Guten Abend Kameraden,
Zu meinem Sachverhalt !
Wie man an meinem Titel schon erkennt geht es um ein Ereignis das ich in dieser Woche, meiner 2. Ausbildungswoche der GA am eigenen Leib erleben musste. Während eines Laufes der mit unserem Zug innerhalb der Kaserne durchgeführt worden war, bemerkte ich während des Laufens einen immer stärker werdenden Schmerz in linken Knie der im Endeffekt dafür gesorgt hat das ich austreten musste und vor Schmerzen kaum noch laufen konnte. Mit starken Schmerzen rückten wir allesamt in das Wirtschaftsgebäude ein und nach der Verpflegung wendete ich mich an den Ausbilder und teilte ihm meinen Gesundheitszustand mit. Er appellierte an meinen Verstand und meinte das ich mir überlegen soll die Bundeswehr zu verlassen um ggffls. fitter neu einzusteigen. Dieses Argument ist auch vollkommen okay und ich habe es auch zur Kenntnis genommen. Was er aber danach gesagt hat, war nicht so schön.
Es war mehr als offensichtlich das ich nicht in der Lage war zu gehen geschweige denn zu laufen. Er teilte mir mit das ihm mein Gesundheitszustand egal sei, er keine Rücksicht darauf nehme und mich dahingehend nicht austreten lässt. Somit schleppte ich mich in die Formation, Mütze ab und Marsch. Ich lief trotz sehr starker Schmerzen die hälfte der Strecke mit, meine Kameraden unterstützten mich und griffen mir unter die Arme, was aber auch nicht lange von Nutzen war, da sich der Schmerz immer weiter verschlimmerte und ich wieder austreten musste und kaum mehr laufen konnte. Ich schleppte mich ohne jegliche Hilfe zur Inspektion und trat in die Formation ein. Da gabs erstmal einen Anschiss der sich gewaschen hat und das ich nicht das Recht habe auszutreten.
Ich meldete mich danach beim nächsthöheren Vorgesetzten, dieser sagte ich solle mich Morgen neukrank melden und heute noch mitmachen, da nicht mehr viel ansteht und bald Dienstschluss ist. Der Abend gestaltete sich so das wir permanent von 2. OG bis unten an den Musterungsplatz anzutreten hatten und und und. Ich musste mich trotz der Schmerzen die Stufen hinauf und herunter quälen. Bei 80 Mann im Zug wird auch nicht gerade Gefühlvoll nach vorne geschoben und ich knickte währenddessen einige mal mit dem Knie weg. Der Ausbilder und alle weiteren Ausbilder haben dies alles mitbekommen, haben aber nichts unternommen. Im Nachhinein als ich dachte die Hölle hat endlich ein Ende wurde noch einmal eine Schippe oben rauf gelegt. Der Bestand Seitentaschen, Brusttaschen wurde überprüft . Fehlte etwas wurde das zusammen gezählt und als EZM gabs dann Liegestütze, Situps und KNIEBEUGE verordnet. Somit habe ich an dem Abend trotz des schon stark schmerzenden und geschwollenen Knies noch rund um die 80 Kniebeuge machen müssen bis sich mein Knie verabschiedet hat. Kameraden haben mir zig tausend Gele und Salben angeboten die aber in der Nacht nichts genützt haben.
Am nächsten Morgen war ich nicht mal mehr in der Lage aus meinem Bett zu steigen. Ich stieg in den Sportanzug und nach mehrmaligen Treppen hinauf und herunter Gescheuche konnte ich mich endlich mal neukrank melden. Ich musste dann selbstständig zum Frühstück und dann zum San verlegen. Jeder Schritt war die reinste Hölle. Ein Oberbootsmann einer anderen Inspektion hat mich angesprochen und gefragt ob meine Inspektion zu faul ist mich zum zum San zu fahren und warum sie mich unter solchen starken Schmerzen zu Fuß laufen ließen. Ich gab ihm keine weitere Informationen und antwortete nur das ich es selber nicht weiß. Er schüttelte nur mit dem Kopf, wünschte mir gute Besserung, frohe Ostern und ging weiter. Die Strecke zum SAN und zur Inspektion ist wirklich weit, diese durfte ich 3x laufen.
Eine kleine Info nebenbei ich bin Wiedereinsteller und habe den Dienstgrad OG. So etwas total fahrlässiges ist mir in meiner Vordienstzeit nicht einmal vorgekommen.
Jetzt zu meinen Fragen !
Was sind meine Möglichkeiten? Ich habe definitiv vor den Ausbilder deswegen zur Rechenschaft zu ziehen.
Kann ich eine Beschwerde einreichen? Wenn ja wie und an wen muss bzw kann ich mich wenden?
Kann ich Anzeige wegen Körperverletzung erstatten? Wenn ja, wie? militärisch oder zivil?
Kann man die VR wechseln um in eine andere GA Inspektion zu kommen?
Wie verhält sich das wenn ich mich aufgrund dieser Negativerfahrung die BW verlassen möchte? Wie lange dauert das bis ich da weg bin und was muss ich beachten?
