Hallo,
ich bin neu hier und habe nur einen Beitrag aus 2008 zu diesem Thema gefunden.
Ich habe meine Bewerbungsunterlagen nun abgegeben und lauf Karriereberater gute Chancen zum Test eingeladen zu werden.
Jedoch bin ich Mutter einer 4-Jährigen Tochter.
Hat hier jemand Erfahrung wie es mit der Kinderbetreuung so aussieht oder ob ich sie lieber bei meinen Eltern lassen sollte für die Zeit.
Achso ich habe mich für die Feldwebellaufbahn beworben.
Zitat... Hat hier jemand Erfahrung wie es mit der Kinderbetreuung so aussieht ...
Kommt auf den Standort und die örtlichen Kapazitäten an. Die Bundeswehr bietet Kinderbetreuung nur in ein paar
Prestigeobjekten Ausnahme-Liegenschaften an.
Zitat... Achso ich habe mich für die Feldwebellaufbahn beworben. ...
Ihnen ist hoffentlich klar, dass Sie sich die ersten drei Jahre auf allen möglichen Lehrgängen in ganz Deutschland rumtreiben werden.
Ja das ist mir wohl bewusst. Jedoch hat der Karriereberater davon gesprochen, dass die Kinder immer betreut sein können. Das ich sie nicht überall mitschleppen kann und will, ist Tatsache.
Wie hat der Berater genau formuliert?
Natürlich bist Du in der Verantwortung, Dein Kind 24/7 zu betreuen bzw. betreuen zu lassen.
Das ist Deine Aufgabe, nicht die der Bundeswehr ( und wird es auch nicht werden).
Wie weit sind die Eltern vom geplanten Standort weg?
Ich halte eine Wochenendbeziehung zwischen primärer Bezugsperson und kleinen Kind nicht für möglich.
ZitatJedoch hat der Karriereberater davon gesprochen, dass die Kinder immer betreut sein können.
Na wenn der das meint ... ::) Falls das mal nicht geht, rufen Sie ihn an und drücken ihm Ihre Tochter auf's Auge. In meinem Standort geht es nur über die örtlichen Kita-Einrichtungen oder Tagesmütter. Und der Standort hat ca. 1400 Dienstposten.
Der Karriereberater hat von einigen Beispielen gesprochen, dass Mütter ihre Kinder mit in der Kaserne haben und dort die Betreuung durch Kitas oder Tagesmütter geregelt wird und die Kinder dann mit auf Stube schlafen.
Meine Eltern würden dann ca. zwei Stunden entfernt wohnen.
Leider finde ich nirgendwo eine Mutter, die mit ihren Kindern zur Bundeswehr gegangen ist und von ihren Erfahrungen berichten kann.
Gibt es zu dem Kind auch einen Vater?
Natürlich gibt es den aber wir leben getrennt.
Wenn der sich nicht vorwiegend um die Kinder kümmern kann, ist es schlichtweg eine Schnapsidee. Erst recht, wenn die Großeltern der Kinder so weit weg wohnen.
Bekommst Du überhaupt eine Stube?
Wenn ja, eine Einzelstube die für ein Kind geeignet ist? Gibt es da überhaupt ein Abrechnungsmodell für?
Die ersten 3 Jahre sind Lehrgänge angesagt, und da geht das bestimmt nicht ... Schnapsidee ...
(Überschneidung mit Ulli - Einheitlichkeit des Denkens)
Dann wurde ich wohl vom Karriereberater falsch informiert. Ich werde ihn nochmal anrufen und befragen.
Danke trotzdem für die Antworten
ZitatDer Karriereberater hat von einigen Beispielen gesprochen, dass Mütter ihre Kinder mit in der Kaserne haben ... und die Kinder dann mit auf Stube schlafen.
Ja, genau. Einige Beispiele - aber eben nicht flächendeckend. Es gibt
vereinzelt Eltern/Kind-Büros. Und das ist genau das was ich in meinem Beitrag mit "Prestigeobjekte" meinte und noch lange nicht die Regel. Wie das bei Gemeinschaftsunterkünften funktionieren soll erschließt sich mir überhaupt nicht. Aber vielleicht ändert sich das ja, wenn Sie in ca. 4 Jahren als ausgebildeter Feldwebel in die Truppe kommen. Bis dahin verabschieden Sie sich lieber von dem Gedanken.
Naja, es gibt ja (wie soll ich das jetzt formulieren?? ) das Modell der Standortkita... ob es so etwas in "Real" schon gibt weis ich nicht... jedenfalls würde ich von der Idee zur Bundeswehr zu gehen, in der jetzigen Situation abraten...
Wie bereits schon geschrieben: Die erste Zeit geht auf Lehrgänge die meist total verstreut im Bundesgebiet stattfinden... Wie soll da die Betreuung geregelt werden..?? Bsp. 72 Std.-Übung...?? Mal abgesehen davon, dass auch das Ausland winkt... wie soll da die Betreuung sichergestellt werden...??
