Hallo zusammen.
Ich möchte zur Bundeswehr und hatte bereits eine Treffen mit dem Karriereberater. Bei dem Treffen kam es mir eher vor als wollte er mich nur in die FWD schiene stecken da man ja danach auch noch verlängern und weitermachen kann. Habe mich daraufhin ein bisschen mehr im Internet informiert und habe raus gefunden, dass nur ein geringer Teil an offenen Stellen bei der Feldwebellaufbahn intern vergeben werden und der Rest an neue Bewerber. Ich möchte mir davor aber die Bundeswehr anschauen und ein paar Erfahrungen sammeln um entscheiden ob es das richtige für mich ist. Wenn ich den FWD 7 Monate mache und mir so die Bundeswehr anschaue und danach wieder Eintrete habe ich die gleichen Chancen auf die frei Dienststelle wie ein neuer Bewerber oder ist es so ähnlich als währe ich noch aktiv in der Bundeswehr?
Mit freundlichen grüßen
Zitatdass nur ein geringer Teil an offenen Stellen bei der Feldwebellaufbahn intern vergeben werden und der Rest an neue Bewerber
Nein, stimmt nicht.
ZitatWenn ich den FWD 7 Monate mache und mir so die Bundeswehr anschaue und danach wieder Eintrete habe ich die gleichen Chancen auf die frei Dienststelle wie ein neuer Bewerber oder ist es so ähnlich als währe ich noch aktiv in der Bundeswehr?
Von daher ist das Humbug.
Die 7 Monate als FWDL sind rausgeschmissene Zeit. Auch bei einer Einstellung als Feldwebelanwärter haben Sie ja 6 Monate Zeit, sich die Sache zu überlegen und von Ihrem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen.
Alles klar
Danke euch :)
Was für einen Schulabschluss hast du? Hast du eine abgeschlossene Berufsausbildung?
Ich möchte an dieser Stelle KlausP widersprechen, denn ich halte diese Aussage schlichtweg für seine subjektive Meinung.
Meiner persönlichen Ansicht nach ist FWDL keineswegs rausgeschmissene Zeit, wenn man sich die Bundeswehr ansehen und Erfahrungen sammeln möchte. Natürlich hat man sechs Monate Probezeit und Widerrufsrecht, allerdings muss einem auch klar sein, dass man die meiste Zeit auf Lehrgängen ist. Man ist zwar hier und da in der Truppe untergebracht und lernt das 'normale Leben' dort in gewisser Weise kennen, aber die meiste Zeit ist eben geprägt von Ausbildungen.
Und es kann durchaus möglich sein, dass du auch in sieben Monaten keine Entscheidung für die nächsten 13 oder mehr Jahre treffen kannst.
Ich selbst bin FWDLer und und nach der Grundausbildung seit fünf Monaten in meiner Stammtruppe. Ich könnte auch studieren, eine sinnvolle Ausbildung machen oder Offizier werden, aber dennoch 'verschwende' ich meine Zeit gerade mit FWDL, und ich bereue es kein Stück. Im Gegenteil, ich finde es angenehm und habe sehr viele Erfahrungen gemacht, die ich in sechs Monaten im OAL 1 niemals bekommen hätte.
Wenn du also wirklich erst einmal schauen möchtest, ob die BW was für dich ist und du dir auch vorstellen könntest, länger zu bleiben, dann lass dir hier von niemandem reinreden und mach's einfach. Du kannst immer gehen, auf SaZ verlängern oder die Laufbahn wechseln - meiner Erfahrung nach sogar einfacher, als wenn man das als Grünschnabel versucht.
Selbstverständlich ist das meine subjektive Meinung, was sonst? Alles, was ich schreibe und wobei ich nicht auf andere Quellen (Befehle, Weisungen, Vorschriften, Gesetzestexte, Presseartikel usw.) verweise, ist meine subjektive Meinung.
Ich sehe das ähnlich wie KlausP und gebe zusätzlich zu bedenken, dass wir uns hier im Forum schon mehrfach mit diesem Thema befasst haben. Es wurde ausführlich diskutiert, gerade damit Bewerber sich eine eigene Meinung bilden können. Wer dann den FWD als Schnupperkurs "buchen" will kann das machen, kennt aber auch unsere Bedenken.
