Hallo,
Kurz zu mir: 25 Jahre alt, verheiratet, 1 Kind, 2jährige Ausbildung zum Verkäufer abgeschlossen.
Ich arbeite mittlerweile als technischer Redakteur und bin grundsätzlich sehr zufrieden mit dem Job. Das Problem: zu wenig Geld für meine kleine Familie.
Da meine Ausbildung bei der BW nicht verwertbar ist, und ich nur einen Hauptschulabschluss habe, bleibt nur die Laufbahn der Mannschaften.
Da ich als FWDL bereits für 15 Mobate bei der Truppe war, weiß ich in etwa was mich erwartet. Zusätzlich würde ich rund 500€ netto mehr verdienen als im aktuellen Job.
Ich habe jedoch die Befürchtung dass die Mannschaftslaufbahn für 8 Jahre unterfordernd und langweilig ist.
Was meint ihr dazu?
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Deine Familie ist auch nach 8 Jahren noch da. Und dann? Ist es dann wieder Zuwenig Geld?
Das kann nicht die Lösung sein.
Mit einem Hauptschulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung kann man sich durchaus auch für die Feldwebel-Laufbahn bewerben. Die Tatsache, dass Ihre Ausbildung zum Verkäufer für die Bundeswehr nicht verwertbar ist, hat lediglich Einfluss darauf, dass Sie nicht mit höherem Dienstgrad eingestellt werden können. Allerdings kommen Sie trotzdem in Betracht für eine Einstellung mit ZAW, also für eine Laufbahn mit Berufsausbildung!
Ich möchte nach den 8 Jahren eine Weiterbildung über den BFD machen und erhoffe mir dadurch eine Gehaltssteigerung im zivilen .
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Naja, und in 8 Jahren Mannschaftslaufbahn erdient man sich eben drei Jahre BFD-Ansprüche zur Weiterqualifizierung. Ob man das machen möchte oder unterfordert ist, kann man nur selbst entscheiden. Für mich wäre es nichts aber ich bin auch nicht in der konkreten Situation.
Zitat von: Tommie am 11. April 2016, 11:02:47
Mit einem Hauptschulabschluss und einer abgeschlossenen Berufsausbildung kann man sich durchaus auch für die Feldwebel-Laufbahn bewerben. Die Tatsache, dass Ihre Ausbildung zum Verkäufer für die Bundeswehr nicht verwertbar ist, hat lediglich Einfluss darauf, dass Sie nicht mit höherem Dienstgrad eingestellt werden können. Allerdings kommen Sie trotzdem in Betracht für eine Einstellung mit ZAW, also für eine Laufbahn mit Berufsausbildung!
Gut zu wissen. Warum sagt einem der Berater so etwas nicht?
Gegenfrage (da ich das Bewerbungsverfahren vor kurzem durchlaufen habe): Laut Karriereberater und der Bw-Karriere Seite ist es grundsätzlich auch möglich sich mit einem Hauptschulabschluss ohne verwertbare Ausbildung für die Laufbahn der (Fach)Unteroffiziere zu bewerben. Vielleicht wird ihnen dann die Möglichkeit eröffnet bei der Bw noch eine Ausbildung über die ZAW zu machen. Außerdem könnten sie sich nach bestehen aus dem aktiven Dienst ggf. auf die Fw-Laufbahn bewerben. Positive Testergebnisse natürlich vorausgesetzt.
Warum versuchen Sie nicht diesen Weg? Bzw. haben Sie zu dieser Thematik schon mal mit einem Karriereberater gesprochen?
Ansonsten muss ich Jens leider recht geben: Nach den 8 Jahren Mannschaften sind Sie 8 Jahre älter und das ohne nennenswerte Weiterqualifizierung für den zivilen Arbeitsmarkt.
Man hat hier auch schon häufiger Klagen über die Vereinbarkeit des militärischen Dienstes und dienstlicher Anforderungen mit den Erfordernissen einer geregelten Kinderbetreuung gelesen. Auch diesem Aspekt sollte bei einer längeren Verpflichtung im Vorfeld ausreichend Beachtung geschenkt werden.
Man muss ansonsten ehrlicherweise sagen, dass niemand vorhersagen kann, wie sich Ihre Situation nach 8 Jahren konkret darstellt. Sie sollten aber nicht zuletzt um Ihrer selbstwillen und aus Verantwortung gegenüber Ihrem Kind versuchen eine realistische Vorstellung zu entwickeln und ich vermute, dass der Gedanke einer Verpflichtung Ausdruck solcher Überlegungen ist.
Die von Ihnen angedeutete Motivation eines größeren finanziellen Spielraums und etwaiger beruflicher Qualifizierungschancen sind absolut legitim als Grund für eine Verpflichtung. Dennoch empfehle ich Ihnen, sich nochmals zu den Einzelheiten und diversen Facetten einer solchen Berufswahl gründlich zu informieren (was macht das Soldatsein aus), dabei auch über Risiken, andere berufliche Wege und Qualifizerungsmöglichkeiten zu befinden, die Vorstellungen Ihrer weiteren beruflichen Zukunft nach einer etwaigen Verpflichtung zu skizzieren und dann eine Entscheidung zu treffen.