Hallo zusammen,
Ich werde nächstes Jahr im März meinen Meisterbrief in der Tasche haben.
Allerdings bin ich der Meinung dass 1.200€ Nettolohn mit einen Meisterbrief ein schlechter Scherz sind.
Dadurch dass Ich mit dem Meisterbrief Bachelor-Studiengänge belegen kann habe ich mich dazu entschlossen, eine Ausbildung als Pilotin anzustreben.
Das Fliegen hat mich schon von klein auf fasziniert und ich will die Gelegenheit beim Schopfe packen.
Meine Frage ist nun, wie wahrscheinlich es ist dass man mit dem Meisterbrief als Offiziersanwärterin im fliegerischen Dienst eine Stelle bekommt?
Ich freue mich über zahlreiche und hilfreiche Antworten!
LG
Um Offiziersanwärter/in zu werden, reicht ein Abiturzeugnis. Die Allgemeine Hochschule ist im Normalfall Vorraussetzung für die Einstellung als Offiziersanwärter/in.
Naja Fachabitur oder Realschule + Ausbildung gehen auch. Inwiefern damit der fliegerische Dienst möglich ist, bei dem ja auch ein Abschluss in Aeronautical Engineering mittlerweile die Regel sein sollte, weiß ich nicht (Zulassungsvoraussetzungen Uni München usw.).
Naja, auf der Karriere-HP wird Fachhochschulreife als Voraussetzung für Jetpilot angegeben. Inwieweit das praktische Relevanz hat und ob ein Meisterbrief dieser gleichgestellt ist ... keine Ahnung
Zitat... Meine Frage ist nun, wie wahrscheinlich es ist dass man mit dem Meisterbrief als Offiziersanwärterin im fliegerischen Dienst eine Stelle bekommt? ...
Meiner Meinung nach gering (unter 10 %), es kommt aber auch auf die spätere Verwendung (Jet, transportflieger, Hubschrauber) an. Es bewerben sich sehr viele Abiturienten für diese Laufbahn und scheitern an den geistigen (Stichwort: Studieneignung) und körperlichen Anforderungen. Bei den körperlichen Anforderungen geht es nicht alleine um die Musterungsuntersuchung beim ACFüKrBw sondern ganz besonders um die flugmedizinischen Untersuchungen.
Wahrscheinlich hängt's auch davon ab, in welchem Bereich der Meister erworben wurde. Friseur zum Beispiel bringt wahrscheinlich nicht so viel.
Und wenn der Meisterbrief in einem Bereich erworben wurde, der in der Bundeswehr ne Mangelverwendung ist, wäre die Frage, warum die Bundeswehr nicht lieber darauf zurückgreifen soll, was schon an Qualifikation da ist.
Zitat von: dunstig am 21. April 2017, 14:32:21
Naja Fachabitur oder Realschule + Ausbildung gehen auch. Inwiefern damit der fliegerische Dienst möglich ist, bei dem ja auch ein Abschluss in Aeronautical Engineering mittlerweile die Regel sein sollte, weiß ich nicht (Zulassungsvoraussetzungen Uni München usw.).
In Bayern ist es generell möglich mit einem Meisterbrief zu studieren, darüber habe ich mich direkt informiert.
Und dennoch formulieren die Universitäten mitunter eigene Zulassungsvoraussetzungen, die etwas schärfer sind.
Erst einmal einige Fragen zu Ihnen um bessere Antworten geben zu können.
Alter?
Berufsbezeichnung?
Meisterbezeichnung?
Jet,Kampfhubschrauber oder Transporthubschrauber - Wunsch ? Wurde ja zuvor von KlausP bereits gefragt.
Vorraussichtlicher Notendurchschnitt des Meisterbriefes?
Einfach mal Infos zu Ihnen mit denen man besser arbeiten könnte und bevor das Forum aufschreit, der Mann meiner Tante ist Jetpilot gewesen und hat noch Kontakt zu aktiven Piloten.
Jetzt lasst sie sich doch erst einmal bewerben ;) ! Die meisten Bewerber scheitern weniger an den Bildungsvoraussetzungen, als an der fliegerischen Tauglichkeit ...