*Noch eines zur Information, ich habe diesen Text gewissenhaft formuliert und habe nichts verschlimmert oder über dramatisiert. So wie es da steht, so ist es auch im Detail passiert. Bezeugen können es meiner Kameraden mit denen ich meine GA mache und wir sind ein 80 Mann starker Zug.
mit kameradschaftliche Grüßen
ZitatKann ich eine Beschwerde einreichen?
Ja, selbstverständlich.
ZitatWenn ja wie und an wen muss bzw kann ich mich wenden?
Noch kein Unterricht zur Wehrbeschwerdeordnung gelaufen? Sie können die Beschwerde mündlich zur Niederschrift oder schriftlich einlegen. Die Adresse für eine Beschwerde ist Ihr Disziplinarvorgesetzter - hier also der Kompaniechef der Ausbildungskompanie.
Was ist denn im SanBer bzgl. des Knies rausgekommen? Besteht dort ein pathologischer Schaden und ist dieser durch die Kniebeugen etc. oder durch Nichtbehandlung schlimmer geworden?
Erst dann ist es eine Körperverletzung.
Bzgl. Bundeswehr verlassen: haben Sie die sechsmonatige Widerrufsfrist in Ihren Unterlagen? Bei einem Wiedereinsteller ist das nicht selbstverständlich.
Laut den bisherigen Beiträgen ist er FWDL23 weiß gearde nicht wie es da mit dem Widerrufsrecht ist.
Wenn es denn so ist wie oben geschrieben, sehe ich da mehrere Möglichkeiten sich zu beschweren.
Allerdings würde mich auch interessieren, was der SAN dazu gesagt hat. Wenn Sie Wiedereinsteller und OG sind, dann erwarte ich aber schon, dass Sie Ihre Rechte und Pflichten kennen.
Habe das hier zu Körperverletzung gefunden:
Als körperliche Misshandlung kann eine Handlung demnach gelten, wenn diese das körperliche Wohlbefinden bzw. die körperliche Unversehrtheit in nicht unerheblichem Maße beeinträchtigt. Eine Gesundheitsschädigung hingegen liegt vor, wenn ein (vorrübergehender) pathologischer Zustand – physischer oder psychischer Gestalt – durch eine Handlung gesteigert oder hervorgerufen wird, ohne dass hierbei eine körperliche Misshandlung zwingend nötig wäre.
Das mit dem Wiedereinsteller habe ich glatt überlesen. Dann war wohl während der ersten Dienstzeit der nterrcht über die WBO ncht besonders nachhaltig. ::)
@KlausP bisher hatten wir noch keinen Unterricht dahingehend und meine letzte GA ist 8 Jahre her deswegen bin ich da nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Aber ich werde dann am Dienstag sofort eine Beschwerde einreichen, denn so etwas lasse ich nicht auf mir sitzen.
@wolverine bisher ist nicht viel raus und im SAN Zentrum wurden mir 600er Ibus gegeben die gar nicht helfen und eine Voltaren Salbe inklusive MSG Befreiung. Ich soll mich über Ostern schonen und wenn es bis Dienstag nicht besser ist nochmal hin und dann muss genauer geguckt werden. Aber fakt ist mit jeder Aktion die ich nach der Meldung meines Zustandes machen musste wurde das Knie schlimmer und der Ausbilder wusste dies. Und der Zustand meines Knies ist immer noch so wie am ersten Tag.
@mailman02 ja richtig ich bin fwdl23 und habe 6 Monate das Recht zu gehen. Die Frage ist aber dann, wenn ich sage ich will gehen. Wie lange dauert es bis ich wirklich draußen bin ?
@MiraC vielen Dank für die Hilfe. Sollte das auf mein Geschehen zutreffen, erstatte ich zivil eine Anzeige oder muss das militärisch geschehen?
Kann man die VR wechseln um in eine andere GA Inspektion zu kommen?
ist dies während der GA möglich? Denn nur weil ich einen schlechten Menschen kennenlernen musste, heißt es ja nicht das alles schlecht ist. Ich hatte schlichtweg Pech.
Wenn ein Dienstvergehen des Ausbilders festgestellt wird, wird gegen ihn eine Disziplinarmaßnahme verhangen.
Wenn Sie meinen, dass er eine Straftat begangen hat, können Sie eine Anzeige gegen ihn erstatten. Diese nimmt die Polizei oder die Staatsanwaltschaft entgegen.
Die Entlassung ist schnellstmöglich zu vollziehen. Ich denke, je nach Verwaltungsaufwand sollte das in ein bis drei Tagen geschehen sein.
Sie können einen Versetzungsantrag stellen, aber das der noch während der Grundausbildung durchgeht, halte ich für ausgeschlossen und er kann auch insgesamt abgelehnt werden.
Zitat... meine letzte GA ist 8 Jahre her deswegen bin ich da nicht mehr auf dem aktuellsten Stand ...
In der WBO hat sich aber an den Grundsätzen wenig bis nichts geändert und meine "letzte GA" ist inzwischen auch schon wieder fast 7 Jahre her.
Zitat... Wie lange dauert es bis ich wirklich draußen bin ? ...
