Hallo liebe Gemeinde,
kürzlich habe ich mich für die Laufbahn des SanOA beworben. Mein Werdegang ist vermutlich untypisch.
Ich habe zuerst mit einer Ausbildung begonnen, daraufhin die fachgebundene Hochschulreife(Abitur mit nur einer Fremdsprache) an der Berufsoberschule(Bayern) gemacht. Diese Hochschulreife hat die Wahl meiner Studienmöglichkeiten beschränkt und zwar waren mir nur technische Studiengänge auf der Uni. zugänglich. Damals, dachte ich, dass ich gerne Physik studieren möchte, was ich auch getan habe. Kürzlich habe ich den Masterstudiengang(Master of Science) sehr gut, d.h mit 1.2 abgeschlossen. Zusätzlich möchte ich noch anmerken, dass ich mit dem Abschluss des Studiums automatisch die allgemeine Hochschulreife bekomme.
Ich glaube der Karriereberater ist mit der Situation nicht ganz vertraut gewesen, er meinte, dass mein höchster Abschluss(MSc.) als Auswahlkriterium genommen wird, wirklich sicher erschien mir das aber nicht. Ich habe auch schon etwas im Forum gestöbert, aber nichts dergleichen gefunden. Vielleicht hat jemand von euch selbst eine ähnliche Erfahrung gemacht oder ihr kennt jemanden, der jemanden kennt.
Warum ich SanOA werden will möchte ich euch ebenfalls erläutern. Einerseits, fand ich unseren Körper und besonders die Medizin schon immer höchst interessant, denn viele Dinge kann man bei sich selbst oder Freunden beobachten, das finde ich einfach faszinierend. Mir ist bewusst, dass ein Medizinstudium bei der BW mit dem Soldatsein untrennbar verbunden ist. Mir sind die Gefahren des Letzteren sehr wohl bewusst, jedoch möchte versuchen für die Gesundheit unserer Soldaten mein Bestes zugeben. Ich habe höchsten Respekt vor diesen Menschen und möchte deshalb versuchen einen kleinen Beitrag zu liefern. Andererseits, bin ich ein Mensch, der eine sinnesfüllende Tätigkeit benötigt. Für mich persönlich gibt ist nichts sinnesfüllender als anderen Menschen zu helfen, besonders wenn es um diese Aspekte geht. Das ist auch der Grund, wieso ich derzeit mit meiner aktuellen Position unzufrieden bin, denn es gibt einfach keine Jobaussichten, die nur annähernd vergleichbar sind.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ich die ein oder andere nützliche Antwort bekomme :) :) :) :) :) :) :)
Bewerben Sie sich doch einfach auf das, was Sie möchten! Der Karriereberater "berät" (daher der Name!) und leistet Hilfe dabei, aber er entscheidet nichts. Wenn Sie SanOA werden möchten, füllen Sie die Bewerbungsunterlagen so aus, wie es hierfür gefordert ist. Weisen Sie nach, dass Sie die erforderlichen Eingangsvoraussetzungen hierfür erfüllen und gehen Sie in das Bewerbungs- und Testverfahren.
Das bestehen Sie entweder oder eben nicht.
Erstmals vielen Dank für deine Antwort. :)
Die Bewerbung ist bereits abgegeben, die notwendigen Voraussetzungen erfülle ich. Ich mache dem Karriereberater definitiv keinen Vorwurf, denn es ist ja eine verzwickte Geschichte und da gibt es viele, die dann nicht ganz den Durchblick haben, aber das ist auch kein Problem =)
Ja, das was Sie beschrieben haben, habe ich auch vor, trotzdem ist es für mich interessant mit Gleichgesinnten zu sprechen und etwas aus deren Erfahrungen zu lernen.
Du bist sicher ein Exot unter den Bewerbern. Kann aber mal ganz interessant für die Bundeswehr sein. Immerhin hast du schon gezeigt, dass du ein ziemlich schweres Studium schaffst.
Du wärst später durchaus prädestiniert für Exotenverwendungen.
Ja das habe ich mir schon gedacht, dass das nicht so häufig vorkommt.
Aber auch ich muss erst einmal die Assessmentcenter überstehen :)
Aber was genau meinst du mit Exotenverwendung?
Was muss man sich darunter vorstellen?
