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Fragen und Antworten => Dienstunfähig -Wehrdienstbeschädigung - Behinderung => Thema gestartet von: robin229 am 26. August 2018, 11:18:56

Titel: Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: robin229 am 26. August 2018, 11:18:56
Hallo zusammen,

ich war damals, bevor ich mich verpflichten wollte, beim freiwilligen Wehrdienst bei der Marine. Während der Grundausbildung merkte ich für mich persönlich (2013), dass irgendwas nicht stimmt. Ich habe mich beschlossen, mich um die Gesundheit zu kümmern und habe abgebrochen und habe das auch mit dem Arzt abgesprochen.

Nach mehreren Aufenthalten in den Kliniken, kamen wir dann auch dahinter, was es ist. Es war eine bipolare Störung. Daraufhin wurde mir das Medikament Lithium verschrieben, welches darauf ausgelegt war, dass ich es ein Leben lang einnehmen muss.

Heute nehme ich keine Medikamente mehr, auch kein Lithium und habe alles wieder im Griff und bin schon über 2 Jahre raus aus dem hin und her und musste mich noch sehr stark entwickeln. Das Problem was ich darin sehe, dass diese Diagnose wohl immer in meiner Akte stehen wird, auch wenn es mir gut geht. Hätte ich da überhaupt jemals eine Chance, wieder zur Marine zu kommen? Ich glaube, das Problem besteht darin, die Akte gibt mir einen lebenslange Krankheit (was wohl zählt) und was ich sage bzw. wie es mir tatsächlich geht, hat dann keinen Wert?

Hat jemand vielleicht Erfahrungen mit psychischen Krankheiten und ist danach wieder zum Bund gekommen?

Viele Grüße
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: miT am 26. August 2018, 11:22:04
 Solange die Diagnose steht, werden sie es schwer haben bis hin zu unmöglich. Wenn sie wirklich meinen dass sich meine falsche Diagnose handelt können Sie eventuell über ein Gutachten an dieser Diagnose arbeiten aber damit hat die Bundeswehr nichts zu tun. Mit viel Glück würde man sie bei der erneuten Musterung zum entsprechenden Facharzt schicken doch ich glaube das ehrlich gesagt nicht doch ich kann wirklich nicht in die Zukunft gucken sonst würde ich versuchen zu helfen.  Sollte die Bundeswehr nichts von ihrer Diagnose wisst machen Sie auf keinen Fall den Fehler und verschweigen sie die Diagnose.  Wenn das rauskommt, waren sie die längste Zeit Soldat.
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: robin229 am 26. August 2018, 11:29:08
Es könnte sich tatsächlich um eine daher geworfene Diagnose handeln. Da dieses Verhalten nur einmal in diesem Muster so aufgefallen ist und wie ich mittlerweile denke und mein Psychologe ebenfalls, handelte es sich "nur" um eine emotionale spätentwicklung, kurz gesagt, ich war in vielen Situationen noch im handeln gleichstellt eines Kindes, habe Verantwortung gerne abgegeben. In den letzten Jahren habe ich mich da stark weiter entwickelt, bin vor 4 Jahren ausgezogen und habe Verantwortung nicht gescheut. Seitdem bin ich stabil in meinen Entscheidungen und auch haben die Medikamente trotz dauerhafter Einnahme angeschlagen. Das wäre eine Möglichkeit, mit meinem jetzigen Psychologen über die nächsten Monaten da nochmal genau drauf zu schauen, muss ja nicht alles sofort sein.

Verschweigen würde ich so eine Diagnose nicht, ich würde mich nur selbst und andere belügen, zu mal wenn es mal hart auf hart kommt, tue ich mir dann doch keinen gefallen.

Danke für die Antwort! 
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: robin229 am 26. August 2018, 11:30:32
und auch haben die Medikamente trotz dauerhafter Einnahme NICHT angeschlagen

sollte es heißen
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: ulli76 am 26. August 2018, 11:33:05
Die Diagnose wird normalerweise nicht leichtfertig gestellt und die Krankheit hat dummerweise einen phaseweisen Verlauf.
Um eine Chance zu haben, müsstest du nachweisen, dass es eine Fehldiagnose war. Allerdings wird die aktuelle Psychotherapie ohnehin eine Sperre bedingen.

Du müsstest nachweisen dass du eine längere Zeit ohne irgendwelche Therapie stabil bleibst.

Hast du eine abgeschlossene Berufsausbildung? Ansonsten durchaus mal die Zeit für einen (weiteren) Berufsabschluss nutzen. Eine Ausbildung mit ihren Belastungen (lernen, Prüfungen, mit anderen Menschen klar kommen etc.) abschließen zu können, ist in der Regel ein gutes Zeichen.
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: robin229 am 26. August 2018, 11:35:06
Über welchen Zeitraum, wird man denn gesperrt? Das wäre Interessant für mich zu wissen
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: robin229 am 26. August 2018, 11:40:59
Ich habe mir jetzt eine neue Berufsausbildung gesucht, ich  fange sie auch an. Ich sollte sie aufjedenfall anfangen und danach erst wieder an die Marine denken, somit habe ich auch noch 3 Jahre Zeit, ich denke, das ist auch die gute Möglichkeit zu zeigen, dass ich stabil bin.
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: ulli76 am 26. August 2018, 11:46:34
Bei "normalen" Krankheiten und je nach späterer Verwendung ca. ein Jahr bzw. danach schaut man nochmal. Bei dir ist es etwas anders, weil ja eine schwere Erkrankung als Diagnose steht. Die kann dauerhaft ein Problem darstellen. Aber die 2-3 Jahre für die Ausbildung sind schon hilfreich.
Titel: Antw:Bipolare Störung und Bundeswehr
Beitrag von: robin229 am 26. August 2018, 11:51:47
Danke für die Hilfe ulli!

Grüße