Wenn Sie zum Dienstbeginn Ihren schriftlichen Widerruf abgeben und es gut läuft zum Dienstschluss, wenn es nicht so gut läuft einen Tag später.
Grundsätzlich könntest(!!!) du:
Wehrbeschwerde bei deinem DV einlegen und Strafanzeige bzw. Strafantrag bei jeder Polizeidienststelle stellen.
Und wieder läuft eine einsame Träne in meinen Wangenbart.
Beim ersten Insult zum Arzt gehen wäre die richtige Alternative gewesen. Drauf pfeifen, was die anderen Sagen mit Hinweis auf die Gesunderhaltungs- und Fürsorgepflicht. Fertig. Sich auf keine Diskussion einlassen. Das können OGs doch sonst so gut.....
Versteh nicht, dass man sowas einem Wiedereinsteller erklären muss....
Frage am Rande: Wie sind denn die Laufzeiten auf 1, 3, 5 und 10 km gewesen?
Was ist denn deiner Meinung nach mit dem Knie los?
Langsames Laufen auf befestigtem Untergrund sollte keine Verletzungen verursachen ...
Bestimmt ne Menuskusläsion vom Spezialistenfußball außer Dienst verschwiegen;)
Nach der Schilderung würde ich vermuten, dass es sich um eine Sehnenansatz-Reizung handelt.
Aber ich bin kein Arzt.
Kniebeugen etc, als EZM sind aber für sich schon ein DV.
Andererseits kann und darf der Ausbilder natürlich auch nicht bei jedem "Wehwehchen" sagen, dass der Kamerad austreten kann, dann tanzt einem ja der ganze Zug auf der Nase rum.
Wir waren alle nicht dabei und das wird der Chef alles sicher sorgfältig ermitteln.
@Andi8111 Leichter gesagt als getan. Aber mit mindestens einer Person die so schnippisch antwortet habe ich gerechnet. Hätte hätte Fahrradkette, ich denke du weißt selber das es nicht so einfach ist als Teilnehmer einer GA dein gesagtes in die Tat umzusetzen, auch wenn es sprichwörtlich eine einfache Sache ist. Also resultiere ich anhand deines schnippischen Schreibens das es wohl mein Fehler war. Nichts desto trotz hat der Ausbilder in jeder Hinsicht seine Rolle übertrieben, sein Handwerk nicht verstanden und ist ein emotionaler Krüppel und von Kameradschaft will ich gar nicht erst anfangen. Es ist an dem Tag noch einiges mehr vorgefallen weswegen am nächsten Tag ein paar mehr Rekruten Neukrank waren, das spielt hier aber keine Rolle. Und um ehrlich zu sein was dein Schubladendenken über Obergefreite angeht interessiert mich nicht. Nichts desto trotz hast du Recht mit der Gesunderhaltungs-und Fürsorgepflicht. Aber auch der Ausbilder hat die Pflicht seine Rekruten nicht kaputt zu spielen.
F_K Schätzungsweise 3km bin mir aber nicht sicher. Insgesamt komme ich auf schätzungsweise 4km. Ich selber hoffe einfach nur das es eine Überbelastung ist, aber wenn es ums Knie geht, kann es eine Menge Ursachen haben. Ich weiß definitiv das ich vor dieser Aktion kerngesund war und nie Knieprobleme hatte. Sollten die Schmerzen bleiben muss geröntgt werden damit herausgefunden wird was kaputt ist. Wir sind auf befestigtem Untergrund gelaufen. Aber da der Ausbilder die vordersten Rotten nicht in Zaun gehalten hat, wurde der Zug wie eine Zierharmonika auseinander und wieder zusammen gezogen und um aufzuschliessen mussten wir kleinen wirklich alle paar Sekunden Sprints einlegen um wieder aufzuschliessen.
Selbstverständlich ist es nachvollziehbar das man wegen jedem pups nicht gleich aufgibt und das war und ist ganz gewiss nicht meine Absicht. Es kotzt mich im wahrsten Sinne des Wortes an das ich MSG befreit bin und zugucken darf und wie ein Krüppel hinterher humpeln muss. Denn so habe ich mir meine GA nicht vorgestellt.
Autor: Andi8111
« am: Heute um 22:23:55 »
Zitat einfügen
Bestimmt ne Menuskusläsion vom Spezialistenfußball außer Dienst verschwiegen;)
Ich spiele keinen Fußball, unangebrachter Sarkasmus und hier total fehl am Platz. Wenn du dich über wen lustig machen willst, such dir wen anders, danke.
Dennoch an alle vielen Dank für die hilfreichen Tipps. Ich werde es umsetzen und gegebenenfalls anderweitige Entscheidungen treffen.
Euch noch ein angenehmes Wochenende und vorallem frohe Ostern
mit kameradschaftlichen Grüßen
@ Steve:
Meine Frage zielte auf Deine KLF ab - wenn 4 km Lauf schon zu einer Überlastung führen, scheint diese nicht so toll zu sein.
Röntgen geht übrigens eher in Richtung "Knochen", nach einem Bruch hört es sich nicht an - aber ich bin kein Arzt.
