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Fragen und Antworten => Dienstunfähig -Wehrdienstbeschädigung - Behinderung => Thema gestartet von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 08:19:31

Titel: Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 08:19:31
Guten Morgen,

mittlerweile ist es ja möglich viele Zusatzversicherungen abzuschließen, die Kosten für eine Genesung übernehmen. Gibt es ein Dokument  aus welchem hervorgeht was die Freie Heilfürsorge übernimmt, um dann zu sehen was man ggf. selbst absichern muss / kann / sollte?

EDIT: Betreff angepasst
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: KlausP am 29. Januar 2017, 08:23:00
Für Soldaten gibt es keine "freie Heilfürsorge" sondern unentgeltliche truppenärztliche Versorgung und die übernimmt alle medizinisch notwendigen Behandlungen.
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 08:28:37
Da war ich etwas unsauber mit den Begrifflichkeiten, ich meine natürlich die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung.


Um das ganze zu konkretisieren: Ich bin gerade dabei zu überprüfen, ob meine Unfallversicherung noch den aktuellen Bedürfnissen entspricht und habe mich auf dem Versicherungsmarkt umgeguckt. Da sind dann z.B. Zusatzoptionen für Kurkosten oder Sportgeräte die man mit auswählen kann. Daraus entstand dann meine Frage um zu sehen welche Optionen ggf. sinn machen und welche unnötig sind.
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: Andi8111 am 29. Januar 2017, 08:55:06
Schwieriges Thema.
Viele Zusatzversicherungen sind darauf ausgelegt, dass ein anderer Leistungsträger in Vorkasse geht. Bei nur sehr wenigen Leistungen der UTV findet das wirklich statt. Zahnärzliche Leistungen im Bereich Prothetik z.B. werden wirklich berechnet. Hier könnte man eventuell einen Teil zurückbekommen. Jedoch: Hier wird überdurchschnittlich gut versorgt bei geringen Kosten. Meist rechnet sich eine Zusatzversicherung nicht.
Bei Brillen und Hörgeräten würde es sich rechnen, jedoch wird es dort keinen Erstattungsbeleg geben.

Und: Die Bundeswehr ist sehr großzügig mit allen Maßnahmen, die mit eigenem Personal und Gerät durchgeführt werden können. Also benötigt man fast keine Zusatzabsicherung.

Eine Unfallversicherung ist sinnvoll für private Unfälle. Dienstliche sind zu gut abgedeckt.
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 09:05:02
Ich habe die Grundlage gefunden, woraus man zu mindestens grob ableiten kann wie die Versorgung aussieht.
Falls es noch jemanden interessiert: http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_01112014_190306.htm] [url]http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_01112014_190306.htm [/url]

@Andi8111: Macht es ein Unterschied im Umfang der Versorgung ob der Unfall im Dienst oder privat erfolgte?
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 09:06:30
Das mit dem Link hat nicht funktioniert, also noch mal

http://www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de/bsvwvbund_01112014_190306.htm
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 09:08:37
@Andi8111: Mit Versorung meine ich jetzt ausschließlich die ärztliche Behandlung...
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: ulli76 am 29. Januar 2017, 09:19:08
Zusatzversicherungen braucht ein Soldat normalerweise nicht.
Einige haben eine Krankenhaustagegeldversicherung. Die braucht man als Soldat aber nicht, weil die UTV unbegrenzte Gehaltsfortzahlung umfasst.
Für Kurleistungen brauchst auch nix. Die Bundeswehr schickt dich auf Kur, wenn du eine Kur brauchst und dann sind auch alle Leistungen mit drin- außer Verpflegung, da zahlst aber das gleiche wie bei der Kasernenverpflegung.
Sportgeräte- für was braucht man dafür eine Versicherung?

Zahnzusatz kann sich mal lohnen. Man muss aber auch da sagen, dass die Zuzahlungen für Zahnersatz sehr gering. Das kann sich an sich jeder Soldat leisten.

Die UTV ist schon sehr umfangreich. Da bleibt so gut wie nichts über, was man noch extra versichern müsste.

Gesundheitskosten nach Unfällen trägt auch die UTV. Egal ob das privat oder dienstlich passiert ist.
Dein Gehalt bekommst du auch weiter.

