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Fragen und Antworten => Militärische Bewerbung, Laufbahnen, Verwendungen, Karriere => Thema gestartet von: BBU am 17. Juni 2018, 15:47:37

Titel: Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: BBU am 17. Juni 2018, 15:47:37
Hallo Zusammen,

Ich (20 fast 21) Bin nun schon seit 2 Jahren mit meinem Hauptschulabschluss von 2,8 auf der suche nach einer Ausbildung. Ich weiß das dass ein schlechter Hauptschulabschluss ist. War halt sehr Faul und die Einsicht kam leider viel zu Spät von mir. Auch hatte ich die falschen Freunde.
Nun habe ich beschlossen das beste aus meinem Abschluss zu machen. Eigentlich wollte ich schon immer zu Bundeswehr.

Wie stehen meine Chancen bei der Bundeswehr eine Ausbildung mit dem genannten Abschluss zu bekommen? Sind die Chancen auf eine Ausbildung mit einem Hauptschulabschluss in der freien Wirtschaft genauso gut/schlecht wie bei der Bundeswehr?
Habe mich mal auf der Bundeswehrkarriere Seite über die verschiedensten Berufe informiert und habe mir mal alle Berufe raus geschrieben die mich interessieren würde und wo ich denke dass die Berufe mir Spaß machen könnte:

Fluggertätmechaniker
IT-Systemelektroniker
Fachinformatiker-für Systemintegration
Informationstechniker
IT-Administrator

Welche der genanten Berufe kann ich nach der Zeit bei der Bundeswehr Zivil in der freien Wirtschaft weiter verwenden? Bekomme ich dann Qualifikation/Zertifikate bzw Auch Ausbildungsabschlüsse wie in der freien Wirtschaft? Kann ich evtl auch während meiner Dienstzeit meinen Realschulabschluss bei der Bundeswehr nachholen,oder bekommt man den mit einer Ausbildung bei der Bundeswehr? So dass ich wenn ich mich nach der Bundeswehr bei einem Betrieb bewerbe was vorzeigen kann.

Danke schon mal im Voraus

VG BBU:)
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: Ralf am 17. Juni 2018, 16:01:09
Mit deinem Schulabschluss kannst du nicht in die Fw-Laufbahnen, jedoch in die der Uffz o.P. Auch dort kannst/musst du einen Beruf lernen.
Die von dir angeführten Tätigkeiten sind schon anspruchsvoll. Es ist ja nicht gesagt, dass du a) eine Uffz o.P. Eignung bekommst und b) auch eine Eignung für eine der Verwendungen.
Wenn du dich also bewirbst, sei möglichst flexibel und breit aufgestellt und nimm, was du kriegen kannst. Vielleicht ist das dein Sprungbrett einen Beruf zu lernen und damit würdest du dann später auch die formale Voraussetzung für eine Fw-Lfb erfüllen.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: KlausP am 17. Juni 2018, 16:06:49
Für Sie kommt mit einen Hauptschulabschluss nur die Laufbahn der Unteroffiziere des allgemeinen Fachdienstes in Betracht. Hier erwerben Sie den Berufsabschluß, der für die konkrete Verwendung benötigt wird. Die Ausbildung nennt sich "zivilberufliche Aus- und Weiterbildung" (ZAW) und erfolgt auf Grsellen- oder Facharbeiterniveau. Sie ist den entsprechenden im Zivilen erworbenen Abschlüssen gleichwertig, die Prüfungen erfolgen bei der IHK bzw. der Handwerkskammer.
Alle Verwendungen, die Sie herausgesucht haben und die der Feldwebellaufbahn zugeordnet sind kommen für Sie mit Ihrem Schulabschluß nicht in Frage.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: Tommie am 17. Juni 2018, 16:20:52
Zitat von: BBU am 17. Juni 2018, 15:47:37Ich (20 fast 21) Bin nun schon seit 2 Jahren mit meinem Hauptschulabschluss von 2,8 auf der suche nach einer Ausbildung. Ich weiß das dass ein schlechter Hauptschulabschluss ist. War halt sehr Faul und die Einsicht kam leider viel zu Spät von mir. Auch hatte ich die falschen Freunde.
Nun habe ich beschlossen das beste aus meinem Abschluss zu machen. Eigentlich wollte ich schon immer zu Bundeswehr.

