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Fragen und Antworten => Reserve => Thema gestartet von: grenniseppl am 30. März 2017, 17:43:31

Titel: Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: grenniseppl am 30. März 2017, 17:43:31
Zitat von: miguhamburg1 am 30. März 2017, 00:13:53
Fazit: Würden die verfügbaren WÜ-Tage von Truppenteilen/Dienststellen nicht in dem Maß wie gegenwärtig für die Langzeit-RDL Einzelner verbraten, könnten viel mehr Reservisten ihre "Normal-RDL" von zwei bis 4 Wochen zum Fähigkeitserhalt, zur Fortbildung, ATN-Erwerb und zur Vertretung abwesender aktiver DP-Inhaber absolvieren.

Das Thema habe ich mal separiert und die Vorlage von miguhamburg1 als Basis genommen:

Meines Erachtens bahnt sich hier aktuell eine Ungerechtigkeit sondergleichen für alle beorderten Reservisten an, welche im Zivilleben nicht selbständig, d.h. abhängig beschäftigt sind. Im Vorteil sind hier einzig die allseits wohlbekannten "Dauerwehrübenden" die IMHO in ihrem Zivilberuf nichts auf die Reihe bekommen und dann auch noch für ihre "mehrmonatigen" RDL am Jahresende zusätzlich noch den Steuerzahler - als auch uns normale angestellte - Reservisten abzocken (angeblich entgangendes ziviles Einkommen für die RDL). Wie kann es sein, dass die Truppe solche langen RDL zulässt nur um vakante DP zu füllen?! Wie soll ich mich als langjährig engagierter Reservist auf Ausbildungshöhe halten, wenn ich nicht mal mehr die Lehrgänge bekomme, die ich bereits im Vorjahr 2016 sofort bei Bekanntwerden der Termine für 2017 bei meinem Beorderungstruppenteil angemeldet habe?

Sorry, aber langsam reicht es auch mir! Ich bin seit meinem Grundwehrdienst dabei, als Mannschafter d.R., Uffz d.R. und jetzt ResOffz d.R bei meinem aktuellen Truppenteil mehrere Jahre beordert, aber so krass wie dieses Jahr war es noch nie. Trotz einer Beorderung wird man nur noch eingebremst, vertröstet und mit Ignoranz beachtet. Ergebnis: Die Rücknahme meiner Einverständniserklärung zur Beorderung ist bereits geschrieben. Sollte die Truppe bis zur Jahresmitte keine Lösung der knappen RDL-Tage für uns beorderte Reservisten gefunden haben, schicke ich diese auch ab. Und falls ich selber keinen neuen Beorderungstruppenteil in 2017 finde, der mir wenigsten ein Mindestmaß an RDL garantieren kann, gebe ich meine Uniform endgültig ab. Bye, bye geliebte Infanterie!

Grüße
grenniseppl

PS: In meinem Beorderungstruppenteil dürfen in 2017 Reservisten (o.P) im Stab ein geschlagenes halbes Jahr RDL ableisten und die selbst die Reserveoffiziere der aktiven Kompanien haben die A-Karte gezogen. Möchte jemand den Truppenteil wissen? Ach nein, das ist ja Datenschutz  >:(
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: fahnenjunky am 30. März 2017, 18:32:36
Ich kann ihren Ärger in gewissem Maße nachvollziehen, allerdings muss man auch die Truppe sehen...
Beispiel: Ein OF d.R. leistet 6 Monate zusammenhängend Dienst als Gruppenführer und ersetzt somit vollwertig einen vakanten Dienstposten.
Für die selbe Anzahl an Wehrübungstagen kommen 10 Reservisten für 2 Wochen und machen Dinge..., in 2 Wochen meist nicht sehr viel...

Was bringt der Dienststelle mehr?

Zu Ihrem Punkt im zivilen Arbeitsleben gescheitert und abzocken: Das finde ich geht etwas zu weit. Woher wissen sie denn warum eine derart lange Wehrübung gemacht wird?

Zum Thema Fähigkeitserhalt: Das Zauberwort heißt DVag

Ich sehe verdammt oft WÜ die 2 Wochen da sind, der Kp nichts bringen und die Hälfte der Zeit mit Arzt, ReFü und Enkleidung beschäftigt sind.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: miguhamburg1 am 30. März 2017, 19:16:48
Lieber fahnenjunkie,

Ihr Beitrag begann ja ganz zutreffend, aber dann glitt er leider doch ab in Pauschalkritik, die Sie bei Ihrem Vorposter noch kritisieren.

Maßgeblich für die Reservistenarbeit ist die Neufassung der Konzeption Reserve Bundeswehr, die auch auf einer der Bundeswehrpages im Internet zu finden sein sollte. Dort ist unter anderem explizit aufgeführt, dass Reservisten auch Vakanzen in der aktiven Truppe schließen sollen. Dafür gibt es zum Beispiel Spiegeldienstposten.

Nirgendwo steht allerdings geschrieben, dass dieser Ersatz über Monate hinweg mit ein und demselben Reservisten erfolgen soll. Anstelle dessen könnten auf einem nicht aktiv besetzten Dienstposten im Jahresverlauf auch mehrere Reservisten üben und ihre Fähigkeiten erhalten und ausbauen. Ich halte auch nichts von der Schelte gegen die Dauerwehrübenden. Es gibt nun wirklich genügend Beispiele für Res, die auch zivil sehr wohl auch zivil viel "gebacken" bekommen und die dennoch Zeit für monatelange RDL haben. Es soll auch Res geben, die zivilberuflich einfach Pech hatten und nun die Überbrückungszeit für eine neue Anstellung für eine RDL nutzen.

Im Übrigen sind RDL von zwei bis drei Wochen sehr wohl auch für die Truppe brauchbar, um zum Beispiel einen im Urlaub befindlichen aktiven Kameraden zu ersetzen, um kürzere Lehrgänge zu besuchen, um bei TrÜbPl Aufenthalten mitzuwirken. Der Beispiele gibt es viel.

Nach meiner Wahrnehmung steht und fällt eine sinnvolle Nutzung aller beorderter Res mit der Kompetenz, dem Engagement und der planerischen Weitsicht der BeaRes in den Truppenteilen und Dienststellen. So wie bisher läuft diese Arbeit eher suboptimal und entsprechend sind die Resultate, wie wir sie hier auch erkennen. Davon ausnehmen sollten wir das vergangene Jahr, weil es dort die Ausnahme der Flüchtlingsunterstützung durch die Bundeswehr gab, in der unzählig viele Res über Wochen und Monate gebunden waren.

Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: wolverine am 30. März 2017, 19:17:47
Dann muss man halt administrstiv steuern und gewisse Höchst- und Mindestzeiten für verschiedene Dienstposten festlegen. Ich sehe bei mir selbst, dass zwei Wochen sehr ineffektiv sind in Zeiten der unsäglichen PKI Systeme. Dort könnte man gut und gerne drei oder vier Wochen als Minimum festlegen.
Genauso müsste man aber auch Höchstzeiten vorgeben, wenn ein System durch einige so missbraucht und der Fähigkeitserhalt gefährdet wird.

Was ich aber nicht ganz verstehe: Die Dauerwehrüber hat es doch schon immer gegeben. Warum fährt das System seit zwei Jahren an die Wand? Spielen da ausschließlich die erhöhten Mindestleistungen eine Rolle? Die Wehrübungsplätze sind ja nicht weniger geworden.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Verteidiger am 30. März 2017, 19:55:39
Grob gesagt gibt es drei Gründe für Reservisteneinsätze. Sie enstprechen ja zuvil den Leiharbeitern.

1. Manpower: Eine Einheit braucht für einen kurzen Zeitraum helfende Hände und schafft es nicht diese aus den eigenen Einheiten zu kompensieren. Dafür machen Einsätze Sinn.

2. Spezialisten: Es gibt Bereiche, vor allem in Einsätzen, wo die Bundeswehr Sepzialisten braucht, aber keine selber ausbildet. Als Beispiel fallen mir Frauen und Kinderärzte ein.

3. Urlaubs-, Lehrgangsvertretungen: Ersetzen aktive Kameraden auf einen klaren Dienstposten. Sehr sinnig

Was Reservisten meiner Ansicht nach nicht sind. Lückenfüller über einen längeren Zeitraum oder Beschäftigung für Arbeitslose. Beispiel.
In einer Einheit dient ein StabsOffz über ein Jahr lang. Dieser Dienstposten könnte und müsste für einen aktiven Soldaten sein.
Oder man "kauft" (arbeitslose) Reservisten über einen längeren Zeitraum ein und schiebt sie dann von A nach B wo gerade Not am Mann ist.

Bei beoorderten Reservisten kann man grob mehre Gruppen unterscheiden.

1. Engagierte erfolgreiche Spezialisten: Sie gerne Soldat, ihnen macht die soldatische Arbeit Spass und sie üben gerne freiwillig. Leider stellen sich viele Arbeitgeber quer und daher können diese Kameraden wenig üben. Auch finaziell "lohnt" es sich selten, so dass viele recht schnell frustriert sind. Machen daher auch nicht jeden Spass der Bürokratie.

2. Studenten: Es gibt kaum einen Nebenjob mit so guten Gehaltsaussichten. Besser als Kellnern ist eine RDL auf jeden Fall

3. Arbeitslose und wirtschaftlich erfolglosere: Auch für sie ist der Dienst finaziel sehr attraktiv. Sie sind zeitlich sehr flexibel und dienen auch mal gerne längere Zeit.

4. Pensionäre: Ausgeschiende Kameraden, die sich noch fit fühlen, machen RDLs in ihrer alten Einheit. Am besten auf dem gleichen Dienstposten. Ob das sich finaziel lohnt kann ich nicht sagen.

Von der verteilung würde ich es auf:
10% Kat. 1
10% Kat.2
30% Kat. 3
50% Kat 4

Das sind meine "gefühlten"  persönlichen Eindrücke.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: F_K am 30. März 2017, 20:59:19
Nur um Mal eine Zahl zu nennen:

- es sind nur 70 % der Dienstposten im MilNW besetzt,
- es sind nur 40 % der Dienstposten im MilNW mit ausgebildeten Personal besetzt.

.. damit sollte klar sein, das dort alleine ein enormer Bedarf an Vertretung ist - "Aktive" sind da nicht ausreichend vorhanden.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: SCPO am 30. März 2017, 21:55:16
Die RDL Tage sind dieses Jahr schon extrem. Ich habe meine Übung schon letztes Jahr eingetütet. Im Januar waren schon alle Tage weg.

Und da kommt auch nichts mehr nach (und diese Aussage kommt von sehr weit oben), für meinen OrgBer.

Die Problematik ist :

1) dass es zu viele Vakanzen gibt, die jetzt mit Res besetzt werden müssen
2) die SollOrg Verhandlungen manchmal nicht gut geführt wurden und jetzt zu wenig Aktive DP für die Arbeit da sind, die von "zBV" Resis unterstützt werden (müssen)
3) sehr viel mehr Ex-BS jetzt sehr lange RDL machen, aufgrund der neuen Sätze, anstatt die Altersgrenze hochzusetzen und diese SF, OSF, Milfach und StOffz länger in der Truppe zu behalten

Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: OF-1 am 30. März 2017, 23:37:35
Guten Abend

Ich bin leider auch betroffen. Habe die WÜ für 2017 mit der Einheit besprochen und musste nur noch etwas arbeitgeberseitig klären.
Als ich dann die WÜ mit 6 Monaten Vorlaufzeit eintüten wollte, hiess dann auf einmal, dass es keine Tage mehr gibt

Ehrlich gesagt, bin ich ziemlich enttäuscht von Seiten der Bundeswehr! Ich zähle mich definitiv zur ersten oben genannten Kategorie. Stehe voll im Job und bin keineswegs auf die Bw oder das Geld angewiesen.
Bislang hatte ich jedoch das Glück eines sehr aufgeschlossenen Arbeitgebers, der mich ohne weiteres 4 Wochen üben lässt.

Gerade für Kameraden, denen noch wichtige Lehrgänge fehlen oder die daraufhin arbeiten vorläufige Dienstgrade endgültig zu erhalten, ist das eine wirklich schlechte Situation!

