Guten Tag,
ich habe soeben die Zusage als OA beim Heer erhalten. Verwendungszweck ist die Jägertruppe, Studium ist Elektrotechnik in München. Ich weiß,dass diese Kombination nicht die sinnvollste ist, jedoch reizt mich eben an der Bundeswehr die Infanterie. Die Elektrotechnik ist eher als Polster für meine Zeit nach dem Bund gedacht. Mein Einplaner sagte, diese Kombination sei kein Problem, die Verwendung nach dem Studium als Offizier richtet sich nicht nach dem Studiengang.
Jedoch hat letztens in einem Gespräch ein derzeit dienender Soldat zu mir gemeint :"mit einem Studium in Elektrotechnik kommst du niemals zur Infanterie, sondern in die EloKa oder den technischen Dienst", beides Verwendungen die mich nicht wirklich interessieren. Nun zu meiner Frage:
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich nach meinem Studium in eine dieser Verwendungen versetzt werde?
Ich spiele derzeit sogar schon mit dem Gedanken, den Studiengang zu ändern, nur damit ich Jägeroffizier werden kann..und das obwohl mich die Etechnik wirklich reizt.
Danke im Vorraus für eure Hilfe
Das Studium ist für die spätere Verwendung bei Offizieren weitestgehend irrelevant. Es gibt einige wenige Stellen, die ein bestimmtes Studium erfordern aber es gibt meines Wissens kein Studium, das bestimmte Verwendungen grundsätzlich ausschließt (die ganze Sparte Medizin jetzt mal beiseite gelassen).
Fast alle Kombinationen sind möglich.
Ein Wechsel kann theoretisch freiwillig bis kurz vor Studiumsende beantragt werden. Aber grundsätzlich ist man für die Verwendung vorgesehen, in die man eingeplant wurde. Vorausgesetzt, man erfüllt weiterhin die gesundheitlichen Anforderungen.
[gelöscht durch Administrator]
okay Danke für die schnellen Antworten.
Ich meinte eher, ob bei mangelnder Besetzung in einer bestimmten Verwendung (z.B. technischer Dienst) eine (Zwangs-)Versetzung eines technisch studierten Offiziers in die unterbesetzte Teileinheit üblich ist. Ich entschuldige das Missverständniss, mein erster Beitrag war nicht klar genug formuliert.
Kann jmd die fehlende Spaltenbeschriftung nachreichen?
Sie haben eine - vorläufige - Einplanung zu einer Truppengattung, so wie alle anderen HeeresOA auch. Und aus dieser vorläufigen Einplanung können Sie doch entnehmen, dass Ihre Truppengattung und Ihre Studienfachrichtung zusammen gehen. Also machen Sie sich doch nun darum keine Sorgen, Sie haben es ja schriftlich vom BAPers.
Wenn bis zu Ihrem Studienende sowohl Ihre Eignung, als auch der Bedarf der Infanterie (etwa durch Reduzierungen) nicht reduziert sein wird - und Sie auch weiterhin in der Jägertruppe verwendet werden wollen, dann ist die Versetzungen in einen solchen Truppenteil auch fast sicher.
Zitat von: benba am 06. April 2016, 16:43:23
Kann jmd die fehlende Spaltenbeschriftung nachreichen?
UniBw M (FH)
Keine Sorge, du wirst nicht so einfach in eine technische Verwendung gesteckt.
Ein Freund von mir studiert selbst MaschBau und wird Jägeroffizier.
Du hast was die grüne Truppe angeht schon die richtige Entscheidung getroffen. Behalte das bei ;)
okay danke für die vielen Antworten, hat mir echt geholfen.
Ich habe halt bloß schon so manche Horrorgeschichten dieser Art über Versetzungen in andere Truppengattungen etc. zu hören bekommen, und wollte wissen,ob da etwas dran ist.
Wahrscheinlich mach ich mir einfach ein bisschen zu viele Gedanken.
Grundsätzlich KANN so Etwas natürlich vorkommen. Aber es kann ja nicht das Ziel der Bundeswehr sein Leute für bestimmte Verwendungen (die sie sich ja basierend auf ihren Neigungen und Fähigkeiten auswählen) einzustellen, diese dafür auszubilden und dann Alles über den Haufen zu werfen. Soldaten neu auszubilden kostet Zeit und Geld (ein ausgebildeter JägerOffz wird nicht von heute auf Morgen zum T-Offz, nur, weil er was Technisches studiert hat) und dann hat man zusätzlich noch einen unzufriedenen Soldaten.
Niemand versetzt einen Soldaten aus Willkür - und schon gar nicht quer durch Truppengattungen hindurch. Warum denn auch? Das Personal ist doch langfristig geplant - im Fall von OA über viele Vorlaufjahre und Ausbildungen hinweg. Das wird doch nicht ohne Notwendigkeit verändert.