Hihi :)
Frag doch sowas nicht ;)
Ein MRT wäre die richtige Diagnostik. Das ist ohne Strahlung ;)
Es spricht trotzdem nicht für die KLF des Soldaten, wenn nach einmal rennen und Paar Kniebeugen derartige Schmerzen bestehen. Aber so ist das halt in Eckernförde... da sind echte Soldaten :D
@Andi8111 das ein Mann ihren Alters solche Kommentare von sich gibt ist schon fragwürdig. Und vielleicht sollten sie sich mein geschriebenes nochmal genauer durchlesen, denn es ist ein bisschen mehr vorgefallen als ihre verharmloste Version. Und da ich zuvor nie Probleme mit so etwas hatte, kann ich verständlicherweise nicht wissen wie man bei so etwas vorgeht geschweige denn die Fachbegriffe kennen. Das war jetzt auch das letzte mal das ich auf ihr Kommentar geantwortet habe, denn es geht hier um ein ernstes Thema und wüsste nicht was daran so lustig ist.
@F_K
Ja, auch das ziehe ich in Betracht. Ich zweifele momentan selber meine Körperliche Leistungsfitness an. Ich kann es mir nicht erklären wie ich nach 4km laufen solche Symptome aufweisen kann. Sollte der Zustand bis Dienstag so bleiben, werde ich 1. eine Beschwerde einreichen und vermutlich die Bundeswehr verlassen. Denn ich möchte keine bleibenden Schäden davontragen und schon gar nicht den Rest meiner Dienstzeit mit Arztterminen, KZH Aufenthalten sowie MSG Befreiung herum laufen. Denn ich will dabei sein und nicht vom Stubenfenster aus zu gucken. Ich gehe also nach dem Motto: Ganz oder gar nicht.
Dann ein gut und ernst gemeinter Ratschlag: Auch wenn nicht zu befürchten ist, dass bleibende Schäden bestehen: Unfallanzeige mit Zeugen durch die Einheit gemeinsam mit Kopie des Dienstplanes in dem der Sport angekündigt wird, besorgen und WDB beim Truppenarzt stellen. Sicher ist sicher.
Es sollte jedenfalls zwingend (!) eine Wehrbeschwerde geschrieben werden, in welcher der Sachverhalt ausführlich und detailliert - mindestens so wie hier - beschrieben wird. Ich würde auch eine Strafanzeige empfehlen wegen Misshandlung Untergebener und sämtlicher weiterer in Betracht kommender Tatbestände.
Das ist sehr wichtig, denn solche Ausbilder müssen unbedingt aus der Grundausbildung raus. Damit schützt man andere Auszubildenden, die dem Fragesteller nachfolgen. Auch wenn es dem Fragesteller vielleicht nichts mehr nützt. Die nächste generation wird dankbar sein, wenn so einem Ausbilder der Prozess gemacht wird. Auch für die anderen Ausbilder wird dies hoffentlich eine Warnung sein.
Ggf. sollten Sie auch einen Anwalt hinzuziehen. Vielleicht lässt sich auch noch Schadensersatz, Schmerzensgeld etc. durchsetzen.
Lassen Sie den Ausbilder nicht davon kommen.
Haben wir schon irgendeine nachgewiesene oder nachweisbare Schädigung?! ??? Der grundsätzliche Weg wurde doch bereits aufgezeigt.
Alles andere, sowohl nichts zu glauben, wie auch alles, halte ich für wenig zielführend. Wenn der Chef ermittelt hat und Fehlverhalten feststellt, wird er schon Maßnahmen ergreifen. Auch die StA wird tätig werden, wenn eben überhaupt etwas vorliegt.
Noch kann es aber auch ein Muskelkater sein, der am Dienstag kuriert ist.
Das ist schon richtig. Ich neige dennoch dazu, mich auch justice005 anzuschließen. Denn letztlich kommt es nicht entscheidend darauf an, wie schlimm das Ergebnis ist, der Ausbilder macht, wenn er dem Rekruten den Arztbesuch verweigert und ihn zur weiteren Teilnahme an der Ausbildung zwingt einen Kardinalfehler, von dem man seit den Zeiten des Feldtagebuchs eigentlich meinen sollte, es wäre auch beim letzten Ausbilder angekommen, dass er sich da ein dickes Problem an den Hals hängt.
Ja, und wir wissen alle um die Diskrepanz zwischen Einlassung und Akteninhalt.
Letzendlich kennen wir nur eine Seite der Geschichte. Diese hier kann wahr sein oder nicht.
Wäre sie war macht sich der TE jedenfalls eindeutig erkennbar für die Beteiligten sofern diese hier mitlesen.
ZitatHaben wir schon irgendeine nachgewiesene oder nachweisbare Schädigung?!
Um Nachweise kümmert sich die Staatsanwaltschaft. Für den Anzeigeerstatter reicht es, wenn er
glaubt, das der
Verdacht einer Straftat vorliegt.
Und es kommen ja - auch ohne eine konkrete Gesundheitsschädigung - auch noch andere Tatbestände in Betracht (Missbrauch der Befehlsbefugnis (§ 32 WStG), Böswillige Diensterschwerung (§ 31 WStG) usw. usw.
