Hallo zusammen,
ich bin momentan Student an der Universität der Bundeswehr. Jetzt habe ich einen Kollegen, der auch in Erwägung zieht, der Bundeswehr beizutreten, er allerdings nicht weiß, für welche Laufbahn er sich entscheiden soll. Prinzipiell wäre er schulisch für jede Laufbahn qualifiziert.
Könnt ihr mir helfen, herauszufinden für welche Laufbahn er geeignet ist?
Danke schonmal,
D.
Wissen Sie was helfen würde, ein Karriereberater! Er ist genau für solche Fragen gut. Wie sollen wir Ähnliches herausfinden ohne überhaupt etwas über den Probanden zu wissen?
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Was möchte er denn? ??? So macht die Fragestellung wenig Sinn. Anscheinend hat er Abitur (weil für alles qualifiziert); Interessen kennen wir nicht; körperliche Tauglichkeit stellt das KC fest. :-\
Und auf der Seite
www.bundeswehrkarriere.de findet man auch sehr viele Infos und Jobportraits.
"Student" an der UniBw...wenn ich das schon wieder lese.
Wieso? Ich war auch vier Jahre Student an der Bundeswehruniversität, habe in der Zeit nur die Minimalforderungen IGF erfüllt und einen Großteil der Zeit (über 1,5 Jahre) an ausländischen zivilen Unis verbracht, an denen ich noch weniger mit der Bundeswehr zu tun hatte. Und hätte die Bundeswehr mir nicht ein ingenieurwissenschaftliches Studium bezahlt und ermöglicht, hätte ich mich dort nie beworben. Ich habe mich in den vier Jahren zwar auch als Soldat gesehen, mich aber in erster Linie auf das "Student sein" und erfolgreiche Bestehen des Studiums konzentriert. Macht mich das jetzt zu einem schlechteren Offizier und Vorgesetzten?
Man kann sich auch als Soldat auf das erfolgreiche Bestehen konzentrieren...normaler Student ist man trotzdem nicht. Wobei ich das manchmal sogar glaube, wenn ich mir die Schießleistungen anschaue.
Die Frage haben Sie damit aber nicht beantwortet...
Zitat von: Getulio am 23. Mai 2016, 21:00:29
Die Frage haben Sie damit aber nicht beantwortet...
Das habe ich nicht, weil sich mir die Frage nicht gestellt hat. Das wollte ich mit meiner Aussage davor auch nicht implizieren.
Kann man ja auch schlichtweg nicht so einfach nur deswegen beantworten. Und es ist mir auch egal ob der Kamerad ein guter oder schlechter Vorgesetzter ist.
Zitat von: IdZ am 23. Mai 2016, 20:51:05
Man kann sich auch als Soldat auf das erfolgreiche Bestehen konzentrieren...normaler Student ist man trotzdem nicht. Wobei ich das manchmal sogar glaube, wenn ich mir die Schießleistungen anschaue.
Ja und wessen Schuld ist das? Ich komme meist nur einmal im Jahr zum Schießen, manchmal auch zwei Mal.
Und da werden dann insgesamt vllt. 50 Schuss abgegeben. Wie soll man da bitte von einem Student/OA/SanOA verlangen, dass er ordentlich schießt.
Das ist der Fehler der BW und nicht der der Studenten selbst. Selbst in meiner Infantiere-AGA damals habe ich zu wenig geschossen um von mir behaupten zu können, gut zu schießen.
Gold habe ich zwar überall locker geschafft, aber ich würde nicht sagen, dass ich deswegen ein guter Schütze bin.
In der San-GA war das noch weniger und beim Offz-Lehrgang light an der SanAk wird gar nicht geschossen....So traurig das auch ist, so ist es nunmal.
Non Scolae
sed vitale discimus.
Zitat von: IdZ am 23. Mai 2016, 21:06:10
Und es ist mir auch egal ob der Kamerad ein guter oder schlechter Vorgesetzter ist.
Das wiederum wundert mich jetzt. Ich persönlich finde jeden einzelnen schlechten Vorgesetzten zumindest ärgerlich, gerade auch angesichts dessen, was in deren Ausbildung investiert wird.
Zitat von: IdZ am 23. Mai 2016, 20:51:05
Man kann sich auch als Soldat auf das erfolgreiche Bestehen konzentrieren...normaler Student ist man trotzdem nicht. Wobei ich das manchmal sogar glaube, wenn ich mir die Schießleistungen anschaue.
Natürlich kann man das. Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, jemandem Vorwürfe zu machen, nur weil er seine Prioritäten im Studium anders setzt. Insbesondere wenn ich mir die Durchfallquoten gewisser Studiengänge anschaue... Und gerade bei den SanOA ist es nochmal was ganz anderes.