Ich kann mir nicht helfen, aber für mich klingt das irgendwie nach:

"Ich bin stinkefaul, hab keinen Bock auf gar nichts, einen beschissenen Schulabschluss und habe jetzt beschlossen, dass mir die Bundeswehr viel Geld bezahlen und mich ausbilden muss!"

Sorry, aber mit Ihren Voraussetzungen und Ihrer Einstellung werden Se im Karrierecenter und vor allen Dingen bei den Prüfteams nur wenig Freunde finden! Twar erfüllen Sie, wie schon angemerkt, die Voraussetzungen für die Laufbahn der Unteroffiziere im Allgemeinen Fachdienst, aber ich sehe Sie eher in der Mannschaftslaufbahn und nach 4 bis 8 Jahren wieder auf der Straße! Die Bundeswehr ist nicht verpflichtet, sie zu "retten" oder Ihnen Geld zu zahlen für Ihre nicht vorhandene Motivation! Bewegen Sie Ihren ... ein wenig, dann klappt das auch mit der Ausbildung ;) !
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: KillBurn93 am 17. Juni 2018, 17:07:15
Dann kam die Einsicht aber wirklich sehr spät...
Normalerweise ist man mit 16-17 aus der Schule raus und hat seinen Abschluss in der Hand. An Ihrer Stelle würde ich auf eine Abendschule gehen, dort den Realschulabschluss bestmöglich nachholen (auch um nachzuweisen das Sie sich geändert haben) und es dann bei der Bundeswehr versuchen.
Oder vielleicht klappt es mit dem besseren Abschluss dann auch mit einer zivilen Ausbildung  ;)
Die von Ihnen genannten Ausbildungen sind sehr umfangreich und müssen im Gegensatz zur zivilen Wirtschaft in 21 statt 36 Monaten abgeschlossen werden.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: dunstig am 17. Juni 2018, 17:28:23
Und warum nicht gleich bei der Bundeswehr versuchen? Welchen Mehrwert hätte ein Realschulabschluss in der Abendschule während gleichzeitiger Arbeitslosigkeit/Aushilfsjobs im Vergleich zu der Laufbahn U.o.P. Mit ZAW? Klar muss man sich auf den Hintern setzen, aber das muss man in der Abendschule auch.

Deswegen sehe ich es eher als Chance, etwas handfestes im Leben zu erreichen (im Gegensatz zur Mannschaftslaufbahn bei den Voraussetzungen):

Zitat von: Ralf am 17. Juni 2018, 16:01:09
Wenn du dich also bewirbst, sei möglichst flexibel und breit aufgestellt und nimm, was du kriegen kannst. Vielleicht ist das dein Sprungbrett einen Beruf zu lernen und damit würdest du dann später auch die formale Voraussetzung für eine Fw-Lfb erfüllen.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 17. Juni 2018, 17:53:12
weil er die Zusage für die ZAW wegen schlechter Prognose voraussichtlich nicht brekommt
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: KillBurn93 am 17. Juni 2018, 18:04:48
Dunstig ich weiß nicht wie lange Ihre Einstellung her ist aber bei solchen Fällen werden im persönlichen Gespräch sehr viele Fragen gestellt...
Sich 3-4 Jahre mit Aushilfsjobs (wenn überhaupt) über Wasser halten nach dem Abschluss sieht nicht unbedingt danach aus als würde man eine komplexe Ausbildung in knapp 2/3 der Zeit schaffen.
Darum der Tipp sich erst weiterzubilden um einen Wechsel der Einstellung belegen zu können. Nachholen der FOR dauert 1 Jahr und wenn man die gut bis sehr gut abschließt kann man dem Prüfer den Wechsel in der Einstellung sogar belegen.
Und so steht dem TE sogar direkt die Bootsmann/Feldwebel Laufbahn offen die er z.b für den IT-Administrator braucht ;)
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: dunstig am 17. Juni 2018, 18:13:06
Und wegen einer schlechten Prognose soll er es nicht einmal versuchen? Was hat er denn zu verlieren?
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: KlausP am 17. Juni 2018, 18:25:42
Klar soll er es versuchen. Wenn es für die Unteroffizierlaufbahn nicht reicht bleibt ja immer noch die Mannschaftslaufbahn mit der Möglichkeit, sich später aus der Truppe heraus erneut zu bewerben.

