Guten Abend,
ich habe mal gelesen dass deutsche Offiziere mal ein Auslandsjahr während der Ausbildung machen können, zum Beispiel an einer britischen Offiziersschule.
Stimmt das und was genau wird einem dann dort vermittelt bzw. was macht/lernt man dort (vorallem inwiefern sich dass von der deutschen Ausbildung unterscheidet)
Es gibt reguläre Austauschprogramme. Da nehmen DEU an den ausländischen Offizierlehrgängen teil und machen genau das selbe wie die ausländischen OA.
Bspw. hat die Lw ein Austauschprogramm mit der Ecole de l'air in FRA. Den 1-2 leistungsstärksten OA wird die Teilnahme nach dem DEU OL an dem OL in FRA ermöglicht Voraussetzung ist dann aber auch ein 4er SLP.
Ich meine, das Heer hat hat das mit GBR.
Dann gibts noch das hier:
https://www.bundeswehrkarriere.de/blueprint/servlet/blob/89364/b242b8bad5175b0d1baeb89fcd3258b0/broschuere-offiziere-studium-frankreich-data.pdf
Zitat von: Ralf am 15. Dezember 2017, 06:24:51
Bspw. hat die Lw ein Austauschprogramm mit der Ecole de l'air in FRA. Den 1-2 leistungsstärksten OA wird die Teilnahme nach dem DEU OL an dem OL in FRA ermöglicht Voraussetzung ist dann aber auch ein 4er SLP.
So die Theorie. In der Praxis wird hier gerne auch mal ein Auge (oder auch beide) zugedrückt. ;)
ZitatDen 1-2 leistungsstärksten OA
Der Herr beliebt zu scherzen.
Wesentlicher Knackpunkt ist die Sprache. Darüber hinaus sollte Dein Vater Botschafter oder Ähnliches sein.
Zitat von: Bumblebee am 15. Dezember 2017, 08:33:59
Der Herr beliebt zu scherzen.
Stimmt, sind schon mehr als 1-2, die dies machen können.
Zitat von: Bumblebee am 15. Dezember 2017, 08:33:59
Wesentlicher Knackpunkt ist die Sprache.
Hat zumindest eine hohe Bedeutung, da die Landessprache ja auch die "Ausbildungssprache" ist.
Zitat von: Bumblebee am 15. Dezember 2017, 08:33:59
Darüber hinaus sollte Dein Vater Botschafter oder Ähnliches sein.
Dass ist natürlich absoluter Unsinn.
Zitat von: Ercan am 14. Dezember 2017, 21:38:37
ich habe mal gelesen dass deutsche Offiziere mal ein Auslandsjahr während der Ausbildung machen können, zum Beispiel an einer britischen Offiziersschule.
Wie gesagt gibt es da für die Ausbildung der Offizierschulen und teilweise auch das akademische Vollstudium Austauschprogramme.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit während des Studiums, bei entsprechenden
Studienleistungen Auslandstrimester zu machen. Diese können grundsätzlich an jeder Universität der Welt gemacht werden und damit z.B. auch an der United States Military Academy in West Point, der US Naval Academy in Annapolis oder der United States Air Force Academy in Colorado u.a., da diese den Bachelor vergeben.
Von Seiten der beiden Universitäten der Bundeswehr haben wir eigentlich ständig Kameraden an diesen Einrichtungen, genauso, wie wir dauerhaften Gegenbesuch in Deutschland haben.
Zitat von: Ercan am 14. Dezember 2017, 21:38:37
was genau wird einem dann dort vermittelt bzw. was macht/lernt man dort (vorallem inwiefern sich dass von der deutschen Ausbildung unterscheidet)
Das kann man natürlich auf Grund der Masse der unterschiedlichen Einrichtungen und der wählbaren Fächer und Kurse gar nicht eingrenzen.
Es ist aber so, dass Deutschland keine Militärakademien betreibt und deswegen - auf Grund des rein zivilen Studiums an den beiden Universitäten der Bundeswehr - schon ein erheblicher Unterschied dadurch besteht, dass an Militärakademien neben den "zivilen Fächern" eben auch militärisches Handwerkszeug und praktische Ausbildung an der Tagesordnung steht.
Und eben auch volle Eingliederung in das Ausbildungssystem der entsprechenden Einrichtung. Nur weil Leutnant X als Offizier nach Westpoint geht, wird er da dann nicht alders behandelt, als die Kadetten des Jahrgangs, dem er zugeteilt wird. Sechsmannunterbringung, frühes Aufstehen, viel Sport, Formaldienst und praktische Militärische Ausbildung gehören da z.B. genauso dazu, wie praktisch keine Privatsphäre.
