Hallo Forum
Schon lange geht mir durch den Kopf der Gedanke mich bei der Bundeswehr zu bewerben
Zu meiner Person, 24 Jahre alt, abgeschlossenes Studium im Bereich Sportwissenschaften und zurzeit im 5. Semester Luft und Raumfahrttechnik. Allerdings habe mich entschlossen mein Studium abzubrechen und mich bei der Bundeswehr zu bewerben.
Wie sieht's nun bei mir aus ? Muss ich ein zweitstudium bei der Bundeswehr machen oder reicht mein Abschluss (Sportwissenschaften) für die Bewerbung für die fliegerische Ausbildung in der Offizierslaufbahn ?
Ich bitte um ausführliche Informationen
Danke ✌🏻
Brich bloß dein Studium nicht ab, sondern bewirb dich mit abgeschlossenem LRT Studium. Das dürfte deine Möglichkeiten deutlich erweitern.
Sicherlich kannst du dich bereits jetzt für den FlgDst bewerben. Nur was ist, wenn du keine Eignung bekommst? Es erreichen nur die wenigsten eine (gute) fliegerische Eignung.
Hallo Elmawla,
ich weiß nicht wie weit du in deinem Studium bereits bist, das 5. Semester heißt ja nicht, dass du auch direkt vor deiner Bachelorarbeit (?) stehst. Ich rate dir allerdings erstmal, ohne deine genaue Situation zu kennen, dein Studium weiterzuführen. Ich befinde mich gerade im Bewerbungsverfahren als Seiteneinsteiger mit vorhandenem Informatikstudium. Das Verfahren dauert bis heute schon fast ein ganzes Jahr.
Bewerben kannst du dich auch jetzt schon problemlos, aber das Studium abzubrechen bevor du definitiv etwas neues hast ist vmtl. nicht die weiseste Entscheidung.
Danke für eure Antworten
Ich weiß schon dass ich mich schon mit meinem Abitur bewerben kann.
Ich würde mein Studium auf keinen Fall abbrechen bevor ich weiß wo ich hinmuss.
Ich stelle mir den folgenden Fall vor, ich bewerbe mich und werde als geeignet für die fliegerische Ausbildung eingestuft. Muss ich dann ein neues Studium aufnehmen oder reicht schon mein Sportwissenschaften Abschluss ? (Da diejenigen die die Offizierslaufbahn anstreben, ein Studium bei der Bundeswehr absolvieren müssen wenn sie nur über ein Abitur verfügen)
Es kommt auf die fliegerische Eignung an.
Bspw. ist für den fliegerischen Dienst Lw i.d.R. das Studium Aeronautics das gewünschte Studium. Gibt es genügend andere Bewerber mit einer gleich guten oder besseren Eignung, wirst du das Nachsehen haben. Bekommst du eine gute/sehr gute fliegerische Eignung, wird man dir auf jeden Fall eine Zusage geben und dann ohne ein (weiteres) Studium.
Mit 24 bist du auch schon in einem etwas höheren Alter und kommst langsam in Regionen, wo bestimmte körperliche Funktionen/Reaktionen langsam wieder abnehmen. Andere vergleichbare Bewerber sind in dem Alter schon in der fliegerischen Ausbildung bzw. fast fertig. Das muss halt auch mitbetrachtet werden bei der Einstellung, dass du erst mit 26 in die fliegerische Ausbildung gehst und mit einem zusätzlichen Studium das halt erst weitere 2 Jahre später wäre (AER ist ein Duales Studium).
Deswegen ist der erste Satz so entscheidend.
Hallo,
ich klinke mich hier auch mal ein.
Meine Situation ist sehr ähnlich: ich bin 23, studiere gerade dual Mechatronik und habe vor nächstes Jahr als Offizier im fliegerischen Dienst zu beginnen.
Mein Karrieberater sagte mir im Bezug auf's Studium, dass auf jeden Fall Aeronautical Engineering zu belegen sei, ohne Studium würde es dann nur im militärfachlichen Dienst gehen. Ist das so korrekt, oder ist auch im Truppendienst ein Einstieg mit höherem Dienstgrad möglich, wenn man Hubschrauberpilot werden möchte?
Danke für Eure Antworten.
Ralfs Beiträge haben Sie aber schon vollständig gelesen und verstanden?
Ein Einstieg mit einem höheren Dienstgrad in den FlgDst ist nur nach §27 SLV, also mit einer Flugzeugführerlizenz möglich. Mit einem anderen Studium garnicht.
Hinsichtlich eines weiteren Studiums gilt für dich auch das oben gesagte.
Die Laufbahn OffzMilFD ist vorrangig für Realschüler oder im Ausbildungsgang ohne Studium (du hast ja schon ein Studium( vorgesehen.
Man kann sich mit fertiger Lizenz bei der Bundeswehr als Pilot bewerben??
Und der akademische Teil des AER-Studiengangs geht nur 2 Jahre?
Da hab ich doch was falsch verstanden.
Zitat von: JR1Super am 10. Dezember 2018, 14:11:19
Man kann sich mit fertiger Lizenz bei der Bundeswehr als Pilot bewerben??
Ja
Zitat von: JR1Super am 10. Dezember 2018, 17:02:21
Und der akademische Teil des AER-Studiengangs geht nur 2 Jahre?
