Hallo !
Ich hätte gern gewußt, ob es während des Grundwehrdienstes so etwas wie einen Orientierungsmarsch gibt. Gemeint ist, eine Gruppe muss ohne Karte (oder mit Hilfsmitteln?) von einem Punkt im freien gelände zu einem Ziel finden. Sorry, falls sich das ein bißchen verquast anhört, vielleicht weiß ja jemand was gemeint ist. Ich brauche diese Info übrigens für ein Buch, zu dem ich gerade recherchiere. Vielen Dank!!
Ob es das in der neuen AGA noch gibt weiß ich net. Da hab ich mal sowas gelesen das wenn man die Kaserne findet keine Kompass und karten Ausbildugn mehr braucht. 8)
Normalerweise gibt es sowas wie eine kleine Vorrausbildung da muß man kleine Punkte finden.
Später gabe es bei uns einen 12km Nachtmarsch da wurde die Gruppe von Rekruten mit hilfe der Karte geführt.
Genau das gleiche gab es bei der Rekrutenprüfung.
Nein,denke nicht dass in der AGA ein Orientierungsmarsch vorgesehen ist. In der AGA sind ein kleiner trainingsmarsch(10km)
Dann son Gruppenmarsch (12km) und der SUPA-MEGA-GEWALTMARSCH im Rahmen der REKRUTENPRÜFUNG(30km)!Diese werden jedoch aufgesplittet.
Ein Orientierungsmarsch macht man in der Regel in Verbindung mit einer Durschlageübung...
Kannst Du mir da mehr drüber erzählen? Größe der Gruppe, Ablauf, Dauer und so weiter? Muß nicht sofort sein und gern auch per Mail ULucas@web.de. Wäre echt supernett!!
Ich musste mehrere solcher Dinger machen, war nicht immer lustig. ;D
€: Ich schreib Dir eben ne Mail.
Orientierungsmarsch gab´s bei uns eigentlich auch nicht. (AGA 2003) An der Rekrutenprüfung mußten wir beweißen das wir den Kompass mit Karte nach Norden aurichten können und danach wurden wir in in Gruppen aufgeteilt wo wir unter der Führung eines SAZ (ebenfalls ein Rekrut) gewisse Punkte mit Hilfe des Kompasses und der Landkarte in der Näheren Umgebung der Kaserne finden sollten. War eigentlich kein Problem hatten keine Verlsute zu beklagen
Zitat von: Turbo-Mike am 09. Mai 2006, 20:19:50An der Rekrutenprüfung mußten wir beweißen das wir den Kompass mit Karte nach Norden aurichten können
Und wer dabei Karte und Kompass auf der Motorhaube des Chef-Wagens ablegt, um die Karte richtig einzunorden, der hat schonmal volle 99 Gummipunkte und einen Freifön beim Chef höchstselbst gewonnen ;D
Ernsthaft: Das einzige, was bei uns (AGA in 2001) einem Orientierungsmarsch nahe kam, war ein Nachtmarsch im Rahmen eines Biwaks. Dabei wurde jeweils ein Gruppenführer aus den Rekruten bestimmt, der dann eine grobe Skizze des Übungsplatzes bzw. des geplanten Wegs zeichnen durfte und an Hand dieser Karte seine Gruppe dann einen bestimmten Weg über den Übungsplatz führen durfte, vorbei an Stationen wie z.B. "Feindbeschuss". Sicherheitshalber war allerdings jeweils der "richtige" Gruppenführer dabei, der helfend eingreifen konnte, wenn sich die Gruppe (mal wieder) total verlaufen hatte ;D
Ansonsten wurde es bei uns (zumindest in der Gruppe) auch immer so gehandhabt, dass der vorderste Rekrut z.B. auf dem Marsch zum Standortübungsplatz den Weg vorgegeben hat, ebenso durften wir bei der Rekrutenbesichtigung an Hand einer Skizze verschiedene Wegpunkte anlaufen. War aber alles nicht weiter wild.
