Hallo alle zusammen,
dies ist mein erster Post hier und ich bin gespannt wie es in einem Forum so läuft.
Ich persönlich finde das Thema Drohnen sehr interessant da es äußerst beeindruckend ist was die amerikanischen Drohnen im Einsatz für Ergebnisse liefern. Meiner Meinung nach sollten wir schnellst möglich mit den Amis mitziehen und nicht nur Aufklärungsdrohnen nutzen! Die Soldaten in Afgahnistan hätten sicherlich das ein oder andere mal eine Predator über ihren Köpfen gebrauchen können. Ich finde es furchtbar das dort zum Nachteil unserer Soldaten gehandelt wird, das Projekt Euro Hawk hatte sehr viel Potenzial und hat es auch jetzt mit Sicherheit immernoch.
Kann mir aber bitte einer mal erklären, wo diese wahnsinnig hohen Wartungskosten für eine Drohne herkommen die nicht einmal fliegt ? 23 Millionen?! Da ist doch die Halle, das Personal und das Öl für die nächsten 20 Jahre mit eingerechnet, oder ? :D Von den 150 Millionen um sie Flugbereit zu bekommen mal abgesehen. Da ist es ja Günstiger einfach 2-3 von den Amerikanern zu kaufen, aber so sind wir wenigstens etwas unabhäniger (vermute ich mal).
mfg Tim
ZitatDie Soldaten in Afgahnistan hätten sicherlich das ein oder andere mal eine Predator über ihren Köpfen gebrauchen können.
Wer sagt denn, dass das nicht der Fall war? Die Bundeswehr war doch dort im Rahmen der NATO.
Guten Morgen,
danke für deine Antwort ! Das ist natürlich richtig, Drohnen Unterstützung haben unsere Soldaten von den Amerikaner sicherlich bekommen, jedoch war dies z.B. am Karfreitag nicht möglich. Unsere Aufklärungsdrohnen haben das Gefecht schließlich auch beobachtet, jedoch konnten diese nur dabei zusehen wie die Bundeswehr einen Schwarzen Tag erlebt.
Außerdem ist die Bundeswehr doch sicherlich wesentlich vielseitiger, wenn wir selbst auf diese Art der Technologie zurückgreifen könnten. Es gibt sicherlich genug Momente wo die NATO leider keine Möglichkeit hatte uns zu helfen. Ich persönlich stelle mir es als eine Bereicherung der Truppe vor.
Mfg Tim
Beim Karfreitagsgefecht waren keineswegs nur "machtlose" Aufklärungsdrohnen in der Luft, sondern auch bis an die Zähne bewaffnete (amerikanische) Kampfflugzeuge.
Und jetzt denken wir noch mal nach, was das heißt. ;)
So viel zum Thema "hätte, hätte, Kausalkette..."
Es ging hier doch nur um den Euro Hawk bzw. um die deutschen Drohnen, oder ? :D Das mit den Fliegern ist richtig aber diese konnten ja leider nicht eingreifen. (Soweit ich weiß weil das Risiko unsere Jungs zu treffen zu hoch war)
Das Thema "hätte hätte" ist immer qutasch, da gebe ich ihnen vollkommen recht. Ich wollte damit bloß sagen das ich finde die Bundeswehr könnte sicherlich ein paar bewaffnete Drohnen gebrauchen. Oder sehen sie das anders ?
Mfg Tim
Zitat von: Tim.S am 07. Februar 2017, 12:37:42
Das mit den Fliegern ist richtig aber diese konnten ja leider nicht eingreifen. (Soweit ich weiß weil das Risiko unsere Jungs zu treffen zu hoch war)
Richtig.
Bewaffnete Drohnen hätten also genau so zugesehen, daher eher schlechtes Beispiel ;)
Ich habe mir Drohnen dann wohl etwas zu Präzise vorgestellt, die Aufnahmen der amerikanischen Drohnen wirken immer so unfassbar genau. Aber dazu fehlt mir dann vlt. doch einfach das Wissen. Danke aber für die Antworten!
mfg Tim
Sie sind auch präzise. Aber das sind Kampfjets auch. Mag auf den ersten Blick widersinnig erscheinen, dass ein mit Schallgeschwindigkeit dahinbretternder Jet sein Ziel genau so präzise treffen soll wie eine eher ruhig am Himmel kreisende Drohne - aber entscheidend hierbei ist eben die eingesetzte Waffentechnik. Und eine lasergelenkte Bombe ist eben genau so präzise wie eine lasergelenkte Hellfire ;)
Paveway II => CEP ~1m
Hellfire => CEP ~4m
CEP Circular Error Probable = 50% liegen innerhalb des Radius
Zitat von: Tim.S am 06. Februar 2017, 18:10:32
Hallo alle zusammen,
dies ist mein erster Post hier und ich bin gespannt wie es in einem Forum so läuft.
