Guten Tag liebe Kammeraden,
derzeit absolviere ich meine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel, doch möchte ich nach Abschluss dieser Ausbildung (2018) meine Karriere als Feldwebel bei der Bundeswehr starten. Nun schwirren aber leider noch Fragen in meinem Kopf herum, wozu ich nicht direkt etwas gefunden habe (vielleicht bin ich auch einfach zu blöde für die Sufu).
Eine meiner Fragen ist es, wann der beste Zeitpunkt ist sich für die Feldwebelkarriere zu bewerben? Soll ich es jetzt schon versuchen, oder erst nächstes Jahr wenn ich auch meine Ausbildung abschließe? Zudem interessiert mich der Job als Ausbilder, sei es in der AGA oder auch in den jeweiligen Einheiten. Nun stelle ich mir die Frage, was ich genau benötige um dann die Personen ausbilden zu dürfen und inwiefern ich die Ausbildung bestimmen darf? Gibt es überall für alles Vorgaben, welche ich einhalten muss oder darf man ein wenig Variation einbringen, und die Ausbildung teilweise mit Übungen etc. selbst gestalten?
Zudem frage ich mich wie sich meine abgeschlossene Ausbildung auf meinen Dienstgrad auswirkt? Starte ich durch die Ausbildung direkt bei jedem Dienstgrad ein wenig höher, oder nur bei solchen wie bsp. in der Personalabteilung?
Gruß Marco! :)
ZitatEine meiner Fragen ist es, wann der beste Zeitpunkt ist sich für die Feldwebelkarriere zu bewerben?
Etwa ein Jahr vor dem beabsichtigten Diensteintrittstermin - wurde abver schon häufig genannt.
ZitatZudem frage ich mich wie sich meine abgeschlossene Ausbildung auf meinen Dienstgrad auswirkt?
Wenn Sie in den Truppendienst wollen (und danach sieht es ja aus) in keibnem Fall, dann fangen Sie mit dem niedrigsten Mannschaftsdienstgrad und Besoldungsstufe A3 an.
ZitatNun schwirren aber leider noch Fragen in meinem Kopf herum, wozu ich nicht direkt etwas gefunden habe (vielleicht bin ich auch einfach zu blöde für die Sufu).
Dafür leisatet sich die Bundeswehr ja auch einen Haufen hochbezahlter Karriiereberater. ;)
Guten Tag,
also den Einstellungstest nicht eher als 12 Monate vor eigentlichen Dienstantritt machen.
Dies ist soweit ich weiß auch nicht möglich, da die dortigen Tests nur eine Gültigkeit von 12 Monaten haben.
Auf einen Ausbilder-Posten können Sie sich nicht direkt bewerben, am besten sie bewerben sich erst einmal als Feldwebel im Truppendienst (z.B. als Jäger) und schauen wie es überhaupt läuft!
Da sie ihre Ausbildung ja nicht nutzen, sondern zum Truppendienst wollen wirkt sich das exakt 0 auf den Dienstgrad aus.
Es gibt unzählige Vorschriften die Sie einzuhalten haben, und außerdem haben Sie dann ja allgemein eine Art "Lehrplan".
Eine kleine eigene Note dürfen sie sicherlich einbringen aber nicht einmal annähernd so extrem wie vlt. vor 10-20 Jahren.
Was meinen Sie qualifiziert sie zum Ausbilder, bzw wie kommen sie darauf ?
MfG Tim
ZitatDies ist soweit ich weiß auch nicht möglich, da die dortigen Tests nur eine Gültigkeit von 12 Monaten haben.
Das ist falsch. Das Testergebnis (egal ob positiv oder negativ) hat zwei Jahre Gültigkeit.
Vorab möchte ich mich für die schnellen Antworten bedanken.
Zitatalso den Einstellungstest nicht eher als 12 Monate vor eigentlichen Dienstantritt machen.
Sehr gut, dann habe ich noch ein paar Monate Zeit mich für die Tests fit zu machen, sowie mein Körpergewicht zu reduzieren und meine Körperliche Leiste zu steigern.
ZitatWas meinen Sie qualifiziert sie zum Ausbilder, bzw wie kommen sie darauf ?