Er kann sich doch auch als OffzMilFD bewerben, oder?
Als ich als Laufbahnwechsler im FA/UA-Btl war, ist dort ein Neueinsteiger rumgesprungen der CH-Pilot werden sollte oder es wird.
Zitat von: Tante2010 am 21. April 2017, 14:11:07
dem Meisterbrief als Offiziersanwärterin im fliegerischen Dienst eine Stelle bekommt?
Ist eine Sie^^
Du könntest bspw. auch Jetpilotin in der Laufbahn OffzMilFD werden, da müsstest du nicht studieren. Das wir sich aber alles zeigen, wenn du dich bewirbst und im AC dann deine Eignung festgestellt wird, sowohl die soldatische, die Offz- und auch die Studieneignung, welche Möglichkeiten dir dann noch offen stehen.
Und anschl. kommt ja dann die noch die Eignungstestung für den FlgDst Phase II und III.
Also, Meisterbrief hin oder her:
Zitat von: KlausP am 21. April 2017, 14:35:40
Meiner Meinung nach gering (unter 10 %), es kommt aber auch auf die spätere Verwendung (Jet, transportflieger, Hubschrauber) an. Es bewerben sich sehr viele Abiturienten für diese Laufbahn und scheitern an den geistigen (Stichwort: Studieneignung) und körperlichen Anforderungen. Bei den körperlichen Anforderungen geht es nicht alleine um die Musterungsuntersuchung beim ACFüKrBw sondern ganz besonders um die flugmedizinischen Untersuchungen.
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Hallo, ich wollte mich gerade mal einmischen, da ich selbst das Eignungsverfahren zum fliegerischen Dienst befinde.
Nach der Abgabe der Bewerbung muss man nach Köln ins AcFüKrBw, laut Köln wird da nur die Hälfte der Bewerber überhaupt eingeladen. In Köln wird dann Offiziereignung und Studieneignung festgestellt. Da es mit einem Meisterbrief angeblich möglich ist zu studieren, könntest du auch soweit kommen. In Köln erwartet dich als Bewerber für den fliegerischen Dienst, noch Phase 1 des fliegerischen Einstellungstests, das sind neben Mathe noch ein paar technische Fragen und eine Voruntersuchung. Sollte dieser Schritt von Einladung über Offizier- und Studieneignung und bestandener Phase 1 erfolgreich sein, wirst du zu Phase 2 nach Fürstenfeldbruck eingeladen. Angeblich bevorzugt die Bundeswehr Bewerber mit Abi, das ist aber eine inoffizielle Information, bei mir im Durchgang hat es eine bis zur Studieneignung geschafft, aber keine Zusage bekommen, da die Auswahl nach Eignungsreihenfolge geht. An diesem Punkt ist vielleicht noch wichtig, dass das vorgesehene Piloten Studium "Aeronautical Engineering" ein FH Studiengang ist, noch muss man es allerdings als Pilot nicht studieren, die Einstellungschancen sind aber mit dem Studiengang höher. Die Pilotenausbildung ohne Studium ist kaum noch möglich.
Phase 2 stellt dann dein allgemeines Flugverständnis und Motivation unter Probe. Hier fliegen ca. 50% der Bewerber raus. Angeblich haben es weibliche Bewerber schwerer, in meinem Durchgang waren wir 4 Jungs und 2 Mädels, die 2 Mädels und ein Junge haben es geschafft, für mich als weibliche Bewerberin war es nun auch nicht so extrem anstrengend, die links rechts Schwäche wird in Köln schon überprüft ;-). Wichtig ist es, dem Psychologen die eigene Motivation nahe zu bringen, hier wird bei dir vor allem nicht reichen, dass du als Meister so wenig verdienst. Nach Psychologischer Eignung darfst Du in die Medizin. Diese geht ca. 3 Tage und ist, meiner Meinung nach, heftig. Die finden wirklich alles. Hier sollen angeblich weitere 30% ohne Tauglichkeit gehen. Worauf man aufpassen muss, dass man in besonders schweren Fällen aus der Bundeswehr komplett ausgemustert wird, obwohl man es ohne die Untersuchung nie gefunden hätte.