Ja
Die Auswahltests muss man dann wahrscheinlich trotzdem machen, aber die individuelle Ausbildungszeit verkürzt sich, oder wie funktioniert das?
Die Eignungsfeststellung für den FlgDst muss man genauso machen, es gibt durchaus gravierende Unterschiede zwischen einen ziv und einer mil. Lizenz. Die Ausbildung wird je nach Können individuell ausgerichtet. Aber die ganzen Fragen sind doch eher akademisch, du hast doch keine verwertbare Lizenz?!
Zitat von: Ralf am 10. Dezember 2018, 21:45:34
Aber die ganzen Fragen sind doch eher akademisch, du hast doch keine verwertbare Lizenz?!
Nein, ich habe keine verwertbare Lizenz ;D
Meine Fragen sind (wie immer) aus reinem Interesse gestellt,
wenn du das überhaupt meintest.
Noch ein bissl aus dem Nähkästchen zum Thema "fliegerische Eignung":
Selbst wenn man den medizinischen Teil mit Bravour bestanden hat heißt das noch lange nicht, dass man zum mil. Luftfahrzeugführer taugt.
Diese Eignung ist noch nicht mal garantiert, wenn man bereits eine zivile Lizenz als Pilot - ATPL oder ATPL/H - hat.
Ich hatte im September bei einem Besuch in Fürstenfeldbruck Kontakt mit den Kameraden, die mit der Durchführung der FPS/F befasst sind.
Also jene Kameraden, die einen Bewerber nach erfolgreichen medizinischen Tests mehrere Tage in einem "Flugsimulator" auf Herz und Nieren testen.
Deren Aussage war, dass oft sogar gestandene Piloten mit nicht unerheblichen Flugstunden den Test verhauen, weil eben mil. Fliegen etwas ganz Anderes
ist als zivile Luftkutscherei.
Und selbst wenn man es in die Ausbildung bei der Bundeswehr geschafft hat ist das noch längst kein Garant dafür, dass man die Ausbildung schafft bzw. dabei
so gut abschneidet, dass man einen Sitz im Cockpit erhält.
Fazit des Ganzen: Pilot werden zu wollen ist ein wundervolles Ziel, auf das man mit ganzer Kraft hinarbeiten sollte, wenn man es wirklich will. Dennoch
ist man gut beraten, sich klar zu machen was man mit seiner verbleibenden Dienstzeit und dem Leben danach so anfangen möchte, wenn es nicht klappt.
Denn zwischen Einstellung, Studium und erfolgreichem Ende der fliegerischen Ausbildung wartet noch so mancher Stein, an dem man hängen bleiben kann.
Sorry für die desillusionierenden Worte, aber nach dem was hier manch Vorredner so schreibt klingt es mal wieder so, als ob die betreffenden Interessenten
sich nicht ausreichend informiert haben und das alles für einen Selbstläufer halten.
Abschließend noch ein Kommentar zum Thema "Einstieg mit höherem Dienstgrad". Auch wenn die BW aktuell viele neue Bewerber sucht und auch vermehrt einstellt
heißt das noch lange nicht, dass man einen höheren DG hinterhergeworfen bekommt. Den bekommt man für im zivilen bereits erbrachte (mehrjährige) Leistungen; und muss den bereits länger dienenden Kameraden auch beweisen, dass man den DG verdient hat. Abgebrochene Ausbildung, nicht beendete Studiengänge etc. erfüllen dieses
Kriterium eher nicht...und es muss ein Bedarf bestehen.
Nicht umsonst werden von den Bewerbern um einen Einstieg mit höherem Dienstgrad jedes Jahr nur wenige genommen...
Aber die Dienstzeit wird doch schrittweise erhöht, mit einem bestandenen Ausbildungsabschnitt nach dem anderen?
Nicht mit jedem Abschnitt, aber mit verschiedenen. Studiert man bspw. so wird die Dienstzeit nach dem BA-Abschluss voll festgesetzt.
Bzw. als Jettie wird man dann BS.
Zitat von: Deepflight am 11. Dezember 2018, 13:00:25
Und selbst wenn man es in die Ausbildung bei der Bundeswehr geschafft hat ist das noch längst kein Garant dafür, dass man die Ausbildung schafft bzw. dabei
so gut abschneidet, dass man einen Sitz im Cockpit erhält.
Verstehe ich nicht ganz.
Dass die Ausbildung erst noch bewältigt werden muss ist logisch und in anderen Bereichen ja nicht unbedingt anders. Aber in der Ausbildung "so gut abschneiden, dass man einen Sitz im Cockpit erhält"? Ich dachte, die Auswahltests sind genau dafür da, das Risiko für die BW, Geld in jemanden zu investieren, der die Ausbildung womöglich nicht/ nicht in befriedigendem Maße schafft, zu minimieren.
Oder zielt das auf die Zeit nach der Ausbildung ab? (Es werden ja auch nicht alle Piloten je CR)
Nimm als Beispiel die anfangs geringe Zulaufquote des A400M, NH90, Tiger.... Da konnte nicht jeder "ein Cockpit" bekommen. Oder auch die Einschränkung der Flugstunden aufgrund der Materiallage beim Eurofighter. Nicht umsonst ist das Thema "alternativer Lizenzerhalt" ein großes und gewichtiges Thema (Stichwort Heer und ADAC-Hschr).
Danke Ralf, jetzt macht's für mich Sinn :)