Ein Baum macht noch keinen Wald und eine Medaille hat zwei Seiten.
Nur weil einige den FWD als Zeitverschwendung betrachten heißt es nicht, dass man ihn grundlegend ablehnen muss, wenn jemand danach fragt. Ich finde es wichtig, Vorteile und Nachteile gleichermaßen zu nennen und nicht einfach nur das Argument Zeitverschwendung zu bringen.
Zitat von: Shahjahan am 26. Februar 2016, 22:39:36
Ich selbst bin FWDLer und und nach der Grundausbildung seit fünf Monaten in meiner Stammtruppe. Ich könnte auch studieren, eine sinnvolle Ausbildung machen oder Offizier werden, aber dennoch 'verschwende' ich meine Zeit gerade mit FWDL, und ich bereue es kein Stück. Im Gegenteil, ich finde es angenehm und habe sehr viele Erfahrungen gemacht, die ich in sechs Monaten im OAL 1 niemals bekommen hätte.
Nun, dazu können Sie eigentlich überhaupt keine Aussage treffen, oder? Dazu müsste man erstmal sechs Monate OAL selbst erlebt haben.
Natürlich lernt man auch als FWDLer das Unternehmen Bw ein Stück weit kennen. Aber zur Berufsorientierung taugt der FWD eben nur sehr beschränkt, weil man eben auch nur äußerst beschränkt eingesetzt wird.
Die Aussage finde ich ziemlich überheblich, Getulio. Wenn ich keine Aussage treffen könnte, würde ich keine Aussage machen. Und ich muss den OAL nicht gemacht haben, um genau zu wissen, was und wie es da zugeht.
Meine Aussage bezog sich darauf, dass man in einem Lehrgang nicht das Leben in der Truppe kennenlernen kann. Lehrgang und Leben in der Truppe sind zwei verschiedene Paar Schuhe und null miteinander zu vergleichen.
Auch finde ich die Beschreibung beschränkt auch recht unpassend. Ich habe am alltäglichen Truppenleben Anteil, ich war auf Übungsplätzen, ich bekomme reichlich infanteristische Ausbildungen und die Chancen auf Truppenpraktika, von denen ich bereits auch mehrere gemacht habe. Ich habe sehr viel mitgenommen aus meiner bisherigen Dienstzeit. Da bekommt man als SaZ auch nicht mehr ab, außer mehr Dienstjahre und ggf. einen Auslandseinsatz. Dieser 'beschränkte' Dienst ist mehr Erfahrung, als man in sechs Monaten Lehrgang würde sammeln können.
Das einzige, was ich derzeit als ein wenig beschränkt ansehe, ist die empathische Kompetenz einiger Kameraden/ User hier. Daher maße ich mir es mal eben an, meine eigenen Erfahrungen an dieser Stelle in den Thread einfließen zu lassen.
Im allgemeinen gebe ich Schahjahan vollkommen Recht- als FWDler hat man ausreichend Zeit und Gelegenheit, verschiedene Truppen und ihre Tätigkeiten kennenzulernen (Stichwort: Praktika.) und so einen wirklich REALISTISCHEN Einblick zu gewinnen. Als FA oder OA dagegen mach man zunächst Lehrgänge, bzw kleine Truppenpraktika in welchem man meist GA-Hilfsausbilder ist, und kann das Aufgabenfeld, das einen tatsächlich erwartet, gar nicht einschätzen. Erschwerend kommt hinzu dass man kaum die Möglichkeit hat Truppengattung, Verwendung o.Ä. im Nachhinein zu ändern, geschweige denn aus der Laufbahn auszutreten wenn man feststellt dass sie einem nicht passen sollte. Und jetzt kommts, ich habe in dieser Richtung tatsächlich Erfahrung, alles schonmal gesehen, alles schonmal gemacht, ich weiss also tatsächlich wovon ich rede und habe ein Jahr damit verloren mit derm PersAmt zu diskutieren weil man, zusammengefasst gesagt, als FA/ OA keinen effektiven Einblick in die Truppe erhält. UNd das ist keine subjektive Aussage.