[...]
Ich persönlich finde das Thema Drohnen sehr interessant da es äußerst beeindruckend ist was die amerikanischen Drohnen im Einsatz für Ergebnisse liefern.
[...]
mfg Tim
Erst einmal herzlich willkommen, Tim S.! :)
Hier ein Link, der Dich interessieren könnte! Er enthält ein paar Detailinformationen/technische Daten zu einem
anderen "remotely piloted aircraft" (RPA), der Heron TP:
https://www.bundeswehr.de/resource/resource/UlRvcjZYSW1RcEVHaUd4cklzQU4yMzFYNnl6UGxhbm1vNGx0VVVuZlIvaENsQTBtSUdRdkZPb3BZNDVEbnp1VmFZbnF6RXI1K0YrNWFBQ0FzbXlHcTJvcjVkOXVuNVd0R2JpRnoyM1BaT1k9/02_Gesamtausgabe-b.pdfQuelle: Bundeswehr aktuell vom 18. Januar 2016
Ich möchte Dir zustimmen, dass die Technologiefortschritte bei der Steuerung von Luftfahrzeugen durch am Boden verbleibende Piloten/Operatoren beeindruckend sind.
Unglaublich was dort möglich ist und wie auch die Steuergelder noch effektiver eingesetzt werden können. Zum Schichtwechsel des Piloten muss das RPA nicht mehr zurückfliegen, wohingegen der klassische Kampfjet oftmals erst nach Stunden wieder zurück im Einsatzgebiet ist.
Die
Verweildauer im Einsatzgebiet des vom Boden aus gesteuerten Flugzeugs ist also wesentlich höher.
Denke mal an die Erreichbarkeit einer Landebahn in Krisengebieten, wo die amerikanischen Jets oftmals bis zu einem Flugzeugträger zurückfliegen müssen. Vom Aufwand eines "Flughafens auf See" mal noch gar nicht gesprochen.
Stattdessen gibt es einfach eine Übergabe zwischen der aufziehenden Wache und dem Piloten, der Dienstschluß hat! Fehlender Schleudersitz, entfallende Klimatisierung und damit Gewichtseinsparung gegenüber insbesondere einem Doppelsitzer ermöglichen zudem eine größere Reichweite.
Ich kann also nur Vorteile bei den vom Boden aus gesteuerten Flugzeugen erkennen.
Noch eine rein linguistische/sprachliche Frage an alle Forumsteilnehmer bzw. Mitlesenden: Heißt es in der Bundeswehr-Terminologie wirklich
Drohne oder gibt es eine deutsche Entsprechung zum
remotely piloted aircraft?
Zitat von: Gerd am 10. Februar 2017, 15:23:39
[...]
Noch eine rein linguistische/sprachliche Frage an alle Forumsteilnehmer bzw. Mitlesenden: Heißt es in der Bundeswehr-Terminologie wirklich Drohne oder gibt es eine deutsche Entsprechung zum remotely piloted aircraft?
In diesem Fall schlichtweg: Unbemanntes Luftfahrzeug der HALE / MALE Klasse
Um Gerd zu ergänzen zum Thema "Heron TP"
siehe umfangreiche Antwort der Bundesregierung zum Thema im Anhang
[gelöscht durch Administrator]
@Gerd
Vielen dank und ein wirklich interessanter Link! Kannst du mir etwas zu den auf den ersten Blick extrem hohen Unterhaltungskosten für eine nicht fliegende Drohne sagen ? Ich finde diese ziemlich übertrieben und weiß nicht recht ob man diesen glauben schenken kann.
Mir wäre auch nur die Bezeichnung "Unbemanntes Luftfahrzeug" bekannt.
Auch danke an die anderen für die Informationen!
mfg Tim
Hallo Tim S.,
von außen ist es relativ schwierig, die im SPIEGEL genannte Zahl von 23 Millionen Euro wirklich einzuordnen. Es steht ja dort etwas von
"bislang" 23 Millionen Euro. Der Wert wird sich wahrscheinlich auf mehrere Jahre beziehen.
Wikipedia spricht mit Bezug zur europäischen Variante davon: "erfolgte der Erstflug am 29. Juni 2010 von Palmdale zur Edwards Air Force Base"....
Also wird sich der Betrag von 23 Millionen Euro wohl auf vier, fünf oder sechs Jahre verteilen.