Naja, irgendwo haben Medizin und Physik ja auch so ihre Schnittstellen. So eine Kompetenz steckt man doch eher ungern in eine Verwendung als Truppenarzt. Die Bundeswehr hat ja durchaus einige Stellen an denen auch geforscht wird.
In einem der Institute oder auch in der ABC-Abwehr.
Aber das wird man sehen, wenn du das AC und dann das Studium hinter dir hast.
Ok, das hoert sich interessant an.
Mal eine grundsaetzliche Frage bezueglich des Verwendungszweck. Inwieweit hat man Mitspracherecht diesbezueglich. Mir ist schon bewusst, dass die BW nach Bedarf ausbildet und auch einsetzt, trotzem wuerden mich eure Erfahrungen dazu sehr interessieren. :)
Die auf Ihren besonderen Fall spezifischen Erfahrungen werden sich hier in Grenzen halten - weil die meisten hier halt keine besonderen Fälle sind oder waren.
Dessen bin ich mir schon bewusst, mir geht es dabei weniger um meinen speziellen Fall, sondern wie das im Allgmeinenen gehandhabt wird. :)
Was GENAU meinst du mit Verwendungszweck?
Ja, du wirst gefragt, was du machen möchtest (welche TSK, welcher Studienort, später welche Spezialisierung), aber nicht immer können die Wünsche erfüllt werden.
Man wird z.B. nicht in einem Jahrgang 50 Dermatologen ausbilden oder 50 Truppenärzte nach Köln schicken, nur weil es so viele Interessenten gibt.
Dann nehmen wir nochmal mein Beispiel. Angenommen man würde mich aufgrund meiner Vorkenntnisse gerne in einem Forschungsinstitut einsetzen.
Nun folgende Frage: Inwieweit kann ich meine Verwendung beeinflussen?
Konkret: Angenommen ich würde lieber als Arzt praktizieren, statt Forschung zu betreiben, inwiefern wird das berücksichtigt, oder habe ich da kein/kaum Mitspracherecht.
Meine Güte, irgendwie wird das jetzt albern. Man macht Ihnen im Fall einer Einstellung ein Angebot mit einer gewissen Perspektive. Das können Sie annehmen oder eben ablehnen.
Im Soldatenstatus besteht aber kein Anspruch auf einen bestimmten Dienstposten oder eine bestimmte Tätigkeit. D. h. es kann sich etwas ändern und man wird Sie letztendlich dort einsetzen, wo die Bw Sie meint brauchen zu können.
@wolverine: Ich finde die Frage nicht albern, sondern für mich ist diese Frage wichtig. Ich denke das Forum ist dafür da, dass man sich bei erfahrenen Soldaten über genau solche Dinge informieren kann. Ich freue mich über jede hilfreiche und sinnvolle Antwort, auch über Ihre, aber wenn Sie das albern empfinden, dann ignorieren Sie das einfach.
Ich kenne einen SanOA persönlich, welcher davor einen Bachelor in einem Ingenieursstudium gemacht hat und das bringt ihm genau gar nichts für die spätere Auswahl.
Geholfen hat es ihm insofern, alsdass er sich die Physik-Klausuren anrechnen lassen konnte und er ihm Physikum nur über die Physik-Aufgaben lachen konnte.
Für die spätere Auswahl des Dienstpostens ist am ehesten das Credit Point System und wie gut man darin abschneidet wichtig.
Die Bundeswehr muss ihre SanOffz-Stellen halt besetzen und da ist es wohl recht egal ob derjenige, den sie da und da einsetzen wollen, ein Vorstudium hat oder nicht.
Es gibt ja einen gewissen Spielraum. Man wird eher willige Interessenten auf Exotendienstposten planen. Von jemandem, der das partout nicht machen will, hat der Dienstherr auch nichts und es sind genug Truppenarztstellen unbesetzt.
Kann halt passieren, dass du dann im Schönen Jägerbrück eingesetzt wirst und man dir irgendwelche Goodies bietet, falls du doch auf den anderen willst.
Personalplanung hat manchmal was von türkischem Basar.
Wo und wie Sie nach dem Studium eingesetzt werden kann Ihnen hier doch sowieso niemand sagen - und auch nicht im ACFüKrBw. Sie werden frühestens Mitte nächsten Jahres eingestellt und bis Sie mit dem Studium fertig sind fließt noch viel Wasser alle möglichen Flüsse runter. Nicht umsonst wird ja über den Einsatz erst nach Abschluß des Studium entschieden. Es empfiehlt sich also, erstmal locker zu bleiben und die Eignungsfeststellung zu "überleben".