Wenn das alles erfolgreich war, dann geht es zu Phase 3. Für Fläche wieder in Fürstenfeldbruck und für Hubschrauber in Bückeburg. Hier wird die Lernmotivation und das fliegerische Talent vier Tage lang überprüft. In Phase 3 fallen mit Abstand am meisten Bewerber raus. (Angeblich eine Durchfallquote von 90%.)
Da du auch mit Meister studieren könntest, musst du dir bewusst sein, dass es hier nicht nur um eine Studienberechtigung geht, sondern die weiteren Tests, alles von dir fordern und die Chance letztendlich genommen zu werden sehr gering ist. Allerdings ist es möglich und wenn es dein Traum ist, würde ich ganz getreu dem Motto "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt." leben.
Den Rest erklärt dir aber dein Karriereberater, seit März kannst du dich übrigens für die Offizierlaufbahn 2018 bewerben.
Viel Erfolg soweit!
Zitatnoch muss man es allerdings als Pilot nicht studieren
Bei der Luftwaffe als OffzTrD ist das Studium Pflicht. Wer nicht studiert, kann in der Laufbahn OffzMilFD fliegen und auch Jet. Wer also nur fliegen will, für den ist die Lfb OffzMilFD die richtige. Hier braucht man auch keine OffzTrD-Eignung, sondern die Fw-Eignung, weil die Einstiegslaufbahn FwTrD ist.
@Ralf, ich glaube sie bezog sich darauf dass man DIESES genannte Studium nicht zwingend studieren muss. ("noch muss man es nicht studieren"
@Frizzle, vielen herzlichen Dank, das war ein sehr tiefer Einblick und beinhaltet eigentlich wirklich alle relevanten Informationen.
@BSG1966: Danke, genau so war es gemeint!
@Ralf: Auch Danke für diese Information, das einzige was ich dazu wusste, dass es möglich ist, aber der Bundeswehr Piloten mit Studium lieber sind, da diese angeblich bessere Chancen haben die Ausbildung zu bestehen.
Für OffzTrD ist das auch völlig richtig. Da ist AER das Studium. In Ausnahmefällen können auch noch MINT-Studiengänge belegt werden, alle anderen gibt es zwar noch ganz vereinzelt, soll aber wegfallen. Also wer bspw. nur eine POL Studieneignung hat, wird zukünftig MilFD werden (müssen oder können, je nachdem, as welchem Blickwinkel man das sieht. Btw, wer es nicht weiß, für AER brauche ich eine MB (FH)-Eignung, die bekommt auch nicht jeder.
Der OffzMilFD wird ja auf jeden Fall BS und fliegt insgesamt auch mehr, da bei OffzTrD und BS auf Ebene StOffz dann auch schon mal andere Aufgaben warten, die zwar oftmals eine fliegerische Inübunghaltung beinhalten, aber in Hauptaufgabe die fliegerische Expertise dann in der Planung, Stabsarbeit, Führung oder Rüstung einsetzen. Mit der gerade erfolgten Öffnung für alle flg. WaSys der Luftwaffe ist der OffzMilFD auch eine echte Alternative für den, der hauptsächlich fliegen, BS und nicht studieren will. Leider ist dieses "Nischenprodukt" recht unbekannt und auch manch Karriereberater tut sich damit schwer. Deswegen sind es bisher in der Masse auch alles Abiturienten, die entweder keine OffzTrD-Eignung bekamen oder deren Studieneignung nicht vorhanden waren oder die sich bei ausreichender Bedarfsdeckung nicht in der Eignungsreihenfolge OffzTrD platziert hatten.
Ob das so bleibt mit den Studienvorgaben? Na schaun mer mal, da sind wir Personalplaner auch immer vom Mindset der jeweiligen Führung abhängig und von der Bedarfsdeckung, die auf restriktive Vorgaben allergisch reagiert und dann muss man halt wieder zurückrudern und mehr Ausnahmen zulassen..