Ich reagiere ausgesprochen allergisch auf solche Ausbilder. Wenn ich schon wieder lesen muss, dass er Ausbilder dem Rekruten die Kündigung nahelegt, weil er verletzt ist, dann könnte ich aus der Haut fahren. Ich würde einiges dafür geben, mal als Disziplinarvorgesetzter oder Wehrdisziplinaranwalt so einen Vogel vor mir zu haben. Der wäre nach dem Gespräch aber ganz klein mit Hut und würde mit zitternden Knien und mit mächtig Pipi im Auge zu einem Anwalt rennen.
Du sprichst mir aus der Seele, justice!
Das glaube ich ja auch und wenn das Ergebnis der Ermittlungen dem Ausgangsbeitrag entspricht, sind wir sicher schnell einer Meinung.
Aber seien wir doch ehrlich: wenn am Dienstag körperlich nichts nachweisbar ist, ist die StA raus aus dem Geschäft. Die wird nichts mehr machen!
Es bleibt einzig die disziplinare Ermittlung. Und ein bisschen Erfahrung damit habe ich ja auch. In 9 von 10 Sachen für WB 2 entspricht das Ermittlungsergebnis nicht zu 10% dem Eingabeschreiben. Ok, evtl. alles schlecht ermittelt; kann sein. In der Masse? Ich weiß es nicht.
Was mich zunächst stutzig macht: der Arzt hat ja offensichtlich auch keinen Handlungsbedarf gesehen. Bei gravierenden Dingen schickt man einen doch nicht nur mit Ibu nach Hause? Ok, ich bin kein Arzt, aber irgendeine Diagnostik hätte ich schon erwartet.
Es bleibt dabei: kann alles sein und dann hat der Ausbilder ein Problem. Ob es für die StA oder sogar zivilrechtlichen Schadensersatz reicht: fraglich.
Oder eben auch: außer Spesen nichts gewesen.
ZitatOk, ich bin kein Arzt, aber irgendeine Diagnostik hätte ich schon erwartet.
Vielleicht war es ja schon so spät, das kein Arzt da war sondern nru der San UVD. Aber selbst dann hätte man den TE am nächsten doch wiederbestellt.
Ich sach mal so:
Gegen einen Bruch bzw. Verletzung spricht das Ansteigen der Schmerzen und die Medikamentation des Arztes (es wurden Medikamente gegeben - darf nur ein Arzt - Ausnahmen im Rettungsdienst Mal aussen vor).
Alles deutet eher auf eine Überbelastung trotz geringer Belastung hin - eben KLF.
Ich selber hatte mal nach einem 2 Tages Wettkampf auch Schmerzen im Knie (aber eher 35 km Marsch, 16 km Lauf, 180 km Radfahren, Hindernisbahnen mit Reaktivsprüngen und solchen Quatsch - etwas mehr als 2 km in der Kaserne ...).
Mein Orthopäde / Sportarzt hat das Knie einmal in alle Richtungen "durchbelastet" - und meinte dann "Ja, wohl überbelastet, ansonsten alles in Ordnung. Wir könnten zwar ein MRT machen - aber da wird man nichts sehen, einfach mal 2 Wochen Ruhe".
Und wenn von 80 Soldaten die deutliche Mehrheit die "Belastung" gemeistert hat, dann spricht viel dafür, das dies im Rahmen war.
(War ja kein Gewaltmarsch mit Ausrüstung, sondern ein kleiner Lauf zum Mittagessen)
Zitat von: mailman02 am 15. April 2017, 14:52:10
ZitatOk, ich bin kein Arzt, aber irgendeine Diagnostik hätte ich schon erwartet.
Vielleicht war es ja schon so spät, das kein Arzt da war sondern nru der San UVD. Aber selbst dann hätte man den TE am nächsten doch wiederbestellt.
Er hat sich am nächsten Tag neukrank gemeldet. Also ein voller Tag. Und bei einem Bänderriss oder Knochenbruch kann man auch in ein Krankenhaus einweisen.
Zitat von: wolverine am 15. April 2017, 14:19:44
Was mich zunächst stutzig macht: der Arzt hat ja offensichtlich auch keinen Handlungsbedarf gesehen. Bei gravierenden Dingen schickt man einen doch nicht nur mit Ibu nach Hause? Ok, ich bin kein Arzt, aber irgendeine Diagnostik hätte ich schon erwartet.
Aus ärztlicher Sicht dazu, jetzt natürlich mal den Glaskugelbereich außen vor gelassen, ich kenn den Fall ja auch nur aus einseitiger Schilderung.
Anamnese und Untersuchung IST bereits Diagnostik. Wenn mir der Patient sagt, ich habe beim Laufen Schmerzen im Knie gekriegt und die sind immer schlimmer geworden, dann heißt das ja schon mal dass kein Trauma (Sturz, Umknicken, Schlag aufs Knie) vorgefallen ist und damit weder der Meniskus gerissen ist, noch ein Band gerissen ist, und erst recht kein Knochen gebrochen ist. Damit kann ich mir das Röntgen sparen, und das MRT eigentlich auch. Was könnte ich sehen? Nen Erguss, also Flüssigkeitsvermehrung im Gelenk. Oder eine Signalanhebung im Bereich eines Sehnenansatzes, der für eine Reizung/Entzündung sprechen könnte.