Hallo :)
Kurz zu mir: Ich bin 22, habe 2 Bachelorabschlüsse mit 1,2 und bewerbe mich nun auch für die SanOA Laufbahn mit Humanmedizinstudium. Mein Abitur war leider nicht so der Hammer. Vortest ist in ca. 2-3 Wochen, warte noch auf Dokumente und dann gucken wir weiter. :) Bin gespannt, wie weit ich komme.
Zitat von: Julikingston199 am 25. August 2018, 11:03:48
Dann nehmen wir nochmal mein Beispiel. Angenommen man würde mich aufgrund meiner Vorkenntnisse gerne in einem Forschungsinstitut einsetzen.
Nun folgende Frage: Inwieweit kann ich meine Verwendung beeinflussen?
Konkret: Angenommen ich würde lieber als Arzt praktizieren, statt Forschung zu betreiben, inwiefern wird das berücksichtigt, oder habe ich da kein/kaum Mitspracherecht.
Ich denke wie schon geschrieben wurde, das Szenario dass Sie forschen statt heilen "müssen" ist eher unwahrscheinlich.
ABER. Dennoch ist das ganze kein Wunschkonzert.
Wenn Sie lieber nach Hamburg statt Berlin wollen, dann können Sie sich das wünschen und man wird versuchen darauf Rücksicht zu nehmen - am Ende kann es aber trotzdem Berlin werden.
Und wenn Sie lieber Neurochirurg als Allgemeinmediziner werden wollen, dann kann es sein dass Sie am Ende doch Allgemeinmediziner werden.
Das oberste und entscheidende Kriterium ist die dienstliche Notwendigkeit. Weitere Kriterien sind Härtefälle, Familie usw usw.. Überdurchschnittliche Leistungen sowie persönliches Engagement schaden grundsätzlich nicht.
Kurz und gut: Wenn Sie vollkommen frei tun und lassen wollen wonach Ihnen gerade ist, dann ist die Bundeswehr unter Umständen nicht die richtige Adresse.
Erstmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Das mit dem Verwenungszweck habe ich verstanden.
@BWNeuling_95 Haben Sie die allgemeine Hochschulreife mit dem Abitur oder mit
ihrem Bachelor erlangt, denn Letzeres ist bei mir der Fall.
Aber trotzdem verwunderlich, dass man Sie nach Ihren Bachelorabschlüssen zu einem
Vorerst einlädt, denn meines Erachtens ist das Erreichen dieses Abschlusses wesentlich
schwieriger, finden Sie nicht?
Zitat von: Julikingston199 am 25. August 2018, 23:22:38
Erstmals vielen Dank für die zahlreichen Antworten.
Das mit dem Verwenungszweck habe ich verstanden.
@BWNeuling_95 Haben Sie die allgemeine Hochschulreife mit dem Abitur oder mit
ihrem Bachelor erlangt, denn Letzeres ist bei mir der Fall.
Aber trotzdem verwunderlich, dass man Sie nach Ihren Bachelorabschlüssen zu einem
Vorerst einlädt, denn meines Erachtens ist das Erreichen dieses Abschlusses wesentlich
schwieriger, finden Sie nicht?
Ich habe die allg. Hochschulreife erlangt. Ich finde auch, dass statt meinem Abi-Schnitt eher meine BA-Note zählen sollte. Der Berater meinte aber, alle deren Abi-Schnitt schlechter als 1,6 ist, müssen in den Vortest. Also gehe ich in den Vortest...
Naja, ist ja auch kein Beinbruch. Hätte ihn ja eh ablegen müssen.
Ok, dann bin ich ja mal gespannt wie das bei mir ist,
denn ich habe die allg. Hochschulreife erst durch das Studium
erlangt. :)
Zitat von: Julikingston199 am 26. August 2018, 00:23:31
Ok, dann bin ich ja mal gespannt wie das bei mir ist,
denn ich habe die allg. Hochschulreife erst durch das Studium
erlangt. :)
So weit ich das verstanden habe, erlangt man die allg. Hochschulreife aber mit dem Bachelor. Müsste dann nicht diese Note zählen? Zumindest nach dieser Denkweise?