Des weiteren kommt hinzu dass man, wenn man sich in seiner FWD-Zeit entsprechend gibt, Kontakte aufbauen kann und Empfehlungen von Vorgesetzten erhält welche die Chance, als Dienstgrad auf dem Posten zu landen, für den man sich bewirbt, erheblich steigern.
Im großen und ganzen gesagt kann ich selber nur jedem empfehlen vor dergleichen erstmal zumindest 6 Monate FWD zu machen um sich zu orientieren. Es istalles andere als heruasgeschmissene Zeit, im Gegenteil, und ich selber habe mir oft genug gewünscht ich sei selber diesen Weg gegangen.
Selbst wenn Sie als FWDL in viele verschiedene Truppen reinschnuppern können (wie viele FWDLer haben wohl diese Möglichkeiten?), so sehen Sie dort eben immer die Perspektive des Mannschafters, aber Sie werden nicht die Tätigkeit der verschiedenen höheren Laufbahnen selbst kennenlernen können. Insofern eben doch beschränkt tauglich zur Berufsorientierung bezüglich höherer Laufbahnen.
Soweit ganz empathiefrei meine private Meinung.
Auch hier wieder erstaunlich, dass es Grund zur Klage zu sein scheint, wenn andere hier aufgrund IHRER Erfahrungen und IHRER Ansichten eine Einschätzung abgeben, die sich nicht mit der gewünschten Antwort deckt.
Wenn man als Grund für ein Truppenpraktikum den Wunsch angibt, sich für die Feldwebel-/ Offizierslaufbahn orientieren zu können, wird dieser mehr als oft genug gewährt, nicht zuletzt weil es in bestimmten Fachbereichen, e.g. It-Fw, einen massiven Mangel gibt bei dem man potentielle Bewerber möglichst präzise auf die Systeme verteilen will. Es ist auch nicht so dass ein Mannschafter nicht zumindesten in einem begrenzten Rahmen mitbekäme welche Aufgaben seine Portepees im allgemeinen Tagesdienst wahrnehmen, soweit vollkommen empathiefrei meine Erfahrung.
Zitat... Wenn man als Grund für ein Truppenpraktikum den Wunsch angibt, sich für die Feldwebel-/ Offizierslaufbahn orientieren zu können, wird dieser mehr als oft genug gewährt ...
Sehe ich auch so, selbst auch schon mit GWDL oder FWDL praktiziert.
Wieviele Truppen Praktika macht der durchschnittliche FWDL in 7 Monaten?
Gibt es überhaupt FWDL 6?
Wie kann man in der Zeit 1 Jahr mit BAPers sprechen?
Fragen über Fragen ...
ZitatGibt es überhaupt FWDL 6?
Nein.
In den allermeisten Fällen wurden die FWDL auch nicht vom BAPersBw geführt, sondern die Personalführung war auf Truppenebene.
@ Ralf:
Ich versuche nur aufzuzeigen, wo Silver Tatsachen falsch darstellt - genauso wie die Behauptung, die Vorgesetzten könnten Chancen erheblich steigern ...
Zitat von: Silver am 27. Februar 2016, 17:18:05
Wenn man als Grund für ein Truppenpraktikum den Wunsch angibt, sich für die Feldwebel-/ Offizierslaufbahn orientieren zu können, wird dieser mehr als oft genug gewährt, nicht zuletzt weil es in bestimmten Fachbereichen, e.g. It-Fw, einen massiven Mangel gibt bei dem man potentielle Bewerber möglichst präzise auf die Systeme verteilen will.
Das ist aber etwas anderes, als Sie oben geschrieben haben. Da war die Rede davon, man könne viele verschiedene Truppen und ihre Tätigkeiten kennenlernen - und das Ganze dann in 7 Monaten. Dass das regelmäßig FWDLern ermöglicht wird, wage ich zu bezweifeln.
Dass es anders aussieht, wenn es um eine einzelne konkrete Tätigkeit geht, ist ja nicht die Frage. Aber das war auch nicht Ihre Aussage.
Zitat von: F_K am 27. Februar 2016, 18:03:38
@ Ralf:
Ich versuche nur aufzuzeigen, wo Silver Tatsachen falsch darstellt - genauso wie die Behauptung, die Vorgesetzten könnten Chancen erheblich steigern ...
