Eine folgerichtige Reaktion auf die veränderte Sicherheitslage in Europa und den politischen Gesamtkontext. Es bleibt zu hoffen, dass die Truppe die gefühlt 100. Strukturreform in wenigen Jahren verkraftet und dass die erforderliche Materialbeschaffung auch wirklich funktioniert.
Ja, und bleibt zu hoffen das dabei auch in neuen Bundesländern mal wieder ein paar Kampfeinheiten aufgestellt werden.
Wenn man sich auf der aktuellen Karte der Bundeswehrstandorte als das Ergebnis der letzten beiden BW-Reformen ansieht,
sind die neuen Bundesländer weitgehend schutzlos gegen mögliche Bedrohungen aus dem Osten ausgeliefert.
Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin und Sachsen haben kaum mehr Kampfeinheiten.
Nur in Thüringen und Mecklenburg gibt es noch ein paar mehr Kampfeinheiten. Die Einheiten in Thüringen (und die eine in Süd-Sachen) sollen wahrscheinlich nur das Fulda-Gap schließen und die Einheiten in Mecklenburg den Vormarsch etwas bremsen, um ein Überschreiten des ELK (Elbe-Lübeck-Kanal) zu verhindern. Aber große Teile der neuen Bundesländer sind eigentlich schutzlos preisgegeben.
Das erinnert irgendwie an das Schweizer Réduit, wo man auch das Tiefland und die Städte aufgeben wollte und die Armee nur die Berge verteidigen wollte.
Aha. Was sind Sie denn für'n Hobby-Stratege? Sie glauben vermutlich immer noch, dass der Russe "freitags um eins" losrollert und sonntags um Mitternacht am Ärmelkanal zum Stehen kommt. :D
Wohl auch vergessen, das zwischen Russland und Ostdeutschland noch Polen und das Baltikum sich befinden...
Wir haben kein Fulda-Gap sondern ein Suwałki-Gap mittlerweile.
Coole Antwort. 8)
Und ja, Hobby-Stratege trifft es wohl sehr gut, da ich selbst nur meine 10 Monate Grundwehrdienst geleistet habe und daher nicht mit dem strategischen Fähigkeiten eines ausgebildeten Offiziers mithalten kann. ::)
Trotzdem sind die neuen Länder doch etwas unterbesetzt, wenn man sich die Karte so ansieht, oder? :o
Aber eigentlich trifft es die BW im Ganzen. Von mal 14 Divisionen Anfang der 90'er runter auf nun noch gerade mal 3 Divisionen ist schon ein krasser Rückgang in der Landesverteidigung auf nur noch ein Fünftel. Ok ich weiß, die Weltpolitische Lage hatte sich damals zu eitel Sonnenschein geändert und wir waren in den 90'er, 00'er und 10'er ja "von Freunden umzingelt". Aber wenn man die Nato-Manöver Operation Atlantic Resolve seit 2014 in Betracht zieht, fragt man sich schon, ob das grundsätzlich ausreichend ist, um der Landesverteidigung gerecht zu werden? Oder ist das nicht mehr der Auftrag der BW? Oder ist die BW nur noch als Unterstützungstruppe für Auslandseinsätze der Nato gedacht?
Nochmal: Buendnisverteidigung wird hier vor Landesverteidigung kommen. Ivan muss erst durch das Baltikum und Polen - was wohl hoffentlich mehr als zwei Wochen dauern sollte...
Es macht imho keinen signifikanten Unterschied, ob die BW dann Einheiten aus Ostdeutschland oder aus Westdeutschland nach Polen verlegt...Wir sind kein Frontstaat mehr.
Ok, akzeptiert. Die Sicherheit der neuen Länder wird also größtenteils durch die Polnischen Streitkräfte garantiert.
Der Name Suwalki-Gap deutet ja schließlich an, dass man befürchtet, das Baltikum hier ohnehin überrannt werden kann.
Die neuen Länder sollten daher einen Teil ihrer Steuern nach Polen entrichten für diesen Dienst. ;)
Ostdeutschland ist keiner unmittelbaren Bedrohung ausgesetzt. Polen wird erstmal sich selbst verteidigen (sollte es soweit kommen) und gegebenfalls mit das Baltikum...
Und ja sollte die BW wieder signifikant aufwachsen, spricht nichts dagegen, weitere (u.a. alte) Standorte zu oeffnen. Aber schauen wir mal was nach der Bundestagswahl weiter passiert.