Ja, das stimmt. Ich kann ja berichten, sofern ich
eine Antwort erhalten habe :)
In welchem Bildungsgesetz steht das denn?
@KlausP
Zu finden im Bayerischen Hochschulgesetz.
Bayerisches Hochschulgesetz Art. 43 Absatz 3:
,,Durch das Zeugnis über den erfolgreichen Abschluss eines Fachhochschulstudiengangs wird die allgemeine Hochschulreife nachgewiesen
Wir würden uns über ausführliche Erfahrungsberichte- gerade bei ungewöhnlichen Bildungwegen- freuen.
Oder auch mal Berichte über exotische Verwendungen ("Was macht eigentlich ein....")
Ich berichte auch gerne, sobald es was "berichtenswertes" gibt. Ich bereite mich viel auf den CAT vor und nutze dafür fast alles was Hesse/Schrader veröffentlicht haben. Mein Karriereberater meint wohl, der Test sei so einfach, darauf muss man sich nicht vorbereiten, aber ich möchte unbedingt ins AcFüKrBw eingeladen werden. Die SanOA Laufbahn wäre einfach mein Traum und ich könnte mein Prä-Abitur-Ich dafür köpfen, das so leicht genommen zu haben. Ich hoffe, die Auswähler*innen sehen meine Entwicklung...Naja, wir werden sehen. :)
Ich schätze mal, dass ich Ende nächster Woche alle Dokumente zusammen habe, so dass ich dann zum Vortest kann. Statt meines 2. BA-Zeugnisses kann ich gerade leider nur eine Notenübersicht liefern, aber das muss wohl erstmal reichen, da das Zeugnis noch 6-8 Wochen dauert...
Nur damit zumindest mein Bildungsbackground auch komplett ist: Ich beginne jetzt auch mit einem Master, welchen ich dann aber, sollte ich genommen werden, abbrechen werde.
Bis dahin!
Viel Erfolg dir Julikingston199
Zitat von: Julikingston199 am 26. August 2018, 09:34:55
@KlausP
Zu finden im Bayerischen Hochschulgesetz.
Bayerisches Hochschulgesetz Art. 43 Absatz 3:
,,Durch das Zeugnis über den erfolgreichen Abschluss eines Fachhochschulstudiengangs wird die allgemeine Hochschulreife nachgewiesen
Danke. Gilt das dann nur für Bayern oder wird das bundesweit anerkannt?
@KlausP
Das ist eine gute Frage, aber ich denke schon.
Dazu müsste man die Hochschulgesetze der entrsprechenden
Länder begutachten.
Es könnte sonst sein, dass dann die entsprechenden Unis, in diesen
Ländern, dann eben nicht zur Wahl stehen.
Zitat von: KlausP am 26. August 2018, 10:26:53
Zitat von: Julikingston199 am 26. August 2018, 09:34:55
@KlausP
Zu finden im Bayerischen Hochschulgesetz.
Bayerisches Hochschulgesetz Art. 43 Absatz 3:
,,Durch das Zeugnis über den erfolgreichen Abschluss eines Fachhochschulstudiengangs wird die allgemeine Hochschulreife nachgewiesen
Danke. Gilt das dann nur für Bayern oder wird das bundesweit anerkannt?
Das ist in allen Landesgesetzen irgendwo verankert. In NRW ist es die Verordnung über die Gleichwertigkeit von Bildungsnachweisen mit der Hochschulreife und der Fachhochschulreife (GlVO)
Dort steht in Paragraf 5:
"Dem Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife gleichwertige Bildungsnachweise sind
1. das Zeugnis einer staatlichen Abschlussprüfung oder einer Hochschulabschlussprüfung an einer Universität, das nach einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Semestern erworben wurde,
2. das Zeugnis einer staatlichen Abschlussprüfung oder einer Hochschulabschlussprüfung an einer Fachhochschule, das nach einer Regelstudienzeit von mindestens sechs Semestern erworben würde,.."
So, es geht los.
Freitag, CAT-Testung.
Laut der Karriereberatung soll dann auch zügig eine Rückmeldung bzw. eine Einladung zum AcFüKrBw erfolgen.
Ich bin gespannt und freue mich auch schon ein bisschen!