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Fragen und Antworten => Allgemein => Thema gestartet von: NicolasLukas am 11. Februar 2017, 20:17:24

Titel: Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 11. Februar 2017, 20:17:24
Hallo an alle!
Ich werde dieses Jahr meinen einjährigen Wehrdienst anfangen und wollte fragen, ob Bundeswehr und Leistungssport miteinander vereinbar ist. Nun zum allgemeinen Verständnis und zu meiner Person: ich bin 1,83 m groß und wiege 84 kg, die ich gern halten würde. Mir geht es nicht um Masseaufbau, sondern um Kraft - und Leistungssteigerung. Ein Kraftraum oder Ähnliches ist für mein Training nicht nötig (weil: Calisthenics, Turnen, Akrobatik, Gymnastik und daher für mich nur der Boden benötigt wird), da ich dann auch auf das Kreuzheben und die Kniebeugen gut verzichten kann, wenn es anders nicht möglich ist.
Ich halte mich zudem auch nicht an irgendeinen Ernährungsplan, sondern esse einfach mehr Kalorien wie ich verbrauche. Ich esse in der Regel 4-5 mal am Tag und frage mich, ob man bei der Bundeswehr genug zu Essen bekommt (wie gesagt Ziel ist es, das Gewicht zu halten aber Kraft aufzubauen).
Ich freue mich über jede Erfahrung und Aufklärung.

Mit freundlichen Grüßen,
NicolasLukas

Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Andi8111 am 11. Februar 2017, 20:20:43
Klar. Das kannst du alles machen. Einfach gleich dem Chef sagen, dass du 5 Essenspausen am Tag brauchst und genug Zeit für deinen Sport.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: KillBurn93 am 11. Februar 2017, 20:26:55
In den meisten größeren Kasernen gibt es Krafträume mal besser ausgestattet mal schlechter.
Die Bundeswehr hält einen auf ca 3.000-3.500 Kalorien an Tag wenn man alle 3 Mahlzeiten mitnimmt. Alle zusätzlichen Mahlzeiten und Kalorien sind Privatvergnügen.

Am besten nachdem er im Kartendruckraum den Schlüssel für den Verfügungsraum geholt hat und den Pagen mit der gelben Schnur damit beauftragt sein Gepäck in sein Zimmer zu bringen oder Andi? ;D ;D ;D
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 11. Februar 2017, 20:30:59
Ich brauche keine 5 Essenspausen. Ich bin flexibel. Wenn es nur 3 Essenspausen gibt, ist das ja auch sehr gut. Es wird ja eventuell auch kurze Zeiten geben, wo man schnell was Kleines essen kann (z.B. belegte Brote). Mein Training dauert auch nur 30 min, was ich jeden Tag oder jeden zweiten Tag absolviere, also ist es ja nicht so, dass ich mich allein darauf konzentriere.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: SGBunny am 11. Februar 2017, 20:37:08
Das sollte klappen.
Keine Ahnung ob es die "Nato-Pause" am Vormittag noch gibt, da kann man ein 2. Frühstück einschieben.
Und nach Dienst ist i.d.R. auch noch genug Zeit für Sport/Essen. Ich war damals in einem zivilen Studio in der Nähe meiner Kaserne, das hat prima geklappt.

Viel Erfolg
Bunny
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: ulli76 am 11. Februar 2017, 20:37:35
Dein Sport scheint kompatibel mit militärischen Belastungen zu sein.
Aber bedenke- du wirst halt Belastungen haben, die für Leistungssprortler problematisch sein können- Gepäckbelastung, plötzliche Bewegungen mit ausgekühlten Muskeln. Allgemein lange Belastungen im mittleren Bereich.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 11. Februar 2017, 20:46:40
Ich trainiere nicht nur kontrollierte, langsame Bewegungen, sondern auch explosive und schnelle. Zudem bin ich auch noch kräftig am break dancen, was die Koordination und Schnelligkeit fordert. Ausdauersport betreibe ich auch schon regelmäßig und nebenbei wohne ich auf einem Dorf, wo es auch mal passiert, dass ich über einen langen Zeitraum Holz hacken, Kohle schaufeln und Sachen tragen muss. Damit möchte ich sagen, dass ich ausdauermäßig keine Probleme haben sollte.
3000-3500 Kalorien ist super! Da brauche ich nicht mal zusätzlich irgendwas zu essen.
Ich denke auch, dass sowas wie ein "Planche" sehr gut ist für das Kriechen auf dem Boden/Feld ist.

