Hallo zusammen,
ich bin nagelneu hier im Forum, momentan spiele ich mit dem Gedanken mich für die Feldwebellaufbahn zu bewerben (Beratung war vor 2 Wochen).
Hat einer von euch Erfahrung im Bereich Fluggerätmechanikerfeldwebel Eurofighter Fachrichtung Triebwerk und kann mir sagen wie die Arbeitszeiten und die Generelle Arbeit so ist?
Vielen Dank im Voraus!!
LG
Alex
Das kann dir niemand so genau sagen, da es auf den Verband ankommt, in dem du eingesetzt werden wirst. Und selbst da kann es nochmal Unterschiede zwischen den Staffeln geben. So kann es sein, dass du nen normalen 7 bis 17 Uhr Job hast (Freitags kürzer) oder nur Frühschicht arbeitest oder im Wechsel zwischen Früh- und Spätschicht oder ...
Na ja, wenn du nicht gerade nach Erding ins Instandsetzungszentrum gehst wirst du als "Fluggerätmechanikerfeldwebel Eurofighter Fachrichtung Triebwerk" außer dem ein und Ausbau der Dinger daran gar nichts machen, da diese ausschließlich vom Hersteller gewartet werden.
Man könnte auch sagen: Das ist wiedermal ein weites Feld in der die Bundeswehr hochwualifiziertes Fachpersonal ohne Sinn und Zweck und ohne sinnvolle Beschäftigung versauern lässt.
Gruß Andi
Außerhalb des normalen Dienstbetriebes am Standort wirst du mit deinem Verband -wenn dieser die QRA stellt- mitgehen und dort dafür sorgen, dass die EF fliegen. Ob das eine "sinnvolle" oder "sinnlose" Beschäftigung ist, muss jedre für sich selbst entscheiden.
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHK9ktTEXP1wkJKUVL3k_LzUEhBZkppXkgkk04sSS_KL9Aryi0pyQDKlRUVAGb3MFP1IA0MXJwMzAxgwrDG3cHd2dDcwM_H0c_PXL8jNdQQA5dUl7w!!/Zitathttp://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/NYvBCsIwEAX_aDepKOqtpQj1qKDWW0xDXUiTsG7bix9vcvANzGV4-MRMMAuNRigG4_GBvaXjawW_gmH7piW4GSqlt_BxCe_lMDiwMTgpFheEskc2EhlSZPGlzMy5AA3YK902aqf-09-6up5Pt8N-03bNBdM01T8r8K1C/
http://www.luftwaffe.de/portal/a/luftwaffe/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9nHK9ktTEXL3UzLxivcSCJP2CbEdFAGnjRPk!/Um dir das Geschehen vor Ort mal anzuschauen, mit den Leuten zu reden, kannst du auch über den Karriereberater einen Truppenbesuch organisieren lassen.
@Andi: Und unter anderem deshalb ist es nicht mehr zeitgemäß, in der Luftfahrzeugtechnik mehr Fachgruppen bzw. ATB über die Fachdisziplinen Avionik und Fluggerätemechanik auszubringen.
Ansonsten gibt es gerade bei Eurofighter Kooperationen mit der Industrie, bei denen der Soldat im Unternehmen - zum Beispiel beim Engine Overhaul - mitarbeitet (selbstredend, dass das nicht als Neueinsteiger passiert).
Die ZAW für Elektroniker für Luft- und Raumfahrttechnik findet auch direkt bei Eurocopter statt.
Die Berufsausbildung (streiche Luft- & Raumfahrttechnik, setze luftfahrttechnische Systeme) heißt mittlerweile wieder Fluggeräteelektroniker und Eurocopter heißt als Teil der Airbus Group unlängst Airbus Helicopters.
Zitat von: FoxtrotUniform am 03. Mai 2016, 08:22:07
@Andi: Und unter anderem deshalb ist es nicht mehr zeitgemäß, in der Luftfahrzeugtechnik mehr Fachgruppen bzw. ATB über die Fachdisziplinen Avionik und Fluggerätemechanik auszubringen.
Doch, ist es schon, falsch ist vielmehr das alles der Industrie zu überlassen, die hilft und im - Fall nämlich nicht weiter - oder beim "vor Ort Schrauben, wenn's knallt". Die Industrie muss verpflichtet werden unsere soldatischen Fachkräfte so zu qualifizieren, dass die Bundeswehr das notwendige Know-How selbst hat. Ist ja nur ein Bereich, wo wir uns unnötig in Kernfragen der einsatzrelevanten Technik in Abhängigkeiten begeben haben.
Dem widerspreche ist. Instandhaltung über die Baugruppenebene hinaus findet nicht mehr statt. Für Maintenancelevel 3 und niedriger benötigen wir keine Hydrauliker, Triebwerker oder Radartechniker (siehe zivile Luftfahrtindustrie), sondern das können auch die angesprochenen Fachtätigkeiten. Bei neuen Waffensystemen wird das auch bereits so ausgeplant.