Da meine Ausbildung ja "erst" im Juni vorbei ist, könnte ich um planen und anstatt der Meisterschule das Abi machen.
Ich meine, es ist ja auch unnötig ein paar Tausend Euro in den Wind zu setzen, da ich in dem Bereich für mich sowieso keine Perspektiven sehe.
Schließlich hat man ja mit Abi die besten Chancen, aber ich habe mich schon erkundigt und würde mich auf jeden Fall als Offizierin des militärfachlichen Dienstes bewerben.
Vielen lieben Dank nochmal an @Ralf für den Tipp!
Mich hat das Fliegen sowieso von klein auf fasziniert und außerdem bin ich in meinem Ausbildungsbetrieb seit 3 Jahren Frau für Alles und habe davon die Nase gestrichen voll (was nicht heißt dass ich denke dass es bei der BW genauso wäre)!
Dementsprechend würde es mir hauptsächlich um das Fliegen gehen und eher weniger um andere Tätigkeit (die ich natürlich trotzdem gerne mache wenn sie zum Job dazu gehören).
Zum Fliegen reicht für diese Laufbahn der Realschulabschluss.
Mehrgleisig fahren. Bewerben und trotzdem Meisterschule anfangen.
Zitat von: Ralf am 25. April 2017, 05:29:28
Zum Fliegen reicht für diese Laufbahn der Realschulabschluss.
Mehrgleisig fahren. Bewerben und trotzdem Meisterschule anfangen.
Werde mit dem Abi anfangen anstatt mit der Meisterschule, aber werde mich auf jeden Fall direkt schon bewerben.
Würde die Meisterschule nämlich in Vollzeit machen, d.h. In vier Monaten 4.800€ unnötig in den Wind setzen. Ich denke das muss nicht unbedingt sein, das Geld kann man besser investiert. Deshalb mache ich das Abi.
Gibt doch "MeisterBaföG" nach dem AFB-Gesetz oder Bildungskredit.
Und in vielen Berufen ist die Meisterschule nur ein Vorbreitungskus den man nicht besuchen muss (bis auf ADA us.w)
Zitat von: mailman02 am 25. April 2017, 10:27:27
Gibt doch "MeisterBaföG" nach dem AFB-Gesetz oder Bildungskredit.
Und in vielen Berufen ist die Meisterschule nur ein Vorbreitungskus den man nicht besuchen muss (bis auf ADA us.w)
Den muss man bezahlen, war schon angemeldet. Man kann sich aber bis zu vier Wochen vor Lehrgangsbeginn kostenlos anmelden. Alleine die Materialien die man vor Kursbeginn schon gekauft haben muss kosten 1.500€. Bin doch nicht blöd und kaufe mir alles wenn ich den Meister später eh nicht mehr brauche. ;)
Hab mich heute zum Abi angemeldet, das wird mir mehr bringen als der Meisterbrief. ;D
ZitatHab mich heute zum Abi angemeldet, das wird mir mehr bringen als der Meisterbrief.
Ansichtssache, studieren kann man in einigen Berufen auch als Meister. Wenn man nur Abi hat bringt einem das genau gar nix gegenüber dem Meister.
Techniker bringt eindeutig mehr aber genug ot.
Gemäß einem Beschluss der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2009 haben u.A. Meister sowie Fachschul-Absolventen eine allgemeine Hochschulzugangsberechtigung (keine Hochschulreife!). Siehe hierzu:
http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2009/2009_03_06-Hochschulzugang-erful-qualifizierte-Bewerber.pdfIch habe mich so selber schon erfolgreich auf einer Hochschule in einem fachfremden Bereich eingeschrieben, das ging problemlos. Siehe hierzu noch gesondert:
http://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2014/2014_08_00-Synopse-Hochschulzugang-berufl_Qualifizierter.pdfIn Anbetracht der drei Jahre für ein Abitur, verglichen mit deinen angegebenen vier Monaten Meistervorbereitungskurs wäre der Meister der deutlich kürzere Weg. Für ein Studium muss dann ggf. noch einiges fachspezifisch vor Beginn nachgeholt werden, aber zeitlich sicherlich immernoch deutlich unter drei Jahren.