Hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einer aktiven Soldatin, mit der ich privat befreundet bin.
Sie bestand darauf, dass man bei der Bundeswehr keine Chance auf Einstellung hat, wenn z.B. der Opa oder Ur-Opa "aktiv" im 3. Reich war.
Genauer gesagt war sie nicht davon abzubringen, dass Mitgliedschaft in der SS, NSDAP oder sogar Aktivität in der Hitlerjugend des Großvaters genau durchleuchtet werden und sollte so etwas zum Vorschein kommen, hat sich die Bewerbung sofort erledigt.
Ich halte das für kompletten Blödsinn.
Aber ich frage mal Euch Fachleute, zumal ja einige tatsächlich unmittelbar an den Bewerbungsabläufen im Karrierecenter beteiligt sind.
Du hast recht, es ist Bullshit.
Viele Soldaten werden Großeltern mit NS-Vergangenheit haben. Das hat aber mit deiner Einstellung zur FDGO nichts zu tun und wir haben auch keine Sippenhaft.
Was allerdings verboten ist, ist das Bild vom Großvater in der SS-Uniform aufm Schreibtisch.
Zitat von: Hans-Ulrich am 02. November 2017, 18:44:35
Sie bestand darauf, dass man bei der Bundeswehr keine Chance auf Einstellung hat, wenn z.B. der Opa oder Ur-Opa "aktiv" im 3. Reich war.
Genauer gesagt war sie nicht davon abzubringen, dass Mitgliedschaft in der SS, NSDAP oder sogar Aktivität in der Hitlerjugend des Großvaters genau durchleuchtet werden und sollte so etwas zum Vorschein kommen, hat sich die Bewerbung sofort erledigt.
*brüllvorlachen*
Wie hätte Deutschland denn nach 1955 Streitkräfte aufstellen sollen, wenn es eine solche Regelung gegeben hätte? ;D
Um mit Adenauer zu sprechen: "18jährige Generäle nimmt mir die NATO nicht ab" ;)
Zitat... Hatte gestern ein interessantes Gespräch mit einer aktiven Soldatin ...
Ja, die Dame scheint "echt Ahnung" zu haben. ::)
ich denke das nicht jeder zu 100 Prozent dieses Scheiben ausfüllen kann
@ Ines:
Lesen und Schreiben gehört zu den Mindestforderungen an zukünftige Soldaten.
Warum sollte dann das Formular nicht ausgefüllt werden können?
Vermutlich meint sie, dass nicht jedermann vollständig Auskunft zu den Aktivitäten der eigenen Vorfahren im 3. Reich geben könnte, selbst wenn gewollt.
Wir dürfen nicht vergessen, bei der jungen Generation geht es nicht mehr um die Großeltern, die man noch selbst kannte und die "vom Krieg" erzählt haben, sondern i.d.R. um die Urgroßeltern, die man eventuell gar nicht kannte weil vor der eigenen Geburt verstorben.
Im auszufüllenden Zusatzblatt wird man nicht gefragt, was irgendwer aus der Familie von 1933-1945 gemacht hat. Und nur für eigene Taten ist man verantwortlich. Deswegen wird auch nicht gefragt, ob die Eltern bei der Staatsicherheit der DDR waren, sondern nur, ob man selbst dort (wie auch immer) beschäftigt war.