Es wäre mit Sicherheit eine andere Ausgangssituatión wenn es einen Lebenspartner gäbe, der dies sicherstellen könnte...
PS: Dies ist meine persönliche Einschätzung und soll nicht Ihre Meinung / Absicht beeinflussen..
In bestimmten Lagen macht das ja auch sind und da sind Standortkindergärten auch hilfreich- z.B. wenn man schon mit seiner Laufbahnausbildung durch ist und Regeldienst in seiner Stammeinheit leistet, oder wenn man generell geregelten Dienst hat,wenn man mehr eigenverantwortliche Aufgaben hat, bei denen es mehr oder weniger egal ist, wann man sie erledigt. Wenn es einen Lebenspartner gibt, der sich auch um das Kind kümmern kann, oder Verwandte etc.
Wenn noch die komplette Laufbahnausbildung vor einem liegt, macht sowas nur mit entsprechender familiärer Unterstützung Sinn und selbst dann ist es nicht einfach.
Wie schon geschrieben wurde. DU bist für die Betreuung deiner Kinder verantwortlich, nicht die Bundeswehr. Die Bundeswehr kann nur in begrenztem Umfang unterstützen.
Was für eine Verwendung soll es denn werden?
Wie stellst du dir das vor, wenn du monatelang auf Lehrgängen bist- gerade in den ersten drei Jahren?
Wie stellst du dir das vor, wenn du in den Einsatz musst?
Ich habe im Internet nach Jobs gesucht und bin dann auf eine Ausschreibung zum Personalffeldwebel gestoßen. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass ich die Grundausbildung mit allem drum und dran machen muss da es so nicht in der Beschreibung stand.
Lediglich eine Ausbildung zur Bürokauffrau o. Ä. war gefordert.
Also habe ich mich gemeldet und mit dem Berater gesprochen. Er war bzw. ist der Meinung das ich sehr gute Chancen hätte diese Laufbahn einzuschlagen und das ein Kind kein Problem sei. Erst jetzt wo ich mich mehr und mehr damit befasse, stelle ich fest, dass er das Thema Kind ziemlich runtergespielt hat.
Er hat sogar noch gesagt, dass es jetzt sehr gut sei, da sie noch nicht in der Schule ist.
Liebe Marie,
grundsätzlich ist ein Kind kein Problem - in der Regel wird dieses ja durch den weniger berufstätigen Partner / KiTa / Eltern betreut.
Alleinerziehend in einer komplexen Ausbildung ist ein anderes Thema.
Zitat... Ich habe im Internet nach Jobs gesucht und bin dann auf eine Ausschreibung zum Personalffeldwebel gestoßen. Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass ich die Grundausbildung mit allem drum und dran machen muss da es so nicht in der Beschreibung stand. ...
Über den Internetauftritt der Arbeitsagentur? Das steht da auch nicht drin. Da könnte man aber selber drauf kommen, wenn man sich überlegt, dass auch ein Personal
feldwebel ein
Soldat mit allen Rechten und Pflichten ist (okay, manche vergessen das später schnell wieder ;)). Auch ein PersFw ist Führer, Ausbilder und Erzieher der ihm unterstellten Soldaten (und wenn es nur einer sein sollte).
Marie:
Es mag zwar sein, dass die berufliche Vorbildung Deine Chancen erheblich steigert... Ist ja auch so... Aber sofern Du die Lücke der Betreuung nicht schließen kannst, solltest Du lieber nach zivilen Alternativen suchen... ohne es Dir jetzt auszureden... vielleicht gibt es ja doch Optionen die für dich in Frage kommen würden im Hinblick auf eine militärische Karriere... Ruf im KC an und bohre nach... Viel Erfolg...
Vielleicht gibt es ja wirklich alleinerziehende Mütter die das gleiche Problem hatten / haben... über deren Erfahrungsbericht wäre ich dankbar...
Hier steht was heutzutage möglich ist...
ABER dies bedeutet
NICHT ... das alles an allen Standorten der Bw bereits zur Verfügung steht bzw. in absehbarer Zeit realisierbar sein wird...
http://www.bundeswehr-kinderbetreuung.de/kp/Service-Home
Soldat ist kein Job wie jeder andere.
Auch als Personalfeldwebel bist du Soldat.
Du machst nicht nur 3 Monate Grundausbildung, sondern bist in deiner Laufbahnausbildung über ein Jahr auf Lehrgängen.
Dazu kommt dann, dass du auf vermutlich Truppenübungsplätze mitfahren wirst, irgendwann vielleicht mal 4-5 Monate im Einsatz bist und vorher noch Lehrgänge dafür machst.
Das mit den 3 Jahre Ausbildung haut aber auch nicht so ganz hin.
Die Ausbildung zum - in dem Fall PersFw - dauert mit bereits vorhandenem Einstiegsberuf gerade mal 1 Jahr (also 4 Lehrgänge -- exklusive Englisch-Lehrgang)
Von der Kinderbetreuung hab ich keine Ahnung, aber ich sag mal 1 Jahr nen Kind wo unterzubringen wäre vielleicht besser möglich als 3 Jahre.
