nivelliert. Aber auch das gibt sich.
Dann wird möglicherweise die Führungsentscheidung getroffen, ob man die Mindestdienstzeiten Fw-OFw-HptFw-StFw anpasst und wenn, ob das einhergeht mit einer Erhöhung der Planstellen.
An was denkt man denn da so rum? Verkürzung der Beförderungsvoraussetzungen um Monate / Jahre?
Es werden einige Modelle durchgerechnet. Dass ich hier Überlegungen im Detail niederschreibe, die sich noch in der Erarbeitung befinden geschweige denn gebilligte Entscheidungen vorliegen, ist nicht wirklich realistisch.
Zitat von: Ralf am 12. Januar 2016, 20:17:08
Es werden einige Modelle durchgerechnet. Dass ich hier Überlegungen im Detail niederschreibe, die sich noch in der Erarbeitung befinden geschweige denn gebilligte Entscheidungen vorliegen, ist nicht wirklich realistisch.
Klar, kann ich verstehen. Bin ja auch nur neugierig ;) Man möge gespannt sein, was das Jahr noch so mit sich bringt.
Wenn es dem Dienstherren dieses Jahr wirklich gelingt, die Planstellensituation in allen Bereichen zu verbessern, dann wäre schon wirklich viel erreicht.
Mein lieber Arbeitgeber,
du hast dich ganz schon ins Zeug gelegt den Beförderungsstau abzubauen...
Seit heute ist der Entwurf zum Haushault 2017 online BTDrS 18/19200 (Stellenplan für uns auf Seite 2136)
Beispiel:
+500 A 8 +Z ggü 2016, zusammen mit den +1969 A 9 (StFw) gäbe es rein theoretisch 2469 neue Möglichkeiten für die beförderungsreifen OFw
Einen Wehrmutstropfen gibts jedoch: künftig fallen die Planstellen leider wieder weg (kw-Vermerk)
Wenn jemand hier noch die aktuelle Zahl der beförderungsreifen Soldaten kennt, die noch nicht befördert werden konnten, möchte ich nicht Nummer 2470 am 01.01.2017 sein.
ZitatWenn jemand hier noch die aktuelle Zahl der beförderungsreifen Soldaten kennt, die noch nicht befördert werden konnten, möchte ich nicht Nummer 2470 am 01.01.2017 sein.
Dann würdest du einen Monat später befördert werden, weil du in den Genuss der ersten zurückfließenden Planstelle kommen würdest.
Derzeit wird versucht, weitere Planstellen vorwiegend für Spitzendienstgrade in die Haushaltsbereinigungssitzung hereinzubekommen. Durch Dienstzeitverlängerungen ergibt sich ja kein planmäßiger Rückfluss, so dass sich die eh schon vorhandenen Staus noch weiter erhöhen. Durch den Kaskadeneffekt würden dann auch alle darunter profitieren.
Man muss sich halt immer bewusst sein, dass jeder auf DPäK (außer Schüler, denn dafür gibts einen Schülerumfang) die Wartezeit der anderen weiter hoch treibt. So schön (und oftmals wichtig) dass für die einzelne Person ist, so summiert sich das für alle auf.
Und dazu kommt, dass viele Soldaten viel zu jung auf höher bewertete Dienstposten kommen. Damit binden sie die Planstelle viel zu lange und das weiter Wartezeiten für alle auf. Also wenn jemand mit 40 auf einen förderlichen DP kommt und rechnerisch ist erst 46 vorgesehen, muss man streng genommen sagen, dass er eigentlich erst in 6 Jahren auch zur Beförderung ansteht. Alles was vorher geschieht, kann er sich freuen. Das verkennen halt viele. Konsequenz wäre, diesen DP auch erst mit 46 zu besetzen. Blöd nur, wenn man damit die Bestenauslese außer Kraft setzt (was ja nicht geht). Also DP unbesetzt lassen? Alles nicht so einfach.
Man sieht, des einen Freud ist des anderen Leid.