Meint ihr es ist sinnvoll, dies mal bei entsprechenden Stellen kund zu tun? Mir fällt da spontan auch nur der Leiter KompZRes ein, aber ob das etwas bringt?
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: SCPO am 31. März 2017, 00:25:01
Schaden kann das bestimmt nicht, aber ich denke dass der Oberst Adrian von Wehrburg sich dieses Sachverhalts bewusst ist.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Ralf am 31. März 2017, 07:03:47
Die Problematik ist ja bekannt. Das war auch Thema auf der G1/A1-Tagung und dort auch so vom AL P und AL FüSK bestätigt. FüSK III 6 ist der Verantwortliche, das KompZRes ist nur Werkbank für den FüSK.
Das Problem ist halt "nur", dass bereits letztes Jahr Stellen nachgefordert wurden und genehmigt wurden aber mit dem Hinweis, dass man besser planen müsse und dann nicht wieder ankommen könne und nachfordern kann. Genau das ist nun eingetreten. Aber bei aller Planung ist das halt ein Kostenfaktor. Eine Stelle Res wird mit 40.000 veranschlagt. Die Hebung um 500 Stellen kostet dann... Und das ist halt eben kein Pappenstil, den man einfach mal eben so aus anderen Titel abziehen kann. Das geht uns Aktiven ja nicht anders. Die Planstellenverschiebung, um alle Msch rechtzeitig befördern zu können oder die zusätzlichen (zum PSM 185 3.NoV) Planstellen für HptFw konnten auch nur nach harten Ringen durch Verschiebungen aus anderen Dotierungen erreicht werden (also sogar kostenneutral).
Ich könnte mir ja als Lösung zwei Dinge vorstellen. Zum einen, man kürzt alle 10 monatigen RDL auf 9 monatige und hat damit Luft für die "Kurzüberr" und auch um neue Beorderte üben zu lassen. Oder -wenn es um Vakanzen geht- sperrt den aktiven DP im OSP und nutzt quasi die Planstelle. Ja, alles nicht einfach, aber es wäre wert, das mal zu prüfen.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Tommie am 31. März 2017, 07:10:59
Zitat von: Verteidiger am 30. März 2017, 19:55:394. Pensionäre: Ausgeschiedene Kameraden, die sich noch fit fühlen, machen RDLs in ihrer alten Einheit. Am besten auf dem gleichen Dienstposten. Ob das sich finanziell lohnt kann ich nicht sagen.

Na ja, fangen wir einmal an zu rechnen ;) :

1. Die Unterhaltssicherungsbehörde (BAPersBw) überweist als Unterhaltssicherungsleistung die Differenz zwischen den Bezügen, die man als aktiver Soldat hatte und der Pension. Somit ist man wieder bei 100% und nicht bei 71,75!

2. In der Zeit einer RDL setzt der ehemalige BS seine private Krankenversicherung in den Status einer Anwartschaft, da er als Reservistendienst Leistender bekanntlich uTV hat!

3. Eine Reservistendienstleistungsprämie nach § 10 Absatz 1 USG gibt es oben drauf! Ggf. noch einen Zuschlag nach § 10 Absatz 3 USG ...

Damit lässt sich sagen, dass eine RDL für ehemalige BS im Zeitraum bis zu deren 65. Geburtstag durchaus attraktiv ist! Das erklärt auch, warum sich da einige geradezu darum "prügeln" ;) !
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Tasty am 31. März 2017, 08:07:58
Zitat von: Verteidiger am 30. März 2017, 19:55:39
2. Spezialisten: Es gibt Bereiche, vor allem in Einsätzen, wo die Bundeswehr Sepzialisten braucht, aber keine selber ausbildet. Als Beispiel fallen mir Frauen und Kinderärzte ein.
3. Urlaubs-, Lehrgangsvertretungen: Ersetzen aktive Kameraden auf einen klaren Dienstposten. Sehr sinnig

Sehe ich auch so. Auf (3) sollte mMn auch der Fokus liegen. Ich selbst habe WÜb damals auch nahezu ausschließlich als Urlaubsvertretung aktiver Kameraden (meist 4 Wochen) gemacht. Erstens fand ich es für die Truppe am sinnvollsten und nützlichsten und zweitens hat es mir auch am meisten Spass gemacht und Praxiswissen gebracht. Reine Reservistenveranstaltungen waren mir immer ein Graus.

Zitat
Bei beoorderten Reservisten kann man grob mehre Gruppen unterscheiden.
1. Engagierte erfolgreiche Spezialisten: Sie gerne Soldat, ihnen macht die soldatische Arbeit Spass und sie üben gerne freiwillig. Leider stellen sich viele Arbeitgeber quer und daher können diese Kameraden wenig üben. Auch finaziell "lohnt" es sich selten, so dass viele recht schnell frustriert sind. Machen daher auch nicht jeden Spass der Bürokratie.
2. Studenten: Es gibt kaum einen Nebenjob mit so guten Gehaltsaussichten. Besser als Kellnern ist eine RDL auf jeden Fall
3. Arbeitslose und wirtschaftlich erfolglosere: Auch für sie ist der Dienst finaziel sehr attraktiv. Sie sind zeitlich sehr flexibel und dienen auch mal gerne längere Zeit.
4. Pensionäre: Ausgeschiende Kameraden, die sich noch fit fühlen, machen RDLs in ihrer alten Einheit. Am besten auf dem gleichen Dienstposten.
Ich betrachte es mal weniger aus der Sicht der RDL (die mag verständlicherwese abweichen) sondern mehr aus Sicht der Bedarfsträger und der finanziellen Bedarfsdecker (Steuerzahler):
Zu 1: Sehr sinnvoll. Nischenqualifikationen kann man so gut abdecken, außerdem sind diese Leute qualifiziert und hoch motiviert, ein echter Gewinn.
Zu 2: Auch gut investiertes Geld, nachhaltige und langfristige Personalbindung, junge Menschen werden frühzeitig eingebunden und bekommen eine militärische Heimat, die Chancen stehen gut, später auf qualifizierte Leistungsträger zurückgreifen zu können. Ausserdem positive Multiplikation in den oberen (meist etwas kritischeren) Gesellschaftsschichten.
Zu 3: In meinen Augen das gößte Problem. (*snip*) Wehrübungskontingente sind kein Sozialamtersatz.
Zu 4: Auch wenn es vielen RDL ein Dorn im Auge sein mag, es macht trotzdem Sinn. Die Qualifikation ist hoch, die Aufgabenwahrnehmung professionell, also alles in Ordnung. Und als Steuerzahler interessiert mich nur die Gegenleistung für's Geld. Wenn der ehemalige BS also unterm Strich auf's 1,3-fache Gehalt kommt - was solls? Allemal besser, als wenn einer der Taugenichtse (siehe 3.) das Geld einstreicht und dafür weit weniger Leistung abliefert.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: miguhamburg1 am 31. März 2017, 08:36:38
(*snip*)

Ich denke, dass schon viel geholfen wäre, wenn es einen Erlass gäbe, dass RDL maximal auf sechs Monate begrenzt würden und eine Ausnahme hiervon mit entsprechender dienstlicher Begründung an zentraler Stelle geprüft und ggf. genehmigt würde. So würde Luft bestehen und würden nicht Vakanzen dauerhaft mit Res besetzt oder so Langzeitlüstlinge wie im KdoTerrAufgBw und anderweitig extrem viele WÜ-Plätze blockieren.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: VictorBravo am 31. März 2017, 09:21:42
Meine Güte ... hier fliegen mal wieder die Fetzen!  ::)

Wie so oft hat einer Frust weil etwas nicht so klappt, wie er es sich vorstellt und andere sieht, bei denen es läuft. Dann muss natürlich sofort das ganze System faul sein!