Ich möchte nicht primär sofort nach einstig in die Bundeswehr Ausbilder werden, jedoch könnte ich mir diese Tätigkeit sehr gut für die Zukunft vorstellen. Derzeit bin ich noch 18 Jahre jung, und möchte einiges erleben, weswegen ich auch dazu tendiere der Bundeswehr beizutreten, da ich nicht wüsste, bei welchem Beruf ich mehr "Action" und "Abenteuer" erleben könnte und gleichzeitig meinem Land dienen könnte.
Ich stelle mir meine Laufbahn bisher eigentlich so vor, dass ich eine Feldwebellaufbahn anstrebe, diese abschließen möchte, danach einer Einheit zugewiesen werde, und in dieser fürs erste fungiere. Bestenfalls als Leiter dieser Einheit (ich weiß nicht genau ob jeder Feldwebel immer eine eigene Einheit bekommt). Danach kann ich mir vorstellen mich irgendwann als Ausbilder "niederzulegen", jedoch ist mein größtes Ziel ein Berufssoldat zu werden.
Zudem würde ich sagen, dass mich mein großes Interesse an Menschen sowie meine liebe zu verantwortungsvolle Arbeit zu einem Ausbilder qualifizieren würde. Dies würde sich aber wenn dann erst später ergeben, und wer weiß, wie ich mich und meine Meinung zu dem Thema Ausbilder verändert oder nicht verändert habe.
Jeder Feldwebel im Truppendienst ist Führer, Ausbilder und Erzieher der ihm unterstellten Soldaten. Das können ja nach Truppengattung und Verwendung mal mehr oder weniger sein. Nach erfolgreicher Eignungsfeststellung wird Ihnen der Einplaner freie Stellen anbieten. Das können durchaus auch Stellen in Grundausbildungseinheiten sein.
Zitat(ich weiß nicht genau ob jeder Feldwebel immer eine eigene Einheit bekommt)
Kein Feldwebel bekommt eine Einheit. "Einheit" ist ein fester Begriff für einen Truppenkörper der Ebene "Kompanie". Diese wird durch einen (Stabs)Offizier geführt. Feldwebel führen Trupps, Gruppen oder später Züge (also Teileinheiten).
ZitatJeder Feldwebel im Truppendienst ist Führer, Ausbilder und Erzieher der ihm unterstellten Soldaten
Das klingt äußerst interessant. Ist es dann dort auch so, wenn man nicht in Einsätzen ist, dass man von seinem Offizier Aufgaben für Übungen etc. bekommt, oder darf man sich die Übungen innerhalb seiner Truppe selbst aussuchen? Ich vermute mal das erste.
Zudem interessiert es mich inwiefern ich als Führer dieser Truppe eigenständig über die Truppe entscheiden dürfte? Eigentlich ist ja der Offizier derjenige, der alles anordnet, oder vertue ich mich da?
ZitatNach erfolgreicher Eignungsfeststellung wird Ihnen der Einplaner freie Stellen anbieten
Was sind denn die derzeit äußerst gefragten Stellen, wenn Sie dies wissen und mir verraten könnten?
Für mich kämen bisher nämlich lediglich folgende Ausbildungen in Frage(wobei ich diese halt nur übers Lesen kenne): Jägerfeldwebel, IT-Administrator, Fallschirmjägerfeldwebel, Gebirgsjäger - wobei ich ehrlich sagen muss, dass mir bestimmt mehrere Ausbildungen oder eher gesagt Tätigkeiten gefallen würden, nur finde ich fehlen viele auf der Karriereseite der Bundeswehr, da ich Ausbildungen wie beispielsweise die zum Gebirgsjäger dort leider nicht finde (oder ich suche einfach falsch nach den weiteren Tätigkeiten wie bsp. Gebirgsjäger, Hundeführer etc.).
Gehen Sie am besten zum Karriereberater, der kann Ihnen die Tätigkeitsbeschreibungen für die Verwendungen ausdrucken.
Zitat... IT-Administrator, ...
Das ist eine Verwendung im allgemeinen Fachdienst.
@KlausP
Danke für die Korrektur!
Ich nahm an das dies die gleiche Gültigkeit hat wie das Sportabzeichen.
Zum folgenden Punkt will ich nichts Falsches sagen deshalb frage ich dich hier mal.
Muss MarcoFr falls er sich für den IT Bereich entscheidet nicht noch eine ZaW machen, da seine Ausbildung nicht verwertbar ist?