Wenn ich mir aber so die Wunschberufe des TE ansehe glaube ich, dass er die Karriereseite nur nach Ausbildungsberufen durchsucht und die Unterschiede zwischen den Laufbahnen und deren Einstellungsvoraussetzungen schlicht ignoriert hat.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: DietmarS am 17. Juni 2018, 18:59:26
MoinMoin!
Zunächst einmal eine Richtigstellung: die ZAW-Maßnahme ist Bestandteil der Feldwebel-Ausbildung und wird erst im Rahmen dieser besucht. Es ist richtig, daß im Karriere-Zentrum auch auf die Zeugnisse
gesehen wird, die dann zusammen mit den dort - im Rahmen verschiedener Tests/Untersuchungen - erbrachten Leistungen ein Gesamtbild zeigen sollen, da man Sie dort nicht kennt.

Bei einer Verpflichtung sollten Sie sich im Klaren darüber sein, daß - in jedem Falle in einem Feldwebel-Dienstgrad - ein Auslandseinsatz auf Sie wartet. Als Soldat können Sie nicht davon ausgehen wie in einem Zivilberuf jeden Morgen zur Arbeit zu gehen und Abends wieder nach Hause zu gehen. In den Unteroffizierausbildungen stehen je nach Verwendung mehr oder weniger viele Lehrgänge mit insgesamt mehreren Monaten Lernen auf dem Plan. Und zu Guter Letzt kann man - wenn es schlecht läuft - auch ans andere Ende Deutschlands versetzt werden. Man sollte auf jedem Fall mobil sein.

Mein Rat wäre: Verpflichtung für 4 Jahre in einem Mannschaftsdienstgrad ( damit entfallen zunächst Lehrgänge ) und während dieser Zeit sehen Sie was bei der Bundeswehr verlangt wird. Weiterhin können Sie in den 4 Jahren in Abendschule den Realschulabschluß nachmachen. Wenn Ihre Vorgesetzte sehen, daß Sie die entsprechenden Leistungen bringen, können Sie sich während dieser 4 Jahre für die Feldwebellaufbahn bewerben.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 17. Juni 2018, 19:08:22
Die ZAW ist auch Bestandteil der Unteroffizierslaufbahn.
Der Rat, erstmal 4 Jahre Mannschafter zu machen und während dessen den Realschulabschluss nachzuholen, ist eine der schlechteren Optionen. Die meisten haben nicht das Durchhaltevermögen, das noch neben dem Dienst durchzuziehen. Und je nach Dienstposten ist es nahezu unmöglich.

Was die Vorgesetzten in der Zeit sehen, ist völlig egal. Es kommt nur auf die Noten und die Eignung an.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: Ralf am 17. Juni 2018, 19:09:53
ZitatZunächst einmal eine Richtigstellung: die ZAW-Maßnahme ist Bestandteil der Feldwebel-Ausbildung und wird erst im Rahmen dieser besucht.
Nein, er wäre auch Bestandteil der Fachunteroffizierlaufbahn.

ZitatMein Rat wäre: Verpflichtung für 4 Jahre in einem Mannschaftsdienstgrad
Warum erst die Msch-Lfb und nicht versuchen in die UoP-Laufbahnen zu gehen? Versuch macht kluch! Wenns nicht klappt, dann kann er immer noch in die Msch-Lfb gehen.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: dunstig am 17. Juni 2018, 19:11:24
Auch wenn viel Richtiges dabei ist, möchte ich das in dieser Pauschalität nicht so unkommentiert lassen:

- Auch in der Laufbahn der UoP ist die ZAW Teil der Laufbahnausbuldung
- Ich könnte aus dem Stand ca. 50 UmP aus meinem Umfeld nennen, die in ihrer Laufbahn nie im Einsatz waren und bis zum DZE wohl auch nicht mehr gehen müssen.
- Was soll ihm persönlich die Mannschaftlausfbahn beruflich bringen, außer dass er vier Jahre älter ist?

