Moin,
vielleicht können mir die Marder-RS unter Euch die Frage beantworten, welche Entwicklung es bei der Ziel- und Beobachtungsoptik im SPz Marder gegeben hat.
Wie sieht/sah die Praxis aus? Ein RS hat sein Hauptbediengerät, sein Zielperiskop PERI-Z11 und/oder ein IR-Zielfernrohr. Damals der Zugführungspanzer noch das WBG (Wärmebildgerät aus dem Hause Carl Zeiss) oder seinen WOE (Wärmeortungsempfänger) – damals noch eine Sensation – heute vermutlich Standard für die volle Nachtkampffähigkeit aller Marder.
Wie läuft/lief das in Praxis ab? Ich frage deswegen, weil ich es leider nie LIVE gesehen habe. Vorbereitung der Nachtkampfbereitschaft. RS ersetzt Winkelspiegel durch IR-Zielfernrohr und strahlt nachts das Ziel mit IR-Strahlen an, um es dann sicher bekämpfen zu können. Lampe ein/aus, Lichtstrahl bündeln/streuen. Was sieht der RS aus seiner Optik? Ein Strichbild in 8facher Vergrößerung. Ziel erkannt, kann bekämpft werden. Auswahl der Munitionsart HE oder AP und Bedienung der BMK 20mm Rh 202 über den Steuerknüppel?
Würde mich sehr freuen, wenn sich hier die Praktiker zu Wort melden würden. Vielen Dank.
Nanu, mag denn kein RS vonn seiner Tätigkeit erzählen? Schade aber okay.
Könnte damit zusammenhängen, dass Soldaten auch nach Ende der Dienstzeit verpflichtet sind, über Dinge Verschwiegenheit zu wahren, die ihm bei seiner dienstlichen Tätigkeit bekannt geworden sind.
Da magst Du wohl recht haben. Schade eigentlich, hätte gerne mehr aus der Praxis erfahren, da es ein spannendes Thema ist. Aber gut, muss mich wohl damit abfinden.
Oder selbst zum PzGren in der Reserve ausbilden lassen. Da geisterte vor einiger Zeit mal ein Flyer von einem PzGrenBtl (na) durchs Forum...
War Richtschütze Marder 1974/75. Scheinwerfer auf dem Trägerarm links am Turm montieren. Einbau IR_Zieleinrichtung war eine fummelige Angelegenheit. Für Nachtkampf aus einer festen Stellung wurde auch eine Zielspinne angelegt mit Rohrerhöhungs- und
Seitenrichtwerten für markante Punkte auf dem Gefechtsfeld. So weit meine Erinnerungen. Könnte mal in alten Aufzeichnungen, die ich damals gemacht habe, schauen, ob die was hergeben. Dazu fehlt mit aber im Moment die Zeit.
Habe mich mittlerweile selbst in dieser Richtung weitergebildet und mal einen Blick durch das WGB und das Strichbild des PERI-Z11 werfen dürfen.
Das WBG ist immer noch "unerträglich" laut - für Mot-Schützen-Spähtrupps auch noch auf große Distanz zu hören. Ein konstantes Surren, für den Nachtkampf eher suboptimal - dachte, das hätte man schon längst besser gelöst.
Auf dem Hauptbediengerät lässt sich f. Kommandant und RS alles einstellen. Zielmittel, Entfernungsaufsatz, Vorhaltegeber etc. Hauptbediengerät eher für Waffenanlage (BMK, T-MG) und Munitionszuführung (DGZ) und nicht für die Optiken. Habe das nicht so genau verstanden...
Der Marder geht als Gefechtsfahrzeug ähnlich vor wie der abgesessene Schützentrupp. Feuer und Bewegung. Einer sichert und der andere geht an der Waldkante vor.
Beobachtungshalt. Dabei beobachtet der RS permanent das Vorgelände/Gefechtsfeld von links nach rechts, indem er den Turm langsam schwenkt. Bei erkannten Hartzielen wird das Feuer selbstständig mit Einzelschuss oder Dauerfeuer eröffnet. Die Munition wird rückwärts am Sitz des RS entlang geführt. Voll aufmunitioniert - 1.250 Schuss
Hartkern/AP - schwarzer Gefechtskopf
Sprengbrand/HE - gelber Gefechtskopf
Die Epoche des alten "Eisenschweins" geht ja jetzt vorbei. Doch die alten Marder-Kommandanten trauen dem neuen Puma die Robustheit des Marders nicht zu, der sich nach Gefechtsschaden auch noch manuell/hydraulisch richten lässt.
Dauerfeuer bei AP/Treibspiegel eher nicht. Habe ich zumindest noch nicht gehört.