Auf jeden Fall bedanke ich mich für die schnellen und aufschlussreichen Antworten!
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: funker07 am 12. Februar 2017, 00:31:56
Zitat von: ulli76 am 11. Februar 2017, 20:37:35
du wirst halt Belastungen haben, die für Leistungssprortler problematisch sein können- Gepäckbelastung, plötzliche Bewegungen mit ausgekühlten Muskeln. Allgemein lange Belastungen im mittleren Bereich.
Hmm nicht das, wie man für Leistungssport üblicherweise trainiert...
Aber könnte ein Leistungssportler (nicht extrem einseitig) damit mehr Probleme haben, als der Durchschnittsmensch?
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: ulli76 am 12. Februar 2017, 10:20:34
Kommt sehr auf die Sportart an. Ein Triathlet hat damit in der Regel weniger Probleme als ein Gewichtheber.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 12. Februar 2017, 11:10:46
Die Belastungen sind für mich denke ich nicht so das Problem aber wichtig ist, dass ich genug Essen, Trinken und Schlaf bekomme, um mein Gewicht zu halten und meine Kraft zu steigern.
Wenn man hier von allgemein langen Belastungen im mittleren Bereich spricht, wie lange dauern diese Belastungen ungefähr?
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: ulli76 am 12. Februar 2017, 11:23:09
Durch Essen steigert man seine Kraft nciht. Und Schlaf ist halt so ne Sache- wobei das in der Grundausbildung inzwischen weniger ein Problem ist.
Essen und Trinken bekommt man in der Regel auch genug.

Wie lange die Belastungen sind, hängt sehr von der Verwendung ab- Es gibt Geländetage, da geht´s halt morgens zu Fuss auf den Übungsplatz- der mehr oder weniger weit entfernt sein kann (Meist nicht allzu weit, weil sonst Zeit für Ausbildung fehlt), Marsch auf ebendiesem, verschiedene Ausbildungen. Und abend´s geht´s wieder zurück.

Dann gibt Biwaks, 36/72h-Übungen. Das ist aber sehr von der Verwendung abhängig. Kann auch mal sein, dass man 1-2 Wochen aufm Übungsplatz ist mit wenig Schlaf, ständig auf den Beinen.

Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Andi8111 am 12. Februar 2017, 11:28:10
Kann mir jemand helfen? Ich verstehe den echten nachvollziehbaren Grund nicht. Weder der ursprünglichen Frage, noch der Antworten. Ich lerne ja gerne dazu. :)
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: KlausP am 12. Februar 2017, 11:34:45
Ich verstehe noch nicht mal, was hier unter "Leistungssport" zu verstehen ist.  ::)
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Jens79 am 12. Februar 2017, 11:48:09
Zitat von: Andi8111 am 11. Februar 2017, 20:20:43
Klar. Das kannst du alles machen. Einfach gleich dem Chef sagen, dass du 5 Essenspausen am Tag brauchst und genug Zeit für deinen Sport.

Bisher trifft das hier noch am ehesten zu....

Ich habe den Leistungssport noch nicht identifiziert.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Tim.S am 12. Februar 2017, 12:02:45
Hey Leute,

um meine Vermutung zur Frage zu äußern:
Man liest ja oft in Sportforen oder ähnlichen von Leuten die durch die Bundeswehr sehr stark abgenommen habe da sie dort angeblich so schlecht verpflegt wurden, andere sagen sie haben viel zugenommen, nur halt keine Muskelmasse.

Der TE möchte vlt. nur in Erfahrung bringen ob man in der Bundeswehr das antrainierte Körpergewicht halten kann und die eigenen Leistungen eher noch steigern kann.

Da aber schon geschrieben wurde das der Bund dich auf 3-3,5k Kalorien hält weißt er jetzt ja ca. auf was er sich einlässt.

Je nachdem was du werden willst, darfst du aber nicht vergessen das du von den 3000 Kalorien nicht nur deine 30 Minuten Training abziehen musst, sondern auch die Märsche! Und vor allem bei diesen wirst du sicherlich in ein Defizit geraten. Vom Biwak ganz zu schweigen.

MfG Tim
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Andi8111 am 12. Februar 2017, 12:07:05
Ich brauche keine Sportforen oder ähnliches: 90% der Soldaten nehmen zu, gute 50% werden richtig fett. Bumms.

Und die Definition von Leistungssport sollte man sich mal durchlesen. Denn die ist völlig anders als "möchte viel essen und durch 30 Minuten Gymnastik am Tag zwar mein Gewicht halten, aber meine Kraft erhöhen"
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: ulli76 am 12. Februar 2017, 12:09:14
Die 3500kcal sind der Bedarf für körperliche Belastung wie Biwak.

Natürlich nehmen Menschen Fettmasse zu wenn sie im Kalorienüberschuss sind und nicht trainiern.
Natürlich nehmen Menschen ab, wenn sie im Kaloriendefizit sind.

Das Essen bei der Bundeswehr ist aber gemeinhin kalorienreich und kaloriendicht.

Das Problem bei Leistungssportlern ist aber, dass sie quasi "überzüchtet" sind. Also Leistung unter optimalen Bedingungen (Schlaf, Ernährung, Umgebungsbedingungen), nach Aufwärmen und auf den Punkt bringen können. Je nach Sportart ist das mehr oder weniger ausgeprägt.
Das macht bisweilen Probleme wenn ganz andere Leistungen gefordert werden. Und auch wenn die beiden Anforderungen konkurrieren.