Es gibt so viele Reservisten - von einer Kategorisierung halte ich da wenig. Jeder meint ja sowieso, dass ohne seine RDL die Einsatzbereitschaft der Truppe gefährdet ist und andere nur Kaffee kochen.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: VictorBravo am 31. März 2017, 09:28:00
Zitat von: F_K am 30. März 2017, 20:59:19
- es sind nur 70 % der Dienstposten im MilNW besetzt,
- es sind nur 40 % der Dienstposten im MilNW mit ausgebildeten Personal besetzt.

.. damit sollte klar sein, das dort alleine ein enormer Bedarf an Vertretung ist - "Aktive" sind da nicht ausreichend vorhanden.

Wobei das MilNW (hier besonderes alles, was mit Lagebearbeitung, NG&A und Grundlagen tun tun hat) nichts ist, in das man mal eben als Reservist reinschnuppert. Da reichen zwei Wochen im Jahr nicht, um auf Stand zu bleiben und dem Truppenteil einen Benefit zu bieten ...  ;)
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: F_K am 31. März 2017, 09:37:16
@ VB:

.. von reinschnuppern spricht ja niemand.

In "meinem" Dezernat sind alleine zwei langübende RDL - und die Truppe sieht da einen Benefit.
(Und der Eine hat 2 Touren in AFG gemacht und war dann einige Jahre dort als Analyst der NATO vor Ort - der trägt bei Lehrgängen auch mal vor ...)
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Andi8111 am 31. März 2017, 09:50:46
Ich habe da auch mal Senf: Ich kenne auch mehrere Seiten der Medaille... Weniger als zwei oder drei Monate zu üben, hat für mich gar keinen Sinn. Unter nem Monat fressen die Administrativen Taten den Dienstalltag auf. Bis der Windows Account nebst LoNo geht, ohne den man schlicht nicht arbeiten kann, vergehen regelhaft zwei bis drei Wochen. Bis dahin rangelt man sich mit anderen um Passwörter (das ist nicht nur mein Problem, das ist eines, das viele Reservisten mir immer wieder bestätigen). Übt man immer nur an einem Ort auf einer Stelle, gehen evtl auch wenige Wochen, wenn der ResBearbeiter es hinbekommt, die Verwaltungsschlacht zu begrenzen (was auch geht).

Daneben gibt es in meiner zu betreuenden Einheit regelmäßig Reservisten, die für eine oder zwei Wochen da sind. Meist StOffz, die den Kommandeur vertreten. Aber das ist meistens eine Farce... was kann man schon in zwei Wochen bei einer derart verantwortungsvollen Postion sinnvolles leisten?

Aber: Sieht man den Reservistendienst nicht auf der Ebene Verstärkung und Vakanzenausgleich, sondern auf der Ebene Kompetenzerhalt für den Ernstfall, sind die kürzeren Übungen den Dauerübungen vorzuziehen....
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: miguhamburg1 am 31. März 2017, 10:09:57
Danke für den Beitrag.

Mit Verlaub: Wenn ein Reservist regelmäßig auf demselben (Beorderungs-) Dienstposten übt und er einen neuen PKI Truppenausweis hat, dann dauert die Aktivierung seines Accounts maximal eine halbe Stunde (es sei denn, er hat seine Zugangsdaten "vergessen"). Das, was Sie, @ Andi811 und andere hierzu vortrugen, ist möglicherweise emotionales Empfinden über die wirklich nicht benutzerfreundliche IT-Umgebung der Bundeswehr, aber eben auch nicht Realität an Zeitaufwand.

Im Übrigen kenne ich nun genügend Reservisten in verantwortungsvollen Dienstposten, ob Kommandeure, Abteilungs-/Dezernatsleiter, die die aktiven Dienstposteninhaber in Urlauben von zwei oder drei Wochen vertreten. Die sind dann aber auch so verantwortungsvoll, dass sie zeitgerecht vor der RDL im Truppenteil eine DVag ableisten und an Briefings, Chefbesprechungen etc. teilnehmen und sich in die aktuelle Lage einfinden, um dann kurze Zeit später den Dienstposten nach einem kurzen LVU dann vollkommen sachgerecht ausführen. Das ist eben vielerorts auch geübte Praxis.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: mmg2.0 am 31. März 2017, 10:24:12
ZitatUnter nem Monat fressen die Administrativen Taten den Dienstalltag auf. Bis der Windows Account nebst LoNo geht, ohne den man schlicht nicht arbeiten kann, vergehen regelhaft zwei bis drei Wochen.
2-3 Wochen - dann stimmt etwas nicht, es sei denn, ist die Erstanmeldung im System.
Bei mir waren es jetzt 1 1/2 Tage mit Reaktivierung ZDVBw, LoNo, SAP, PKI, usw.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: schlammtreiber am 31. März 2017, 10:27:43
Ich muss weder Windows, noch LoNo (was ist das eigentlich?), noch überhaupt einen PC/Schreibtisch/Büro finden.
Ich werf mein mitgeführtes Gerödel über und irgendjemand drückt mir mit mitleidigem Blick eine Knarre in die Hand  ;D
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Andi8111 am 31. März 2017, 10:41:35
Zitat von: mmg2.0 am 31. März 2017, 10:24:12
2-3 Wochen - dann stimmt etwas nicht, es sei denn, ist die Erstanmeldung im System.
Bei mir waren es jetzt 1 1/2 Tage mit Reaktivierung ZDVBw, LoNo, SAP, PKI, usw.

Klar stimmt da etwas nicht... dass viele Res immer nach dem Ende der RDL ausm System gekickt werden, unabhängig davon, dass sie regelmäßig wiederkommen.....
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: VictorBravo am 31. März 2017, 10:48:00
Wer Zugriff hat:

"Weisung Erhalt von LoNo-Accounts beorderter Rerservistinnen und Reservisten", SKA v. 12.09.2016

Zuerkennung Personengruppenkennzeichen "Regelmäßig Reservedienst Leistender (PGK "RRD") löst alle Probleme ...  ;)
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Andi8111 am 31. März 2017, 10:58:31
Nein. Vor allem dann nicht, wenn man die Dienststellen mal wechselt und zB in nem KrHs ist, die alle eine eigene Domain haben. Dann werden die der fremden Domain gelöscht und in der neuen angelegt und dann geht das Spiel bei der Rückkehr in die Truppe erneut los...