Warum wurde der Soldat nun mit Ibu nach Hause geschickt? Im Idealfall, weil man zunächst dem Gelenk und der gereizten Struktur etwas Ruhe verschaffen möchte und zu einem späteren Zeitpunkt (wenn der Reizzustand abgeklungen ist) mit der weiteren Therapie fortfahren möchte.
Denn, warum ist so eine Struktur gereizt? Diese Frage stellt sich ja sicherlich auch der TE:
Zitat von: SteveMosh90 am 14. April 2017, 23:05:51
Ich zweifele momentan selber meine Körperliche Leistungsfitness an. Ich kann es mir nicht erklären wie ich nach 4km laufen solche Symptome aufweisen kann.
Häufig ist es so, dass wenn relativ plötzlich und unerwartet starke Belastungen (wie zum Beispiel das Marschieren mit Gepäck) auf einen a) untrainierten und b) in Folge entweder falschen Trainings oder eben keinen Trainings verkürzten Sehnenapparat zukommen, dieses nicht allzugut vertragen wird.
In diesem Fall kann tatsächlich Physiotherapie und in der Folge zielgerichtetes Training einiges reißen. Aber eben nicht sofort und im Reizzustand.
Ob dann
Zitat von: SteveMosh90 am 14. April 2017, 23:05:51
die Bundeswehr verlassen. Denn ich möchte keine bleibenden Schäden davontragen und schon gar nicht den Rest meiner Dienstzeit mit Arztterminen, KZH Aufenthalten sowie MSG Befreiung herum laufen. Denn ich will dabei sein und nicht vom Stubenfenster aus zu gucken. Ich gehe also nach dem Motto: Ganz oder gar nicht.
der richtige Weg ist, muss ein jeder für sich entscheiden. In meinen Augen, wenn man das gesetzte Ziel wirklich erreichen will, dann beißt man sich auch durch sowas durch, wiederholt ggf einzelne Ausbildungsabschnitte und kommt dann am Ende auch so an sein Ziel.
...noch ne Kleinigkeit in eigener Sache:
Zitat von: SteveMosh90 am 14. April 2017, 23:05:51
Und da ich zuvor nie Probleme mit so etwas hatte, kann ich verständlicherweise nicht wissen wie man bei so etwas vorgeht geschweige denn die Fachbegriffe kennen. Das war jetzt auch das letzte mal das ich auf ihr Kommentar geantwortet habe, denn es geht hier um ein ernstes Thema und wüsste nicht was daran so lustig ist.
Wenn sie wenige Zeilen noch aus dem Brustton der Überzeugung krakeelen
Zitat von: SteveMosh90 am 14. April 2017, 22:37:55
Sollten die Schmerzen bleiben muss geröntgt werden damit herausgefunden wird was kaputt ist.
brauchen Sie sich über die ein oder andere Spitze nicht beschweren. Ich kann nicht auf der einen Seite der Humaninstandsetzung vorschreiben, was sie zu tun und zu lassen hat und auf der anderen Seite die Ausrede "ich bin ja nicht vom Fach" hinterherschieben.
Zitat von: wolverine am 15. April 2017, 15:02:53
Er hat sich am nächsten Tag neukrank gemeldet. Also ein voller Tag. Und bei einem Bänderriss oder Knochenbruch kann man auch in ein Krankenhaus einweisen.
Wahrscheinlich ist dieses "drüber schlafen" gedanklich mit den dunklen Erinnerungen an die WBO durcheinander geraten.
Also erstmal vielen Dank für die Feedbacks und Anregungen an alle. Ich habe mich mit meiner Familie kurzgeschlossen und für mich entschieden das diese Negativerfahrung ein eindeutiger Grund ist meinen Weg weiterhin auf dem zivilen Arbeitsmarkt zu gehen. Ich werde am Dienstag das Gespräch mit dem Kompaniefeldwebel suchen, meine Beschwerde einreichen und gleichzeitig von meinem Widerrufsrecht Gebrauch machen. So wie es aussieht werde ich auch Strafanzeige erstatten. Ich werde an den Verstand des Ausbilders appellieren und ihn dafür bezahlen lassen.
Noch eine Sache die ich klar stellen wollte.
Selbstverständlich kann der Ausbilder nichts dafür das mein Knie dieser geringen Anforderung nicht gewachsen war, aber auch ich konnte nicht wissen das mein Knie mir solche Probleme bereitet. In dieser Hinsicht mache ich dem Ausbilder auch keinerlei Vorwurf. Ich beanstande seine Führungsqualitäten nach dem ich ihm unmittelbar nach dem die Schmerzen anfingen in Kenntnis darüber gesetzt habe, er aber keinerlei Rücksicht genommen hat und mich weiter bis zur absoluten Schmerzgrenze gefordert hat. Er war sich bewusst das ich vor Schmerzen nicht mehr laufen konnte, hat aber keine Rücksicht genommen und es in Kauf genommen das ich mich schwer wiegender verletzen kann und mir eindeutig klar gemacht, das ihm mein Gesundheitszustand egal ist und hat dieses auch in die Tat umgesetzt. Er hat mir gesagt das er keine Rücksicht nimmt und hat auch keine genommen. Er war sich also voll im klaren was er getan hat.