Gruß Andi
Zitat von: Bumblebee am 15. Dezember 2017, 08:33:59
ZitatDen 1-2 leistungsstärksten OA
Der Herr beliebt zu scherzen.
Wesentlicher Knackpunkt ist die Sprache. Darüber hinaus sollte Dein Vater Botschafter oder Ähnliches sein.
Ich sprach von Frankreich, der Rest ist einfach nur dämlich.
Nicht nur während des Studiums oder davor, auch nach dem OL3 und entsprechenden Beurteilungen (Spitzengruppe des Jahrgangs), hat man in verschiedenen Truppengattungen die Möglichkeit am amerikanischen KpChef Lehrgang teilzunehmen.
Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten:
1. Austauschprogramme
Hier findet einfach ein Teil der Laufbahnausbildung an entsprechenden Schulen im Ausland statt.
Im Heer gibt's meines Wissens nach OA-Austauschprogramme mit Polen, Niederlande, Frankreich und Großbritannien.
Der Anteil der im Ausland absolvierten Ausbildung unterscheidet sich, Details kann ich nicht nennen.
Wie schon geschrieben steht und fällt es mit Sprachkenntnissen.
In zweiter Linie dann die Leistung in anderen Gebieten, aber unter Durchschnitt sollte man da sicher nicht sein.
2. Auslandstrimester
Die Bundeswehrunis unterhalten Partnerschaften, außerdem ist mit entsprechendem Engagement auch das Studium sonst wo möglich, hat Andi alles schon dazu geschrieben.
3. Lehrgänge im Ausland
Besonders bei Infanteristen kann es sich lohnen, mal einen Lehrgangsplatz im Ausland abzugreifen.
Für verschiedene Lehrgänge haben die Unis ein festes Kontingent, das dann die OAs nutzen können.
Normalerweise wird das per Auswahlverfahren entschieden.
Z.B. kann man auf diesem Weg auch den berüchtigten Dschungelkampflehrgang in Guyana absolvieren.
Wichtig ist immer: von allein passiert da garnix. Fragen, fragen, fragen und entsprechende Verfahren bestehen, und ein bisschen Glück haben, dann geht sowas.
Das Interesse des TE scheint nur nachrangig zu sein.
Zitat von: SDW am 20. Dezember 2017, 16:36:01
Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten:
1. Austauschprogramme
Hier findet einfach ein Teil der Laufbahnausbildung an entsprechenden Schulen im Ausland statt.
Im Heer gibt's meines Wissens nach OA-Austauschprogramme mit Polen, Niederlande, Frankreich und Großbritannien.
Der Anteil der im Ausland absolvierten Ausbildung unterscheidet sich, Details kann ich nicht nennen.
Wie schon geschrieben steht und fällt es mit Sprachkenntnissen.
In zweiter Linie dann die Leistung in anderen Gebieten, aber unter Durchschnitt sollte man da sicher nicht sein.
2. Auslandstrimester
Die Bundeswehrunis unterhalten Partnerschaften, außerdem ist mit entsprechendem Engagement auch das Studium sonst wo möglich, hat Andi alles schon dazu geschrieben.
3. Lehrgänge im Ausland
Besonders bei Infanteristen kann es sich lohnen, mal einen Lehrgangsplatz im Ausland abzugreifen.
Für verschiedene Lehrgänge haben die Unis ein festes Kontingent, das dann die OAs nutzen können.
Normalerweise wird das per Auswahlverfahren entschieden.
Z.B. kann man auf diesem Weg auch den berüchtigten Dschungelkampflehrgang in Guyana absolvieren.
Wichtig ist immer: von allein passiert da garnix. Fragen, fragen, fragen und entsprechende Verfahren bestehen, und ein bisschen Glück haben, dann geht sowas.
Sollte man sich, wenn man z.B. nach Großbritannien will, privat das eigene Englisch verbessern und Tests wie C1 u.ä. machen oder erhält man noch eine Sprachausbildung im Rahmen der Offizierausbildung, die ausreichend ist, um sich bei sehr guten Noten einen Platz zu sichern?
Sprachausbildung Englisch ist Teil der OA Ausbildung - "zivile" Tests werden nicht "anerkannt" oder gefördert, aber verbessern natürlich die Sprache und das Abschneiden im SLP, dem BW Test.
Der UTBH hat den größten Anteil an Austauschmöglichkeiten mit verbündeten Streitkräften.
Da gibt es grds. GB mit 1 Jahr (RMAS), PL, NL, F sind jeweils länger und erfordern nachgewiesene gute Sprachkenntnisse durch die Teilnahme an den SLPen. Darüber informiert werden soll aber eigentlich während der ersten 6 Monate der Dienstzeit, damit sich ausreichend Kandidaten melden.