Die beste "Ausbildung" in dem Punkt hatten wir sowieso bei den Überlandfahrten in der BW-Fahrschule, bei der wir dann an Hand der Straßenkarte eine Route von A nach B bestimmen sollten und als Beifahrer (Fahrschüler) den jeweiligen Fahrer (auch Fahrschüler) leiten durften, ohne den Fahrlehrer auf Grund wiederholter (unabsichtlich) falscher "Anweisungen" aus dem Fahrzeug zu schmeissen ;D
Ach ja, zu den Emails an den Threadersteller: Wäre nett, wenn der grobe Inhalt auch hier skizziert werden könnte, damit auch andere Nutzer dieses Forums auf diese Informationen zugreifen können :)
Gut, hier meine geistigen Ergüsse von heute Mittag. ;D
ZitatIn der AGA (2001) wurde ich an Karte und Kompass ausgebildet. Angefangen bei der Frage, wie eine Karte eingenordet wird, über die verschiedenen Maßstäbe, UTM-Gitter, Legenden etc., hin zu praktischen kleinen Übungen, die allerdings keine echten Märsche darstellten. Nach der AGA, in einem OA-Zug, hatten wir dann regelmäßig Zusatzausbildung, unter welche auch die Orientierungsmärsche fielen.
Der erste O-Marsch fand in einer Gruppe von jeweils 3 Soldaten statt, jeweils ein Hauptgefreiter und 2 Funker bzw. nachher Gefreite (u.a. ich). Wir wurden mit dem KOM etwa 10km entfernt auf einen kleinen Berg gefahren und nacheinander gruppenweise versetzt abgesetzt. Bei diesem ersten Marsch gab es 5 Stationen, die man ablaufen musste. Die ersten beiden Stationen mussten mit Hilfe einer vorgebenen Kompasszahl und der Entfernung erreicht werden. Beispiel: "Gehen Sie vom Ausgangspunkt 1200m Richtung Kompasszahl 48." Ich weiß nicht, wie weit Du Dich mit der Materie auskennst, aber der Bundeswehr-Kompass hat 64 Striche, und Zahl 48 bedeutet dann eben direkt West. An der 3. Station war dann eine kleine Karte versteckt, mittels der man dann den 4. Punkt erreichen musste, und an der 4. Station hatte man einen gewissen Zeitraum, sich von einer "echten" Karte eine Skizze abzuzeichnen und mittels dieser Skizze den letzten Punkt zu erreichen, wo der KOM wartete. Alles in allem hat der erste O-Marsch ca. 3 Stunden gedauert und fand bei Tag statt.
Die Märsche steigern sich dann in ihrer Intensität. Zum einen werden es mehr Punkte, zum anderen werden die Zwischenstrecken länger, und vor allem werden sie schwerer. Wenn man z.B. nach Kompasszahl marschiert und ein Hindernis vor sich hat, muss man diesem quasi im Quadrat ausweichen (100m Richtung 16, dann 100m weiter nach der alten Zahl, und 100m Richtung 48, also quasi rechts, geradeaus, links). Gerade bei dichtem Wald ist das teilweise sehr schwer. Auch braucht man für das Marschieren nach Kompasszahl Anhaltspunkte im Gelände, die man anpeilen kann. Auf freier Strecke ist das sehr schwierig. In der Gruppe kann man immer noch einen Soldaten vorschicken, aber alleine wird das schon komplizierter. Schließlich zogen sich die letzten O-Märsche bis in die Dunkelheit, zumal es im Winter sehr schnell dunkel wird. Die Dauer erreichte nunmehr Werte von etwa 5 bis 6 Stunden. Alles wird mit vollem Gepäck und Gewehr absolviert, Handys etc. werden natürlich nicht mitgenommen. Der Zugführer kontrolliert alle Stationen und fährt die Strecke mehrfach mit dem Wolf ab.
Bezieht sich in der Phase nach der AGA wie gesagt auf einen OA-Zug.
Btw: Es gibt nur eine Kompasszahl, keine Marschkompasszahl! ;)
Orientierungsmarsch hatte ich während einer Durschlageübung was im Grunde ein ORIENTIERUNGSMARSCH ist..
Nach einer Lage musste sich eine Gruppe auf eigene Faust fast 4 Tage zu den eigenen Truppen DURCHSCHLAGEN.
Nachts wird marchiert und am Tag wird sich im Wald versteckt...
ca.90km durch Kuhfelder und kleinere Orte..ebenfalls mit Stationen wie Feind,Verletze,überquerung des NORD-OSTSEE KANALS,BOOTFAHREN.......DER HAMMER!!!!!!!
Orientierung...GOTTSEIDANK nicht den Manschaftern überlassen...