Ich frage erneut: Was soll es für ihn für Nachteile haben, sich direkt für die höhere Laufbahn zu bewerben und zu schauen, ob es nicht doch reicht? Mit etwas gewissenhafter Vorbereitung ist das ganze  bei der aktuellen Personalsituation nun auch kein Hexenwerk.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: KlausP am 17. Juni 2018, 19:14:36
Zitat... die ZAW-Maßnahme ist Bestandteil der Feldwebel-Ausbildung und wird erst im Rahmen dieser besucht. ...

Ja, und wie hilft das dem TE konkret weiter? Für die Feldwebellaufbahn kommt er nur mit Hauptschulabschluss nun mal nicht in Betracht
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 17. Juni 2018, 20:52:43
Sinnvoll wäre es, sich auf eine UoP-Stelle zu bewerben und sich sehr gut auf das Auswahlverfahren vorzubereiten und parallel ein Plan B. Und der kann eigentlich nur sein, irgendwie den Realschulabschluss zu machen.

Ein OPTION (gehört aber gut geplant) wäre noch SaZ 4 Mannschafter, in der Zeit Geld sparen und danach über die BFD-Ansprüche und mit dem Gesparten den Realschulabschluss nachholen
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: dunstig am 17. Juni 2018, 21:05:56
Zweiteres würde ich aber eher nicht empfehlen. Alleine den Lebensstandard den man in den vier Jahren hat und evtl. noch größere Wohnung, Freundin, Familie, ... hinzukommt, wird ohne Berufsausbildung quasi unmöglich zu halten. Besonders wenn man dann erstmal wieder die Schulbank drücken muss.

Da gehört wie Ulli sagt von Tag 1 an wirklich eine sehr gute Planung und eiserner Sparwillen zu, damit das funktionieren kann.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 17. Juni 2018, 22:30:59
Ja, das ist auch noch so eine Tücke- gerade als Mannschafter verdient man überdurchschnittlich viel Geld. Allerdings bietet die Laufbahn keine langfristige Perspektive. Danach kommt oft das böse Erwachen.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: christoph1972 am 17. Juni 2018, 22:31:15
Der Plan könnte auch lauten, eine zweijährige Berufsfachschule für Elektrotechnik/Elektronik zu besuchen.

Das hat 1.) den Vorteil man erwirbt die Fachschulreife/Realschulabschluß und lernt 2.) den theoretischen Grundstoff für eine Ausbildung in dem Bereich.

Zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, schulische Voraussetzung für die Feldwebellaufbahn geschaffen und dann noch die fachlichen Voraussetzungen für die ZAW geschaffen.

Das macht sicherlich Sinn und ist besser als 2 Jahre arbeitssuchend Zeit zu verschwenden.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: BBU am 17. Juni 2018, 22:40:52
Eine 2 Jährige Berufsfachschule habe ich von 2014-2016 besucht. Nach einem Jahr habe ich einen Hauptschulabschluss mit 2,8er Durchschnitt bekommen auf der Berufsfachschule. Das 2. Jahr auf der Berufsfachschule habe ich dann so richtig verkakt weil ich einfach zu faul war und somit dann natürlich nur ein Abgangs Zeugnis statt des Realschulabschlusses erhalten habe.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 17. Juni 2018, 22:52:02
Dann sieh zu, dass du deinen Hintern hoch bekommst und dir einen vernünftigen und realistischen Plan machst.

Bevor die Bundeswehr ne ZAW bezahlt, wirst du beweisen müssen, dass du in der Lage bist die erfolgreich abzuschließen. Und das sieht zur Zeit ziemlich mau aus. Deswegen sollst du ja zusehen, dass du belegen kannst, dass du jetzt nicht mehr so faul bist- z.B. durch das Nachholen des Realschulabschlusses, erstmal egal über welchen Bildungsweg.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: OSB am 18. Juni 2018, 06:54:13
Dem kann ich  mich nur voll und ganz anschließen. Zumal es bei der derzeitigen Bewerberlage auf dem Ausbildungsmarkt, eine gewisse Flexibilität vorausgesetzt, praktisch unmöglich ist zwei Jahre ohne Ausbildungsplatz zu verbringen. In meiner Gegend nehmen die derzeit eigentlich fast jeden mit Schulabschluss. 