Man sieht das regelmäßig bei den Sportfördersoldaten. Ich war mal zur Aushilfe an einem Standort mit Sportfördergruppe und das Biwak stellte ein ernsthaftes Problem dar.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Ralf am 12. Februar 2017, 12:14:10
Es stellt sich für mich dann immer die Frage inwieweit man bereit ist, für seinen Beruf leichte Abstriche bei seinem Hobby zu machen. Das muss jeder für sich selbst beantworten und seine Schwerpunktsetzung überdenken: Beruf oder Hobby.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: funker07 am 12. Februar 2017, 13:32:08
Zitat von: Andi8111 am 12. Februar 2017, 12:07:05
Bumms
Hey, toller Diskussionsstil echt...das lässt echt auf Niveau schließen.

Natürlich werden viele Soldaten dicker...aber das sind weder die, die bewusst auf ihre Ernährung achten und nach Dienst viel Sport machen (ob die Bezeichnung Leistungssport passt, sei mal dahin gestellt), noch sind es die Fallschirmjäer o.Ä., die das halbe Jahr aufm TrÜbPl sind.
Nur, weil der Fernmelder, der mit annähernd Bürojob trotzdem 3500kcal zu sich nimmt und abend seine 5 Bier trinkt zunimmt, muss das für den halbwegs ambitionierten Sportler ja nicht genauso gelten.

Warum muss eigentlich bei jedem zweiten Thema irgend ein scheinbar frustrierter aus seinem Loch gekrochen kommen und erzählen, dass das alles Quatsch ist...der TE keine Ahnung hat...dass er abwarten soll, was auf ihn zukommt...dass man sowas früher auch nicht brauchte...dass man seinen Spieß fragen soll und nicht hier (wozu is das Forum dann da?)
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 12. Februar 2017, 13:35:23
Meine Sportart ist das Turnen/Calisthenics d.h., dass ich meinen Körper in Positionen bringe, die die Schwerkraft in Frage stellen. Mein Ziel is es, mein Gewicht zu halten und keine Kraft zu steigern. Gibt es die Möglichkeit, sich nach Feierabend irgendetwas zu besorgen? Und wann ist eigentlich Dienstschluss oder ist man den ganzen Tag beschäftigt?
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 12. Februar 2017, 13:41:21
Zudem möchte ich darauf hinweisen, dass diese "Gymnastik" nicht einfach ist. Man sollte eventuell mal die Übung "Planche" googeln, dann weiß man, welche Sportrichtung gemeint ist.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: chewbaccaxD am 12. Februar 2017, 13:47:24
Dienstschluss ist in der Regel zwischen 16.30 und 17.00 Uhr.
In der GA wird der aber ordentlich variieren, je nachdem was auf dem Dienstplan steht.
Hängt auch von deiner Anschlußverwendung ab.

Nach Dienst kannst du in die Truppenküche, Mannschaftsheim oder einfach in einen Supermarkt und dir Lebensmittel kaufen.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: Andi8111 am 12. Februar 2017, 13:54:49
Zitat von: funker07 am 12. Februar 2017, 13:32:08
Warum muss eigentlich bei jedem zweiten Thema irgend ein scheinbar frustrierter aus seinem Loch gekrochen kommen und erzählen, dass das alles Quatsch ist...der TE keine Ahnung hat...dass er abwarten soll, was auf ihn zukommt...dass man sowas früher auch nicht brauchte...dass man seinen Spieß fragen soll und nicht hier (wozu is das Forum dann da?)

Bestimmt nicht für die Befindlichkeitsstörungen der Generation Y, die entweder denkt, oder suggeriert bekommt, dass die Bundeswehr ein Selbstbedienungsladen mit überwiegender Freizeitgestaltung ist.

Wenn man einen so interessanten Leistungssport betreibt und unsicher ist, ob es während oder nach dem Dienst klappt, das weiter zu machen, der wird hier sicherlich einige interessante Antworten bekommen, die bereits etwa neunhundertmal breitgetreten wurden. Der Bundeswehr liegt nichts an irgendwelchen Sportprogrammen, wo eine ausgefeilte Ernährung oder z.B. wie gerade in einem anderen Thread Supplements nötig sind um infitisimal auszurechnen, was man zu sich nehmen darf um um 21:34 noch zirka 33 Minuten Leistungssport machen kann....

Meine Güte.
Titel: Antw:Bundeswehr und Leistungssport
Beitrag von: NicolasLukas am 12. Februar 2017, 14:09:48
Ich nehme keine Supplements oder Ähnliches. Wichtig ist nur, mein Gewicht zu halten und wenn das sogar mit 2 Mahlzeiten möglich wäre, dann würde ich es eben so machen. Ich zähle auch keine Kalorien oder sonst was, ich schätze das lediglich ab. Ich esse zudem auch alles, was auf den Tisch kommt. Ich bin da nicht wählerisch.
Ich denke, ich muss mich meinem Vorredner anschließen und es einfach auf mich zukommen lassen. Meinerseits ist das Thema jetzt beendet. Vielen Dank für die schnellen und aufschlussreichen Antworten!