Zurück zum Spiegel:
Das ehemalige Hamburger Nachrichtenmagazin hat die Formulierung wahrscheinlich absichtlich gewählt, um ein bisschen zu skandalisieren. ;)
"Unterhalt des Fluggerätes" legt die Vermutung nahe, dass es um eine Kombination aus Sach- und Personalkosten geht. Da im Luftverkehr praktisch
alle Mechaniker- und Wartungstätigkeiten von zertifizierten Technikern/Ingenieuren durchgeführt werden und mehrmals geprüft werden, sind darin wahrscheinlich
auch mehrere Planstellen sowie die entsprechenden Materialien, Werkzeuge und Ersatzteile enthalten. Die Grundausstattung beim allerersten Exemplar ist dann komplett
zu kaufen, später kann man ja immer nur ein Triebwerk in der Wartung haben und die anderen je nach Flugstunden wechselseitig ein-/ausbauen.
Ein Flugzeug mit Strahltriebwerk/Jet ist zudem erheblich teurer als der Turboprop-Motor, der - vereinfacht gesprochen - schon aus dem
letzten Jahrhundert stammt.
Und wenn Du die 23 Millionen auf eine lange Zeit verteilst, die rund-um-die Uhr-Bewachung und diverse Erprobungskosten abziehst, dann halte ich das
nicht für zu teuer. Der im Spiegel-Artikel genannte Standort Manching (der gemischt zivil und militärisch genutzt wird) deutet für mich auch auf eine Art Kooperation mit Privatunternehmen hin
(Leasing-Halle?). Dann würden sich die 23 Millionen noch weiter relativieren.
Aber wie gesagt: Als Beobachter von draußen kann ich nur ein bisschen kaufmännisches Rechnen und Nachdenken einbringen.
Zumal die Wikipedia-Artikel und frei verfügbaren Dokumentationen von einer europäischen Komponente (EADS; Cassidian u. ä.) sprechen, also ein bestimmter Prozentsatz
innerhalb Europas verbleibt und den High-Tech Standort stärkt. Es sieht also so aus, als wenn das Fluggerät selbst ein "Standard-Gerät"* ist und es an den lokalen Bedarf Deutschlands
angepasst worden wäre.
* = Bei den Stückzahlen ist es ja nicht so eine Art Standard-Gerät in Serienproduktion wie es beispielsweise der (Zivil-) Airbus A320 ist.
Auf alle Fälle ein interessantes Thema zum Googeln. :)
Wenn ich Verteidigungsminister wäre, dann würde mich sicher einer meiner ersten Termine zu einem der Ground Explotation Systeme für UAV's und zu einem Missions-Planungs-Container des Eurofighters führen. Dann würde ich ein Gefühl dafür bekommen wie Informationen und Aufklärungsdaten die Truppe unterstützen. Und wie unterschiedlich die einzelnen Komponenten sind.
Und mich erst später in Cyberabwehr und ähnliches einarbeiten, das wäre für einen neuen Minister zu abstrakt.
ZitatZurück zum Spiegel:
Das ehemalige Hamburger Nachrichtenmagazin...
Was sollen die User für Erkenntnisse aus der polemischen Zuspitzung mitnehmen? Eine Erläuterung wäre hilfreich.
Zitat von: StOPfr am 13. Februar 2017, 16:11:44
ZitatZurück zum Spiegel:
Das ehemalige Hamburger Nachrichtenmagazin...
Was sollen die User für Erkenntnisse aus der polemischen Zuspitzung mitnehmen? Eine Erläuterung wäre hilfreich.
Die Zuspitzung generiert Aufmerksamkeit. Hat ja schon funktioniert. ;)
Zitat von: Gerd am 13. Februar 2017, 16:02:15
Ein Flugzeug mit Strahltriebwerk/Jet ist zudem erheblich teurer als der Turboprop-Motor, der - vereinfacht gesprochen - schon aus dem
letzten Jahrhundert stammt.
Nicht erschrecken, Gerd. Wir schreiben 2017, somit stammt auch das Strahltriebwerk aus dem letzten Jahrhundert... sogar aus dem letzten Jahrtausend! ;D
Oh man,
"alternative Fakten und Polemik".
Einwurf eines Technikers:
Sowohl Turbine (Düsentriebwerk) als auch Turboprop (Turbine, die einen Propeller antreibt) stammen aus dem letzten Jahrtausend - und letztere Maschine ist technisch anspruchsvoller - hat aber eine andere technische Auslegung.
Die "Kostenaussage" von Gerd ist so allgemein einfach grober Schwachfug / Unwissenheit.
Hinsichtlich des Alters tun sich beide Antriebe wenig und beide haben ihre Vor- und Nachteile, abhängig zum Beispiel vom Leistungsbereich.
Die Erklärung hinsichtlich der Kosten ist natürlich Schwachfug, aber niemand der im Projekt tätig ist - und es damit weiß - wird hier Aussagen zu konkreten Hausnummern äußern.
Zitat von: FoxtrotUniform am 13. Februar 2017, 19:13:34
[...]