Aber ja, auch ein Soldat kann sich darauf konzentrieren das Studium zu bestehen und ein guter Student sein. Genauso gut kann meiner Meinung nach aber auch ein Student nach dem Studium das berufliche Selbstverständnis mitbringen und ein guter Offizier und Vorgesetzter sein oder werden. Aber gerade aus den infanteristischen Verwendungen mit vermeintlich leichteren (keine Wertung meinerseits) Studiengängen bekam man doch oft ebendiesen Vorwurf zu hören, im Studium die Schwerpunkte falsch zu setzen und nicht das entsprechende Selbstverständnis zu haben.
Es ist aber nun mal auch nicht jeder in einer infanteristischen Verwendung. Gerade in meinem Werdegang ist es viel wichtiger das Konzept der inneren Führung, einer modernen Menschenführung und der Personalführung verinnerlicht zu haben. Hier sind es andere Dinge, die gefragt sind und eben nicht das klassische Soldatenhandwerk. Ich muss auch meine Techniker in den seltensten Fällen noch erziehen und ausbilden, sondern eben im Schwerpunkt führen. Und wie mir da meine Schießleistungen weiterhelfen sollen, hab ich noch nicht rausgefunden. ;) Mehr als fünf Schuss im Jahr gebe ich auch jetzt nach der Uni nicht ab. Bin aber immerhin Schießausbilder, also konnten meine Schießleistungen nicht ganz so schlecht sein, trotz dass ich "nur Student" war. ;D
Zitat von: Getulio am 23. Mai 2016, 21:24:05
Zitat von: IdZ am 23. Mai 2016, 21:06:10
Und es ist mir auch egal ob der Kamerad ein guter oder schlechter Vorgesetzter ist.
Das wiederum wundert mich jetzt. Ich persönlich finde jeden einzelnen schlechten Vorgesetzten zumindest ärgerlich, gerade auch angesichts dessen, was in deren Ausbildung investiert wird.
An sich tue ich das ebenfalls. Später mag sich das bei vielen noch zum Besseren wenden, aber wenn ich mich z.B. an der Uni umschaue habe ich das schon aufgegeben. Denn dann würde ich mich permanent nur ärgern. Meine ich auch nicht als Spruch, ist einfach so.
Zitat von: dunstig am 23. Mai 2016, 21:48:32
Zitat von: IdZ am 23. Mai 2016, 20:51:05
Man kann sich auch als Soldat auf das erfolgreiche Bestehen konzentrieren...normaler Student ist man trotzdem nicht. Wobei ich das manchmal sogar glaube, wenn ich mir die Schießleistungen anschaue.
Natürlich kann man das. Ich würde aber niemals auf die Idee kommen, jemandem Vorwürfe zu machen, nur weil er seine Prioritäten im Studium anders setzt. Insbesondere wenn ich mir die Durchfallquoten gewisser Studiengänge anschaue... Und gerade bei den SanOA ist es nochmal was ganz anderes.
Aber ja, auch ein Soldat kann sich darauf konzentrieren das Studium zu bestehen und ein guter Student sein. Genauso gut kann meiner Meinung nach aber auch ein Student nach dem Studium das berufliche Selbstverständnis mitbringen und ein guter Offizier und Vorgesetzter sein oder werden. Aber gerade aus den infanteristischen Verwendungen mit vermeintlich leichteren (keine Wertung meinerseits) Studiengängen bekam man doch oft ebendiesen Vorwurf zu hören, im Studium die Schwerpunkte falsch zu setzen und nicht das entsprechende Selbstverständnis zu haben.
Es ist aber nun mal auch nicht jeder in einer infanteristischen Verwendung. Gerade in meinem Werdegang ist es viel wichtiger das Konzept der inneren Führung, einer modernen Menschenführung und der Personalführung verinnerlicht zu haben. Hier sind es andere Dinge, die gefragt sind und eben nicht das klassische Soldatenhandwerk. Ich muss auch meine Techniker in den seltensten Fällen noch erziehen und ausbilden, sondern eben im Schwerpunkt führen. Und wie mir da meine Schießleistungen weiterhelfen sollen, hab ich noch nicht rausgefunden. ;) Mehr als fünf Schuss im Jahr gebe ich auch jetzt nach der Uni nicht ab. Bin aber immerhin Schießausbilder, also konnten meine Schießleistungen nicht ganz so schlecht sein, trotz dass ich "nur Student" war. ;D
Kann ich auch fast alles so unterschreiben.
Ich würde auch keinem vorwerfen, der intensiv studiert, falsche SP zu setzen. Niemals. Wenn man z.B. weiß, dass man nicht BS werden will, dann ist klar, wo mein SP liegt.