Selbstverständlich hoffe ich das es nur eine Überdehnung bzw Überbelastung ist, aber aktuell hat sich der Zustand meines Knies nicht verbessert und die Prozedur ist am Mittwoch Nachmittag von statten gegangen. Bis Dienstag ist ja noch etwas Zeit und wenn es nicht besser ist wird sich der Arzt das dann näher angucken. Ich will nochmal klar stellen das es mir hauptsächlich darum das der Ausbilder wusste das ich mich vor Schmerzen krümmte, aber dennoch keine Rücksucht genommen hat. Ich habe mich im wahrsten Sinne des Wortes durch den Abend gequält und ihm war es scheiss egal.
Und sollte zufälligerweise die betroffene Person mit lesen, dann hoffe ich das du dich im Grund und Boden schämst !!!
mit kameradschaftlichen Grüßen
:)
Am Beispiel dieses Threads und besonders seines Betreffs wird deutlich, wie wichtig eine korrekte Bezeichnung ist, damit auch flüchtige Leser beim "durchblättern" des Forums wissen um was es geht. Hier geht es nämlich gar nicht um eine Pflicht zur Gesunderhaltung eines bestimmten Ausbilders ( ;)), sondern um jene Pflichten, die Ausbilder gegenüber ihren Untergebenen haben.
Ich gebe zu, dass ein so flapsig gewählter Betreff auch neugierig machen kann. Dann vielleicht doch: Absicht erfolgreich umgesetzt!
:)
Tut mir Leid, mir ist gestern keine andere Bezeichnung für den Thread eingefallen. Es ging mir nicht darum so viel Aufmerksamkeit zu bekommen wie möglich, sondern um Meinungen und Perspektiven von Diensterfahreneren einzuholen. Zuzüglich meiner Meinung, denen meiner Familie und denen die ich mir während des Threads eingeholt habe, konnte ich einen Entschluss ziehen der für mich der richtige ist und bestätigt das der Ausbilder in vollster Form ein Dienstvergehen begangen hat. Denn es ist nach wie vor immer noch ein sehr ernstes Thema für mich.
@ Steve:
Wie waren denn nun deine Laufzeiten auf 1, 3, 5 und 10 km?
Konnte die Mehrzahl der Soldaten des Zuges die "Belastung" bewältigen?
Wie viel Sport machst Du sonst so? Wie ist Deine Schmerzempfindlichkeit?
@ F_K
also beim BFT am Dienstag bin ich 1km gelaufen in 4:47. Die restlichen Zeiten weiß ich nicht da wir dieses noch nicht absolviert haben. Die Schmerzen sind bei einem spontanen Lauf mit dem Zug + Ausbilder durch das Kasernengelände aufgetreten (geschätzte Reichweite ca. 4km). Und im privaten habe ich nie meine Zeit gemessen geschweige denn die Reichweite.
Ja, bei keinem anderen Soldaten sind diese Symptome aufgetreten. Nur eine Person musste austreten weil die Puste aus war.
Sport mache ich in der Regel regelmäßig. Ich muss aber fairerweise zugeben das Cardio eher seltener auf meinem Plan steht. Deswegen zweifele ich meine eigene KLF an.
Es ist schwer zu beantworten bezüglich meines Schmerzempfindens. Ich weine jetzt nicht bei jedem furz los, ich versuche schon möglichst mich durch zu beissen. Aber wenn es nicht mehr geht, geht es nicht mehr.
Vielleicht kommt ja auch durch die Untrainierheit der Bluthochdruck. Eine Untrainiertheit und dann gleich als Boardingsoldat, vielleicht ist das alles ein wenig zu hoch gegriffen gewesen und das haben die Sehnen o.ä. nicht mitgemacht.
Stärkt mich immer in meinem Ratschlag, erst einmal unten anzufangen, bevor man sich die sehr fordernden Verwendungen rauspickt.
@ Ralf
Ja, ich gehe da voll mit ihnen mit. Auch wenn es natürlich tragisch ist und ich mir eingestehen muss das ich aktuell nicht in der Verfassung bin den Anforderungen eines Bordingsoldaten gerecht zu werden. Aber so realistisch muss ich sein und um ehrlich zu sein ist die eigene Unversehrtheit wichtiger als eine Wunschverwendung in den Streitkräften.
Also kurz:
Du bist ein "Pumper", also viele Muskeln, viel Gewicht, aber wenig Ausdauer und hast einen Bänderapparat, der längere Belastungen nicht gewöhnt ist.
Die Belastung durch den Ausbilder war also nicht "hart", sondern Du warst dieser nicht gewachsen.
Da sehe ich keine Dienstpflichtverletzung durch den Ausbilder, der hat ja sogar jemanden austreten lassen ... Aber das Urteil liegt beim DV. Ich glaube auch nicht, das eine StA bei einer Überlastungsreaktion (normale Reaktion des Körpers) eine KV "sieht".
