Zwar freue ich mich über diese ziemlich positiven Zahlen. Andererseits frage ich mich schon, wie ein Sprung von sagenhaften 19% in zum Beisipel der Frage der Zugehörigkeit der Bundeswehr zur Gesellschaft innerhalb eines Jahres zu bewerten ist. Und die Entwicklung des Anteils derjenigen, die eine personelle Aufstockung für nötig hält: Von 18% (2013) auf 52% - innerhalb von drei Jahren?
Das ließe ja nun mehrere mögliche Schlussfolgerungen zu:
1. Die Umfrage ist nicht repräsentativ.
2. Die Umfrage beinhaltet beinhaltet methodische Artefakte (z. B. geänderte Fragenformulierungen).
3. Die Stimmung hat sich tatsächlich total "gedreht", und zwar innerhalb weniger Jahre.
Falls die Leute vom Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften ihren Job ordentlich gemacht haben und 3. zutreffen sollte, stellen sich neue Fragen:
3. a) Die globalen (Macht-/Konflikt-)Verhältnisse haben sich seit 2013 massiv verändert.
3. b) Die Wahrnehmung der globalen Verhältnisse hat sich seit 2013 massiv verändert.
3. c) Die Antworten der Befragten sind ehrlicher/unehrlicher geworden (Stichwort "soziale Erwünschtheit").
3. d) Die seit 2013 angeworfene Marketing-Maschinerie oder eine veränderte Berichterstattung haben die Wahrnehmung der Bundeswehr verändert.
3. e) Die seit 2013 durchgeführten Reformmaßnahmen haben sich positiv auf die Wahrnehmung der Bundeswehr ausgewirkt.
... noch was?
Der Auftraggeber meint, die veränderte politische Lage sei verantwortlich.
Nehmt Ihr Mitforisten denn (subjektiv) eine solche stark veränderte Wahrnehmung der Bundeswehr wahr?
Ich traue solchen "representativen" Umfragen genauso wenig wie Statistiken. Wie sagt man? "Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast!"
Das Problem sind nicht die Statistiken, sondern wie man diese interpretiert und veranschaulicht.
Statistiken können, mit dem selben Sachverhalt, unterschiedlich dargestellt werden.
So entsteht der Eindruck, die Statistik sei gefälscht. Marketingexperten kennen sich gut damit aus.
Zitat von: MMG-2.0 am 01. Dezember 2016, 15:53:05
Hier das eigentliche Dokument:
Kurzbericht Bevoelkerungsumfrage 2016.pdf
Danke für den Link! :)
Bei kurzem Querlesen fällt auf: Tatsächlich sind Fragenkategorien verändert worden und die Zu-/Einordnung von Antworten hat sich teils verändert.