(Nur bei Marine und Luftwaffe - beim Heer ja soweit ich weiß nicht möglich)
MfG Tim
Der IT Administrator ist eine Verwendung im Fachdienst unddort hat jeder Fw eine Qualifikation auf Meisterebene. Die bringt er entweder mit oder er wird durch die Bw für seinen Dienstposten ausgebildet.
Insofern passt das auch gar nicht in die Truppendienstverwendungen Jäger, GebJg, FschJg...
Und warum man im Heer keine ZAW oder Fortbildungsstufen machen können soll, erschließt sich mir auch nicht. :-\
@ MarcoFr, und um Ihre Frage zu beantworten, in welchem Bereich der von Ihnen genannten "Favoriten" der größte Bedarf besteht, dann ist das in der Jägertruppe. Denn drt wurden in letzter Zeit vier neue Bataillone aufgestellt, die jetzt nach und nach auch mit Feldwebeln aufgefüllt werden müssen.
@wolverine
Deshalb habe ich mich ja mit Vorsicht rangefragt, das hatte mir ein Kumpel vom Heer erzählt.
Das konnte ich aber nicht wirklich glauben deshalb wollte ich da jetzt keine Nägel mit Köpfen machen.
Lieber fragen und dazu lernen :D
MfG Tim
Nennt sich die ATB nicht "IT-Feldwebel SK"? Administrator wäre dann mMn die Zweit-ATB.
Ja, das ist die richtige ATB ...
@Marco: Bei dir geht einiges durcheinander.
Also- als erstes solltest du dir überlegen was du willst- welche Art der Tätigkeit, welche Truppengattung:
Zunächst musst du überlegen, ob du deinen Beruf nutzen und Feldwebel im Fachdienst werden willst oder ob du quasi bei 0 anfangen und Feldwebel im Truppendienst werden willst.
Bei dir scheint es ja eher in die Richtung Truppendienst zu gehen- da musst du wiederum überlegen, was du machen willst
Die Verschiedenen Truppengattungen haben bei den Kampftruppen ja einige Gemeinsamkeiten bei entsprechender Spezialisierung-
Magst du Gebirge und hast entsprechende Hobbys würde sich Gebirgsjäger z.B. anbieten.
Feld-Wald- und Wieseninfanteriest- eher Jäger
Eher noch was Technik dazu- eher Grenni
Eher in Richtung spezialisierte Kräfte und Dummf*** ähm Quälerei in der Ausbildung- eher Fallschirmjäger
Eher viel alleine/im kleinen Team und Langstreckenläufer- dann eher leichte Aufklärer.
Innerhalb dieser Truppengattungen gibt es weitere Spezialisierungen, die sich oft aber eher im Verlauf ergeben.
Was die Diensthundeführer angeht- es gibt verschiedene Sorten davon mit sehr unterschiedlichen Tätigkeiten:
Es gibt Sprengstoffspürhunde- die sind spezialisiert auf Schnüffeln und haben im Einsatz oft noch die Zweitfunnktion als Kuschelhunde- die sind nämlich oft sehr verschmust und nicht "scharf". Für den Hundeführer gibt es keine allzu besonderen Voraussetzungen. Er muss mehr in´s Team passen als alles andere.
Die Fallschirmjäger haben "scharfe" Hunde- das was man sich eher klassisch unter Diensthunden vorstellt. Es gibt ein Auswahlverfahren und die körperlichen und militärischen Anforderungen sind hoch. Die Diensthundeführer gehören aber eher zu den Mannschaftern, nicht zu den Feldwebeln.
Bei den Feldjägern gibt es auch Diensthunde- das sind auch Spürhunde für Drogen und Sprengstoffe. In diesem Fall erfolgt erst die Ausbilung zum Feldjägerfeldwebel und erst später die Einteilung in die Spezialisierung.
Was die Ausbildertätigkeit angeht- deine Vorstellungen decken sich nciht wirklich mit der Realität.
Wie schon geschrieben wurde, ist ein Feldwebel IMMER Führer, Erzieher und Ausbilder seiner unterstellten Soldaten. Wie viele Freiheiten er dabei hat, ist unterschiedlich und hängt von der Verwendung und Erfahrung ab.
Üblicherweise bekommt man von seinen eigenen Vorgestetzten einen Auftrag und die Rahmenbedingungen und innerhalb dieser kann man agieren.
Man lernt auch im Rahmen der Ausbildung zum Feldwebel wie man ausbildet, wie man eine Ausbildung plant und durchführt, Grundlagen der Methodik und Didaktik und man macht auf den Lehrgängen Lehrproben.