Das ist nun nicht DAS Problem aller Res aber eben meines und das vieler anderer SanStOffz, die rumgereicht werden...

(was bei mir ja nun ein Ende hat ;), ich nehme also niemandem mehr mit Dauerübungen Tage weg :P)
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Tommie am 31. März 2017, 11:57:00
Zitat von: schlammtreiber am 31. März 2017, 10:27:43Ich muss weder Windows, noch LoNo (was ist das eigentlich?) ...

LoNo ist die Abkürzung von Lotus Notes, welches bei der Bundeswehr u. a. als Email-Programm und zur Verwaltung bestimmter Ressourcen (Konferenzräume, etc.) eingesetzt wird! Die Besitzer einer Emailadresse ...@Bundeswehr.org rufen Ihre Emails mittels Lotus Notes ab!
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: schlammtreiber am 31. März 2017, 13:11:33
 ;D

Cool, ich hatte sogar selbst schon (bei einem ehemaligen Arbeitgeber) Lotus Notes, aber die Abkürzung war mir völlig fremd (da sprach jeder nur von "Notes").

Bin etwas enttäuscht, hatte eine tiefschürfende Bw-interne Kryptik erwartet ("Landesweit oktroyierter Nonsense" oder so)
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: bayern bazi am 31. März 2017, 16:20:45
Zitat von: schlammtreiber am 31. März 2017, 13:11:33
;D

Cool, ich hatte sogar selbst schon (bei einem ehemaligen Arbeitgeber) Lotus Notes, aber die Abkürzung war mir völlig fremd (da sprach jeder nur von "Notes").

Bin etwas enttäuscht, hatte eine tiefschürfende Bw-interne Kryptik erwartet ("Landesweit oktroyierter Nonsense" oder so)

Fußvolk - noch dazu von der Lustigwaffel - die über keine kfz verfügen - haben hier ned zum mitschnoben


HOST MI
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Deepflight am 01. April 2017, 00:48:39
Naja, ich denke mal das Problem ist, wie hier beschrieben, sehr vielschichtig, mein persönliches Gefühl ist aber auch, dass die Langzeit-RDLer häufig bestimmten Gruppen angehören.
Bei den ehemaligen SaZ oder BS bis zur Rente kann ich das persönlich verstehen. Die Tage werden dann aber halt für eine Person verbratrn, die mehr oder weniger bald aufgrund Altersgrenze final nicht mehr zur Verfügung steht, anstatt 1 / 2 / 3 morivierte Res auf Ausbildungsstand zu halten.

Bei der Gruppe die im Leben "wenig auf die Kette" gebracht hat kenn ich selbst genug beispiele, die sich regelmäßig zur BW "flüchten".
Recht oft in meinem Erfahrungskreis frustrierte Verwaltungsbeamte oder Arbeitnehmer in präkären Beschäftigungsverhältnissen. Oft genug dann dazu noch null Idealismus für die Bundeswehr, sodass nur das nötigste für ne halbwegs ordentliche Bewertung getan wird, damit man nächstes Jahr wieder kommen darf.

Bei den Studenten erlebt man oft ein vollkommenes Wegbrechen des Interesses an der Reserve beim Eintritt ins Berufsleben.

Wie gesagt, eine reine Schilderung meiner subjektiven Eindrücke ohne Anspruch auf allgemeine Gültigkeit...
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: grenniseppl am 01. April 2017, 12:47:58
@ alle: Meine Herren, zur Sache, zur Sache! Nicht auf die Nebenaspekte konzentrieren.
@ Deepflight: Grundsätzlich stimme ich dir zu, jedoch gibt es Angestellte und Beamte im öD, das sind feine Unterschiede.
@ bayern bazi: Bei der Luftwaffe aber bitte das Objektschutzregiment ausklammern! Bei diesen Teufelshunden ;D habe ich meine GWD verbracht (damals LwSichTrp)... schön war`s: https://www.youtube.com/watch?v=NlrtU95oP-E

Ich denke miguhamburg1 hat den besten Vorschlag gemacht:

Zitat von: miguhamburg1 am 31. März 2017, 08:36:38
Ich denke, dass schon viel geholfen wäre, wenn es einen Erlass gäbe, dass RDL maximal auf sechs Monate begrenzt würden und eine Ausnahme hiervon mit entsprechender dienstlicher Begründung an zentraler Stelle geprüft und ggf. genehmigt würde. So würde Luft bestehen und würden nicht Vakanzen dauerhaft mit Res besetzt oder so Langzeitlüstlinge wie im KdoTerrAufgBw und anderweitig extrem viele WÜ-Plätze blockieren.

Nun die Frage, wem sollten wir - die beorderten, motivierten und engagierten Reservisten, die langsam aber sicher auf' s militärfachliche und ehrlose Bw-Abstellgleis geschoben werden sollen - diese Problematik verklickern? Auf den Dienstweg ist in solchen Dingen leider kein Verlass mehr. Zuviele BS, die sich in ihrer Dienstalltagsrückversicherungs- und Vollkaskomentalität zurücklehnen und solche Anliegen aussitzen oder ihre Klientel der Dauerwehrübenden schützen wollen, um es sich selber einfach zu machen.

Ich sehe hier nur noch eine Lösung, eine offener Brief an unsere Bundesministerin. Grundaufbau könnte sein: Schlagzeile, Einleitung, Problemschilderung mit Aufzeigen der Proliferationstendenzen und Nachteile für uns beorderte Reservisten, Vorschlag zur Lösung und höchstehrerbietungsvolle Dankesformel... ;D.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: PzGrenSG am 01. April 2017, 19:26:01
Der "Dienstweg" für soetwas wäre der Wehrbeauftragte...
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Tasty am 01. April 2017, 20:45:36
*snip*
Dummfug gelöscht.

Zitat von: Deepflight am 01. April 2017, 00:48:39
Bei den Studenten erlebt man oft ein vollkommenes Wegbrechen des Interesses an der Reserve beim Eintritt ins Berufsleben.