Wenn es dienstlich bedingt war, dann läuft die weitere Absicherung über die Wehrdienstbeschädigung.
Wenn es privat bedingt war, dann macht es Sinn eine Absicherung für die Zeit nach der Bundeswehr zu haben. Gesundheitskosten trägt da halt die Krankenkasse. Musst halt schauen wie du evtl. Berufsunfähigkeit absicherst.

Was du aber auch jedem Fall brauchst- bevor du privat in irgendein Ausland fährst solltest du unbedingt eine AUslandskrankenversicherung abschließen. Wichtig da die Rückholoption. Die Bundeswehr zahlt nur das an Krankheitskosten, die auch im Inland angefallen wären. Im Ausland kann das sehr viel teurer sein und du musst in Vorkasse gehen.
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 09:23:10
Ich bedanke mich für die umfangreichen Antworten, damit ist mir erstmal geholfen.

Zu den Sportgeräten, da steht bei den Optionen meistens bei, dass Sportgeräte bis zu einem Betrag  X bezahlt werden, wenn die zur Rehabilitation benötigt werden
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: ulli76 am 29. Januar 2017, 09:25:37
Die UTV hat gegenüber eine KK entscheidende Vorteile: Es gibt nur sehr wenige Sachen wo man Zuzahlungen leisten muss- das ist vor allem Zahnersatz und Verpflegung im Krankenhaus.
Physiotherapie ist nicht begrenzt. Psychotherapie ist zwar antragspflichtig und es gibt prinzipiell Grenzen. Die können aber überschritten werden, wenn das medizinisch notwendig ist.
Die versorgung mit Medikamenten ist sehr umfangreich und zuzahlungsfrei. Es sind nur Life-style-, Hautpflege- und Wellnessprodukte ausgeschlossen. Sowie Diätmittel.(da isses wie im Zivilen).

Der Truppenarzt muss sich keine Gedanken um sein Budget machen. Beispiel: Wenn du Rücken-oder Knieprobleme hast, wird dich im Zivilen der Hausarzt meist früher oder später zum Orthopäden schicken, der dich dann zum MRT schickt. Beim Bund wird dich der Truppenarzt direkt zum MRT schicken, wenn er das für erforderlich hält und dann mit den Ergebnissen zum Orthopäden.
Es ist auch für den Truppenarzt praktisch- der kann dich nämlich so behandeln wie er es für richtig hält. Ohne Regresse zu fürchten.

Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: N0rdlicht am 29. Januar 2017, 09:29:08
Danke für die Ausführungen.

Könnte eventuell ein Moderator den Betreff mit meiner unsauberen Formulierung ändern?
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: ulli76 am 29. Januar 2017, 09:30:46
Das mit den Sportgeräten brauchst du eigentlich nicht.
Ich habe zwar noch nie gehört, dass die Bundeswehr Sportgeräte zahlt- auch nicht zu Reha-Zwecken. Aber da kann Tommie vielleicht noch was sagen.
Die meisten Geräte die mir da einfallen sind nicht teuer- Therabänder, Sitzball, vielleicht mal ne Hantel, oder auch nen Slingtrainer (aber den haben viele Soldaten eh) etc. Das sind keine Kosten mit denen man sich ruinieren würde. Also nichts was versicherungswürdig wäre.

ABER: Dein Truppenarzt kann dir Physiotherapie, auch an Geräten, verordnen. Dafür gibt es auch quasi keine Grenze.
Außerdem gibt es die Möglichkeit der ambulanten Rea- beim Bund meist über EAP (bitte sagt mir nicht, dass sich das auch noch geändert hat seit ich raus bin).
Titel: Antw:Freie Heilfürsorge und Versicherungen
Beitrag von: LwPersFw am 29. Januar 2017, 10:41:21
Hier geht es ja um den Abschluss einer privaten Unfallversicherung.

Was ist deren Sinn ... ?
+ 24/7
+ weltweit
gegen die möglichen Folgen eines Unfalls jeglicher Art abgesichert sein.

Und eine Folge könnte die Entlassung auf Grund Dienstunfähigkeit sein.

Deshalb gibt es i.d.R. ja 2 Hauptversicherungsleistungen:
+ lebenslange monatliche Rente ab 50 % dauerhafter Behinderung
+ eine Einmahlzahlung, je nach bleibendem Behinderungsgrad

Wie gut diese Leistungen sind, zu einem vertretbaren Beitrag, darauf sollte man den Hauptaugenmerk legen.