Zitat von: Piet am 09. Mai 2006, 23:38:40
Btw: Es gibt nur eine Kompasszahl, keine Marschkompasszahl! ;)
Die ZDV 4711 der Heilsarmee sagt hierzu folgendes:
"Die anzuwendende
Kompasszahl ist zunächst als Teil einer virtuellen Menge der möglichen Kompasszahlen zu betrachten, und gleichberechtigt mit den anderen in dieser Menge vorhandenen Kompasszahlen vorerst ausschließlich als Kompasszahl zu bezeichnen. Um einer möglichen Verwirrung durch eine zu große Anzahl vorläufig ausgewählter und angewendeter Kompasszahlen aus der virtuellen Menge der möglichen Kompasszahlen vorzubeugen, ist deren vorübergehende Nummerierung (z.B. "Erste Kompasszahl aus der Menge der möglichen Kompasszahlen" und "zweite Kompasszahl aus der Menge der möglichen Kompasszahlen"...) zu empfehlen. Auf klare Unterscheidbarkeit der aus der Menge der möglichen Kompasszahlen zur Anwendung ausgewählten und vorübergehend nummerierten Kompasszahlen ist hierbei besonders zu achten, da mehrmals vergebene Nummern für verschiedene Kompasszahlen aus der Menge der möglichen Kompasszahlen bei deren Anwendung zu unnötiger Verwirrung sorgen können. Kompasszahlen, deren Anwendung im Laufe des Prozesses verworfen wurde, werden unter Verlust ihrer vorübergehenden Nummerierung in die Menge der möglichen Kompasszahlen zurückgeführt und stehen dort als Reserve bereit. Dieser Vorgang wird solange durchgeführt, bis nur noch eine möglichst kleine Anzahl angewendeter Kompasszahlen aus der Menge der möglichen Kompasszahlen im Status vorübergehender Nummerierung verbleibt. Wissenschaftliche Studien scheinen zu belegen, daß ein Zusammenhang der Versprengung der Gruppe (Vg) mit der Anzahl der letzlich für den Marsch verwendeten verschiedenen Kompasszahlen (Nm) besteht. Geltende Lehrmeinung ist hierbei, daß Vg direkt proportional zu Nm ist. Aus diesem Grund gilt bis auf weiteres der vorläufige Beschluss der Kriegsakademie der schönen Künste zu Wien, nach dem der o.g. Prozess falls möglich so oft zu wiederholen ist, bis nur noch eine (sprich: 1) angewendete Kompasszahl in ihrem vorläufig nummerierten Status außerhalb der Menge der möglichen Kompasszahlen verbleibt. Diese wird durch den Gruppenführer in enger Abstimmung mit stellv. Gruppenführer und (wenn zeitlich möglich) nach einer Urabstimmung der Gruppenbasis zur "primären Kompasszahl" erklärt, um ihren besonderen Status zu unterstreichen. Nun beginnt der Marsch nach Maßgabe der primären Kompasszahl. Unmittelbar mit Beginn des Marsches (d.h. definitionsgemäß "nachdem der erste Soldat der Gruppe sich in Bewegung gesetzt hat", siehe hierzu vorl.Beschl. der KAdsK zu Wien, 1983) wechselt diese Bezeichnung zu "
Marschkompasszahl" (Anm.d.Verf.: hierzu ist keine weitere Urabstimmung erforderlich, da die Marschbewegung als stillschweigende Zustimmung gewertet wird) um ihre besondere Bedeutung für das Gelingen des Marsches zu unterstreichen. Sie wird dieser Bezeichnung verlustig mit dem Ende des Marsches (d.h. definitionsgemäß "nachdem der letzte Soldat der Gruppe in seiner Bewegung zum Stillstand gekommen ist", siehe hierzu vorl.Beschl. der KAdsK zu Wien, 1985) und wechselt kurzfristig wieder in den Status der "primären Kompasszahl" (Anm.d.Verf.: für den Fall der Wiederaufnahme des Marsches), bis sie durch eine weitere Urabstimmung der Gruppenbasis entlastet wird. Hierauf hin verliert sie den Status der primären Kompasszahl sowie auch die ehemalige vorübergehende Nummerierung, und wird wieder in die Menge der möglichen Kompasszahlen zurück geführt. Auf peinlichst genaue Einhaltung dieser Prozedur vor, während und nach jedem Marsch ist strengstens zu achten."
War´n lauer Tag auffer Maloche, wa Schlammi ;)
Nö, während ich das getippt hab konnte ich nebenbei zwei Telefonate führen und ein Angebot per Mail raushauen ;D
Habe ich das eigentlich soweit richtig verstanden, dass ein Orientierungsmarsch nicht mehr zum "Grundhandwerkszeug" der AGA gehört?