Ich kritisiere vielmehr das Verhalten so mancher (es sind mehr als manche) Kameraden. Du fällst da nicht darunter (davon abgesehen, dass du die Uni schon längst hinter dir hast). An sich finde ich es wirklich traurig und schade, tagtäglich "Kameraden" zu sehen, denen (anscheinend) berufliches Selbstverständnis und ähnliches fehlt. Ich halte auch nichts von solchen OA/Offz die nur wegen des Studiums herkommen. Aber da ist die Bw auch selbst Schuld, wenn man mit dem tollen Studium wirbt.
Was meinst du denn mit dem Verhalten und dem Selbstverständnis der Kameraden?
Zitat von: Niederbayer am 24. Mai 2016, 18:14:21
Was meinst du denn mit dem Verhalten und dem Selbstverständnis der Kameraden?
Da gibt es Unzähliges. Unmilitärisches Auftreten, große Klappe aber militärisch nichts können, hauptsache immer saufen etc. pp.
Könnte jetzt noch weiteres aufzählen. Das sind alles für sich gesehen natürlich die üblichen Sachen, die es ein wenig überall gibt, aber eben nur ein wenig. Das meine ich alles nicht mal besonders streng, aber es ist in meinen Augen eben über einem angebrachten, zu tollerierenden Maß.
Und das berufliche, soldatische Selbstverständnis fehlt eben bei einigen. Auch das darf und soll ja bei jedem ein wenig anders aussehen, aber wenn ich nicht hinter der Sache bzw "meiner" Armee stehe, sondern eigentlich nur studieren will, habe ich hier nichts zu suchen. Meiner Meinung nach. Militärisch und vor allem menschlich aber nichts drauf haben und dann später führen. Da wundert es mich mittlerweile nicht mehr, warum Offiziere so oft gehasst werden.
Und zum Thema Schießen: Klar ist die Bw Schuld, aber bei jedem Schießen ballert sich einer fast die Füße weg und das ist einfach nur traurig in meinen Augen. Auch die Scheiben aus 15m nicht zu treffen...
Wir sind weit davon entfernt, gute Schießergebnisse als Messlatte für "guter Soldat" zu nehmen. Das ist auch nicht nötig, davon gibt es viel zu viele unterschiedliche Verwendungen. Man muss in seiner Fachtätigkeit gut sein, das ist die Messlatte. Fürs Schießen reicht die normale IGF-Messlatte. Das was du da von dir gibst ist tradiertes Denken. Als ob die Bundeswehr nur aus schießenden Infanteristen besteht.
Und zum Thema Füße wegballern: da muss man halt vorher Trockentraining vorschalten, ist aber Sache der Vorgesetzten bzw. auch deren Berater. Bei uns im Amt ist vor dem Schießen Trockentraining Pflicht und es ballert sich keiner die Füße weg.
So meinte ich das nicht Ralf. Wie angesprochen, kann von nichts (einmal im Jahr schießen gehen) nichts kommen, gar keine Frage. Ich meine damit eher die Vorfälle wie vor die Füße schießen oder nicht mal annähernd etwas treffen. Also von gut schießen rede ich erst gar nicht.
Bei denen wo sowas passiert geht anscheinend keiner vorher im Kopf noch mal die Abläufe etc. durch.
Als zukünftiger OA würd ich an dieser Stelle gerne nachfragen, ob es während des Studiums überhaupt Möglichkeiten gibt, das "Militärische" während des Studiums aktiv weiter zu betreiben. Gepäckmärsche kann man ja privat veranstalten, aber G36/P8/MG schiessen? Hindernisbahn trainieren? Hat man da regelmäßige Veranstaltungen/Trainings, die von der Bundeswehr angeboten werden?
Ein Lt zS hat mir erzählt, dass er während des Studiums eben nur einmal jährlich seine Schiessprüfung ablegen muss und mehr macht er dann auch nicht. Ich würde das gerne anders machen, aber ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist.
Danke im Voraus für die Antworten.
Das kommt unter anderem auch auf den gewählten Studiengang an. Ich kannte einen SanOA, der in unserer Einheit ein Praktikum während der Semesterferien absolviert hat - freiwillig. Ich meine aber, dass nur zwei Studiengänge in der BW an zivilen Universitäten angeboten werden und dies dementsprechend so möglich wäre.
Zitat von: JKortum am 26. Mai 2016, 13:42:09
Als zukünftiger OA würd ich an dieser Stelle gerne nachfragen, ob es während des Studiums überhaupt Möglichkeiten gibt, das "Militärische" während des Studiums aktiv weiter zu betreiben. Gepäckmärsche kann man ja privat veranstalten, aber G36/P8/MG schiessen? Hindernisbahn trainieren? Hat man da regelmäßige Veranstaltungen/Trainings, die von der Bundeswehr angeboten werden?