Üblich ist auch, dass ein Feldwebel eine einzelne Station innerhalb einer größeren Ausbildung als Auftrag bekommt.
Es gibt halt verschiedene Ausbildungsformen- vom einfachen Anlernen am Arbeitsplatz bis zum Hochwertlehrgang einer Truppenschule. Und bevor du als Ausbilder eingesetzt wirst, musst du erstmal Fähigkeiten und Erfahrungen sammeln, die du weitergeben kannst.
Als Ausbilder in einer Grundausbildungseinheit, hast du oft eher enge Vorgaben, innerhalb derer du selbst gestalten kannst.
Das ganze kann aber auch so weit gehen, dass du dich im Ausland in einer Ausbildungsmission wiederfindest und mit ein paar Vorgaben ein komplettes Ausbildungskonzept stricken und umsetzen musst (das ist aber auch eher nicht auf der Ebene der Feldwebel, sondern der Offiziere- hängt aber von verschiedenen Faktoren ab).
Ich danke Ihnen für die schnelle und informationsreiche Antwort. Somit haben sich einige Fragen meinerseits geklärt, und der Posten des Feldwebels wird für mich immer interessanter.
ZitatÜblich ist auch, dass ein Feldwebel eine einzelne Station innerhalb einer größeren Ausbildung als Auftrag bekommt.
Wird es dann so gehandhabt, dass der Feldwebel eine Station zugeteilt bekommt und diese über einen längeren Zeitraum (beispielsweise 2 Jahre) den Rekruten oder sonstiges beibringt? Beispielsweise das der Feldwebel mit den Rekruten die Schießübungen durchführt?
Zudem frag ich mich, ob man als Ausbilder Auslandserfahrung besitzen muss, oder reicht es über einen gewissen Zeitraum Feldwebel zu sein und somit dementsprechend die Kenntnisse zu besitzen?
Ansonsten wurden meine gesamten Fragen beantwortet. Danke :)
Stationsausbilder bezieht sich eher auf einen Vormittag als auf 2 Jahre. Z.B. eine Station Ausbildung P8, eine Station G36, eine Station Karte/Kompass.
Oder einer macht Zerlegen/Zusammensetzen, der nächste Ladetätigkeiten, der nächste Zieltechnik usw.
Als Ausbilder in einer Grundausbildungseinheit kommt es drauf an, welche Funktion man inne hat-
der Zugführer plant z.B. mehr und führ nur einzelne Ausbilungen selber durch (meist bestimmte Unterrichte).
Die Gruppenführer sind direkt "am Mann" und führen nach Maßgabe des Zugführers eher die praktischen Ausbildungen, aber auch Unterrichte durch.
Dazu gibt es noch Hilfsausbilder, die die beiden anderen genannten Personengruppen unterstützen, aber durchaus auch einzelne Ausbildungen durchführen.
So mal als grobes Beispiel:
Der befiehlt, dass am Tag X ein Ausbildungstag zum Thema "Orientieren" stattfindet. Meist befiehlt er noch Details dazu wie er das haben will. Z.B. als Stationsausbildung mit x Stationen und gibt den Zeitplan dazu bekannt. Fw Meier bekommt den Auftrag Wegeskizze auszubilden, Müller macht Marschkompasszahlen, Schulz macht Koordinaten usw. Jetzt arbeitet jeder Ausbilder seine Station aus- überlegt, was er an Material braucht und fordert das an, sucht sich einen Ausbildungsplatz (sofern das nicht befohlen ist), spricht sich mit den anderen Ausbildern ab etc. Am Tag X führt er dann die Ausbildung an seiner Station durch- also x Durchläufe jeweils mit einer neuen Gruppe. Wie genau er das dann umsetzt, ist dann sein Problem.
Etwas mehr Freiheiten hat er, wenn er z.B. einen Geländetag mit seiner Gruppe mit Schwerpunkt "Orientieren" durchführen soll. Da wird dann das Ausbildungsziel für den Tag und die Rahmenbedingungen befohlen und den Rest arbeitet der Gruppenführer selber aus. Incl. Zeitansatz für die verschiedenen Unterthemen, Einsatz von Hilfsausbildern etc. Allgemeine Themen des Gefechtsdienstes, die z.B. auf dem Marsch mit ausgebildet werden.