Ein Nachtorientierungsmarsch (mit Karte/Kompass) gehört normalerweise Standardmäßig zur AGA dazu!
Und nach dem methodischen Prinzip "Das Einfache vor dem Schweren" wird dieser Marsch doch hoffentlich vorher bei Tageslicht geübt?
Wir haben in der Kaserne eine kleine Übung dazu gemacht und im Gelände.
Später kam dann der Marsch bei schlechter Sicht.
Wir ham davor auch ein paar Übungen gemacht.
Einweisung in den Umgang mit Karte/Kompass, ne Art Schnitzeljagt durch die Kaserne, 30 Km (Orientierungs-???)marsch mit Lagen.
Der eigentlich angesetzte Nachtmarsch ist dann "leider" Ausgefallen weil unsere Kompanie wegen des Hochwassers in Bayern in Alarmbereitschaft versetzt wurde. Eingesetzt wurden wir dann aber im Endeffekt doch nicht.
Wir mussten in der SGA mal Nachts mit selbst gezeichneten Karten raus. Wäre ja alles halb so schlimm. Aber irgendwelche Oberspaßvögel haben sich nen kleinen Gag erlaubt, und die Wegpunkte (Kleine Schilder mit Zahlen) abmontiert. Da konnte man wirklich lange suchen. Aber immerhin: 3 von 6 getroffen. ;D
Hey also ich hab mal ne Frage: ist es schwer mit dem Kopass & Karte umzugehen oder kriegt man das recht einfach hin ?? Weil ich ab Januar meine AGA anfange und da hab ich ein bisschen Bammel vor, dass ich damit nicht klarkomme.... :)
Wenn man mal das Prinzip verstanden hat ist das eigentlich nicht allzu schwer. Ein bischen Talent hilft allerdings weiter.
Ich kenn das auch noch, dass es mehrere O-Märsche in der AGA gab und noch gibt. Fängt z.B. damit an, dass die Rekruten sich selbst führen (unter Aufsicht des "echten" Gruppenführers). Meist erfolgt das mit Karte/Kompass. Mit Marschkompasszahl zu laufen gibt´s auch hin und wieder (meiner Erfahrung nach gibt´s da die "fiesen" Strecken eher auf irgentwelchen Offz/OA/Fw- Lehrgängen.) und eben nach Wegeskizze.
GPS wird in der Regel noch nicht in der AGA ausgebildet.
Wenn ich´s wiederfinde werd ich mal ne gute Methode für Wegeskizzen posten.
Die Ausbildung Zurechtfinden im Gelände ist Bestandteil der Ausbildungsinhalte in der Allgemeinen Grundausbildung. Methodisch sinnvoll ist eine Art Abschlussprüfung der Ausbildung in Form eines kleinen Orientierungsmarsches. Es bietet sich an, eine Art Wettkampf daraus zu machen.
Grundsätzlich ist ein Orientierungsmarsch in der Grundausbildung nicht zwingend vorgesehen.
@ rekrKp: Ein Blick in die AnTrA 1 (und Vorläufervorschriften) hätte eine ganze Reihe von falschen/unpassenden Zuschriften hier im Thread vermeiden helfen: Ein Orientierungsmarsch wie hier gefragt (und gemeint) ist noch nie explizit Ausbildungsthema/-ziel der AGA gewesen (unabhängig von TSK/OrgBer).
Die AGA thematisiert sehr wohl Einzelelemente, die für die Fähigkeit des Zurechtfindens mit Karte/Kompass/alternativen Hilfsmitteln erforderlich sind. Aber ein richtiger "Orientierungsmarsch" mit mehreren zu ermittelnden und aufzufindenen Stationen über eine längere Entfernung ist ausschließlich expliziter Bestandteil diverser Führerausbildungen - in der Truppe und an Schulen - und wird ebenfalls "vom Einfachen zum Schweren" aufgebaut.
Hatte ich etwas Gegenteiliges geschrieben?
ZitatDie Ausbildung Zurechtfinden im Gelände ist Bestandteil der Ausbildungsinhalte in der Allgemeinen Grundausbildung. Methodisch sinnvoll ist eine Art Abschlussprüfung der Ausbildung in Form eines kleinen Orientierungsmarsches. Es bietet sich an, eine Art Wettkampf daraus zu machen.
Grundsätzlich ist ein Orientierungsmarsch in der Grundausbildung nicht zwingend vorgesehen.