Wenn es also zwei Jahre lang "nicht geklappt" hat muss man sich zwangsläufig so seine Gedanken machen. Flexibilität, Motivation und weitere persönliche Faktoren... Ähnlich wird es auch die BW sehen.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 18. Juni 2018, 07:52:40
Noch ein Tipp: Ruhig mal in die eher unbeliebten Branchen schauen und da auf eine Lehrstelle bewerben. Vorher schauen, ob man darüber auch seinen Realschulabschluss machen kann und was man dafür tun muss.
Die Baubranche sucht teilweise händeringend Azubis.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: hobbykarriereberater am 18. Juni 2018, 09:32:28
Also auf den Kopf gefallen wirkst du ja nun nicht.

Ich würde es probieren, aber gut vorbereitet versteht sich. Wenn du bei den Tests gut abschneidest und deine Vita so verpackst, dass man dir glaubt, dass du eben deine Zeit gebraucht hast und nun geläutert bist, kann ich mir schon vorstellen, dass man dir eine Chance gibt. Wenn man dich nicht in die Uffz-Laufbahn lässt, würde ich ablehnen und mich um ein Praktikum bei einem zivilen Betrieb bemühen und gleich deutlich machen, dass du das als Sprungbrett für eine Lehrstelle nutzen willst. Als Facharbeiter kann man auch gut und sicher leben, wenn man perspektivisch auf Meister und/oder Selbstständigkeit hinarbeitet. Da schauen im Vergleich selbst manche Hochschulabsolventen alt aus.

Zwar nur ne Vermutung, aber wenn sich dein Umfeld mit bestimmten Substanzen vergnügt, dann würde ich mich von jetzt an davon fernhalten.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: F_K am 18. Juni 2018, 10:19:35
@ Hobbykarriereberater:

Wie kommst Du zu dem Schluss?

Der TE hat seinen Hauptschulabschluß ist ersten Anlauf nicht geschafft, im zweiten Anlauf (Berufsfachschule) dann den Hauptschulabschluss geschafft (mehr schlecht als recht), aber dann gleich wieder "versagt" (Realschulabschluss nicht geschafft).

Dann die dritte Niederlage im Anschluss - 2 Jahre "nichts gemacht".

Insoweit ist der Versuch, nun eine Ausbildung am oberen Ende der Anforderungen (IT) zu machen, nicht erfolgversprechend.

Der Ratschlag von Ulli ist da schon zielführender  - nicht so "beliebten", eher körperlichen Ausbildungsberuf wählen (da bessere Chancen und größerer Bedarf), da dann zeigen, dass man WILL und KANN.

Dann mit abgeschlossener (guter) Ausbildung erneut bewerben.

Viel Erfolg.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: hobbykarriereberater am 18. Juni 2018, 12:50:41
Zitat von: F_K am 18. Juni 2018, 10:19:35
@ Hobbykarriereberater:

Wie kommst Du zu dem Schluss?


Zu welchem Schluss jetzt genau?

Dass der TE nicht doof ist?
--> Er drückt sich klar und für Internetforenverhältnisse nahezu fehlerfrei aus. Er hat seine Situation analysiert und ist nun strukturiert auf der Suche nach Lösungen. Alles Qualitäten, die darauf hindeuten, dass er "nicht auf den Kopf gefallen" ist. So manche FAs und OAs halten sich mit solchen Qualitäten eher bedeckt.

Oder dass er das Bewerbungsverfahren für UoP überstehen könnte?
--> Sagen die Stammposter hier nicht ständig, dass bei Einstellung und Aufstieg in der Bw ganzheitlich und neutral betrachtet wird? Da vertrete ich einmal die Meinung der Stammposter... Im Falle des TE kann ich mir aufgrund von "nicht auf den Kopf gefallen" und wenn sich der TE gut vorbereitet und nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerät vorstellen, dass er so gute Testergebnisse hinlegt, dass er die Entscheider neugierig macht und im persönlichen Gespräch den Eindruck, den seine ungewöhnliche Schullaufbahn vermittelt, wettmachen kann.