Die Erklärung hinsichtlich der Kosten ist natürlich Schwachfug, aber niemand der im Projekt tätig ist - und es damit weiß - wird hier Aussagen zu konkreten Hausnummern äußern.
Spätestens beim nächsten Bericht der Ad-hoc Arbeitsgruppe EURO HAWK. ;)
Zitat von: F_K am 13. Februar 2017, 16:46:39
Oh man,
"alternative Fakten und Polemik".
[...]
Die "Kostenaussage" von Gerd ist so allgemein einfach grober Schwachfug / Unwissenheit.
Vielen Dank für die Antwort! Im Bezug auf die Kostenaussage für Strahltriebwerk oder Turboprop-Verbrennungsmotor empfehle ich dringend einen
Blick auf die entsprechenden Explosionszeichnungen. Der 1.200 PS-Motor eines Turboprop-UAV könnte auch sehr gut ein klassisches Straßenverkehrsmittel
antreiben. Temperaturen, Leistung etc. sind überhaupt nicht mit dem Jet-Triebwerk vergleichbar.
Ein Blick auf die Ju 52 oder die Me 262 unterstützt dabei, den Technologiesprung wahrzunehmen.
Ich sehe also keinerlei "Schwachfug" in meinem Beitrag. Die Auflistung der theoretisch möglichen Kostenkategorien/Technologieniveaus sollte auch nur eine ganz grobe Substantiierung dessen sein,
was das Nachrichtenmagazin aus Hamburg den Lesern so einfach als Zahl hingeworfen hat.
Lieber Gerd,
Deine erneute Aussage zeigt überdeutlich, das Du technische und wirtschaftliche Zusammenhänge nicht verstanden hast.
Turbinenantriebe sind bei (klassischen) Straßenfahrzeugen absolut unüblich, alleine schon wegen des hohen Wartungsaufwandes und des vergleichsweise hohen spezifischen Verbrauches.
(so auf Anhieb fällt mir nur ein (Serien - Land-)Fahrzeug ein, wo eine Turbine verbaut ist - und dieses Fahrzeug hat deutlich gezeigt, das dort ein Kolbenmotor in allen Kategorien (Leistung, Verbrauch, Wartung, ...) überlegen ist).
Und selbstverständlich gibt "optimale" Verbrennungsparameter bei Gasturbinen, die sowohl bei Jetantrieben als auch bei Turbofan oder Turboprop erreicht werden.
Kurzreplik: Der Einsatz von Gasturbinen bei "Landfahrzeugen" war nicht wirklich erfolgreich, siehe einige Versuchsfahrzeuge der damaligen Bundesbahn oder auch ein französischer Schnellzug.
Ich halt mich aber aus diesem Teil der Diskussion raus, wenn tatsächlich die Meinung überwiegt, dass ein klassischer Verbrennungsmotor eine genauso hohe Komplexität wie ein
Strahltriebwerk haben sollte....
Och Gerd,
Die Unterscheidung hier ist wohl eher Kolbenmaschine und Turbine.
Der "Klassiker" für Landmaschinen mit Turbinen ist wohl der US MBT M1 Abrams.
Beides zeigt erneut, das Dir hier Basiskenntnisse massiv fehlen - technisch sind einfache Turbinen (gibt es auch im Modellbau), weniger anspruchsvoll als moderne Kolbenmaschinen.
Ich glaube ihr solltet mal das Wording bzw. die Grundlagen nicht durcheinander werfen. Ohne auf Antriebskonzepte der UAV näher einzugehen:
-Turboprop (PTL): Verfügt ebenfalls über eine Turbine (wäre ja auch sinnlos ohne) und keinen Verbrennungsmotor (trotz Brennkammer zählt dieses Triebwerk nicht zu dieser Klassifizierung).
-Mantelstromtriebwerk (aber ebenso Turbojet, das hier als Antrieb keine Rolle spielt): Verfügt über eine Turbine und ebenfalls keinen Verbrennungsmotor.
-Kolbenmotor (andere Flugzeugmotoren gibt es in der modernen Luftfahrt praktisch nicht) ist ein Verbrennungsmotor ohne Turbine im Sinne der Strahltriebwerke und mit Luftschraube als einziges Schuberzeugendes Element.
Jede dieser Kraftwärmemaschinen hat ihre Vor- und Nachteile. Das Ultraleichtflugzeug nutzt einen Kolbenmotor, das Widebody Verkehrsflugzeug Mantelstromtriebwerke, der Kurzstrecken Cityliner Turboprobs. Gleiches gilt in der Militärluftfahrt, egal ob Reihe Null mit Menschen oder Sensoren bestückt ist.
Nur mal so zur Info.
Edit:
@ Foxtrot
Korrektur vorgenommen; Hinweis gelöscht.
Danke FoxtrotUniform!