Ein Lt zS hat mir erzählt, dass er während des Studiums eben nur einmal jährlich seine Schiessprüfung ablegen muss und mehr macht er dann auch nicht. Ich würde das gerne anders machen, aber ich weiß nicht, ob das überhaupt möglich ist.
Danke im Voraus für die Antworten.
Jain. Hauptsächlich nein, weil du nur deine IGF Sachen machst, also einmal im Jahr schießen, abc, dsa usw. Mehr nicht, das muss dann von dir ausgehen. Aber zum Glück wird das - je nach Vorgesetztem - dann auch unterstützt. Soll heißen du kannst einerseits privat Sachen machen (Sport, Märsche, Schießgruppe) und auf der anderen Seite kannst du auch auf Lehrgänge (wenn deine Studienleistungen stimmen). Denn Hauptauftrag ist und bleibt erfolgreiches Studium. Je nachdem was du studierst wirst du auch keine Zeit für anderes haben. Oder eben du bist unterfordert und kannst dann auch in der Studienzeit auf Lehrgänge. Und der Sommer ist prinzipiell auch frei (drei Monate); allerdings haben viele Praktika für's Studium (bei jedem Studiengang anders).
Zitat von: Cally am 26. Mai 2016, 16:07:25
Das kommt unter anderem auch auf den gewählten Studiengang an. Ich kannte einen SanOA, der in unserer Einheit ein Praktikum während der Semesterferien absolviert hat - freiwillig. Ich meine aber, dass nur zwei Studiengänge in der BW an zivilen Universitäten angeboten werden und dies dementsprechend so möglich wäre.
Nicht unbedingt. Du kannst prinzipiell mit jedem Studiengang in der vorlesungsfreien Zeit ("Semesterferien") Praktika und Lehrgänge machen, oder sogar wie ich bereits erwähnte auch ggf. in der Vorlesungszeit. In deinem Fall handelte es sich ja um einen SanOA und wie du bereits richtig sagtest, die studieren extern, also zivil, da ist das alles eh noch mal ein wenig anders.
Zitat von: IdZ am 26. Mai 2016, 16:22:27
Jain. Hauptsächlich nein, weil du nur deine IGF Sachen machst, also einmal im Jahr schießen, abc, dsa usw. Mehr nicht, das muss dann von dir ausgehen. Aber zum Glück wird das - je nach Vorgesetztem - dann auch unterstützt. Soll heißen du kannst einerseits privat Sachen machen (Sport, Märsche, Schießgruppe) und auf der anderen Seite kannst du auch auf Lehrgänge (wenn deine Studienleistungen stimmen). Denn Hauptauftrag ist und bleibt erfolgreiches Studium. Je nachdem was du studierst wirst du auch keine Zeit für anderes haben. Oder eben du bist unterfordert und kannst dann auch in der Studienzeit auf Lehrgänge. Und der Sommer ist prinzipiell auch frei (drei Monate); allerdings haben viele Praktika für's Studium (bei jedem Studiengang anders).
Danke!
Ich werde Psychologie in Hamburg studieren.
Was genau kann ich mir unter einer Schießgruppe vorstellen? Eine kurze Google-Suche hat mir zwar den ein oder anderen Schützenverein in Hamburg aufgezeigt aber da kann man ja keine militärischen Waffen schießen.
Ja mit militärisch ist das so eine Sache, das kann man nicht pauschal beantworten. Manche Studentenfachbereiche der Unis haben ihre eigene Schießgruppe, d.h. es wird mehrmals im Jahr mal geschossen. Das kann von einfach nur mehrmals schießen bis zu auch mal G3 oder MP7 schießen und interessante Übungen alles sein. Kommt halt eben immer drauf an. Verlassen kann man sich aber vorher auf sowas nicht. Und wie das in Hamburg ist weiß ich auch nicht.
Bei zivilen Vereinen kann man wenigstens öfter schießen, aber ja, keine militärischen Waffen. Aber Pistole ist immerhin Pistole und besser wird man schon.
Zitat von: Cally am 26. Mai 2016, 16:07:25Ich meine aber, dass nur zwei Studiengänge in der BW an zivilen Universitäten angeboten werden und dies dementsprechend so möglich wäre.
Es sind mindestens 5. Humanmedizin, Zahnmedizin, Tiermedizin, Pharmazie, Biologie. Wobei ich glaube, dass einer pro Jahrgang zwischen Bio/Physik/Chemie wählen kann, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.
Offtopic:
Übungen, bei denen zwingend eine vollautomatische Waffe benötigt wird, sind auch bei der Bundeswehr sehr sellten (ja, Ausnahme MG).
Selbst mit einer Luftpistole ( nicht mal Feuerwaffe) kann man seine Pistolenfertigkeiten verbessern.
Man muss halt wollen - mindset und so ....