Vielen Dank für die Info! Ich hatte ein paar Artikel gelesen und ein älteres YouTube-Video der BW zu Sandhurst gesehen. Sehr spannend und bestimmt eine hervorragende Ausbildung mit ganz viel Tradition. Ich will das auf jeden Fall probieren! 😅
Dann werde ich mal in der Zeit bis zum Dienstantritt nicht nur noch mehr Sport machen, sondern auch mein Englisch verbessern, wen das so entscheidend ist. Hatte Englisch-Abi vor fünf Jahren und an der Uni nur zwei Module ,,Technisches Englisch".
Auf dem Englisch Lehrgang ist 3332 das Ziel, oder?
Muss man sich dann ein Jahr länger verpflichten, wenn man in England ist oder fallen dafür Teile der deutschen Ausbildung weg?
Mit den besten Wünschen! 👌🏼
Je ein männlich und ein weiblicher OA können am GBR-Austausch teilnehmen. Für diese ist Ziel-SLP 4443.
Am Anfang der Ausbildung findet eine Belehrung zu den Ausbildungsverläufen statt und man kann sich dafür bewerben.
Da ein dienstl. Interesse besteht, erfolgt keine Verlängerung der Dienstzeit.
Danke für die Info! 👌🏼
Ist denn das Niveau 4443 auf dem Sprachlehrgang als Normalsterblicher mit viel Ehrgeiz zu erreichen? Oder muss man da der totale sprachliche Überflieger sein?
Das SLP wird wohl weniger das Problem als der eine Auserwählte für Sandhurst zu sein.
Zitat von: Goldgelber am 29. Juni 2022, 17:46:15
Danke für die Info! 👌🏼
Ist denn das Niveau 4443 auf dem Sprachlehrgang als Normalsterblicher mit viel Ehrgeiz zu erreichen? Oder muss man da der totale sprachliche Überflieger sein?
Ohne längere Zeit im Ausland eher schwer, es gibt genaue Beschreibungen für jede Stufe.
Absolut! Deshalb versuche ich jetzt ja, mich möglichst breit zu informieren.
Und eben rauszukriegen, wie man seine Chancen erhöhen kann. Gute Englischkenntnisse scheinen auf jeden Fall ein Baustein zu sein. Wahrscheinlich auch sehr gute Leistungen in AGA, SGA und Fhj-Lehrgang?! 🤔
Denn dann kann ich die Zeit, die mir noch bleibt optimal nutzen!
Zitat von: DeltaEcho am 29. Juni 2022, 19:46:09
Zitat von: Goldgelber am 29. Juni 2022, 17:46:15
Danke für die Info! 👌🏼
Ist denn das Niveau 4443 auf dem Sprachlehrgang als Normalsterblicher mit viel Ehrgeiz zu erreichen? Oder muss man da der totale sprachliche Überflieger sein?
Ohne längere Zeit im Ausland eher schwer, es gibt genaue Beschreibungen für jede Stufe.
Hmm! Das klingt ja nicht so ermutigend! 🥴 Wie wird das eigentlich geprüft? Gibt es eine ,,Klausur"? Oder muss man einen Auslandsaufenthalt einreichen?
Nein, die Prüfungen werden vor Ort beim Bundessprachenamt abgenommen.
Ob es "so clever" ist, sich solche Ziele zu setzen?
Die ausgewählten Kameraden schneiden in der Regel auch in Sandhurst gut ab, gehören also in DEU schon zu den BESTEN OA des Jahrganges - dass ist eine Herausforderung ...
Als Ziel zu haben, sehr gute Leistungen zu zeigen und der Beste zu sein, ist doch etwas gutes oder? 😬 Auf jeden Fall sollte man alles tun, was man kann. Das habe ich privat und in der Uni immer so gemacht und werde es auch als OA so machen: Maximaler Einsatz! 👍🏻
Ein Ziel muss SMART sein - das A steht für achieveable.
Wie viele Heeres OA gibt es im Jahrgang?
Bist Du SO gut?
Wenn ja, ist ja alles gut ...
Da @goldgelber das "achievable" wohl kaum konkret abschätzen kann, sollte er halt einfach versuchen zur Spitzengruppe zu gehören. Der Anspruch ist ja nicht falsch. Trotzdem keinen falschen (am Ende ungesunden) Ehrgeiz entwickeln und auch nicht mit sich hadern, wenn man nicht "der Auserwählte" für Sandhurst wird. Der Wettbewerb ist mit Sicherheit hart - man sollte seinen Träumen trotzdem eine Chance geben. Viel Erfolg auf dem Weg!
"Bist Du SO gut?" - muss diese moderne Menschenführung sein.