Da diese beiden Leistungen vollkommen unabhängig davon gezahlt werden was die Bw leistet, sind sie immer ein Plus.

Ich habe z.B. einen Monatsbeitrag von 39 €... und erhalte:
+ ab 50 % dauerhafter Behinderung 2500 € Rente/Monat/lebenslang
+ bei 100 % dauerhafter Behinderung 1200000 € Einmalzahlung


Der Rest...wie Krankenhaustagegeld, etc. ist nur "Beiwerk"
Hier muss man sehen...was man persönlich im Fall des Falles gerne hätte...
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: F_K am 29. Januar 2017, 12:11:04
Lieber Fw,

Nur werden die wenigsten Personen durch Unfall berufsunfähig - vor einer Unfallversicherung ist also eine Berufsunfähigkeitsversicherung zwingender - gerade in jungen Jahren.
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: LwPersFw am 29. Januar 2017, 13:50:50
Wie immer bei Versicherungen...

...am Ende zählt das individuelle Absicherungsbedürfnis...

...und was man sich an monatlichen Beiträgen leisten kann bzw will

Nordlicht will ja eine UV abschließen... ihm ging es nur um den vertraglichen Umfang...

Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: MiraC am 29. Januar 2017, 14:08:11
Ich habe Unfallversicherungen bis vor kurzem immer als total überflüssig angesehen.
Bis ich mich damit näher beschäftigt habe
- wir sind extrem viel unterwegs [Stichwort: Pendler-Armee]
- Lehrgänge

und dazu, was (bzw wen) ich damit absichern möchte.
In meinem Fall dient die UV dazu, dass wenn etwas passiert, meine Frau nicht plötzlich mit einer überbordend hohen Hypothek dasteht.

Das ist aber in jungen Jahren ohne Eigentum nicht nötig.
Ich denke das muss man alles für sich selbst entscheiden.

Die Dienstunfähigkeitsversicherung, bzw eine BU.... sehe ich für mich nicht. Altersbedingt inzwischen viel zu teuer. Absicherung des Totalrisikos - BU - in meinem Fall -Softwareentwickler/Administrator- Sehr kleines Risiko, sehr hohe Beiträge, die wo anders sicherlich besser investiert sind.

Ich denke da muss jeder für sich seinen Weg finden. "Den" Weg gibt es nicht.
UV halte ich persönlich für sinnvoll.

Für mich persönlich habe ich noch eine Krankentagegeldversicherung, eine Krankenhaustagegeld und eine Pflegetagegeld.
Die sind aber als Soldat völlig unsinnig. Ich habe die nur, weil ich dort aufgesparte Beiträge aus dem Zivilen aufbrauche, ich zahle hier ca. 12 Euro/Jahr.

Zivil hatte ich z.B. auch eine Zahnzusatzversicherung, ich halte aber auch diese, eine gute Mundhygiene vorausgesetzt, für verzichtbar.
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: Andi am 30. Januar 2017, 11:00:44
Zitat von: MiraC am 29. Januar 2017, 14:08:11
Ich habe Unfallversicherungen bis vor kurzem immer als total überflüssig angesehen.
Bis ich mich damit näher beschäftigt habe
- wir sind extrem viel unterwegs [Stichwort: Pendler-Armee]
- Lehrgänge

Da sind wir aber nicht schlechter gestellt als jeder zivile Arbeitnehmer über die genossenschaftliche Arbeitsunfallversicherung. Wegeunfälle sind Arbeitsunfälle - auch bei der Bundeswehr.

Gruß Andi
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: ulli76 am 30. Januar 2017, 11:43:04
Wir sind da sogar besser gestellt als die meisten zivilen Arbeitgeber:
Solange es nicht zum Todesfall kommt, bleibt ein Betroffener erstmal Soldat und bekommt jeden Monat sein Gehalt und zwar zu 100% ohne Krankengeldregelung.
Alle medizinischen Kosten werden von der UTV getragen- ohne Zuzahlung, ohne Begrenzungen für Physiotherapie etc. Auch teure Maßnahmen bekommt man als Truppenarzt recht problemlos genehmigt, sobald man sie medizinisch begründen kann und solange sie nicht explizit durch Vorschriften ausgenommen sind.
Es gibt einen Sozialdienst der umfassend beraten kann.
Es gibt weitere Unterstützungen im Rahmen des psychosozialen Netzwerks, dazu noch Bundeswehrsozialwerk, Härtefallstiftungen etc.