Ich wollte es auch nur nicht so dastehen lassen. Irgend jemand liest das nur mit einem halben Auge und sieht das dann als Tatsache an.
So sehr ich die Erfahrung und Meinung der älteren Forumsmitglieder auch schätze, beim Thema FWD kommt mir regelmäßig die Galle hoch.
Als Mannschafter sieht man also nichts von anderen Laufbahnen? Ich weiß ja nicht welcher Parallelwelt dieser Gedanke entspringt, aber halten wir doch erst mal fest, dass man als FWDL in fast jedem Fall mehr von der Bundeswehr versteht als Ungediente. Während der OA/FA/UA die Zeit bis zum Ende der Widerrufsfrist mit Hochwertausbildungen versorgt wird, sieht der Landser direkt nach seiner Grundausbildung den echten Dienstalltag. Dazu gehören die erste Abversetzung mit all ihren Problemen, auch mal schwierige Stubenkameraden, vielfältige Organisationsprobleme (anders als in der Routine des Anwärterlehrgangs), diverse Materialmängel, Abkommandierungen, ...
Um mal einen Gedanken anzustoßen: Sieht man als Soldat im Zug XY wirklich nichts von der Arbeit eines Hauptfeldwebels/Oberleutnants? Bekommt man keinen Eindruck von der Schreibtischtäterschaft eines Offiziers spätestens ab Dienstgrad Hauptmann?
Die Zeit als Gefreiter ist aufgrund der soziologischen Beschaffenheit eines Infanteriezuges sehr speziell und kann nicht mit einem OA/FA/UA-Btl verglichen werden. Auch zu beachten: Man braucht nur mal zwei Wochen als Wachsoldat eingesetzt werden oder ein paar Mal KvD machen und man glaubt es kaum, was man alles von höheren Dienstgraden erfährt außerhalb des regulären Dienstes.
Ein Wort noch in der Rubrik "verschwendete Zeit": Wenn ich sowas lese könnte ich platzen. Der eine braucht eben mit 17/18/19 noch Zeit zur Charakterbildung und Entscheidungsfindung, der andere nicht. Ich habe reichlich kompetente Offiziere/Portepees gesehen, die direkt nach der Schule/Ausbildung in ihrer Laufbahn waren, aber eben auch ausreichend Gegenteiliges. Praktisch alle Laufbahnwechsler und Wiedereinsteller zeichnen sich meines Erachtens durch signifikant bessere Menschenführung aus.
Ein Besenstiel für denjenigen, der mir zu Lebzeiten erklären kann, warum gewisse Ratgebende bei gewissen Themen immer so engstirnig sind...
Die "verschwendete Zeit" ist einfach lafbahntechnisch zu verstehen: sie bringt einem für die Laufbahn einfach nichts. Zum "Kennenlernen" kann man hier eben die Zeit der Widerrufsfrist nutzen und bei Nichtgefallen eben die Notbremse ziehen. Das ist und bleibt einfach Fakt.
Wer FWD leisten möchte, kann das ja tun. Aber eben nicht unter Stichwortenwie bessere Chancen oder eben Kennenlernen. Dazu braucht man ihn schlicht nicht.
Aus anderen Gründen, um Zeit zu überbrücken, zu reifen, Perspektiven erst einmal zu entwickeln oder schlicht weil man Lust darauf hat, kann das ja in Ordnung sein.
Fast alle der älteren und engstirnigen Forumsmitglieder werden noch im alten Laufbahnmodell - also mit durchlaufen der Mannschaftslaufbahn - eingestellt sein. Und zur Entwicklung mancher Softskills war das meines Erachtens in der Tat sinnvoll.
Zitat von: wolverine am 27. Februar 2016, 22:44:30
Die "verschwendete Zeit" ist einfach lafbahntechnisch zu verstehen: sie bringt einem für die Laufbahn einfach nichts. Zum "Kennenlernen" kann man hier eben die Zeit der Widerrufsfrist nutzen und bei Nichtgefallen eben die Notbremse ziehen. Das ist und bleibt einfach Fakt.
