Hallo,
keine angst ich habe nich vor zur bw zu gehen, habe mich aber doch etwas mit dem thema befasst und ich muss sagen, die löhne die man als saz erhält sind schon ansehnlich :P . mein onkel ist feldwebel und der hat mir da mal ein bisschen was erzählt, also erst die besoldung von a3-a9, plus die ganzen zuschläge (familienzuschlag evtl., amtszuschlag, allg. stellenzulage, erschwerniszuschlag...), vielleicht noch ein paar auslandseinsätze für mindestens 4 monate pro einsatz, mit 26-80 euro zuschlag am tag und das war sicher nich alles. also so ein gehalt dürfte sich doch in den letzten paar jährchen die man dort angestellt ist, auf aller wenigstens 2500-3000 euro monatlich betragen. dann ist man nach den 12 jahren noch meister in einem fachlichen beruf, vorrausgesetzt man wählt fachdiest, hat eine top ausbildung genossen, gelernt verantwortung und führungskraft zu übernehmen und, um mal wieder auf das geld zu kommen, bekommt man noch 2-3 jahre (abhängig von der dienstzeit, 12 jahre sin 2-3 jahre) übergangsbeihilfe (niedlicher ausdruck für das was es ist) mit dem bis zu 6 fachen betrag des dienstbezugs des letzten monats, ich glaub das muss ich hier nicht noch alles vorrechnen.
Jedenfalls stellt sich mir die Frage: Was macht unsere Bundswehr so attraktiv für junge Leute? Etwa das Erleben neuer Erfahrungen, das Wissen Anderen zu helfen oder doch eher das Geld?
Ich finde diesem Denken sollte man nich nachtragend sein, denn als an etwas anderes als ans Geld kann man doch heutzutage nicht mehr großartig denken.
Es gibt mehrere Gründe warum ich mich verpflichten werde. Der Hauptgrund ist, dass ich unsere demokratische Grundordnung schützen und verteidigen möchte (natürlich auch die unserer Bündnispartner). Außerdem will ich Menschen schützen und unterstützen, die sich nicht selber schützen können. Die Kameradschaft sollte man auch nicht außer acht lassen (jeder kann sich auf jeden verlassen). Das Geld spielt für mich keine größere Rolle, da man es eh nicht ausgeben kann (klar, umsonst ist nur der Tod und selbst den bezahlt man mit dem Leben...). Solange ich mich errinnern kann wollte ich schon zur Bundeswehr aus den oben genannten Gründen. :)
Ich glaube Menschen die nur zur Bundeswehr gehen, weil sie das Geld sehen, die werden sowieso nicht glücklich in der Bw, denke ich. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Schau dir mal die Besoldungsordnung für die Bundeswehr an, dann relativiert sich das recht schnell ;) Um überhaupt jemals in den Genuss einer Grund-Besoldung von mehr als 2.500 Euro zu kommen, muss man wenigstens in der Besoldungsgruppe A10 sein oder mit 25 als Hauptmann eingestellt werden (Offizier mit wissenschaftlicher Vorbildung).
Die Zuschläge sind auch schön, aber machen den Kohl letztlich auch nicht wirklich fett. Und genau wie den Auslandsverwendungszuschlag bekommt man solche Zahlungen ja nicht, weil man so ein netter Mensch ist, sondern weil die damit verbundenen Arbeiten gefährlich sind (Auslandseinsatz, Verwendung als Fliegendes Personal oder z.B. beim KSK) ;)
Letztlich ist eine Entscheidung, zur Bundeswehr zu gehen, weil man dort so viel Geld bekommen kann, ein Fehler - das Gehalt mag am Anfang hoch sein (wer bekommt schon als Berufsanfänger nach der Ausbildung/dem Schulabschluss vom Start weg knappe 1.500 Euro und mehr pro Monat?), aber nach einigen Jahren kann das schon ganz anders aussehen ...
Beispiel: Wäre ich mit 19 zur Bundeswehr (als OA), wäre ich mittlerweile Leutnant und im Studium, mit einem Gehalt von ca. 1.900 Euro. Mit ca. 26 wäre ich damit fertig und würde wohl nach A10 (ca. 2.100 Euro) bezahlt werden.
So bin ich ebenfalls mit 26 mit dem Studium fertig, könnte mit A11 (ca 2.300 Euro) bei der Bundeswehr oder (als Informatiker) mit ca. 3.750 Euro in der freien Wirtschaft anfangen ...
Anders formuliert: Es mag Leute geben, die des Geldes wegen zur Bundeswehr wollen. Aber das ist zum einen die falsche Entscheidung, zum anderen kann man "draußen" locker einige hundert bis tausend Euro mehr verdienen (okay, ob man die wirklich verdient, ist eine andere Frage, aber man kann soviel Geld mehr bekommen).
ZitatIch finde diesem Denken sollte man nich nachtragend sein, denn als an etwas anderes als ans Geld kann man doch heutzutage nicht mehr großartig denken.
Doch, kann man durchaus. Man kann z.B. daran denken, dass man wohlmöglich bis 12 Jahre einen Arbeitsplatz hat, den man nur wegen dem Geld angenommen hat, der allerdings mit einigen Entbehrungen verbunden ist, die man bei einem zivilen Arbeitgeber nicht hätte (z.B. längere Übungen). Man könnte auch daran denken, dass man im Notfall gezwungen ist, eine Waffe auf einen anderen Menschen zu richten - und in letzter Konsequenz sogar zu schießen. Oder daran, dass man als Zeitsoldat jederzeit ins Ausland geschickt werden kann, wo man, mit einer solchen Einstellung, letztlich nur wegen dem Geld einer durchaus reellen Gefahr für Leib und Leben ausgesetzt ist.
Oder auch daran, dass man mit einer solchen Einstellung dazu beiträgt, dass motivierte Bewerber möglicherweise abgewiesen werden müssen, weil es jemand mit einer derartigen Söldnermentalität durch die OPZ/das ZNwG geschafft hat ...
Wie dem auch sei: "Man muss an das Geld denken" ist KEINE ausreichende Begründung, weshalb so jemand zur Bundeswehr will oder weshalb man ein solches Verhalten tolerieren sollte!
Die meisten Menchen - meiner Erfahrung nach - die nur zur BW wegen des Geldes gegangen sind ( kenne da leider einige Frauen) hauen innerhalb der 6 Monatigen Widerrufserklärung wieder ab.Sich keine Gedanken um den Rest sondern nur um das Geld zu machen ist ein "falscher Fehler".
Je nachdem, aus welcher Sicht man es betrachtet, verdient ein Soldat viel Geld für wenig Arbeit, oder er riskiert sein Leben für einen Hungerlohn....
Für manchen mag es ein 9-5 Job sein, der ihm für wenig Arbeit gutes und sicheres Geld bringt.
Aber in diesem Beruf kann man es durch Leistung zu nichts bringen-jeder bekommt das gleiche, egal, ob er gut oder schlecht ist.
Auf der anderen Seite bekommt man einen Haufen Überstunden zusammen, für die man quasi nichts bezahlt bekommt, ist in der Regel (in meinem Job) jedes Jahr 4-6 Monate von zu Hause weg, und zieht alle paar Jahre um, was eine enorme Belastung für die Familie ist.
Die Scheidungs- und Trennungsrate ist gerade bei der Bw noch etwas höher, als sie es ohnehin schon ist....