Ja, eine Unfallversicherung kann Sinn machen, aber man sollte sich halt immer überlegen "Wer bin ich und was will ich wie absichern"- das ist für eine junge Familie mit frisch gebautem Haus sicher noch was anderes als dem Single ohne weiteren sozialen Verpflichtungen.

Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: F_K am 30. Januar 2017, 11:47:31
Sicherheitshalber wiederhole ich:

ZitatEine Berufs­unfähigkeits­versicherung gehört zu den wichtigen Versicherungen, die jeder haben sollte.
So Stiftung Warentest.

Unfallversicherung ist dagegen "Luxus", weil die Kosten überschaubar sind und das Risiko ebenfalls gering (Deswegen sind die auch so günstig zu bekommen).
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: Andi8111 am 30. Januar 2017, 14:51:51
Und so rosig wie Ulli das schildert, läuft es nur bis zum Ausgang des DU-Verfahrens..
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: MiraC am 30. Januar 2017, 14:56:36
In meinem Fall hätte ich für ca. 100Euro/Monat durch die DU irgendwas zwischen 500-700Euro/Monat absichern können.
Das "rechnet" sich für mich nicht. die 5-700Euro gibt es ja auch max. zwei Jahre lang... und was ist dann?

Ich finde die Versicherung ist zu teuer für das was sie leistet. Für einen Soldaten im Truppendienst der viel im grünen unterwegs ist, sieht das sicherlich anders aus.
-> Wenn ich so kaputt bin, dass ich nicht mal mehr am Rechner sitzen kann, dann habe ich ein ganz anderes Problem.

Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: F_K am 30. Januar 2017, 15:07:15
@ MiraC:

"Meine" BU kostet ca. 30 Euro pro 1000 Euro (!) Rente - lebenslang bis Eintritt Altersrente. Damit wird auch deutlich, warum eine BU "Geld kostet", nämlich weil ggf. 40 Jahre lang 12 Monate im Jahr Zahlungen geleistet werden.

Ansonsten: Du sitzt vermutlich "auf einem Stuhl" vor Deinem Rechner - da reicht ggf. schon ein Bandscheibenproblem, um das Sitzen unmöglich zu  machen - und ja, dann hast Du ein Problem.

So mal 50.000 Euro für einen kleinen "Hausumbau" ist auch ohne Versicherung bezahlbar - wenn man noch arbeiten kann.

Die "Geschichte" mit der BU ist ja nicht meine "Idee", sondern "common sense" unter den Profis - Privathaftpflicht und BU (oder ähnliches Konzept) ist zwingend, Unfallversicherung ist eher "nice to have" wer will.
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: ulli76 am 30. Januar 2017, 16:02:37
@Andi: Ja natürlich. Das DU-Verfahren dauert aber und wird auch nicht innerhalb von ein paar Tagen eingeleitet.
Ja, die Ausführungen gelten nur, solange derjenige Soldat ist, nicht nach seiner Entlassung.

Nur zivile Arbeitgeber bieten da auch keine bessere Versorgung (die meisten zumindest nicht)- ganz im Gegenteil.
Man muss halt überlegen was man genau für die Zeit nach einem DU-Verfahren absichern muss. Das muss eben jeder selber überlegen.

Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: LwPersFw am 30. Januar 2017, 16:21:57
Um nochmal das Wesentliche zusammenzufassen:

Berufsunfähigkeitsversicherung

Vorteile:


Bei einer Berufsunfähigkeit fallen in der Regel Einnahmen aus Lohn und Gehalt weg.
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ersetzt hier den Wegfall des Einkommens.


Die Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt auch bei durch Krankheit verursachter Berufsunfähigkeit.


Auch wer pflegebedürftig ist und mindestens unter Pflegestufe 1 fällt, gilt häufig als berufsunfähig.
Je nach vertraglicher Vereinbarung zahlt hier der Versicherer.