Das finde ich nur zu verständlich. Weder dem Reservisten noch der Truppe ist langfristig geholfen, wenn der Reservist in den ersten Jahren, in denen er im Beruf Fuß fasst und die Grundsteine seiner beruflichen Laufbahn legt, wegen ausgiebiger und regelmässiger Wehrübungen beim Arbeitgeber unangenehm auffällt und dann Nachteile in Kauf nehmen muss oder nach ein paar Monaten/Jahren wieder gehen darf. Ich verstehe daher sehr gut, dass jemand erstmal Sicherheit im Job haben möchte und dann nach einer Pause seine Wehübungstätigket wieder aufnimmt (oder intensiviert).
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Andi8111 am 01. April 2017, 21:07:28
Eventuell muss man es von der Seite sehen: Bei vielen Studenten ist eben das absolvierte Studium für den Bund von nachgeordnetem Interesse! Ein Laufbahnwechsel mit abgeschlossenem Studium kommt bei Res nur einem kleinen Personenkreis zu Gute. Ärzte, Apotheker, Tierärzte, Zahnärzte, Juristen, Naturwissenschaftler. Wie wir ja auch den Leutchen immer sagen: Der Offz mit Studium studiert zwar, aber sein Studium ist mitunter eben nicht für seine spätere Tätigkeit ein Prädiktor.
Und: Ich würde auch nicht als Res in der Mannschaftslaufbahn "versauern" egal wie toll das ist, wenn ich keine Möglichkeit habe, in eine höhere Laufbahn zu wechseln.
Reserve muss nicht immer eine Win/Win Situation sein, aber meistens lebt es sich damit viel angenehmer....

Manchmal ist der Bedarf der Truppe auch einfach nicht da. Bei den BeorderungsDP sieht es genau so aus, wie bei den aktiven: Es fehlen SanOffz, SanFw, FwFD in manchen Verwendungsreihen und Mannschaften. Aber eben keine Juristen, BWLer, Pädagogen etc. etc.
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Beitrag von: Tasty am 01. April 2017, 21:44:14
Andi der Aspekt ist durchaus richtig, aber in dem Beitrag von Deepflight ging es meiner Ansicht nach mehr darum, dass die (ehem.) Studenten nach Abschluss des Studiums kein oder wenig Interesse mehr an einer RDL haben - nicht etwa um fehlende Beorderungsmöglichkeit oder Schwierigkeiten, den Studienabschluss im Rahmen der RDL zu verwerten.
Für manche Reservisten macht es durchaus den Reiz aus, mal 4 Wochen im Jahr etwas thematisch ganz anderes zu machen als im normalen Job. Darum muss der Studienabschluss auch gar nicht immer fachlich mir dem BeorderungsDP zusammenhängen.
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Beitrag von: Andi8111 am 01. April 2017, 22:16:27
Nee, muss er auch nicht. Aber ich würde niemals mit nem Master in der Tasche als StGefr d.R. üben... sorry... und da kenne ich einige, die das ähnlich sehen.

Aber ja, die gibt es eben auch, die danach keine Lust mehr haben. Aber warum denn auch nicht? Wenn Sie üben, dann machen die schon ihre Arbeit. Ansonsten würde doch niemand die heranziehen... Wir haben im Bataillon einige, die in den Semesterferien üben... habe ich schließlich auch lange gemacht... Bei mir war dann aber ein attraktiver Laufbahnwechsel drin, bei dem OStGefr aus dem S1 Gezi nicht. Der hatte Agrarwissenschaften studiert und promoviert....
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Beitrag von: Deepflight am 02. April 2017, 08:00:13
Gut, um die Wiederaufnahme des Engagaäements als Resi zu erleben bin ich noch zu jung ;-)
Klar ist es verständlich und ja verdammt, die Arbeitgeber behandeln dich bei Abwesenheit wegen Wehrübungen nachteilig.
Der $10 ArbPlSchG ist zwar ein Guter für uns, aber gemeinsam mit den anderen Paragraphen bzgl. "Darf kein Nachteil entstehen" interessiert das in DE die meisten AG mal voll garnet.

Bzgl. Meines Begriffs "Verwaltungsbeamte": ja, den Unterschied kenn ich wohl und hab genau deshalb Verwaltungsbeamte geschrieben.
Es ging ja nur um meine subjektive Erfahrung....
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Beitrag von: bayern bazi am 02. April 2017, 08:07:25
stooooooooooop   -ihr  redet aneinander vorbei

andi meint res übung im alten dienstgrad bei wiedereinsteller nach studium

die anderen meinen  die ROA adw schiene - wo einer während dem Studium weiterübt und dann denn "ganz normalen" Offizier abgibt

diese könnten dann jederzeit - weil ja "reguläre einstellung" dann ach auf jedem DP üben, der ihnen dann angeboten wird, da die ROA ja wie ein aktiver Offz ausgebildet wird
(hier würden sich dann  Beorderungen im einem KVK / BVK anbieten - die üben im Regelfall maximal 2-3 mal im Jahr  - und das nur für jeweils 2-3 Tage - diese Zeiten können auch bei einem "Berufseinsteiger" leicht gestemmt werden.
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Beitrag von: StierNRW am 02. April 2017, 13:39:57
Verzeihung bitte, aber so recht komme ich nicht mehr mit ;D

Ich habe das so verstanden, daß das Problem (wenn man das so nennen will) der "Langzeitübenden", welche die Mehrzahl der Übungstage der Kommandobehörden und Verbände verbrauchen, höheren (Bundeswehr-) Orts bekannt ist.

Wer hat bitte konkret die Entscheidungsmacht, daran etwas zu ändern ? (für die Zukunft, für dieses Jahr wird es eh zu spät sein, nehme ich an)

Mit kameradschaftlichen Grüßen,
StierNRW
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Beitrag von: Andi8111 am 02. April 2017, 13:43:40
ändern will das niemand. Da diese Langüber in sehr vielen Fällen vakante DP ausfüllen. Wo Personal schlicht nicht vorhanden ist. Die Heranziehung für solche Übungen legt der Bedarfsträger fest.
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Beitrag von: StierNRW am 02. April 2017, 13:47:42
Aaahh, okay ;) Jetzt hab ichs verstanden. Danke, Andi.

Naja, dann ist ja faktisch Zeitarbeit und die Reserve - im klassischen Sinne - nicht mehr so wirklich gewollt. (Ich erspare mir mal den Hinweis, wofür der Bund und speziell die BW teilweise richtig viel Geld haben und das nicht unumstritten ist...)

Aber okay, wenn das die "Leitungslösung" ist...dann solls wohl so sein.
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Beitrag von: grenniseppl am 02. April 2017, 17:56:48
Zitat von: StierNRW am 02. April 2017, 13:47:42
Naja, dann ist ja faktisch Zeitarbeit und die Reserve - im klassischen Sinne - nicht mehr so wirklich gewollt. (Ich erspare mir mal den Hinweis, wofür der Bund und speziell die BW teilweise richtig viel Geld haben und das nicht unumstritten ist...)

Aber okay, wenn das die "Leitungslösung" ist...dann solls wohl so sein.