Mein Ratschlag: Durchhalten - 78 Andere haben es geschafft.
Wenn das nach Ausheilung nicht gelingt, ist das nicht die richtige Verwendung für Dich.
Hm, wenn ein Rekrut zum Arzt möchte, ist es nicht Sache eines Uffz/ Fw dies auf Grund eigener Diagnose nicht zuzulassen. Das ist genau der Fehler aus dem "Feldtagebuch".
Nur stimmt mich schon wieder nachdenklich, warum es bei anderen ging, die Ausbildung abzubrechen.
@ F_K
Wieso habe ich grad das Gefühl das wir aneinander vorbei reden? Was sie sagen ist ja richtig bezüglich meiner KLF. Mir geht es aber darum das der Ausbilder wusste das ich sichtlich starke Schmerzen habe, er aber keine Rücksicht genommen hat und mich im Laufe des restlichen Tages weiter maltretiert hat, anstatt zu sagen das ich mich den Rest des Tages schonen soll, um eventuell nichts zu verschlimmern und am nächsten Morgen den Arzt danach schauen zu lassen. Verstehen sie was ich meine?
@ Wolverine
Inwiefern konnte wer die Ausbildung abbrechen? Meine Kameradin die austreten musste, musste nur verschnaufen und konnte danach wieder ohne Probleme mit machen. Wobei meine Schmerzen in Knie geblieben sind.
Zitat... Wieso habe ich grad das Gefühl das wir aneinander vorbei reden? ...
Das ist so ungewöhnlich nicht. Meiner Meinung nach hat die "Diskussion" mit ihm mit Ihrem Problem auch nicht das Geringste zu tun.
Zitat von: SteveMosh90 am 15. April 2017, 18:13:22
@ Wolverine
Inwiefern konnte wer die Ausbildung abbrechen? Meine Kameradin die austreten musste, musste nur verschnaufen und konnte danach wieder ohne Probleme mit machen. Wobei meine Schmerzen in Knie geblieben sind.
Naja, aber sie hat erst einmal aufgehört. Ob und wann man dann wieder mitmacht, steht ja auf einem anderen Blatt. Warum ging das bei Ihnen nicht?!
@ Steve:
Belastung im Grenzbereich der KLF verursacht immer "Schmerzen".
Schätzt der Ausbilder die Belastung aber als gering ein, kann er durchaus, trotz "Schmerzen", versuchen, den Soldaten zu motivieren.
Da kann es dann auch mal zu Missverständnissen / Fehlkommunikation kommen - that is Life.
Gute Besserung - weitermachen.
Vielleicht trägt KlausP zur Klärung bei - er hat das Problem ja verstanden und als "Mutter" bestimmt besseres Einfühlungsvermögen als ich.
Zitat von: wolverine am 15. April 2017, 18:02:25
Hm, wenn ein Rekrut zum Arzt möchte, ist es nicht Sache eines Uffz/ Fw dies auf Grund eigener Diagnose nicht zuzulassen. Das ist genau der Fehler aus dem "Feldtagebuch".
Ich hatte in meiner AGA damals™ eine Konjunktivitis. Hatte das schon mal im Zivilleben davor einmal. In der AGA kannte ich ja die Symptome und habe mich morgens neukrank gemeldet.
Der Ausbilder hat gefragt wieso (eigentlich geht denn das ja gar nichts an) und dann habe ich ihm gesagt, dass ich wohl eine Konjunktivitis habe.
Sagt der Ausbilder:"Wenn Sie eine Konjunktivitis hätten, würden Sie ganz anders aussehen."
"Ja, aber ich hatte schon mal eine und das war genauso."
Er:"Sind Sie etwa Arzt?"
Und ich:"Nein, Sie etwa?"
Das ist mir da so rausgerutscht und ich dachte ich bekomme jetzt die Sprengung des Todes, aber passiert ist nichts, weil er dann wohl gemerkt hat, dass ich nicht so ganz Unrecht hatte.
War damals ein FschJg-Fw SpezOp aus Pfullendorf, da hatte ich dann schon Panik, dass er mich jetzt einen Kopf kürzer macht.
Zitatda hatte ich dann schon Panik, dass er mich jetzt einen Kopf kürzer macht.
Hätte er nicht. Er hätte dich eher im Ganzen zum Zweitfrühstück verspeist, ohne Senf und Ketchup ... 8) ;)
Zitat von: justice005 am 15. April 2017, 12:56:56
Ich würde einiges dafür geben, mal als Disziplinarvorgesetzter oder Wehrdisziplinaranwalt so einen Vogel vor mir zu haben. Der wäre nach dem Gespräch aber ganz klein mit Hut und würde mit zitternden Knien und mit mächtig Pipi im Auge zu einem Anwalt rennen.
Ach, so dolle ist das nicht. Dieser Typus rennt üblicherweise zum Arzt und lässt sich bis auf weiteres kzH schreiben, wenn er das Gefühl bekommt, dass da was im Busch ist. Da ist dann die Belastung durch die Ermittlung auf einmal so groß, dass er erst eine Therapie braucht, um wieder stabil zu werden.