Einschränkungen:


Die Leistungen werden erst ab einem bestimmten Grad der Berufsunfähigkeit gezahlt,
z. B. erst ab einer Berufsunfähigkeit von 50 %.


Rentenleistungen erfolgen gem. Vertragslaufzeit, max. bis zur Regelaltersrente (i.d.R. 67)


Die Gesundheitsprüfung ist umfangreicher als bei der Unfallversicherung.


Höhere Beiträge



Private Unfallversicherung

Vorteile:


Die private Unfallversicherung übernimmt unfallbedingte, finanzielle Mehrbelastungen.


Sie zahlt auch bei weiter bestehender Berufsfähigkeit.


Schon ab einem Invaliditätsgrad von 1 % leistet die Versicherung


Ist eine Rente vereinbart (ab 50 % Dauerschaden), wird diese bis zum Tod gezahlt


Günstige Beiträge


Die Gesundheitsprüfung ist weniger umfangreich.

Einschränkungen:


Die Unfallversicherung setzt, wie der Name schon sagt, einen Unfall voraus.
Bei psychischen oder körperlichen Erkrankungen leistet sie i.d.R. nicht.


Bestimmte Unfälle, wie z.B. durch hohen Alkohol- oder Drogenkonsum, sind ausgeschlossen
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: Pericranium am 02. Februar 2017, 16:20:34
Ich habe aktuell "nur" eine DU, aber keine BU, weil ich an sich ja noch keinen Beruf erlernt habe.
Nun frage ich mich ob denn eine BU, wenn ich fertig studiert habe, nicht ausreichend ist und ich eine BU abschließen und die DU kündigen soll, wenn es soweit ist.
Bin ich DU, kann ich ja zivil weiter arbeiten und wenn ich BU bin, dann kann ich ja auch garantiert nicht mehr als Soldat arbeiten.

Wie seht Ihr das?
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: Andi am 03. Februar 2017, 08:24:19
Zitat von: Pericranium am 02. Februar 2017, 16:20:34
Ich habe aktuell "nur" eine DU, aber keine BU, weil ich an sich ja noch keinen Beruf erlernt habe.

Eine BU bezieht sich aber nicht auf einen "erlernten Beruf", sondern zunächst einmal auf eine ausgeübte Tätigkeit und eine DUV lässt sich ja unkompliziert zu einer BUV umwandeln - zumindest wenn man den Rahmenvertrag hat.

Zitat von: Pericranium am 02. Februar 2017, 16:20:34
Bin ich DU, kann ich ja zivil weiter arbeiten und wenn ich BU bin, dann kann ich ja auch garantiert nicht mehr als Soldat arbeiten.

Wie seht Ihr das?

Dass das immer eine medizinische individuelle Frage ist.

Gruß Andi
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: Pericranium am 03. Februar 2017, 16:13:02
Zitat von: Andi am 03. Februar 2017, 08:24:19

Eine BU bezieht sich aber nicht auf einen "erlernten Beruf", sondern zunächst einmal auf eine ausgeübte Tätigkeit und eine DUV lässt sich ja unkompliziert zu einer BUV umwandeln - zumindest wenn man den Rahmenvertrag hat.



Ich habe tatsächlich den Rahmenvertrag, wobei ich den aber eigentlich kündigen und wo anders eine DUV abschließen wollte.
Aber wenn ich den Rahmenvertrag umschreiben lassen kann, wäre das natürlich auch eine Option. Danke, ich werde mal rumtelefonieren!
Titel: Antw:Zusatzversicherungen in Ergänzung zur utV
Beitrag von: Tasty am 10. Februar 2017, 11:59:06
Zitat von: F_K am 30. Januar 2017, 15:07:15
@ MiraC:

"Meine" BU kostet ca. 30 Euro pro 1000 Euro (!) Rente - lebenslang bis Eintritt Altersrente.

Und das ist schon relativ teuer, man bekommt auch 1500€ Rente für unter 30€.
Allerdings sollte man
- auf die genauen Konditionen achten (insbes. BU oder DU?) und
- nicht zu niedrig abschliessen, insbes. nicht nahe des Grundsicherungsniveaus, weil es sonst zum Leben kaum reicht und man für eine Grundsicherung bezahlt, die man andernfalls ohnehin bekäme.