Die Ausbildung zum PersFw dauert z. B. bei einem Einstiegsberuf "Personalfachkaufmann" (Fachkaufmann/Fachkauffrau für Personalwesen, BKZ: 788302) bis zu 335 Ausbildungstage (im Heer), das sind dann mal lockere 67 Wochen, und diese Angaben sind auch ohne den Englisch-Lehrgang, der dann noch mit 10 Wochen dazu kommt!
Quelle: IntranetBw, IS-Org ...
Zitat von: Tommie am 17. Februar 2016, 09:01:22
Die Ausbildung zum PersFw dauert z. B. bei einem Einstiegsberuf "Personalfachkaufmann" (Fachkaufmann/Fachkauffrau für Personalwesen, BKZ: 788302) bis zu 335 Ausbildungstage (im Heer), das sind dann mal lockere 67 Wochen, und diese Angaben sind auch ohne den Englisch-Lehrgang, der dann noch mit 10 Wochen dazu kommt!
Quelle: IntranetBw, IS-Org ...
Du beziehst dich dort wahrscheinlich auf die angegebene "Trainingsabfolge" im Bereich Heer, welche für mich sehr fehlerhaft aussieht. Der AMT ist 2x aufgeführt, den Führerschein CE fürn PersFw gibt's nicht, das Truppenpraktikum dauert lediglich 1 Monat und die "GA SK" gibt's für FAs nicht, die machen den FA/UAL Teil 1
Bei der Luftwaffe sind es ja auch 305 Tage, also 61 Wochen! Und das ist rein technisch auch nicht in einem Jahr zu schaffen ;) !
Bei Luftwaffe und Marine sind aber auch Englisch-Lehrgänge aufgeführt.
Hier mal ne Übersicht:
Jan/Feb: FA/UAL Teil 1
März: Truppenpraktikum
Apr-Jun: FA/UAL Teil 3
Jul-Sep: FwLehrg AMT mil Teil nSAK
Okt-Dez: PersFw SK
Das sind übrigens auch persönliche Erfahrungen
Da fehlt mir was ;) :
LehrgNr Trainingskurzbezeichnung
ZAW
Dauer (Tage)
506162 FL 3 24
717655 SPRLEHRG ENGL SLP 1111/2222 63
127122 PERSFW SK 47
509161 FL 2 30
506052 UL/FL 1 35
125320 TRPRAKT 1 MON 21
492949 UGL 51
Ich war jetzt beim Heer. Zu Luftwaffe und Marine kann ich keine Auskunft geben
Also mein Karriereberater hat mir auch was von einem Jahr gesagt. Ich war nun auch etwas verwundert, dass immer von drei Jahren gesprochen wird.
Hallo Marie!
Die von Tommie genannten 61 bzw. 67 Wochen ist die NETTO-Lehrgangsdauer.
Das Jahr hat 52 Wochen, abzgl. 6 Wochen Erholungsurlaub also nur noch 46 Wochen zur Ausbildung.
Des Weiteren ist nicht davon auszugehen, dass du einen Lehrgang Freitags beendest und am kommenden Montag schon beim nächsten bist.
Es kann also durchaus sein, dass du zwischendurch in deiner Einheit sein wirst.
Somit sind die genannten 2-3 Jahre, bis du fertig ausgebildet bist, reell.
Das sagen Dir hier die erfahrenen Kameraden nicht umsonst.
Nun, wenn meine Beiträge gekonnt ignoriert werden wiederhole ich mich gerne noch ein paar Mal und mache an dem Beispiel der angestrebten Ausbildung zum PersFw klar, dass die Ausbildung mit bereits vorhandenem Eingangsberuf weit weniger Zeit in Anspruch nehmen kann als 3 Jahre (in dem Fall genau 1 (ein) Jahr) -- vorausgesetzt, die Lehrgänge werden natürlich auch alle direkt bestanden.
Ob das alleinerziehend dennoch erstrebenswert ist, liegt wohl in der Meinung jedes Einzelnen und die Entscheidung hier bleibt natürlich bei Marie. Außerdem benötigt sie natürlich erstmal die Eignung.
Sollte es doch "nur" für die Mannschaftslaufbahn reichen, ist die Ausbildung meistens nach 3 Monaten bereits beendet
Ich denke, den letzten Satz sollte man dabei fett hervorheben, v.a. das Wort Werbung.
So gut und wichtig dieses Beispiel hervorzuheben ist, so wenig dürfte es heute noch repräsentativ sein für das Gros der Soldatinnen mit Kind.
DAS ist genau das Problem was ich mit dieser Art von Werbung habe.
Ja, natürlich kann es funktionieren. Je nach Dienstposten und je nach familiärem Background funktioniert das besser oder schlechter.
Im durchschnittlichen Truppenalltag ist es aber eben nicht so einfach wie es gerne dargestellt wird.
So werden Erwartungen geweckt, die dieser Beruf nun mal nur im Einzelfall erfüllen kann und dann kommt wieder das Rumgeheule "aber Vereinbarkeit von Familie und Dienst"