Für das von dir - zurecht - eingeforderte Know How gibt es unter anderem Kooperationen, für welche die BRD auch eine Vergütung erhält. Allerdings muss nicht jeder Techniker das EF Triebwerk zerlegen können. Komponententausch reicht vollkommen. Das einzige mir bekannte Waffensystem im Besitz der Luftwaffe bei dem eine andere Strategie verfolgt wird ist der LUH. Übrigens gibt es zum Thema Fähigkeiten und Kooperationen zurzeit eine umfassende Studie auf Ebene KdoBeh.
Naja, ist ja nicht so, dass wir schon sämtliches Know How für alle Waffensysteme abgegeben haben. Auch beim Tornado ist die Instandsetzung auf Ebene MES3 und MES4 für die meisten Baugruppen noch in der Hand der Instandsetzungszentren.
Der Tornado ist genauso wie die Transall das falsche Beispiel, denn auch der wird irgendwann auslaufen. Das was derzeit an Praxis eingeführt wird ist die Zukunft und alles andere nach jetzigem Stand ein Auslaufmodell an dem die Industrie gut verdient und die Verteidigungsfähigkeit am Ende geschmälert ist.
Es sei denn wir stellen sicher, dass nur Männer mit deutscher Staatsangehörigkeit für die Hersteller schrauben, die dann im V-Fall sofort eingezogen werden... ;)
Gruß Andi
Ich verstehe deinen Punkt durchaus und sehe es ebenso kritisch, immer mehr an die Industrie abzugeben. Aber gerade in unserem Bereich sehe ich da so langsam eher ein Umdenken.
Und im Gegensatz zur Transall ist der Tornado für mich bei einer Laufzeit bis wohl minimum 2040 (und handfesten Gerüchten noch ein paar Jahre darüber hinaus) noch nicht wirklich ein Auslaufmodell. Aber das ist in dem Fall ja auch ein wenig Definitionssache ;)
Zitat von: dunstig am 03. Mai 2016, 21:22:00
Und im Gegensatz zur Transall ist der Tornado für mich bei einer Laufzeit bis wohl minimum 2040 (und handfesten Gerüchten noch ein paar Jahre darüber hinaus) noch nicht wirklich ein Auslaufmodell.
Ist diese Laufzeit Fakt? ???
Das fänd ich echt irre, dann annähernd 70 Jahre Nutzung...das wär ja, als wenn man heute noch mit Messerschmidt und Ju unterwegs wäre.
Wenn ich mich richtig erinnere, ist 2035 Fakt und 2040 so gut wie Fakt. Hundertprozentig hab ich's nicht mehr aufm Schirm. Müsste morgen mal das Schreiben raussuchen, aus dem ich das entnommen habe. So ungewöhnlich ist eine solche Laufzeit aber auch nicht. Der B52 Bomber der USA wurde auch Mitte der Fünfziger indienstgestellt und soll noch bis ca. 2045 fliegen.
Ich hab da keine Ahnung von, wie von praktisch allem, was mit Lw zu tun hat, aber das finde ich schon erstaunlich, dass das Gerät dann noch konkurrenzfähig ist.
Zitat von: Andi am 03. Mai 2016, 14:34:10
Zitat von: FoxtrotUniform am 03. Mai 2016, 08:22:07
@Andi: Und unter anderem deshalb ist es nicht mehr zeitgemäß, in der Luftfahrzeugtechnik mehr Fachgruppen bzw. ATB über die Fachdisziplinen Avionik und Fluggerätemechanik auszubringen.
Doch, ist es schon, falsch ist vielmehr das alles der Industrie zu überlassen, die hilft und im - Fall nämlich nicht weiter - oder beim "vor Ort Schrauben, wenn's knallt". Die Industrie muss verpflichtet werden unsere soldatischen Fachkräfte so zu qualifizieren, dass die Bundeswehr das notwendige Know-How selbst hat. Ist ja nur ein Bereich, wo wir uns unnötig in Kernfragen der einsatzrelevanten Technik in Abhängigkeiten begeben haben.
Und das hat nun genau was mit der Frage des TE zu tun? Man man man. Muss man seinen Frust überall ausleben?
Was hat es mit Frust zu tun, wenn man von der angestrebten Verwendung nur abraten kann?
Auch im V-Fall wird man sich auf Industrieunternehmen abstützen. Für ABDR oder Instandsetzungen in einem Krisenszenario werden Spezialisten bei der Industrie integriert (z.B. MTU).
Der Tornado ist hinsichtlich der Bewaffnung / EK-Systeme gar nicht so weit hinterher. Dennoch hält die Luftwaffe das Flugzeug unterm Strich nur wegen der Fähigkeit Sonderwaffen zu tragen. (RECCE ist dabei nicht die ausschlaggebende Fähigkeit).
Um auf den TE zurückzukommen, würde ich tendenziell aber die Fachrichtung Flugwerk bevorzugen.