Tatsächlich nicht? Wir hatten ein paar FWDler, die in den letzten Monaten die Laufbahn gewechselt haben und welche durch Empfehlungsschreiben und ihren Vordienst wahrlich sehr gute Chancen hatten. Ein Kamerad wurde als Feldwebel abgelehnt, als er sich direkt darauf beworben hat, und ist nun durch seine Erfahrungen und seine Leistungen FA geworden. Ich selbst hatte ein Praktikum in einer anderen Truppengattung und habe eine sehr positive Bewertung in die Hand bekommen, welche ich im Falle eines Laufbahnwechsels oder eines Wechsels der Truppengattung würde nutzen können, um mich quasi für den weiteren Dienst attraktiv zu machen.
FWD
kann schon in einigen Situationen ein erhebliches Sprungbrett sein, wenn man es richtig macht - und vielleicht mehr als nur sieben Monate darin investiert. Natürlich
kann man die Zeit des Dienstes auch ungenutzt verstreichen lassen.
Das große Problem an der Widerrufsfrist ist aber weiterhin, dass Lehrgang und das Leben in der Truppe nicht zu vergleichen sind. Sechs Monate OAL im AGA-Stil hätten mir nicht gefallen können und ich wäre gegangen, hätte ich aber das Truppenleben kennengelernt, hätte ich es vielleicht gemocht und wäre liebend gern geblieben, um ein Beispiel zu nennen.
Wer sechs Monate Dummfick nicht erträgt, der geht, ohne je das weitaus angenehmere Leben in der eigentlichen Truppe kennengelernt zu haben. Oder drei Jahre Feldwebellehrgänge mit allerlei Ausbildungen. Und da sieht man als Mannschafter schon sehr viel. Ich beispielsweise sehe ja auch, wie unsere Offiziere, Feldwebel und Unteroffiziere arbeiten und konnte allein dadurch ausschließen, dass diese und jene Laufbahn mir nicht zusagt.
Es ist kein Sprungbrett i.S.v mehr Chancen am KarrC Bw. Das ist grundsätzlich falsch. Das darf es schon mal per Gesetz nicht sein, weil interne und externe Bewerber gleich behandelt werden müssen. Es kann aber zur Persönlichkeitsfestigung beitragen. Das können aber auch andere Dinge.
ZitatWer sechs Monate Dummfick nicht erträgt, der geht, ohne je das weitaus angenehmere Leben in der eigentlichen Truppe kennengelernt zu haben.
Wer die heutigen Lehrgänge so bezeichnet, hat keine Ahnung.
Zitat von: PzGren391 am 27. Februar 2016, 22:04:34
Als Mannschafter sieht man also nichts von anderen Laufbahnen? Ich weiß ja nicht welcher Parallelwelt dieser Gedanke entspringt, aber halten wir doch erst mal fest, dass man als FWDL in fast jedem Fall mehr von der Bundeswehr versteht als Ungediente. Während der OA/FA/UA die Zeit bis zum Ende der Widerrufsfrist mit Hochwertausbildungen versorgt wird, sieht der Landser direkt nach seiner Grundausbildung den echten Dienstalltag. Dazu gehören die erste Abversetzung mit all ihren Problemen, auch mal schwierige Stubenkameraden, vielfältige Organisationsprobleme (anders als in der Routine des Anwärterlehrgangs), diverse Materialmängel, Abkommandierungen, ...
Um mal einen Gedanken anzustoßen: Sieht man als Soldat im Zug XY wirklich nichts von der Arbeit eines Hauptfeldwebels/Oberleutnants? Bekommt man keinen Eindruck von der Schreibtischtäterschaft eines Offiziers spätestens ab Dienstgrad Hauptmann?
Und ich verstehe nicht, warum Sie und andere sich da so erregen müssen. In vielen Fällen sind Mannschafter unverzichtbar und machen einen wichtigen Job. Das weiß ich, ich war auch selbst mal HG. ;) Aber es ist einfach Quatsch - und auch m.E. weder schlimm noch ehrenrührig - dass sie regelmäßig den Ein- und Überblick für das große Ganze bekommen oder dafür, was Angehörige anderer Laufbahngruppen und Truppengattungen (wurde hier ja behauptet) den lieben langen Tag so machen.
Zum Thema "echter Dienstalltag": habe ich ja auch geschrieben, dass man durchaus einen Einblick in das "Unternehmen Bundeswehr" bekommt, gar keine Frage.