Zitat von: Shonyu am 30. Juni 2022, 07:31:11
Da @goldgelber das "achievable" wohl kaum konkret abschätzen kann, sollte er halt einfach versuchen zur Spitzengruppe zu gehören. Der Anspruch ist ja nicht falsch. Trotzdem keinen falschen (am Ende ungesunden) Ehrgeiz entwickeln und auch nicht mit sich hadern, wenn man nicht "der Auserwählte" für Sandhurst wird. Der Wettbewerb ist mit Sicherheit hart - man sollte seinen Träumen trotzdem eine Chance geben. Viel Erfolg auf dem Weg!
"Bist Du SO gut?" - muss diese moderne Menschenführung sein.
Vielen Dank für den Tipp, genauso sehe ich das auch. Man sollte ja auch am AC z.B. oder später in Lehrgängen und Tests versuchen, seinen Traum mit harter Arbeit zu erreichen! Und wenns nicht klappt, kann man sich auch nichts vorwerfen im Nachhinein. 8)
Diese moderne Menschenführung hat mich auch verwundert. ??? ;D
Naja, es braucht auch nur einen wie in meinem OL zu geben, der den richtigen Hintergrund mitbringt (Austausch Frankreich, er selbst marokkanisch/französische Wurzeln) und schon bekommt er den Platz, völlig egal wie schlecht die sonstigen Leistungen sind. Da hätte ich machen können, was ich will, den Platz hätte ich nie bekommen.
Die besten Chancen, die man auch selber in der Hand hat, bekommt man während des Studiums. Da sind letztendlich einzig die eigenen Leistungen im Studium ausschlaggebend und durch Bachelorarbeit, Praktika, Studienarbeit und Masterarbeit bis zu 1,5 Jahre problemlos möglich. Und das bei weit interessanteren Zielen als europäische Nachbarländer. ;)
Das glaube ich mit den Möglichkeiten während des Studiums, bloß ich bin gerade dabei dieses zivil zu beenden. Ich werde als SaZ13 nach dem OFR-Modell kein erneutes Studium machen und will das auch nicht. Mich reizt aber eben die Offizierausbildung in England! Weil ich denke, dass man da nochmal in den 44 Wochen viele Skills als Menschenführer mitbekommt. Außerdem habe ich einige entfernte Bekannte, die da waren bzw. bin ich ein großer Fan der britischen (Militär)tradition/Lebensstil.
Muss ich wohl gedulden und in der noch verbleibenden Zeit an meinem Englisch arbeiten und dann ab Tag 1 der AGA bestmöglich performen, besonders im Sprachlehrgang! :)
Dann danke an alle für die Infos! Euch eine schlne Restwoche! 8)
Siehe Flyer im Anhang mit Beispielen UTB Heer...
DANKE DANKE DANKE! 8)
So einen Flyer habe ich im Internet nur zu dem französischen Programm gefunden. Sehr cool! Wenn ich das nicht probiere zu erreichen, wäre ich ja doof! ;D Also vlt. zwischen Masterabschluss und 01.07 nächstes Jahr noch einen zivilen Englischkurs machen. :)
Zitat von: Goldgelber am 30. Juni 2022, 10:58:30
Mich reizt aber eben die Offizierausbildung in England! Weil ich denke, dass man da nochmal in den 44 Wochen viele Skills als Menschenführer mitbekommt.
Ich will dir nicht deine romantischen Vorstellungen nehmen, aber ausnahmslos alle, die in meinem direkten Umfeld an diesen Programmen teilnahmen, haben zwar gewisse Soft-Skills erworben und sicherlich auch den Horizont erweitert, was aber die Menschenführung in der Bundeswehr nach Rückkehr anging, hatten sie einiges aufzuholen ggü. denen, die direkt in die Truppe gingen. Das fing im Kleinen beim Wissen an, welches nach der Abwesenheit einfach nicht mehr so präsent war, machte sich aber am meisten bemerkbar dahingehend, dass ihnen einfach ein Jahr
praktische Führungserfahrung fehlte.
Der Austausch hat ihnen sicherlich nicht geschadet, dass er aber besonders genützt hätte, kann ich ebenfalls nicht feststellen. Ich habe das Gefühl, dass du häufig nicht ganz korrekte Vorstellungen hast und Dinge interpretierst bzw. annimmst und dich fokussierst, die erst einmal nicht so relevant sein sollten.
Auf was relevante sollte ich mich denn stattdessen, Deiner Meinung nach, fokussieren? :D Ich beschäftige mich momentan viel mit Sicherheitspolitik, Militärgeschichte, mache viel Sport, bin gerne draußen (Bushcraft/Survival/Outdoor), arbeite an Soft-Skills wie Rhetorik und Körpersprache. Außerdem versuche ich soviel Wissen wie möglich über die BW zu erwerben.
Außerdem beende ich gerade meinen MINT-Master mit sehr guten Noten.
Was ist daran falsch?