Oder dass er über ein Praktikum jemanden davon überzeugen könnte, ihn als Azubi/Lehrling einzustellen?
--> Das ist ein erprobtes Mittel, um an eine Lehrstelle oder einen Ausbildungsplatz zu kommen. Dieser Vorschlag kommt Ullis Empfehlung sehr nahe, findest du nicht?

Und was hätte der TE zu verlieren, wenn er sich bei der Bundeswehr bewirbt? Etwas schlimmeres als eine Ablehnung kann ihm nicht passieren. Zudem hätte er die Erfahrung eines professionellen Einstellungsverfahrens gemacht, was nicht nur bei zukünftigen Bewerbungen bei der Bw ein Vorteil ist.

Nur am Rande: War das jetzt wirklich notwendig, den ungewöhnlichen Bildungsweg des TE mit wertenden Worten breitzutreten und sein Können und Potenzial einzig und allein anhand von Schulleistungen festzumachen, die in einer (zugegeben) längeren Phase der Unreife erbracht wurden?
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: F_K am 18. Juni 2018, 12:57:06
@ Berater (wenn das wirklich Ratschläge sein sollen ...):

Natürlich soll er sich bewerben - damit er auch klären kann, ob er überhaupt (körperlich) tauglich ist.

ZitatWar das jetzt wirklich notwendig, den ungewöhnlichen Bildungsweg des TE mit wertenden Worten breitzutreten und sein Können und Potenzial einzig und allein anhand von Schulleistungen festzumachen, die in einer (zugegeben) längeren Phase der Unreife erbracht wurden?

Zur Beurteilung der Lage ist eine klare und deutliche Sprache notwendig.

Der TE ist IMMER NOCH in einer SEHR LANGEN Phase der Unreife, er hat lediglich (im zweiten Anlauf) seinen Hauptschulabschluß geschafft - andere Kinder in seinem Alter haben schon einen Bachelor ...

"Können und Potential" besteht aus vielen Komponenten, der Wille und die Durchhaltefähigkeit gehören dazu - hier hat der TE durchgängig keinen Willen und keine Durchhaltefähigkeit gezeigt.

Ich wünsche dem TE viel Erfolg - es wurden genug Optionen aufgezeigt - einfach mal machen und durchhalten.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: dunstig am 18. Juni 2018, 13:01:50
Können wir bitte aufhören, wieder in Wortklauberei und Interpretationen abzudriften? Das bringt dem TE doch neben den guten und richtigen Hinweisen nicht wirklich einen Mehrwert.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: Trongo am 18. Juni 2018, 13:20:09
Zitat von: F_K am 18. Juni 2018, 12:57:06


Der TE ist IMMER NOCH in einer SEHR LANGEN Phase der Unreife, er hat lediglich (im zweiten Anlauf) seinen Hauptschulabschluß geschafft - andere Kinder in seinem Alter haben schon einen Bachelor ...


Man muss nicht immer gleich übertreiben...
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: F_K am 18. Juni 2018, 13:33:10
@ Trongo:

Siehe z. B. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/189237/umfrage/durchschnittsalter-von-hochschulabsolventen-in-deutschland/

Durchschnittsdauer Bachelor ist unter 8 Semester, also 4 Jahre - bei Abitur mit 17 Jahren (G12) ist also ein Bachelor mit 21 Jahren möglich, siehe z. b. https://www.zeit.de/campus/2011/02/Studenten-Studienlaufzeit , allerdings ein Extrembeispiel.

Ansonsten: "Man" bewirbt sich nach Ende der Schule so, dass man verzugslos eine Ausbildung beginnen kann - dies gelingt 10.000 Menschen jedes Jahr.
Ggf. macht man FWDL, ein FSJ, oder "Work and travel" - aber 2 Jahre zu benötigen, keine Ausbildungsstelle zu finden, und dann auf die Idee zu kommen, "vielleicht BW", ist schon "übertrieben", keine Frage ...

Aber wenn einfaches Beschreiben von Tatsachen gleich Wortklauberei ist ... bin ich hier raus.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: ulli76 am 18. Juni 2018, 13:56:19
Sagen doch alle-er kann es versuchen. Aber die Wunschausbildungen stehen ihm derzeit nicht offen. Und die Changen dass es mit der UoP- Eignung klappt ist sehr gering.