Wenn diese "Leitungslösung" durch die Mehrheit der hier im Forum aktiven Reservisten vollumfänglich geteilt wird, dann weiß ich auch nicht mehr weiter! Leute, merkt ihr denn nicht wie wir von der aktiven Truppe immer mehr verarscht werden? Wenn ich dazu noch die aktuelle Werbekampange zur Rekrutierung von Cyberreservisten sehe, wird mir nur noch schlecht. Aber klar, wenn`s im Baltikum demnächst kracht (oder anderswo) helfen uns die Bw-IT-ler garantiert den Feind "boots on the ground" aufzuhalten.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: wolverine am 02. April 2017, 18:24:14
Wer teilt das denn hier? Ich habe das Dauerüben immer kritisiert. Fakt ist aber, dass die Bw in den letzten Jahren gerne auf diese Reservisten zurückgegriffen hat. Sei es, weil man diese für Einsätze ausbilden, in Übung halten und heranziehen konnte, oder weil diese schnell und fast immer verfügbar einen einsatzabwesenden Aktiven ersetzen konnten.
Für die klassische Reserve fehlt die aufwuchsfähige Struktur, nichtaktive Verbände etc.
Mit der enormen Erhöhung der Mindestleistung USG vor ein paar Jahren bereitete man doch auch genau den Langzeitwehrübenden den Boden.
Ich kenne aber keinen Reservisten, der normal in Lohn und Brot ist und lediglich zwei bis vier Wochen übt, der so etwas gut findet. Ich persönlich habe hier schon mehrfach deutlich kritisiert, dass die Bw hier Arbeitsverhältnisse schafft, die wir im Alltag als unsozial kritisieren.
Aber ich verstehe genauso wenig, was Sie mit Ihrer Palastrevolution erreichen wollen?! Niemand hat einen Anspruch auf einen Wehrübungsplatz oder eine Beorderung insgesamt. Wenn es einmal ein Jahr oder länger nicht geht, habe ich halt mehr Freizeit.
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Beitrag von: Tommie am 02. April 2017, 18:30:31
Ich hatte nach dem Lesen Ihres Postings einen mindestens 15 Minuten andauernden Lachflash ;D ! Glauben Sie im Ernst, dass dann, wenn es irgendwo auf dieser Welt knallt, Reservisten zum Einsatz kommen werden? Was haben denn Sie geraucht :D ? Wie viele Reservisten laufen denn aktuell so rum mit gültiger ADVF/TDVF, komplettem Impfschutz und komplett ausgebildet? Dürften nicht wirklich viele sein, oder ;) ?

Die Sache mit den Reservisten funktioniert exakt so, wie in einem bayerischen Bierzelt ;) : "Wer die Musik bezahlt, bestimmt die Lieder, die gespielt werden!" Und nachdem alle notwendigen Kosten für Reservistendienst Leistende von der Bundeswehr bezahlt werden, bestimmt auch diese darüber, wer wann und wo eine RDL machen darf! Wenn Ihnen das nicht passt, lassen Sie sich ausplanen! Es gibt demnächst 3.000 "Planstellen" für Reservisten, also exakt 3.000 x 360 = 1.080.000 Wehrübungstage, die nach einem bestimmten Schlüssel auf alle TSK/OrgBer verteilt werden. Die einen können damit haushalten, die anderen nicht!
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Beitrag von: StierNRW am 02. April 2017, 20:20:56
Zitat von: wolverine am 02. April 2017, 18:24:14Mit der enormen Erhöhung der Mindestleistung USG vor ein paar Jahren bereitete man doch auch genau den Langzeitwehrübenden den Boden.

Ja. Da ist was dran.

Ich habe meine erste WÜ 1997 gemacht und musste mich da und bei den WÜs in den Jahren danach immer wieder fragen lassen (an der Uni zumindest / Geisteswissenschaften :D ), warum ich das überhaupt machen würde. Die anderen Reservisten, die ich so traf, waren eigentlich auch mit Masse Idealisten. Das Geld lockte nicht wirklich. Da verdiente man in der Zeit anderswo mehr ;)

Tja...und jetzt ? Na gut...wenn die Bw damit als Reservisten dringend benötigte Spezialisten mit Mangel-ATNs bekommt, okay...
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Beitrag von: HCRenegade am 02. April 2017, 20:29:56
Tut sie aber nicht, denn wer Mangel-ATNs hat, ist auch im Zivilen gefragt. Viele "Berufsresis" haben diese eben nicht, aber sie sind  regelmäßig 6 Monate am Stück verfügbar und das mag die Truppe.
Habe ich selbst in meienr grünen Zeit zu hören bekommen - von allen Seiten waren Langzeit-WÜs mindestens erwünscht, mal nur 2 Wochen üben war nicht gerne gesehen (mir wurde explizit mehrmals gesagt, WÜs gerne, aber nur ab 4 Wochen aufwärts). Da wurde dann der (arbeitslose) HptFw d.R. (in der Kampftruppe, wohlgemerkt) lobend erwähnt, weil er ja jedes Jahr 6 Monate übt und damit praktisch einen aktiven DP ersetzen kann.

Gerade die Kameraden hier aus ZSan dürften bestätigen können, dass Res im ZSan mit *relevanten* ATNs selten deutlich länger als 2 Wochen üben, weil mehr einfach nicht durch den zivilen AG akzeptiert wird. Ich selebr habe  auch noch nie einen SanStOffz-"Berufsresi" gesehen, generell sind mir in der Truppe bisher überhaupt keine Res-SanStOffz (oder SanFw) begegnet.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Andi8111 am 02. April 2017, 20:42:03
Naja. Ich war Beamter und hab deshalb sehr gerne meinen Schreibtisch im Amt gegen den in der Truppe getauscht. Mit meist 4 Monaten RDL pro Jahr war ich sicher ein Exot... Aber du hast Recht. Für SanStOffz vor allem die niedergelassenen Kollegen ist der Reservedienst ein Zuzahlobjekt...
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Beitrag von: HCRenegade am 02. April 2017, 20:59:09
Im ÖD ist das wesentlich einfacher, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Nur sind die wenigsten SanStOffz d.R. im ÖD beschäftigt.

IMHO kann ein selbstständiger Kamerad noch eher mal 4+ Wochen üben, wenn der eigene Betrieb entsprechend aufgestellt ist bzw. eine Vertretung vorhanden ist.beim Angestellten in der freien Wirtschaft ist das dann umso schwieriger, da ist man dann i.d.R. nicht "mal eben so" ersetzbar, weshalb einen der AG auch ungern längere Zeit gehen lässt.