Eine solche Notwendigkeit zeigte ich ja auf. Wenn eine Truppengattung aufgelöst wird, dann muss man ja deren Soldaten woanders verwenden, auch die, die sich in der Ausbildung befinden. Das betraf vor einiger Zeit die Angehörigen der Heeresflugabwehrtruppe. Aber auch in solchen Fällen werden ja die Verwendungswünsche der Betroffenen erfasst und nach Möglichkeit berücksichtigt. Dass die Infanterietruppen aufgelöst oder signifikant reduziert werden, steht allerdings nicht zu erwarten.
Insofern lassen sich Ihre gehörten Horrorgeschichten auch nicht recht nachvollziehen.
Momentan sieht es sogar wenn überhaupt nach einem größeren Bedarf bei der Infanterie aus als ein geringerer. Von daher, mach dir mal keine Sorgen.
Die Einplanungen erfolgen ja per so vorbehaltlich, weil i.d.R. 5-6 Jahre ins Land ziehen, bis es akut wird. Und bei dem Tempo der Strukturen, politischen Vorgabenänderungen etc. lässt sich eine verbindliche Planung nicht zu so einem frühen Zeitpunkt abgeben.
Mal davon ab, kommt es nicht selten vor, dass die StudOffz ihren Wunsch ändern und auch da wird Flexibilität bei der Personalführung wo immer möglich an den Tag gelegt.
Da fällt mir gerade was ein, passt nur halb hier rein: Gibt es Maßnahmen gegen die Unterbesetzung bei GebJgOffz? Vielleicht einfach mehr einstellen?
Es gehen ja einige im Modul B im OL3 raus, so dass wohl seit einigen Jahren nicht alle DP besetzt werden können.
Grundsätzlich ist in den Regenerationsquoten der rechnenden OrgBer bereits der Schwund einberechnet. Ob das nun auch für GebJOffz auch der Realität entspricht, weiß ich natürlich im Einzelnen nicht.
Aber ich kenne vergleichbare Nachfragen, die aus GI-Besuchen resultierten. Da wurde in Vbde beklagt, dass in einer bestimmten Lfb und bestimmten Verwendung eine Unterbesetzung vorhanden sei. Die Auswertung des Sachverhaltes ergab oft, dass ausreichend Personal vorhanden ist, es jedoch ansch. ein Personalführungsproblem existiert. Durch das BAPersBw wird Personal aus welchen Gründen auch immer (Wunsch des Soldaten, dienstl. Notwendigkeit, Härtefälle...) artfremd verwendet.
Da kann man noch so viel berechnen, die Decke bleibt zu kurz.
Verstehe, danke für die wie immer sehr gute Antwort ;)
okay, Danke für die vielen (und sehr hilfreichen) Antworten. Mir wurden auf jedenfall ein Großteil meiner Bedenken genommen.
Ich dachte halt, dass der Mangel an technischen Fachkräften derart groß ist, dass Zwangsversetzungen üblich sind, vor allem weil sich die Ausbildungsinhalte im ersten Jahr je nach Truppengattung kaum unterscheiden, wodurch eine Versetzung ohne weitere Umstände zu bewerkstelligen wäre...und man eher OA's mit z.B. einem Sportstudium eher bei den Jägern lassen würde..aber habe ich mich wohl geirrt ;)
Dabei sind Aussagen von diversen Internetseiten (die sich extra mit dem thema Bundeswehr beschäftigen!!) wie beispielsweise "Die weitere Bundeswehr-Karriere in der Offizierslaufbahn ist abhängig von Ihrer Wahl des Offizier-Studiums" nicht besonders hilfreich.. ;D
Zitat"Die weitere Bundeswehr-Karriere in der Offizierslaufbahn ist abhängig von Ihrer Wahl des Offizier-Studiums"
Es ist aber auch nicht von der Hand zu weisen. Es gibt durchaus Abhängigkeiten. Dass es für infanteristische Verwendungen keine Studiengangbindung geben kann, ist ja verständlich. Aber dass es für den LfzTOffz oder PiOffz oder ITOffz durchaus Abhängigkeiten geben kann, sollte auch verständlich sein.
Natürlich muss man für manche Verwendungen etwas bestimmtes studiert haben, jedoch finde ich die Aussage doch etwas allgemein gehalten..quasi das JEDE Verwendung mit einem Studiengang in Abhängigkeit stehen MUSS
Z.B. studieren (nicht alle) aber die meisten OpInfo/OpKom Leute Pädagogik, Psychologie oder Geschichte.
Die wollen es sich wohl einfach machen :D