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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: Gast123456 am 05. Juni 2017, 13:51:19

Titel: Beste Karrierechancen nur in Kampftruppe und Artillerie?
Beitrag von: Gast123456 am 05. Juni 2017, 13:51:19
Wenn man die Spitzengliederung der Bundeswehr, besonders den Generalinspekteur und seine Stellvertreter, auch in der Vergangenheit betrachtet, fällt schnell auf, dass sich hier nahezu ausschließlich Offiziere der Kampftruppe oder der Artillerie finden, besonders die beiden Panzertruppen sind stark vertreten.

Woher kommt dieser Umstand?

Gibt es eine Art gläserne Decke für die Unterstützungstruppen?

Und ist somit die wirklich große Karriere nur in den zuerst genannten Truppengattungen möglich?
Titel: Antw:Beste Karrierechancen nur in Kampftruppe und Artillerie?
Beitrag von: Ralf am 05. Juni 2017, 14:54:31
Warum ist der Inspekteur Lw ein Pilot?
Titel: Antw:Beste Karrierechancen nur in Kampftruppe und Artillerie?
Beitrag von: BSG1966 am 05. Juni 2017, 15:03:36
Und der Inspekteur Sanitätsdienst ein Humaninstandsetzer?
Titel: Antw:Beste Karrierechancen nur in Kampftruppe und Artillerie?
Beitrag von: HUT am 05. Juni 2017, 15:56:02
Ich denke, dass die aktuelle Truppengattungszugehörigkeit der Generale des Heeres mit der Struktur der Streitkräfte zusammenhängt, in welche diese damals eingetreten sind. Der Generalinspekteur, General Wieker, ist etwa 1974 als Artillerist in die Bundeswehr eingetreten, als das Heer in der Heeresstruktur III (1970-1979) gegliedert war. Andere heutige Generale sind in den 1980er Jahren in die Heeresstruktur IV eingetreten. Wenn du dir die damaligen Gliederungen anschaust (etwa hier für die Heeresstruktur IV des Feldheeres: https://de.wikipedia.org/wiki/Gliederung_des_Feldheeres_(Bundeswehr,_Heeresstruktur_4) ), stellst du sicherlich schnell fest, wie viele Kampftruppen- und Artilleriebataillone es damals gab. Gerade bei der Brigadegliederung wird schnell ersichtlich, dass diese fast ausschließlich aus Panzer-, Panzergrenadier- und Artilleriebataillonen bestehen, während Unterstützung durch Instandsetzung oder Nachschub fast nur durch selbstständige Kompanien verfügbar ist, und die anderen Unterstützungstruppen meist als Divisionstruppen eingesetzt sind.
Ergo war der Personalbedarf an Kampftruppenoffizieren deutlich höher als dies für andere Verwendungen galt. Und wenn (rein fiktives Beispiel) statistisch gesehen einer von hundert Offizieren einen Generalsrang erreicht, und 75 dieser hundert Offiziere aus der Kampftruppe sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die die heutige Generalität mehrheitlich durch Kampftruppenoffiziere geprägt ist, sehr hoch.
So würde ich es erklären. Ich denke, dass die Generalität im Heer in zwanzig oder dreißig Jahren deutlich anders aussehen wird, alleine wenn ich mir die Struktur für den 82. Offizieranwärterjahrgang (der Ende des Jahres sein Studium abschließen und dann auf die Truppenschulen gehen wird) so ansehe.
Titel: Antw:Beste Karrierechancen nur in Kampftruppe und Artillerie?
Beitrag von: bayern bazi am 05. Juni 2017, 20:00:03
und wenn man dann noch die lebensläufe der goldfasane anschaut - ist es schon sehr auffallend wer bei wem "kofferträger" war ;)

es ist ja auch so - das es keine "kampfunterstützungs Divisionen" gibt ;)

und nachdem ja der oberste Soldat auch mal  eine Div geführt haben sollte - kommt da dann einfach nur einer als InspHeer  drann der  auch aus der kampftruppe ist  :o

es ist ja schon auffallend wenn man die laufbahn von BrigKdr anschaut - die kommen ja auch aus den Kampfeinheiten und nicht von den Unterstützern ;)
Titel: Antw:Beste Karrierechancen nur in Kampftruppe und Artillerie?
Beitrag von: KlausP am 05. Juni 2017, 21:26:35
Dann ist Generalleutnant a.D. Korff (mein ehemaliger Kdr PzBrig 18) als "gelernter" FlaOffz aber eine Ausnahme.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Rainer_Korff

Und er hat es geschafft, seinen (und damit meinen) Divisionskommandeur, GenMaj a.D. Trull, von Rang her zu überflügeln.