Und natürlich sieht man Feldwebel und Offiziere bei der Arbeit, keine Frage. Aber allenfalls ein GeZi-Soldat wird Ihnen ansatzweise erklären können, was der Hauptmann denn den lieben langen Tag an seinem Schreibtisch macht. In vielen Fällen selbst der nicht, weil sich einfach die Tür vor ihm schließt, bevor das Gespräch beginnt. Ähnliches gilt sicherlich z.B. für Fahrer., wobei das wiederum eher selten FWDL sein dürften.
Zitat von: Ralf am 28. Februar 2016, 11:27:52
ZitatWer sechs Monate Dummfick nicht erträgt, der geht, ohne je das weitaus angenehmere Leben in der eigentlichen Truppe kennengelernt zu haben.
Wer die heutigen Lehrgänge so bezeichnet, hat keine Ahnung.
Ich bin so frei und zitiere hier Getulio: "Nun, dazu können Sie eigentlich überhaupt keine Aussage treffen, oder? Dazu müsste man erstmal sechs Monate OAL selbst erlebt haben." Selber so einen Lehrgang auf aktuellem Stand nicht gemacht haben, aber Hauptsache erstmal dagegen sprechen ohne direkt selber in der Materie verwickelt zu sein.
Ganz abgesehn davon, wie genau soll man nun diese mehr oder weniger indirekte Untertellung, die heutigen Lehrgänge beinhalten keinen Dummfick, interpretieren? Finden sie es schade dass bei FAs/ OAs heutzutage mehr Wert auf Charakter und Führerleistung gelegt wird? Finden sie, man sollte wieder die alten Praktiken einführen, die noch 'richtige' Soldaten hervorbrachten? Achja, das war noch eine gute, alte Zeit, als in der Ausbildung noch die Menschenwürde mit Füßen getreten wurde und regelmäßig Tote in den Jahresberichten des Wehrbeauftragten auftauchten. Laß sich viel amüsanter, nicht? Aber halt, das geht ja heutzutage gar nicht mehr, wir haben ja eine Innere Führung, Menschenrechte und sowas. Schade.
Ganz abgesehen davon sollte jemand, der so auf aktuellen Lehrgängen rumhackt, selber mal einen mitmachen. Die Ausbilder sind zu einem Großteil Grün und genauso geht es da auch zu. Verstöße gegen diverse Vorschriften und Prinzipien sind an der Ordnung, 'Dummfick' unter dem Vorwand der Steigerung der körperlichen und psychischen Belastbarkeit, und es kam auch schon in jüngster Zeit vor dass der eine oder andere schwerste Disziplinarrechtliche Maßnahmen auferlegt bekam weil er nebensächliche Kleinigkeiten wie bereits erwähnte Menschenwürde mal ein bisschen sehr ausser Acht ließ. Denn in den sechs Monaten Lehrgang, die nur unwesentlich mehr Ausbildungsthemen enthalten als eine Grundausbildung kombiniert mit einem Unteroffiziers-Lehrgang, kann einem als Ausbilder schonmal der eine oder andere Spaß mit seinen Untergeben einfallen.
Du hast deine Meinung und ich meine. Im Gegensatz zu dir kenne ich frühere und heute Lehrgänge, der sog. Dummfick ist gegenüber früher drastisch reduziert.
ZitatGanz abgesehen davon sollte jemand, der so auf aktuellen Lehrgängen rumhackt
Das habe ich wo getan?
@Silver
Wen meinst du eigentlich konkret mit deinen Vorwürfen?
Du widersprichst dir zum Teil so erheblich, dass deine Kritik sich gegen Shajahans Beitrag (könnte ich nachvollziehen) oder gegen Ralfs Antwort (kann ich gar nicht nachvollziehen) richten könnte.
Klärst du uns auf oder stellst wenigstens die Widersprüche in deinem Text richtig?
Jetzt hol ich mal das Popcorn raus. Inhaltlich bringts ja nix, aber unterhaltsam ist es allemal. 8)
Die Texstelle, auf die ich mich bezog, hatte ich klar zitiert.