Der Versuch, sich über die Mannschafterlaufbahn "hochzudienen" ist mit einer hohen Misserfolgsquote behaftet.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: BSG1966 am 18. Juni 2018, 17:00:17
Ich denke, der Titel des Threads (der immerhin ehrlich ist!) ruft hier und da natürlich Befremden hervor. Das berühmte "ich bin nichts, ich kann nichts, gebt mir eine Uniform!" kann hier fast hereininterpretiert werden (zugespitzt formuliert).

Was doch festzuhalten bleibt: die Perspektive Bundeswehr ist keine rosige, wenn die auf dem zivilen Sektor schon sehr finster ist. Kurzfristig möglicherweise (Kohle stimmt und man hat erstmal nen Job) aber langfristig ist es eher die Ausnahme, von der Mannschaftslaufbahn aus die große Karriere zu starten. Nicht unmöglich - aber eben nicht die Regel!

Wenn ich eine Perspektive in der Bundeswehr suche, dann sind meine Aussichten besser, wenn ich etwas mitbringe. Wenn schon kein Potential (und, mit Verlaub, der Lebenslauf schreckt halt schon ab!), dann sollten es doch schlagkräftigere Argumente sein.

Wie könnten diese aussehen? Realschulabschluss, Ausbildung - schwarz auf weiß nachweisen, dass man "die Kurve gekriegt" hat. Dann wäre, denke ich, ein Personaler eher überzeugt Potential für eine Fw-Eignung zu sehen und eine längerfristige Verpflichtung anzubieten.

Wenn es denn unbedingt die Bundeswehr sein muss, wage ich zu prophezeien dass da lediglich SaZ 4 Mannschafter herausspringen und man nach Ablauf der vier Jahre nur eines ist: älter.

Aber hey, viele Wege führen bekanntlich nach Rom.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: BSG1966 am 18. Juni 2018, 17:11:09
Zitat von: hobbykarriereberater am 18. Juni 2018, 12:50:41
Sagen die Stammposter hier nicht ständig, dass bei Einstellung und Aufstieg in der Bw ganzheitlich und neutral betrachtet wird? Da vertrete ich einmal die Meinung der Stammposter... Im Falle des TE kann ich mir aufgrund von "nicht auf den Kopf gefallen" und wenn sich der TE gut vorbereitet und nicht mit dem Gesetz in Konflikt gerät vorstellen, dass er so gute Testergebnisse hinlegt, dass er die Entscheider neugierig macht und im persönlichen Gespräch den Eindruck, den seine ungewöhnliche Schullaufbahn vermittelt, wettmachen kann.

Natürlich kann der TE außergewöhnlich reif und eloquent auftreten und im Test Wahnsinnsergebnisse erzielen und die Entscheider sagen "hey, lasst den doch gleich Medizin studieren, für ihn machen wir ne Ausnahme und er braucht da kein Abi für" aber ganz ehrlich, lassen Sie uns doch mal bitte realistisch bleiben.

...ach und das Thema Konflikt mit dem Gesetz - ich gehe jetzt auch mal von der weißen Weste aus. Die Beschreibung mit den falschen Freunden und den verkorksten Jahren bietet da aber natürlich auch Raum für Spekulationen.
Titel: Antw:Keine Perspektive in der freien Wirtschaft, Die Perspektive Bundeswehr gut?
Beitrag von: christoph1972 am 18. Juni 2018, 22:39:31
Auf jeden Fall heißt es jetzt entweder die beiden Arschbacken zusammenkneifen, sich über die Möglichkeiten zum schnellstmöglichen Erwerb des Realschulabschlusses informieren und dann Rückgrat zeigen und sich die Zeit in der Schule zusammennehmen und den Kopf dazu benutzen, in der Schule gute Noten zu schreiben.

Zweite Möglichkeit, sich mal über die realen Anforderungen der Ausbildungsbetriebe an Auszubildende im Bereich IT-Berufe informieren und dann das Ergebnis sacken lassen und dann entweder Möglichkeit 1 wählen oder alternativ mal darüber nachdenken, warum es sinnvoller sein könnte, einen anderen Ausbildungsbereich anzustreben, wofür dem Ausbildungsbetrieb der Hauptschulabschluss genügt.