Das gilt natürlich auch sinngemäß für alle anderen Spezialisten - was beim Bund gefragt ist, ist im Zivilen auch gefragt.

Umso bemerkenswerter finde ich dann, dass Langzeit-WÜ bei UoP/UmP ohne Schlüsselqualifikationen auf Kosten der Inübunghaltung vo nSchlüsselpersonal durchgewunken werden, ohne dass es irgendjemand hinterfragt. Denn wer glaubt, dass jeder "berufsresi" auch gleichzeitig eine sinnvolle Ergänzung und Entlastung für den Truppenteil ist, der soll mal ein paar Bataillone besuchen und sich umschauen. Die Überraschung ist da bereits vorprogrammiert  ::).
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: ulli76 am 02. April 2017, 21:22:05
Wir hatten im SanZ ab und an mal Kollegen die 1-2 Wochen geübt haben. Viel länger wird für SanOffze aber eng.
Ich selber habe letztes Jahr 4 Monate Wehrübung im Rahmen eines Auslandseinsatzes gemacht. War für die Bundeswehr aber recht günstig, weil ich kaum noch Ausbildung gebraucht habe und zeitlich flexibel war, was 90/5, Einkleidung, CS-Gas-Prüfung anging. ging auch nur, weil ich als Notarzt selbständig war und mich in der Zeit einfach für keine Schichten eingetragen habe. Spannend war dann das Ende- mein Nachfolger konnte erst 3 Wochen nach meinem OUT. Verlängerung wäre selbst mit meiner Zustimmung nicht möglich gewesen. War super spannend. Aber auch sehr aufwändig.
Jetzt muss ich mal schauen, was ich als Landesbeamter noch machen kann. Aber länger wird schlichtweg nicht gehen und mein neuer Arbeitgeber hat genauso einen massiven Personalmangel.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: HCRenegade am 02. April 2017, 21:39:18
Ganz schön langer Einsatz für einen Arzt. Die Kameraden, die mit mir im Einsatz waren, waren fast alle nur für 4 Wochen da. Außer dem KD und Chef, die für ein halbes oder ganzes Kontingent eingesetzt waren.

Du warst dann aber sicherlich die Exotin - bei mir waren (mich eingeschlossen) 2 Res im Einsatz, der Kamerad war ehemaliger BS und OffzMilFD.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: ulli76 am 02. April 2017, 22:18:28
Die, die so kurz da sind, sind meist Kliniker.
Kürzer hätte bei dem Aufwand vorher keinen Sinn gemacht. Dafür war mein Nachfolger nur für 3 Wochen eingesprungen.

Ich hab aber nur einen von meinen Einsätzen gesplittet und das war noch nicht einmal auf eigenen Wunsch, sondern das war Auflage der Einheit- 3 Monate und pünktlich zur Neuaufstellung wieder in Deutschland, oder kein Einsatz.
Alle anderen hab ich mit +-4 gemacht. Und bei allen war es sinnvoll. Vor allem bei den letzten beiden.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Tommie am 03. April 2017, 06:40:50
Zitat von: HCRenegade am 02. April 2017, 21:39:18Du warst dann aber sicherlich die Exotin - bei mir waren (mich eingeschlossen) 2 Res im Einsatz, der Kamerad war ehemaliger BS und OffzMilFD.

Lass mich raten ;D ? StHptm Walter P. :D ? Der wohnt doch schon im Kosovo ...
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: grenniseppl am 03. April 2017, 17:09:32
@ tommie:
Zitat von: Tommie am 02. April 2017, 18:30:31
Glauben Sie im Ernst, dass dann, wenn es irgendwo auf dieser Welt knallt, Reservisten zum Einsatz kommen werden?
Fakt ist, dass die sicherheitspolitische Lage an der Ost- und Südostflanke in Europa instabil ist und die Wahrscheinlichkeit eines bewaffneten Konfliktes hoch ist und weiter steigt. Reservist sein bedeutet in erster Linie Deutschland und unsere Verbündeten zu verteidigen. Wer das nicht kapiert, ist keine Soldat bzw. Reservist sondern eine uniformierter Verpflegungsteilnehmer. Im Ernstfall geht plötzlich ganz viel – ganz schnell, da wird sich manch Ungedienter/Gedienter noch wundern. :o

Zitat von: Tommie am 02. April 2017, 18:30:31
Die Sache mit den Reservisten funktioniert exakt so, wie in einem bayerischen Bierzelt
Die bayerischen Bierzelt-Gepflogenheiten mögen in der königlich bayerischen Armee gegolten haben, in unserer Bundeswehr nicht! Preußische Tugenden prägen unsere Bundeswehr. :D

Zitat von: Tommie am 02. April 2017, 18:30:31
Wenn Ihnen das nicht passt, lassen Sie sich ausplanen!
Vorerst... nö!  8) Hätten Sie wohl gern, um die RDL-Tage wegzuschnappen. Kommt Zeit kommt Rat, auch um endlich eine Lösung der aktuellen Problematik herbeizuführen. Keine Angst, unsere allseits beliebten Dauerwehrübenden werden auch mit verarztet.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: F_K am 03. April 2017, 17:49:50
Halten wir fest:

- die maximale Länge von RDL ist gerade erst verlängert worden - eben um Personalersatz durch Res in der Form möglich zu machen. Dies ist so gewollt und bekannt.
- es liegt in der Verantwortung der TrT, dies mit der Inübunghaltung der kürzer Übenden Res in Einklang zu bringen.
- In allen, zumindest in den meisten Einsätzen sind Res mit dabei.
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: HCRenegade am 03. April 2017, 18:23:41
Zitat von: Tommie am 03. April 2017, 06:40:50
Zitat von: HCRenegade am 02. April 2017, 21:39:18Du warst dann aber sicherlich die Exotin - bei mir waren (mich eingeschlossen) 2 Res im Einsatz, der Kamerad war ehemaliger BS und OffzMilFD.

Lass mich raten ;D ? StHptm Walter P. :D ? Der wohnt doch schon im Kosovo ...

Er hat es erfasst ;) Du kennst aber auch jeden  ;D
Titel: Antw:Vorhandensein von WÜ-Tagen 2017
Beitrag von: Tommie am 03. April 2017, 21:18:45
Zitat von: HCRenegade am 03. April 2017, 18:23:41Er hat es erfasst ;) Du kennst aber auch jeden  ;D

"Unser Walter" war doch auch im Jahre 2012 mit mir im Kosovo gewesen, er als EO in der SanEinsKp in "Bad" Prizren, ich im HQ bei JMed ...