Und wo genau habe ich mir widersprochen, mit neutralem Interesse gefragt? Zusammengefasst waren meine Aussagen bisher dass man im FWD sehr wohl nützliche Erfahrungen sammeln kann und dass die derzeitigen FA/ OA-Lehrgänge nicht an weniger Dummfick bieten als der eine oder andere längergediente Kamerad vermuten mag.
Tatsächlich....
Ich habe von 2005 bis 2008 FA und OA ausgebildet, und bilde seit 2014 immer mal wieder an Schulen aus.
Also die Ausbildung ist deutlich "Erwachsenengerecht" geworden.
Aber "Dummfick" definiert sich ja für jeden anders. Manch einer ist ja schon "Dummgefickt" wenn er um 0700 zum Dienst erscheinen soll.
In meinem OL 2010 gab es auch vieles, aber nichts, was ich irgendwie annähernd mit dem Wort Dummfick in Verbindung bringen würde.
Zitat von: StOPfr am 28. Februar 2016, 14:09:13
Du widersprichst dir zum Teil so erheblich, dass deine Kritik sich gegen Shajahans Beitrag (könnte ich nachvollziehen) oder gegen Ralfs Antwort (kann ich gar nicht nachvollziehen) richten könnte.
Wenn ich falsche Fakten nenne, kläre mich bitte auf?
Zitat von: Silver am 28. Februar 2016, 15:13:11
Die Texstelle, auf die ich mich bezog, hatte ich klar zitiert.
Und wo genau habe ich mir widersprochen, mit neutralem Interesse gefragt? Zusammengefasst waren meine Aussagen bisher dass man im FWD sehr wohl nützliche Erfahrungen sammeln kann und dass die derzeitigen FA/ OA-Lehrgänge nicht an weniger Dummfick bieten als der eine oder andere längergediente Kamerad vermuten mag.
Wenn du eindeutiger zitiert hättest, nämlich mit einem Zitat von Shahjahan (und nicht von Ralf), dann hätte Ralf nicht so fragend reagieren müssen ::). Und wir alle wüssten besser, was du nun mit deinem Text meinst bzw. wen du damit kritisierst:
ZitatGanz abgesehen davon sollte jemand, der so auf aktuellen Lehrgängen rumhackt, selber mal einen mitmachen. Die Ausbilder sind zu einem Großteil Grün und genauso geht es da auch zu. Verstöße gegen diverse Vorschriften und Prinzipien sind an der Ordnung, 'Dummfick' unter dem Vorwand der Steigerung der körperlichen und psychischen Belastbarkeit, und es kam auch schon in jüngster Zeit vor dass der eine oder andere schwerste Disziplinarrechtliche Maßnahmen auferlegt bekam weil er nebensächliche Kleinigkeiten wie bereits erwähnte Menschenwürde mal ein bisschen sehr ausser Acht ließ. Denn in den sechs Monaten Lehrgang, die nur unwesentlich mehr Ausbildungsthemen enthalten als eine Grundausbildung kombiniert mit einem Unteroffiziers-Lehrgang, kann einem als Ausbilder schonmal der eine oder andere Spaß mit seinen Untergeben einfallen.
Eigentlich ist deine Beschreibung ein "rumhacken", denn die Schilderungen sind negativ. So sollte es eigentlich nicht sein und solche Verhaltensweisen sollten mehrheitlich auch keine Lehrgangsrealität widerspiegeln.
@ Shahjahan
Ralf hat sehr direkt auf deine Anmerkungen von 10.49 Uhr reagiert (zuvor schon wolverine). Das sind doch genau die persönlichen Erfahrungen und Eindrücke, deren Relevanz hier allen anderen immer abgesprochen wird. Ganz abgesehen von den "Dummfick"-Sprüchen gibt es hier durchgängig Hinweise zur mehr oder weniger großen Bedeutung von FWD für künftige Karrieren. Es gibt Gründe für FWD und Gründe, die dagegen sprechen; nichts anderes wird hier regelmäßig dargestellt. Dazu kommen Anmerkungen aus dem Kreis der Personaler, die bestimmte Fehlinformationen richtigstellen. Ich zitiere Ralf:
ZitatEs ist kein Sprungbrett i.S.v mehr Chancen am KarrC Bw. Das ist grundsätzlich falsch. Das darf es schon mal per Gesetz nicht sein, weil interne und externe Bewerber gleich behandelt werden müssen.